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Medienzukunft

Ein Mann sitzt mit einem Tablet im Wohnzimmer (Bild: © StockRocket - stock.adobe.com)

Digitalisierung

Mitreden über die Medienzukunft

Die Medienlandschaft Baden-Württembergs steht vor vielfältigen Herausforderungen. Tiefgreifende Veränderungsprozesse wirken auf den Medienmarkt ein und verlangen Anpassungen der Geschäftsmodelle. Die baden-württembergische Medienlandschaft in ihrer Vielfalt zu erhalten und zu stärken, ist das Ziel der Landesregierung.

In ihrem Koalitionsvertrag haben Bündnis 90 / Die Grünen Baden-Württemberg und CDU Baden-Württemberg hierzu vereinbart, einen Runden Tisch zur Medienzukunft Baden-Württemberg durchzuführen. Das Staatsministerium führt diesen Runden Tisch im Rahmen seiner Ressortzuständigkeit für die Medienpolitik, das Medienrecht und das Rundfunkwesen in den kommenden Monaten bis zur Sommerpause durch.

Als Grundlage für die Diskussionen hat das Staatsministerium einen Sachstandsbericht Medienlandschaft Baden-Württemberg in Auftrag gegeben. Er gibt einen Überblick über die Medienvielfalt im Land.

Der Runde Tisch zur Medienzukunft soll insbesondere Maßnahmen identifizieren, die dem Erhalt der Vielfalt, der Anpassung der Geschäftsmodelle an digitale Herausforderungen und der Sicherung der journalistischen Qualität dienen. Die Ergebnisse sollen unter anderem auch Eingang in die Überlegungen zur Anpassung des Medienrechts in Baden-Württemberg finden.

Bis zur Sommerpause 2018 werden fünf moderierte Einzeltische zu den Bereichen Presse, Regional-TV, Hörfunk, Social-Media und Future Lounge stattfinden. Die Teilnehmer stammen aus dem Kreis der betroffenen Verbände, Medienunternehmen, Medienschaffenden, Wissenschaft und Politik. Auch interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Baden-Württemberg, die auf den Aufruf des Staatsministeriums hin ihr Interesse bekundet haben, können an diesen Runden Tischen mitwirken und so die Perspektive der Mediennutzerinnen und Mediennutzer sowie ihre Erfahrungen, Anregungen und Wünsche in den Prozess einbringen.

Zusätzlich bietet sich hier auf dem Beteiligungsportal die Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Verbände und weitere interessierte Personen, sich an dem Prozess zu beteiligen:

  • Lassen Sie uns Anregungen, Ideen und Wünsche zur Medienzukunft Baden-Württemberg zukommen!
  • Was verbinden Sie mit dem Begriff „Medienvielfalt“? Welche Erwartungen haben Sie an die Vielfalt der Medienlandschaft in Baden-Württemberg?
  • Wie wichtig ist Ihnen regionale Berichterstattung? Über welche Medien informieren Sie sich zu regionalen Themen?
  • Wie wichtig ist Ihnen der Empfang ausländischer Hörfunk- und Fernsehangebote, z.B. aus den Nachbarländern? Welche Übertragungswege nutzen Sie für den Empfang und welche Möglichkeiten fehlen Ihnen?
  • Wie erleben Sie den rasanten digitalen Wandel in der Medienwelt? Wie verändern sich die Angebote?
  • Wie verändert sich das Mediennutzungsverhalten? Was ist Ihnen dabei wichtig? Wie verändert sich Ihre persönliche Mediennutzung?
  • Haben Sie Anregungen oder Wünsche an die Medienunternehmen und Medienschaffenden? Welche Geschäftsmodelle kommen bei Ihnen gut an?
  • Welche Maßnahmen sollte die Landesregierung oder andere zuständige Stellen in Erwägung ziehen, um die Medienvielfalt im Land zu erhalten oder zu stärken? Welche Unterstützung für die betroffenen Unternehmen im Land halten Sie für sinnvoll?
  • Wie wird unsere Medienzukunft aussehen? Welche Vision haben Sie?
  • Kommentieren Sie den Sachstandsbericht zur Medienlandschaft Baden-Württemberg!

 

Sie konnten Ihre Kommentare zur Medienzukunft bis zum 25. Mai 2018 abgeben. Damit können diese Stellungnahmen noch Eingang in die Sitzungen der jeweiligen Einzeltische finden.

Sachstandsbericht Medienlandschaft Baden-Württemberg (PDF)

Kommentare : zur Medienzukunft

Die Kommentierungsphase ist beendet. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

1. Kommentar von :Ohne Name

Gerechtigkeit und Pflichten für alle Medienanbieter

Angesichts der vielfältigen Medienlandschaft in Baden-Württemberg darf es keinen Medienanbieter geben, der recht großzügig mit finanziellen Mittel bevorzugt wird. Dies stellt einen massiven Eingriff in die freie Entfaltung anderer Medienbetriebe dar (Wettbewerb). Zudem sollte jeder Bürger die freie Wahl haben, ob und welche Medienangebote er

Angesichts der vielfältigen Medienlandschaft in Baden-Württemberg darf es keinen Medienanbieter geben, der recht großzügig mit finanziellen Mittel bevorzugt wird. Dies stellt einen massiven Eingriff in die freie Entfaltung anderer Medienbetriebe dar (Wettbewerb). Zudem sollte jeder Bürger die freie Wahl haben, ob und welche Medienangebote er wahrnehmen und damit finanzieren möchte.

Der öffentlich rechtliche Rundfunk hat über die Jahre eine Sonderrolle bekommen, die ihm nicht zusteht. Das Angebot ist viel zu breit gefächert für einen viel zu hohen Kostenanteil, den jeder tragen muss - egal ob er diese Medienangebote wahrnimmt oder nicht.

Um eine ausgeglichene, gerechte Medienlandschaft zu erhalten, müssen fundamentale Gleichheitsgrundsätze geschaffen werden.
Wenn von der Grundversorgung des öffentlich rechtlichen Rundfunk gesprochen werden soll, dann muss klar abgegrenzt werden, was in diesem Auftrage notwendig ist und was nicht. Aktuell ist dies nicht der Fall.
Zudem ist nicht nachzuvollziehen, warum die eigentlich zur Rundfunkentwicklung (damals galt es eine Infrastruktur aufzubauen) gedachten Mittel heute noch auf eine Institution angewendet werden, welche stark in Konkurrenz steht zu vielen anderen Medienanbietern. Warum gibt es keine subventionierte Zeitungspresse-Organisation, welche aufgrund eines Zeitungs-Staatsvertrages eine Gebühr von jedem Bürger bekommt, um ihren Auftrag zu erfüllen? Oder eine Internet-Nachrichtenorganisation mit einem Internet-Staatsvertrag? Es gibt viele Alternativen in allen Medienbereichen, gerade in der heutigen Zeit mit den umfangreichen Möglichkeiten der modernen Technik. Alle Alternativen sollten die gleichen Möglichkeiten erhalten.

Mediale, neutrale Grundversorgung in bestimmten Bereichen wie zum Beispiel Nachrichten, ist gegen eine finanziell gerechte Lösung akzeptabel. Ein zwangsfinanziertes, ausuferndes Vollprogramm, wie es derzeit existiert, darf es nicht geben. Jedes Medienangebot muss von den Kosten her vom jeweiligen Medienbetrieb selber finanziert oder gerecht für alle subventioniert werden. Es gibt genügend Beispiele, wo z.B. mit Pay per View oder Abo-Paketen hervorragend funktioniert (Spotify, Amazon Video, Google Filme, Maxdome, ...). In diesem Sinne sollte auch den Bürgern wieder die freie Wahl anvertraut werden, welche Medieninhalte sie bezahlen und geniessen wollen.

Ein Runder Tisch zur Medienzukunft Baden-Württemberg darf nicht nur von den Machern, Lobyisten und Profiteuren bestimmt werden. Der Kunde/Konsument, für den die Leitungen der Medienangebote erstellt werden, muss dringend das unabhängige Mitbestimmungsrecht über Umfang und Inhalte "seiner" Medien innehaben. Nur so kann die Medienlandschaft im Sinne des wirklichen Bedarfs für die Zukunft weiterentwickelt werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Brundelius

2. Kommentar von :ohne Name 4672

Gerechtigkeit und Pflichten für alle Medienanbieter

Dirk Brundelius hat alles wichtige in seinem Kommentar "Gerechtigkeit und Pflichten für alle Medienanbieter" schon erwähnt. Dem schließe ich mich an.
B. Arnsek

5. Kommentar von :Ohne Name

Mein kleiner Beitrag.

Welche Erwartungen haben Sie an die Vielfalt der Medienlandschaft in Baden-Württemberg? Wie wichtig ist Ihnen regionale Berichterstattung? Ich fände es wichtig, dass auch auf jungen Plattformen wie Netflix, Amazon Prime und anderen V-o-D Diensten regionale Inhalte auftauchen und dafür produziert werden. Über welche Medien informieren Sie sich

Welche Erwartungen haben Sie an die Vielfalt der Medienlandschaft in Baden-Württemberg?
Wie wichtig ist Ihnen regionale Berichterstattung?
Ich fände es wichtig, dass auch auf jungen Plattformen wie Netflix, Amazon Prime und anderen V-o-D Diensten regionale Inhalte auftauchen und dafür produziert werden.

Über welche Medien informieren Sie sich zu regionalen Themen?
Onlineportale regionaler Zeitungen (Badische Zeitung, Baden Online, Südkurier, SWOL)

Wie wichtig ist Ihnen der Empfang ausländischer Hörfunk- und Fernsehangebote, z.B. aus den Nachbarländern? Gerade hier im Grenzgebiet wäre es schöner, wenn die deutschen Magazine mehr über die grenznahe Region berichten würden, nicht nur im Bereich Kultur & Veranstaltungen gibt es noch viele weiße Flecken, die so unentdeckt bleiben. Die französischen Programme bekomme ich über das Internet ohnehin.

Welche Übertragungswege nutzen Sie für den Empfang und welche Möglichkeiten fehlen Ihnen?
Breitbandanschluss - ausschließlich. Im Auto DAB+.

Wie erleben Sie den rasanten digitalen Wandel in der Medienwelt
Wie verändern sich die Angebote?
Streaminganbieter haben eine viel höhere Reichweite und dadurch auch viel größere Budgets für die Produktion von Inhalten, dies sorgt für eine empfundene Veraltung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Diese Tendenz schlägt sich auch in dem Wunsch der Abschaffung der GEZ nieder, dabei haben gerade die Ö-R einen Vorteil: Ihr Programm ist finanziert und nicht auf Quoten angewiesen, theoretisch wäre es also möglich, viel freier und mutigere Programme zu testen und auch mal Genre oder Minderheiten zu bedienen, leider bleibt dies meist bei kleinen ausreisern. MEHR MUT ZUM GENRE!

Wie verändert sich das Mediennutzungsverhalten? Was ist Ihnen dabei wichtig? Wie verändert sich Ihre persönliche Mediennutzung?
Das Internet hat die meisten anderen Medien komplett verdrängt, selbst der Fernseher dient nur noch als Appstore für Youtube & die ARD, ZDF, arte Mediatheken.

Haben Sie Anregungen oder Wünsche an die Medienunternehmen und Medienschaffenden? Welche Geschäftsmodelle kommen bei Ihnen gut an?
Ich würde mir Wünschen, dass mehr freie Produktionsfirmen und Produzenten am Programm der Öffentlich-Rechtlichen Mitarbeiten könnten und diese nicht nur in Ihrer eigenen Suppe kochen. Nur eine elitäre Minderheit an Produktionsfirmen kommt in den Genuß der Budgets die die Ö-R zur Verfügung haben. Die Ö-R sollten verpflichtet sein, mehr auslagern zu müssen, damit eine Diversifizierung stattfinden kann, somit beugt man auch den GEZ Kritikern vor, in dem man ein breiteres Spektrum bietet.

Welche Maßnahmen sollte die Landesregierung oder andere zuständige Stellen in Erwägung ziehen, um die Medienvielfalt im Land zu erhalten oder zu stärken? Welche Unterstützung für die betroffenen Unternehmen im Land halten Sie für sinnvoll?
Es sollte ein breiteres Spektrum an Fördermöglichkeiten geben, die Budgets der Ö-R Sender sollten verpflichtend zu einem gewissen Prozentsatz in Produktionen freischaffender Produzenten/Produktionsfirmen fließen.
Die Situation der einzelnen Filmschaffenden sollten gestärkt und gesichert werden, der Erschleichung von regionalen Fördermitteln durch Briefkastenfirmen sollte auch weiter einhalt geboten werden.

Wie wird unsere Medienzukunft aussehen? Welche Vision haben Sie?
Die Streaminganbieter gewinnen weiter an Macht, da sie mit mutigen & Genre-Inhalten punkten,
Branchenprimus Netflix gab bekannt sich auf SciFi & Mystery zu konzentrieren und hat hierfür alleine in Europa eine Milliarde Euro in Planung - da kann kein TV Sender mithalten. Diese müssen sich auch neu Strukturieren und noch stärker dem geänderten Nutzungsverhalten Rechnung tragen, sonst wird es schwierig den Kritikern zu wiedersprechen. Die Mediatheken und Onlineangebote werden noch stärker dem klassichen TV Konkurrenz machen.

6. Kommentar von :Ohne Name

Es wird Zeit für Veränderung

Regionale Berichterstattung erreicht mich so gut wie gar nicht mehr. Eine Tageszeitung kann ich mir nicht leisten. Fernsehen schaue ich nur noch über die Mediatheken, ansonsten informiere ich mich weitestgehend über das Internet, allen voran Facebook. Den SWR höre und sehe ich eigentlich gar nicht, einzig Laible und Frisch fällt mir spontan ein und

Regionale Berichterstattung erreicht mich so gut wie gar nicht mehr. Eine Tageszeitung kann ich mir nicht leisten. Fernsehen schaue ich nur noch über die Mediatheken, ansonsten informiere ich mich weitestgehend über das Internet, allen voran Facebook. Den SWR höre und sehe ich eigentlich gar nicht, einzig Laible und Frisch fällt mir spontan ein und solche Programme aus dem Ländle für das Ländle,mit Themen die relevant sind und die ich meinen Kindern zeigen kann, sind ja eher die Ausnahme.
Ich habe mitbekommen,dass die Bedingungen für die hiesigen Filmschaffenden keine Medienvielfalt zulassen, weil die Politik die seit Jahren selbst gesteckten Ziele nicht umsetzt. Ich würde mir als Mutter wünschen, dass es für meine Familie ein gutes und vielfältiges Angebot gibt, insbesondere im Bereich Unterhaltung und Film,damit nicht nur Inhalte aus Amerika den Alltag bestimmen, sondern auch mehr aus der eigenen Kultur mit Themen,die die Menschen beschäftigen. Die Politik sollte endlich mal aktiv werden und nicht nur leere Reden schwingen, sondern einfach die Dinge umsetzen.
In Anbetracht des Angebots ist der Rundfunkbeitrag eine regelrechte Frechheit!! Es gibt viel zu viel von den gleichen Dingen,die immer von denselben gemacht werden. Immer nur Tatort oder Krimis,da schalt ich gerne weg.
Nachdem ich mir extra die Mühe gemacht habe,mich hier anzumelden, hoffe ich sehr,dass endlich was in die Gänge kommt.

4. Kommentar von :Ohne Name

Vielfalt

Bitte erklären Sie, was mit dem Begriff "Vielfalt" genau gemeint ist und wieso die Landesregierung diese stärken möchte. Auf einer Wiese mag zwar jeder Grashalm einzigartig sein, aber die Wiese stellt noch lange keine Vielfalt dar.

3. Kommentar von :Ohne Name

Definition Medien

"Regional-TV, Hörfunk, Presse, Social-Media und Future Lounge" Nach unserer Auffassung fehlt bei dieser Aufzählung die Kategorie "Online-Medien". Diese wird weder durch "Presse" noch durch einen der anderen Gattungsbegriffe abgedeckt. Mit der Online-Tageszeitung goodnews4.de berichten wir seit für Baden-Baden und die Region. Kontakt: Nadja

"Regional-TV, Hörfunk, Presse, Social-Media und Future Lounge"
Nach unserer Auffassung fehlt bei dieser Aufzählung die Kategorie "Online-Medien". Diese wird weder durch "Presse" noch durch einen der anderen Gattungsbegriffe abgedeckt.
Mit der Online-Tageszeitung goodnews4.de berichten wir seit für Baden-Baden und die Region.
Kontakt: Nadja Milke, Redaktionsleiterin, Mitglied der Landespressekonferenz oder Christian Frietsch, Herausgeber Tel.: 07221 39 52 70 // 0163 569 469 8 redaktion@goodnews4.de
MfG

7. Kommentar von :Ohne Name

Ziele benennen und ministerienübergreifend umsetzen!

Der Landesregierung Baden-Württemberg fehlt es seit Jahren an einer ganzheitlichen Betrachtung des Medienstandortes und einer ganz klaren Vision mit konrekten Umsetzungsvorgaben. Wie kann es sein, dass der Filmbereich bei der Medienzukunft ausgeklammert und auch bei dem Sachstandsbericht nicht berücksichtigt sondern separat behandelt wird? Medien

Der Landesregierung Baden-Württemberg fehlt es seit Jahren an einer ganzheitlichen Betrachtung des Medienstandortes und einer ganz klaren Vision mit konrekten Umsetzungsvorgaben. Wie kann es sein, dass der Filmbereich bei der Medienzukunft ausgeklammert und auch bei dem Sachstandsbericht nicht berücksichtigt sondern separat behandelt wird? Medien sind Film, Fernsehen, Radio, Print, Online! Zuständig sind Staatsministerium, Wirtschaftsministerium und Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Dadurch dass der Medienbereich über mehrere Ministerien verteilt ist, wurde leider bislang keine gemeinsame Strategie entwickelt und Entscheidungen getroffen, die sich gegenseitig nivellieren. Die Voraussetzungen im Land sind gut, aber es werden Millionen Euro pro Jahr verbrannt. Die Filmakademie Baden-Württemberg oder Hochschule der Medien könnten für den Standort dringend benötigtes Personal ausbilden. Die MFG Filmförderung Baden-Württemberg könnte diese langfristig an den Standort binden und Wettbewerbsnachteile lindern. Die Bedingungen für die Medienschaffenden muss verbessert werden, sonst werden die Berufe unattraktiv. Der SWR und andere private Sender könnten dieses Potential nutzen und sich bundesweit profilieren. Damit würde die Kreativwirtschaft gestärkt und Medienvielfalt gefördert. Meine Medienzukunft wäre geprägt von Vielfalt. Diese muss im Rundfunkstaatsvertrag dem SWR mehr Möglichkeiten einräumen, sein Engagement im Bereich der Nachwuchsförderung und Bauftragung hiesiger Medienschaffenden zu verstärken. Der SWR beauftragt laut eigenen Produzentenbericht noch viel zu viel in anderen Bundesländern, anstatt die regionalen, selbst geförderten Talente vor Ort zu nutzen. Woran liegt das? Das SWR Fernsehen muss dringend reformiert und regionaler werden. Es hat dieses Jahr schon wieder Marktanteile verloren. Das Programm muss von Leuten von hier kommen, die das Lebensgefühl kennen und nicht imitieren. Die privaten Fernsehsender in Baden-Württemberg sind im Grunde alle kaum in der Lage, ein Alternativangebot aufzubauen. Dadurch würde ein gesunder Wettbewerb entstehen. Wodurch sollen die privaten, hiesigen Sender finanziert werden? Warum gibt es bei RTL, SAT1, PRO7 und anderen keine regionalen Fenster mehr? Die Vielfalt der Tageszeitungen nimmt immer mehr ab. Ohne großen Widerspruch wurden die Redaktionen von "Stuttgarter Nachrichten" und "Stuttgarter Zeitung" zusammengelegt. Wieviele unabhängige Zeitungsredaktionen gibt es noch? Wer berichtet zukünftig noch über kommunale Belange? Können sich Verleger noch Qualität leisten? Wo sind unabhängige Onlineportale? Im Radio bietet SWR4 ein vielfältiges Programm mit Regionalnachrichten, Musik aus dem Land, Hörspielen und Klassik. Wo findet sich Regionaltät bei SWR3, SWR1 oder DasDing? Ich denke es braucht einen Medienbeitrag, der unabhängigen Journalismus, Kultur und Film fördert. Dieser sollte nicht nur dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zugänglich sein, sondern bei entsprechendem Nachweis auch Dritten. Der Wettlauf mit überregionalen Angeboten und Streamingdiensten ist bald verloren, weil Netflix, Amazon Prime & Co das Publikum an ausländische Inhalte binden. Was bringt das Onlineangebot "Funk" konkret für die Jugend, was es anderswo nicht gibt? Das Nutzungsverhalten ändert sich stark. Mediatheken gewinnen an Bedeutung. Die Inhalte sollten dauerhaft zugänglich sein. Auch die Archive der öffentlich-rechtlichen Sender müssen ohne Fristen online abrufbar sein. Übergangsweise sollten die Urheber / Rechteinhaber dafür entschädigt werden. Die Landesregierung sollte sich klar sein, dass der Zugang zu regionalen Nachrichten / Inhalten das Rückgrat unserer Demokratie ist. Auch was ansonsten so publiziert wird, prägt die Gesellschaft. Es beherrschen einige wenige große Medien-Unternehmen den gesamten Markt, z.B. die UFA. Weite Programmstrecken sind mit immer den gleichen Inhalten zugepflastert. Ich würde mir wünschen, dass die Landesregierung nicht nur Empfehlungen ausspricht, sondern die Ziele mit einen konkreten Zeitplan belegt und finanzielle Maßnahmen benennt und sich intern abstimmt. Es braucht klare Zuständigkeiten und eine Politik, die etwas umsetzen wird.

8. Kommentar von :Ohne Name

Medienzukunft und Niveau

- Ich informiere mich gar nicht zu regionalen Themen. - Ich nutze verstärkt Netflix und/oder Amazon, daher ist das auch wichtig. Die perfekten Vorraussetzungen existieren dafür aber nicht, da das Internet und die Leitungen dafür nicht gut genug ausgereift sind, wenn nicht sogar sehr schlecht. - Das analoge Fernsehen hat für mich keine Bedeutung

- Ich informiere mich gar nicht zu regionalen Themen.
- Ich nutze verstärkt Netflix und/oder Amazon, daher ist das auch wichtig. Die perfekten Vorraussetzungen existieren dafür aber nicht, da das Internet und die Leitungen dafür nicht gut genug ausgereift sind, wenn nicht sogar sehr schlecht.
- Das analoge Fernsehen hat für mich keine Bedeutung mehr, außer Nachrichten am Abend. Jede andere wichtige Information bekomme ich aus zuverlässigen Quellen im Internet. Die Serien im deutschen TV verlieren immer mehr an Niveau... siehe RTL, RTL2.
- Ich wünsche mir Sendungen, die mehr Niveau besitzen und altersneutral sind. Das gilt besonders für Sendungen wie "Hilf mir" oder ähnliches. Siehe beim SWR Laible und Frisch, oder VIELLEICHT regionale interessante Nachrichten wie bei RTF1.
- Um die Medienvielfalt zu verstärken ist auf jeden Fall ein sehr gutes Internet erforderlich, um genug Medien abzufangen. Zu dem sollte es auch mehr aus dem eigenen Land geben oder dem eigenen Bundesland. Diese Sender, mit denen alles begann, werden irgendwann durch den Maßenkonsum eines einzigen (oben genannte) untergehen. Und dabei besitzen diese und die Arbeit DIESER Produzenten mindestens genau so viel potential.
- Die GEZ wird irgendwann abgeschafft werden. Fernsehen sollte bei uns standard sein, für alle. Möglicherweise könnte man diese auch über die Steuern abziehen oder verringern. Ich zum Beispiel.. Kein Radio, kein Fernsehen.. und wenn dann nur zufällig. Zum jetzigen Zeitpunkt muss ich sagen, bin ich froh das es Dinge wie Netflix gibt. Denn dortige Serien usw. haben zur Zeit weit mehr Niveau wie unsere Nationalen.

11. Kommentar von :Ohne Name

Sein oder Nichtsein?

Sein oder Nichtsein? Das ist hier die Frage in Bezug auf ein innovatives, zukunftsorientiertes Bundesland, das Baden-Württemberg immer behauptet zu sein. Aber wo spielt denn die Musik? Wo spielt denn die Film- und TV-Branche? Wo spielt denn die Games-Branche? Sicher nicht in Stuttgart, auch nicht in Baden-Baden, Karlsruhe oder Mannheim, sondern in

Sein oder Nichtsein? Das ist hier die Frage in Bezug auf ein innovatives, zukunftsorientiertes Bundesland, das Baden-Württemberg immer behauptet zu sein. Aber wo spielt denn die Musik? Wo spielt denn die Film- und TV-Branche? Wo spielt denn die Games-Branche? Sicher nicht in Stuttgart, auch nicht in Baden-Baden, Karlsruhe oder Mannheim, sondern in Berlin, Hamburg, Köln und München. Jaaaaaa, aber wir haben doch so renommierte Dienstleister, gerade im Animationsbereich. Ich kann aus Erfahrung in einem großen, internationalen Digital-Media-Konzern sagen, dass es damit ganz schnell vorbei sein kann - denn nichts ist in der heutigen Zeit leichter, als mit Dienstleister-Unternehmen in den USA, China, Südafrika oder wo auch immer auf diesem Planten zusammenzuarbeiten. Was ein Standort brauch, sind ansässige Unternehmen, die (originären) Content produzieren (und keine Briefkastenfirmen oder Büros mit einem Angestellten!!!). Und diese Unternehmen brauchen Anreize, die einzig die Politik schaffen kann. Ich kann jedoch nicht wirklich erkennen, dass in Baden-Württemberg medienpolitisch die Weichen auf Zukunft gestellt werden. Im Gegenteil - wenn hier nicht schnell in Content produzierende Unternehmen investiert wird und medien- und wirtschaftspolitisch für (kleine und mittelständische) Unternehmen mit Wachstumspotential der Standort interessant gemacht wird, dass Baden-Württemberg schneller abgehängt ist, als Dieselfahrverbote umgesetzt werden. Und sich allein auf dem obligatorischen Landessender (SWR) auszuruhen, führt unweigerlich in einigen Jahren zum Kollaps. ein einziger Landessender kann keine Medienlandschaft am Leben erhalten. Momentan fällt es mir als Teil einer Content produzierenden Firma immer schwerer Argumente für den Verbleib hier im Land zu finden - ja, es schadet sogar der Firma immer mehr, an dem Standort hier festzuhalten. Hier sollte die Politik verstärkt jenen Unternemen zuhören, die hier in Baden-Württemberg (versuchen) originären Content zu produzieren und sich nicht auf kurzlebigen, bzw. mittelfristigen Erfolgen ausruhen. Um eine Medienlandschaft dauerhaft attraktiv zu machen, brauch es leider mehr als gut gemeinte Medien-Förderpolitik. Hier geht es um nicht weniger als den Boden für einen Wirtschaftszweig zu bereiten, der an anderen Orten bereits Milliarden umsetzt. Ja, viele von uns sind Künstler, stammen aus einem künstlerisch-kreativen Bereich - aber das heisst nicht, dass wir keine unternehmerische Vision haben. Viele von uns Kreativen sind heute vor allem in erster Instanz Unternehmer und Produzenten in der Unterhaltungsindustrie, die schnell wächst, die Jobs generiert und die unzählige Synergieeffekte schafft - vorausgesetzt, man will ein florierender Medienstandort, eine lebendige Medienlandschaft sein. Oder Nichtsein. Das allerdings ist für viele von uns Produzenten und Unternehmer die brennende Frage...

10. Kommentar von :Ohne Name

Quo Vadis Baden-Württemberg?

Der Sachstandsbericht - wieder eines der vielen Papiere, die in den letzten 25 Jahren von den zuständigen Ministerien produziert wurden. Analysen, Analysen, Analysen... Diese Infos bekommt man auch die Lektüre von Tageszeitungen. DOCH - wo ist der Businessplan des Landes Baden-Württemberg? Wohin soll es wirklich gehen? Nicht nur, dass die

Der Sachstandsbericht - wieder eines der vielen Papiere, die in den letzten 25 Jahren von den zuständigen Ministerien produziert wurden. Analysen, Analysen, Analysen... Diese Infos bekommt man auch die Lektüre von Tageszeitungen. DOCH - wo ist der Businessplan des Landes Baden-Württemberg? Wohin soll es wirklich gehen? Nicht nur, dass die Filmwirtschaft in dem Bericht völlig außen vor gelassen wird, obwohl das DIE Unternehmen sind, die "Patente" entwickeln, regionale Identität schaffen und über den Standort inhaltliche Strahlkraft haben. Dienstleistung kann von heute auf morgen ins Ausland verlagert werden. Und dies gilt auch vor allem für die viel gepriesene CGI-Industrie, die ihren (wirtschaftlichen) Erfolg insbesondere der baden-württembergischen Autoindustrie zu verdanken hat - und nicht den Oscars.
Der Sachstandbericht erinnert ein wenig an die Filmkonzeption 2008. Ein tolles Papier mit vielen guten Ansätzen! Aber - was davon ist wirklich umgesetzt worden? Und vor allem, wie soll was bis wann umgesetzt werden? Jedes gute Unternehmen benötigt Business- und Maßnahmenpläne - warum das Land Baden-Württemberg nicht?
Ziele setzen, Maßnahmen durchführen und Ergebnisse messen, dann Anpassungen vornehmen. Das ist unternehmerisches Handeln! Warum macht sich die Politik davon frei? Bei jedem Kreditantrag wird man mit diesen Vorgaben gequält.
Meine persönlicher Versuch einer Erklärung: Baden-Württemberg ist einfach so SATT. Die Autoindustrie bringt trotz Skandalen genug Geld in die Kassen. Warum also in was neues investieren? Es läuft doch auch so! Aber - Not macht bekanntlich erfinderisch! Warum ist also Berlin zur kreativen Hauptstadt geworden?
Diese Stadt ist wirklich in Bewegung, meine ganzen Mitstudenten von der Filmakademie sind dorthin abgewandert. Große Musiklabels wie Intercord oder FOUR MUSIC auch. Weil man hier den Anschluss verpasst hat. Weil Controller mittlerweile beim SWR über das Programm bestimmen und man sich mehr über Personalstatistiken unterhält als über Programmfarben. Weil man der Kreativität im Land keine Wertschätzung entgegenbringt. (Hamburg macht nen Imagefilm für 200.000 €, in Stuttgart will man zwei für 50.000 €) Weil Unternehmen für Ihre Werbung nur noch Billiganbieter haben wollen. Denke man nur an die HipHop Location RADIO BARTH im Stuttgarter Zentrum, die einem gesichtslosen Neubau ohne Leben gewichen ist, aber dafür jetzt mit Breuninger Outletstore und Langeweile glänzt. Wo Kreativität natürlich entstand (siehe Wagenhallen, Südmilchareal), macht man es platt und macht's dann "richtig". Aber wird dabei auch auf die eigentlichen Bedürfnisse der Kreativwirtschaft geachtet?
Ich vermisse eine ganzheitliche Strategie: Ausbildung, Gründung, strategische Entwicklung, Produktionsunternehmen, sowie Vertrieb und Marketing. Nichts passt zueinander. Förderprogramme die nicht passen, veraltet und am Markt vorbei. 20 Mio € jährliches Budget für die Filmakademie wandert an an die anderen Film-Standorte ab. 50.000 € pro Jahr pro Student findet am Standort fast keine Nachhaltigkeit! Wie lange kann sich ein Standort diese Strategielosigkeit noch leisten?
Schön kann man die Verantwortung vom Staatsministerium zum Kunstministerium und von dort zum Wirtschaftsministerium weiterreichen. Doch sollte unser DAIMLER mal Husten bekommen, dann kriegt gleich das ganze Land Grippe. Und dabei ist es so einfach: Einen Plan hat man in einer Woche zusammen, und das geht ganz einfach: besser gut geklaut als schlecht selber gemacht. Berlin, Köln und München machen es doch vor!
Jedes gute Unternehmen leistet sich einen Hausmeister UND einen Künstler. Es sind nicht nur die Dinge was wert, die man anfassen kann. Kreativität ist der Schlüssel des Erfolges. Und solange der Rubel an die festangestellten Staatsdiener jeden Monat verlässlich rollt, solange besteht auch kein Druck etwas zu verändern. Doch dies ist ja etwas zutiefst Menschliches: Erst wenn der Schmerz richtig da ist, wacht das Bewusstsein auf.

Das Staatsministerium in der Villa Reitzenstein (Parkansicht)

Kontakt : Staatsministerium

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