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Sanierung Opernhaus Stuttgart

Das Opernhaus in Stuttgart (Foto: © dpa)

Sanierung Opernhaus Stuttgart

Standortfaktor Staatstheater

  • Volkswirtschaftlicher Vorteil, zum Beispiel Attraktivität für Arbeitskräfte, Image-Wert für Unternehmen / Wirtschaft
  • Image-Wert für Stadt und Land: Tourismus, Bildung, Lebensqualität
  • Vergrößerter Einzugsbereich nach Fertigstellung S 21
  • Arbeitsplätze bei den Staatstheatern
  • Kreativvwirtschaft
  • Tradition
  • Kultur als Element demokratischer Gemeinwesen

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Sie konnten den Themenbereich „Standortfaktor Staatstheater“ bis zum 16. Januar 2020, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Standortfaktor Staatstheater

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1. Kommentar von :ohne Name 8546

Bedeutung des Staatstheater Stuttgart für die Region

Ich glaube die meisten Bürger der Region oder sogar des Landes BW sind sich der Bedeutung des Staatstheaters Stuttgart bewusst. Das Ballett hat weltweit einen besonderen Ruf - oder wie es 3Sat einmal sagte, es ist eines der vier wichtigsten Ballett-Ensembles in der Welt. Auch die Oper gehört zu den bedeutendsten Häusern in Deutschland. Das

Ich glaube die meisten Bürger der Region oder sogar des Landes BW sind sich der Bedeutung des Staatstheaters Stuttgart bewusst. Das Ballett hat weltweit einen besonderen Ruf - oder wie es 3Sat einmal sagte, es ist eines der vier wichtigsten Ballett-Ensembles in der Welt. Auch die Oper gehört zu den bedeutendsten Häusern in Deutschland. Das Schauspiel ist von der Sanierung, glaube ich, kaum betroffen, aber auch hier muss man die hohe Qualität hervorheben! Unterm Stich sehe ich den Littmann Bau als DAS Aushängeschild Stuttgarts und der Region. Das aktuelle Sanierungskonzept ist meiner Meinung nach gute geplant und die Kosten, anders als bei Stuttgart 21, vertretbar. Der Littmann Bau muss erhalten bleiben und nicht nur als Denkmal sondern besonders als Veranstaltungsort von Ballett und Oper.

2. Kommentar von :ohne Name 8595

Volkswirtschaftlicher Vorteil, Kultur

auf Einladung der Stuttgarter Nachrichten im Dezember hat eine Diskussionsrunde mit Vertretern der Kunst- und Theaterszene, der Landesregierung und der Handels für das Thema sensibilisiert, wie man den Standort Staatstheater "aktivieren" kann, wenn ein zu den Wagenhallen ausgelagertes Interim die Kulturszene für Jahre verlagert. Was passiert mit

auf Einladung der Stuttgarter Nachrichten im Dezember hat eine Diskussionsrunde mit Vertretern der Kunst- und Theaterszene, der Landesregierung und der Handels für das Thema sensibilisiert, wie man den Standort Staatstheater "aktivieren" kann, wenn ein zu den Wagenhallen ausgelagertes Interim die Kulturszene für Jahre verlagert.

Was passiert mit dem Kleinen Haus, wenn ihm während dieser Zeit die Infrastruktur (Kulissengebäude) genommen wird? Sind die Kosten für die doppelte Bewirtschaftung berücksichtigt?
Das kann aus volkswirtschaftlichen Überlegungen nur zu einem Interim Gebhard-Müller-Platz führen. Hier stehen allein ca. 10 000 m² Nutzfläche auf dem Hof des K.K. Stifts zur Verfügung, wenn man den überschüssigen Straßenraum nutzt, damit Städtebau macht und die sich anbahnende Verkehrsreduzierung als Hebel einsetzt.

3. Kommentar von :ohne Name 8620

Standortfaktor

Die Staatstheater sind sicher ein Standortfaktor, allerdings ist der Beitrag der reinen Opernaufführungen mit höchstens 150.000 Besuchern/Jahr recht bescheiden und zudem stetig abnehmend. Seit vielen Jahren erwächst die besondere Bedeutung eines Standorts oft aus dem "weichen" Standortfaktor Städtebau wie in Hamburg/Philharmonie, Bilbao/Museum,

Die Staatstheater sind sicher ein Standortfaktor, allerdings ist der Beitrag der reinen Opernaufführungen mit höchstens 150.000 Besuchern/Jahr recht bescheiden und zudem stetig abnehmend. Seit vielen Jahren erwächst die besondere Bedeutung eines Standorts oft aus dem "weichen" Standortfaktor Städtebau wie in Hamburg/Philharmonie, Bilbao/Museum, Oslo/Oper. Dieser Aspekt wurde bei den Planungen offenbar völlig ver-nachlässigt und lediglich die "Optimierung" des Theaterbetriebs bedacht.

4. Kommentar von :Dr. Matthias Engel

Für die Menschen und nicht nur für die Räume

Eine Kernaussage des weltweit führenden Architekten und Stadtplaners Prof. Jan Gehl ist, dass sich die Architektur mehr für den Menschen interessieren muss und nicht nur in Gebäuden denken darf. Genau das muss auch bei der Sanierung der Oper gefordert werden. Für die sehr hohe veranschlagte Summe möchte der Bürger eine sichtbare, hörbare und

Eine Kernaussage des weltweit führenden Architekten und Stadtplaners Prof. Jan Gehl ist, dass sich die Architektur mehr für den Menschen interessieren muss und nicht nur in Gebäuden denken darf. Genau das muss auch bei der Sanierung der Oper gefordert werden. Für die sehr hohe veranschlagte Summe möchte der Bürger eine sichtbare, hörbare und spürbare Verbesserung bekommen und nicht nur einen Altbau sanieren und einen erhöhten Raumbedarf hinter den Kulissen finanzieren.

Erst mit einer künstlerischen und baulichen Vision mit faszinierenden Neuerungen wird Akzeptanz erreicht, nicht allein mit der Aussicht auf einen Interimsbau mit anschließend saniertem Status Quo des Bisherigen. Hierzu sollen folgende Ansätze beitragen:

- Ein attraktives Kulturerlebnis muss an die Stelle eines bisher größtenteils unbekannten Elfenbeinturm-Betriebs mit weit über tausend Mitarbeitern treten, das auch junge Leute und damit zukünftige Generationen an das Haus zu binden vermag. Die Staatstheater müssen sich hierzu auch baulich den Bürgern viel weiter öffnen und ihre Arbeit in Form eines attraktiven "Gläsernen Staatstheaters" täglich zeigen, mit einladendem Einblick in die Werkstätten und die Probenarbeiten, flankiert mit einem kulturellen Bildungsprogramm.

- Mit Neubauten an diesem Ort müssen auch neue zukunftsfähige und flexibel nutzbare Spielstätten geschaffen und die beiden „Guckkastenbühnen“ ergänzt werden. Das können große Proberäume für Staatsorchester, Chor und Ballett sein, die bei verschiedenen Aufführungsformen, wie z.B. Kammerkonzerte, Jugend-/Kinderkonzerte, experimentelles Musik- und Tanztheater für 300 bis 600 Personen zugänglich sind. Platziert im obersten Stock eines neuen Kulissenbaus würde diesem die Krone aufgesetzt, und dem Publikum böte sich ein faszinierender Ausblick über Stuttgart.

- Attraktiver zusätzlicher Publikumsbereich außerhalb der Spielstätten sollte nicht, wie schon geplant, in einem Neubau im Hinterhof neben der Oper entstehen, sondern im prächtigen historischen Lang-Bau zwischen dem Großen und dem Kleinen Haus (Dieser wird ja bisher bedauerlicherweise lediglich für die Verwaltung und die Kostümschneiderei genutzt und weist eine später eingezogene Zwischendecke auf, welche die schönen hohen Fenster „zerschneidet“.). Ein großer langer Saal könnte stattdessen breiter Übergang sein und Schauspielhaus und Oper verbinden. Die bisher kaum beachtete dunkle Front könnte die attraktive und einladende Visitenkarte des Hauses zum Park hin sein, abends festlich leuchtend. In diesem Zentralbau fänden ein Informationszentrum, Kartenverkauf, Restaurant, Café, Theatershop und ein kleines Staatstheater-Museum Platz.

- Bei der Planung des neuen Kulissenbaus an der Kulturmeile muss generell hinterfragt werden, ob es nach der Erstellung der für den schnellen Wechsel tagesaktueller Bühnenaufbauten sehr sinnvollen Kreuzbühne überhaupt noch größere Abstellflächen für Kulissen braucht, wo es doch schon heute ein modernes Lagerzentrum in Bad Cannstatt gibt und dieses per Lkw täglich angefahren wird, demnächst vielleicht sogar elektrisch. Ebenfalls muss hinterfragt werden, ob der nun öffentlich gemachte hohe Raumbedarf des Hauses gänzlich hier gedeckt werden muss, in einem großen Gebäuderiegel mitten in der engen Innenstadt. So verständlich der Gedanke auch ist, alle und alles auch weiterhin am Ort haben zu wollen, könnten sicherlich Büros und vor allem die Werkstätten der Gewerke, an einem platz- und kostenmäßig viel günstigeren Außenstandort realisieren werden, stark verbesserte und großzügige Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter schaffen, und schon für die Interimszeit nutzbar sein. Hervorragende Arbeit der Kulturschaffenden in gläsernen Werkstätten wäre auch hier ideale Basis, diese den Bürgern nahe zu bringen, natürlich auch für eine engere Zusammenarbeit mit Schulen.

Mit diesen Ansätzen stellt sich die Opern-Sanierung in ein neues Licht, erhält mehr Akzeptanz und bietet einen erkennbaren Mehrwert für alle. Danach gilt es, mit Hilfe eines internationalen Wettbewerbs renommierter Architekten und Stadtplaner die Vision Realität werden zu lassen.

5. Kommentar von :ohne Name 8611

Umbau Staatstheater

Seit längerem verfolge ich die Diskussion um den Standort des Interimbaus. Ich wohne zwar weit ab im Südschwarzwald, habe aber zu meiner Studentenzeit in Stuttgart schon im Malersaal des Staatstheaters gearbeitet und war die vergangenen Jahre häufiger Gast in den verschiedenen Spielstätten in Stuttgart. Jetzt zeichnet sich zu meinem Entsetzen

Seit längerem verfolge ich die Diskussion um den Standort des Interimbaus.
Ich wohne zwar weit ab im Südschwarzwald, habe aber zu meiner Studentenzeit in Stuttgart schon im Malersaal des Staatstheaters gearbeitet und war die vergangenen Jahre häufiger Gast in den verschiedenen Spielstätten in Stuttgart.
Jetzt zeichnet sich zu meinem Entsetzen offenbar ab, dass der denkmalgeschützte Littmannbau angestückelt werden soll. Ich kenne in Deutschland keinen Theaterbau aus der Zeit, der so ohne Umbau erhalten geblieben ist. Die veranschlagten Kosten von über einer Milliarde Euro sind unglaublich, wo es doch Beispiele von Neubauten gibt, die nur ein Drittel oder die Hälfte kosten. In den enormen Kosten ist noch nicht einmal eine Interims-Spielstätte enthalten, auch nicht die neue Turnhalle des Katharinen-Stifts. Warum wird nicht an Stelle der Schule ein zweites Theater gebaut, die Infrastruktur mit Malersaal wäre schon vorhanden. Zudem gibt es in Stuttgart einen bemerkenswerten 'Aufbruch-Verein', der offensichtlich Lösungen hat, die nur etwa die Hälfte kosten. Erwähnt werden diese Alternativen aber nicht.

Außerdem kann man auf dem Land nicht nachvollziehen, dass für einen Umbau eines denkmalgeschützen Gebäudes so eine Unmenge Geld ausgegeben wird. Von der "Strahlkraft im ganzen Land" habe ich seit letztem Jahr nichts mehr, da ich keine Möglichkeit mehr habe von Titisee-Neustadt ins Theater zu fahren. Öffentliche Verkehrsverbindungen nach den Vorstellungen am Abend gibt es nicht, da die Bahn-Strecke nach Donaueschingen seit Jahren vernachlässigt wurde. Mit dem Auto darf ich mit meinem Euro 4 Diesel nicht mehr nach Stuttgart, Ausnahmegenehmigungen oder Parkplätze am Stadtrand von Stuttgart gibt es nicht.
So sehe ich es als Zumutung an, wenn das Land über 500 Millionen beisteuert, statt den Betrag für die bessere Anbindung der Theater an Gemeinden auf dem Land und deren Kulturinteressierte einzusetzen.
Wirtschaftsförderung für Stuttgarter ist nicht alles, die Landbevölkerung hat von der "Strahlkraft der Theater" nichts mehr.

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