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Schüler der Oberstufe (Quelle: dpa)

Bürgerforum G8/G9

Bedürfnisse von Lehrkräften

  • Veränderungsbereitschaft
  • Fortbildung / Qualifizierung
  • Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler
  • Attraktivität des Lehrkräfteberufs
  • Besoldung
  • Überstunden / Krankheit
  • Personalplanung
  • Lehrkräfte-/ Fachkräftemangel

Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Bedürfnisse von Lehrkräften

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28. Kommentar von :ohne Name 62311

G8 bedeutet Stress für alle Beteiligten

Ich habe bereits lange in G9 unterrichtet und jetzt in G8. Was mir auffällt, ist der enorme Druck, unter dem Schüler und Eltern stehen, der dann teilweise an die Schule weitergegeben wird. Meiner Wahrnehmung nach haben mehr Jugendliche (und schon Kinder) psychische Probleme und dies auch früher. In meinen Oberstufenkursen bemerke ich das fehlende

Ich habe bereits lange in G9 unterrichtet und jetzt in G8. Was mir auffällt, ist der enorme Druck, unter dem Schüler und Eltern stehen, der dann teilweise an die Schule weitergegeben wird. Meiner Wahrnehmung nach haben mehr Jugendliche (und schon Kinder) psychische Probleme und dies auch früher. In meinen Oberstufenkursen bemerke ich das fehlende Jahr oft deutlich am Reflexionsvermögen - ein Jahr Entwicklungszeit ist in dem Alter viel! Ich wünsche mir, dass wir diese Zeit den Kindern und Jugendlichen wieder geben können.

27. Kommentar von :ohne Name 62302

Gezielt in den Burnout

Es gibt Schülerinnen und Schüler, die von G8 profitieren. Der zusätzliche Stress und psychische Druck, der dadurch aber Kinder, Familien und Lehrkräfte belastet, steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Es wird Zeit, jungen Menschen wieder eine normale gymnasiale Schulbildung zu ermöglichen. Die damit einhergehende Beruhigung des Schulalltages

Es gibt Schülerinnen und Schüler, die von G8 profitieren.

Der zusätzliche Stress und psychische Druck, der dadurch aber Kinder, Familien und Lehrkräfte belastet, steht in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Es wird Zeit, jungen Menschen wieder eine normale gymnasiale Schulbildung zu ermöglichen.
Die damit einhergehende Beruhigung des Schulalltages könnte auch mehr für die Gesundheit der Lehrkräfte (und die Attraktivität des Berufes) tun, als aggressiv-dümmliche Antiwerbung am Stuttgarter Flughafen!

26. Kommentar von :ohne Name 62299

G9 bedeutet weniger Nachmittagsunterricht

G9 bedeutet tendenziell weniger Nachmittagsunterricht, da mehr Stufen für die Verteilung der Stunden zur Verfügung stehen. Das erleichtert die eigene Unterrichtsvorbereitung (da dann mehr Nachmittage dafür zur Verfügung stehen) und führt somit zu höherer Unterrichtsqualität. Ganz nebenbei erleichtert es auch dei Vereinbarkeit von Familie und

G9 bedeutet tendenziell weniger Nachmittagsunterricht, da mehr Stufen für die Verteilung der Stunden zur Verfügung stehen.
Das erleichtert die eigene Unterrichtsvorbereitung (da dann mehr Nachmittage dafür zur Verfügung stehen) und führt somit zu höherer Unterrichtsqualität.
Ganz nebenbei erleichtert es auch dei Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Netter Nebeneffekt: in Stunden am Vormittag sind Schüler meist aufnahmefähiger, sodass auch zu vermuten ist, dass unter sonst völlig gleichen Bedingungen vom jeweiligen Unterricht am Morgen mehr "hängen bleibt" als am Nachmittag.

25. Kommentar von :ohne Name 62239

Lehrermangel vs. Lehrereinstellung

Leider sind die Einstellungschancen sowie die Verbeamtung in BW für ausgebildete Lehrkräfte mäßig. Die einzige Möglichkeit die Klassen zu verkleinern, eine höhere Individualisierung zu garantieren sowie Schüler:innen und Kolleg:innen professionell anzuleiten, ist die Einstellung sehr guter und ausreichend vorhandener Lehrkräfte! Dies wird vom Land

Leider sind die Einstellungschancen sowie die Verbeamtung in BW für ausgebildete Lehrkräfte mäßig. Die einzige Möglichkeit die Klassen zu verkleinern, eine höhere Individualisierung zu garantieren sowie Schüler:innen und Kolleg:innen professionell anzuleiten, ist die Einstellung sehr guter und ausreichend vorhandener Lehrkräfte! Dies wird vom Land leider noch immer zu wenig beachtet, da zwar vielseitig um Lehrkräfte geworben wird, der Einstellungsprozess und die Übernahme in die Verbeamtung nur sehr mäßig geschieht... es herrscht nicht nur ein Lehrermangel, sondern eher ein Lehrereinstellungs-Mangel!

24. Kommentar von :ohne Name 62200

G8 fördert BildungsUNgleichheit und psychische Probleme

Ich habe G9 noch als junge Gymnasiallehrkraft mitbekommen und sehe eine klare Veränderung bei den SchülerInnen und ihrer psychischen Gesundheit. Psychische Probleme (wie Depressionen, Schulangst, Überforderung, etc.) haben zugenommen und die meisten Abiturienten gehen nach dem Abi nicht direkt an die Uni oder in die Ausbildung, sondern gönnen sich

Ich habe G9 noch als junge Gymnasiallehrkraft mitbekommen und sehe eine klare Veränderung bei den SchülerInnen und ihrer psychischen Gesundheit. Psychische Probleme (wie Depressionen, Schulangst, Überforderung, etc.) haben zugenommen und die meisten Abiturienten gehen nach dem Abi nicht direkt an die Uni oder in die Ausbildung, sondern gönnen sich ein Jahr Auszeit zur Erholung. Wir verlieren viele SchülerInnen auf dem Weg zum Abitur. Die Berufsgymnasien mit G9 sind total angesagt.

Den Grund für die Überforderung sehe ich vor allem darin, dass viele Fächer und Lerninhalte wegen G8 nun schon ein bis zwei Jahre früher unterrichtet werden (z.B. die zweite Fremdsprache, Chemie, Geschichte, Physik...). Der Bildungsplan wurde hier zwar angepasst, aber durch das fehlende Schuljahr wurden die Themen "abgespeckt". Echte Vertiefung gibt es kaum und Übungsphasen werden in die Hausaufgaben gepresst. Der Englischunterricht in Klasse 5/6 zum Beispiel ist eine einzige "Hetze" durch die verschiedenen Zeiten.

Meiner Erfahrung nach kommen nur ca. 20% der SchülerInnen gut zurecht mit G8. Der Rest wird aber abgehängt, braucht Nachhilfe oder geht frühzeitig vom Gymnasium ab. Hier in unserem Kreis gibt es zwölf G8 Gymnasien und nur ein G9 Gymnasium. Wie wäre es, wenn man diese Zahl umkehrt?

23. Kommentar von :ohne Name 12924

Lehrerfürsorge!!

Es gibt viele Lehrer:innen, die sehr engagiert sind, die viele Mehrstunden in Kauf nehmen, obwohl sie oftmals nicht bezahlt werden. Sie engagieren sich für unsere Kinder! Wann kümmern wir uns mal um ihre Gesundheit, um ihr Wohlbefinden? In den Kommentaren gibt es viele Äußerungen, die ich sofort unterschreiben würde. Viele sind gehetzt,

Es gibt viele Lehrer:innen, die sehr engagiert sind, die viele Mehrstunden in Kauf nehmen, obwohl sie oftmals nicht bezahlt werden. Sie engagieren sich für unsere Kinder!

Wann kümmern wir uns mal um ihre Gesundheit, um ihr Wohlbefinden?

In den Kommentaren gibt es viele Äußerungen, die ich sofort unterschreiben würde. Viele sind gehetzt, können sich nicht mehr um einzelne Schüler:innen kümmern, müssen den Stoff durchpeitschen. Wem ist damit gedient???

Es würden weniger Lehrkräfte ihr Deputat verringern, wenn sie nicht mehr so gestresst wären. Und viele würden gerne länger arbeiten, wenn sie nicht so überbelastet würden. So hätten wir weniger Lehrkräftemangel!

Fürsorge erhöht die Lebensqualität der Lehrberufe und sorgt dafür, dass alle Beteiligten sich gut entfalten können. Warum nicht einmal eine Positiv-Spirale anschubsen?

22. Kommentar von :ohne Name 62182

Anforderungen/

Die Schülerinnen und Schüler sind nach dem G8-Abitur weniger reif, als sie es mit G9 waren, und brauchen oft noch Zeit zur Orientierung.
Der volle Stundenplan trägt mit zum stress bei, der deutlich zugenommen hat.

21. Kommentar von :ohne Name 62149

weniger "Gängelung von oben", mehr Entlastung, mehr Anrechnungsstunden

Als Gymnasiallehrkraft stelle ich leider fest, dass die Arbeitsbelastung seit Jahren stetig zunimmt. Ein Ausgleich für die immense Mehrarbeit außerhalb des Unterrichts wird aber nicht gegeben. Einige Beispiele: Der neue Bildungsplan machte intensive Arbeit am Schulcurriculum notwendig. Die immer wieder geänderten Abiturvorgaben führen zu mehr

Als Gymnasiallehrkraft stelle ich leider fest, dass die Arbeitsbelastung seit Jahren stetig zunimmt. Ein Ausgleich für die immense Mehrarbeit außerhalb des Unterrichts wird aber nicht gegeben.

Einige Beispiele: Der neue Bildungsplan machte intensive Arbeit am Schulcurriculum notwendig. Die immer wieder geänderten Abiturvorgaben führen zu mehr Fortbildungen, die natürlich immer auch gründliches häusliches Vor- und Nachbereiten erfordern. Die Digitalisierung führt ebenso zu hoher Mehrbelastung durch Fortbildungen und stundenlange Übungseinheiten an den Wochenenden, da man als Lehrkraft das Gelernte ja auch erstmal üben muss. Es kamen dann auch noch die verpflichtenden Dienstbesprechungen dazu, die nicht unbedingt so viel Mehrwert bringen für Lehrkräfte, die sich regelmäßig informieren und fortbilden. Diese müssen die Dienstbesprechungen dann trotzdem absitzen und hören viele Dinge doppelt. Das ist "Gängelung von oben".

Lehrkräfte müssen viele Zusatzaufgaben in der Schule ohne Zeitausgleich übernehmen (bzw. ohne ausreichenden Zeitausgleich), weil es zu wenig Anrechnungsstunden gibt, z.B. für den Fachvorsitz, Studienfahrten, Arbeit im Schulentwicklungsteam usw.

Dies alles führt zu einer immer weiter steigenden Belastung und macht den Beruf unattraktiv.

Für das eigentliche Kerngeschäft, nämlich guten Unterricht, bleibt seit Jahren immer weniger Zeit. Ich z.B. arbeite Teilzeit, d.h. ich nehme weniger Gehalt in Kauf, um guten Unterricht und Einsatz für meine Schüler leisten zu können und zusätzlich weitere Aufgaben in der Schule schultern zu können, für die ich keinerlei Anrechnungsstunden bekomme. Auf Dauer ist das frustrierend, da immer weniger Zeit für die notwendige Erholung im Privaten bleibt. Die Wochenenden und Ferien sind zum Großteil mit Arbeit belegt.

Was brauchen Lehrkräfte ? Mehr Entlastung durch Anrechnungsstunden und mehr Freiräume!

20. Kommentar von :ohne Name 62173

Bedürfnisse von Lehrkräften

Arbeitszeiterfassung

19. Kommentar von :ohne Name 62053

Professionalität der Lehrkräfte

An den allgemeinbildenden Gymnasien ist es verbreitet, dass Geschichtslehrkräfte auch das Fach Gemeinschaftskunde unterrichten dürfen. Ich halte dies für ein Problem, da diese für den Fachbereich keine spezifische Ausbildung erhalten haben und in einer Zeit, in der es zunehmend zu extremen Ansichten in der Gesellschaft kommt (Reichsbürger, AfD,

An den allgemeinbildenden Gymnasien ist es verbreitet, dass Geschichtslehrkräfte auch das Fach Gemeinschaftskunde unterrichten dürfen. Ich halte dies für ein Problem, da diese für den Fachbereich keine spezifische Ausbildung erhalten haben und in einer Zeit, in der es zunehmend zu extremen Ansichten in der Gesellschaft kommt (Reichsbürger, AfD, Eritrea-Kundgebungen, Verschwörungstheorien etc.), die sich teilweise gewalttätig entladen, ist eine fundierte Bearbeitung der Themen bereits in der Schule notwendig. Beginnend bei der Gesprächs- und Diskussionskultur, über die Glaubwürdigkeit von Quellen bis hin zum Verständnis, wie Politik funktioniert. Auch wenn dies nicht immer schnell vonstatten geht, so hat die Demokratisierung für eine der längsten Friedenszeiten in Europa gesorgt.
Daher brauchen die Fächer auch die entsprechenden Lehrkräfte.