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Sanierung Opernhaus Stuttgart

Das Opernhaus in Stuttgart (Foto: © dpa)

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Kommentare : zu Kostentragung

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1. Kommentar von :ohne Name 8615

Subventionsgerechtigkeit

Eine sehr wichtige Akteursgruppe die aus meiner Sicht in Ihrer "Landkarte" fehlt ist die Guppe der Bürger/innen, die am Besuch der Oper aus kulturellen (ausdrücklich nicht aus finanziellen) Gründen kein Interesse haben. Statistiken zeigen, dass ca. 60 % der Bevölkerung nie eine Oper besuchen. Weitere 35% gehen nur selten in Aufführungen. Trotzdem

Eine sehr wichtige Akteursgruppe die aus meiner Sicht in Ihrer "Landkarte" fehlt ist die Guppe der Bürger/innen, die am Besuch der Oper aus kulturellen (ausdrücklich nicht aus finanziellen) Gründen kein Interesse haben. Statistiken zeigen, dass ca. 60 % der Bevölkerung nie eine Oper besuchen. Weitere 35% gehen nur selten in Aufführungen. Trotzdem subventionieren diese Steuerzahler/innen schon heute jede einzelne der Eintrittskarten des Staatstheaters mit ca. 170 Euro. Durch die Sanierung würden die Subventionen der betroffenen Aufführungen nochmals um 90 Euro ansteigen (auf 40 Jahre gerechnet). Ich zweifle nicht an der Notwendigkeit der Sanierung oder der Notwendigkeit von "Hochkultur" im Allgemeinen. Fakt ist jedoch, dass fast 95% der Bürger an dieser praktisch nicht partizipieren. Da helfen auch keine Tickets zum Kinopreis, da die Abweisung dieser Kunstform offensichtlich aus dem freien persönlichen Kunstgefallen der Bürgerinnen heraus entsteht.
Ich würde deshalb gerne für eine größere Subeventionsgerechtigkeit im Rahmen der Sanierung plädieren—denn viele der Kunstformen die von diese 95% besucht werden, werden entweder deutlich schwächer oder gar nicht subventioniert. Dies ist besonders dann ein Problem, wenn die entsprechenden Personen finanziell bedingt sich andere Kunstformen nicht leisten können.
Eine interessante Option wäre in diesem Zusammenhang eine Art Kulturpass, mit dem jeder Bürger seine Subventionen für beliebige künstlerische Darbietungen einsetzten könnte –auch für solche die bisher nicht staatlich subventioniert werden. Im Gegenzug könnten dann die Eintrittspreise zumindest um die ca. 90 Euro „Gebäudekosten“ pro Ticket angehoben werden, womit auch endlich der Besucher im Bereich der Kostentragung auftauchen würde. Mit dem Kulturpass könnte sich trotzdem jede/r noch ein bis zwei Besuche im Jahr leisten—oder eben doch zwei Helene Fischer Konzerte. Wir sollten Bürger/innen nicht in Kulturformen zwingen, die ihnen nicht gefallen. So möchte ich mit einem Zitat der Künstlerin Amanda Palmer schließen: „It's art so there's nothing to prove“

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