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Schüler der Oberstufe (Quelle: dpa)

Bürgerforum G8/G9

Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern

  • Anschlussmöglichkeiten nach dem Schulabschluss, zum Beispiel Freiwilliges soziales Jahr
  • Auslandsjahr in Schulzeit / nach dem Abitur
  • Während der Schulzeit: Zeit für Entwicklung / Außerschulisches: Sport, Musik, Ehrenamt
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Wohnortwechsel
  • Abitur-Prüfung
  • „Abitur im eigenen Takt“
  • Unterschiede Jungen und Mädchen
  • spezielle Schülergruppen: Geflüchtete, Migranten, Abbrecher etc.
  • Zeit zum Lernen / Üben

Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern

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26. Kommentar von :ohne Name 61921

Zu viel, zu früh

G8 wirkt sich insbesondere auf die Jahrgänge 5,6,7 aus, die restlos überfrachtet und überfordert sind.
Etliche Inhalte in der Oberstufe, in Deutsch zu. B., kommen zu früh und werden nicht in voller Breite erfasst.

25. Kommentar von :Gymnasiallehrerin

Stress für Schülerinnen und Schüler

Als Lehrerin an einem Gymnasium tun mir die Schülerinnen und Schüler im G8-Zug leid. Sie haben z.B. in der 9. Klasse 34 Schulstunden pro Woche. Dazu kommen die Hausaufgaben, das Lernen, das Referate-Vorbereiten... Damit arbeiten sie mehr als Arbeitnehmer in einer 40-Stunden-Woche. Muss das sein? Dann sind sie nach dem Abi so ausgepowert, dass

Als Lehrerin an einem Gymnasium tun mir die Schülerinnen und Schüler im G8-Zug leid. Sie haben z.B. in der 9. Klasse 34 Schulstunden pro Woche. Dazu kommen die Hausaufgaben, das Lernen, das Referate-Vorbereiten... Damit arbeiten sie mehr als Arbeitnehmer in einer 40-Stunden-Woche.
Muss das sein?
Dann sind sie nach dem Abi so ausgepowert, dass viele ein Jahr lang nichts machen wollen. Das Ziel, die jungen Menschen früher in den Beruf zu bringen, ist also verfehlt.
Ich finde, Kinder und Jugendliche sollten noch Zeit für Hobbies und Zeit für Freunde haben.
Meine beiden Kinder haben zum Glück einen Platz in einem G9-Zug bekommen.

24. Kommentar von :CH.

Zeit für ehrenamtliches Engagement

Die Entwicklung einer Persönlichkeit braucht Zeit. Ehrenamtliche Aufgaben bieten dafür ein perfektes Erprobungsfeld. Jugendliche erleben z.B. im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit in Vereinen und Kirchen ihre Selbstwirksamkeit und tragen zum Miteinander unserer pluralen Gesellschaft bei. Das kann aber nur gelingen, wenn entsprechende

Die Entwicklung einer Persönlichkeit braucht Zeit. Ehrenamtliche Aufgaben bieten dafür ein perfektes Erprobungsfeld. Jugendliche erleben z.B. im Bereich der Kinder- und
Jugendarbeit in Vereinen und Kirchen ihre Selbstwirksamkeit und tragen zum Miteinander unserer pluralen Gesellschaft bei. Das kann aber nur gelingen, wenn entsprechende Frei(zeit)Räume gewährleistet sind.

23. Kommentar von :CH.
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22. Kommentar von :LehrerBW

8 Stunden Tage sind für Kinder und Jugendliche zu lang

Als Lehrer an einem Gymnasium halte ich selbst manchmal 8 Stunden an einem Tag Unterricht. Natürlich ist es etwas anderes, vor einer Klasse zu stehen als im Unterricht zu sitzen und sich manchmal auch zurücklehnen zu können. ABER: Es ist unglaublich anstrengend - für alle Beteiligten! Als Lehrer habe ich maximal einmal pro Woche 8 Stunden aber

Als Lehrer an einem Gymnasium halte ich selbst manchmal 8 Stunden an einem Tag Unterricht. Natürlich ist es etwas anderes, vor einer Klasse zu stehen als im Unterricht zu sitzen und sich manchmal auch zurücklehnen zu können.
ABER: Es ist unglaublich anstrengend - für alle Beteiligten!
Als Lehrer habe ich maximal einmal pro Woche 8 Stunden aber die Schüler:innen haben das in manchen Stufen mehrfach. Da leidet natürlich die Konzentrationsfähigkeit und Begeisterung zu vermitteln wird ebenfalls viel schwieriger. Und ich kann es den Kindern und Jugendlichen nicht verübeln!
Und wenn die Kindern dann nach Hause kommen, haben noch die Hausaufgaben und das Lernen für Klassenarbeiten Priorität. Zeit für Sport, Musik, Freunde oder einfach mal Faulenzen haben viele Kinder meiner Erfahrung nach kaum noch.

Eine Entdichtung der Tage ist damit in meinen Augen sehr wichtig für die Entwicklung einer ausgewogenen Persönlichkeit - denn dazu gehört viel mehr als nur der Unterricht.

21. Kommentar von :Interessierter und informierter Bürger

redet mit ihnen anstatt nur über sie

Seit Jahren wird über G8 / G9 diskutiert und debattiert - in der Politik, in Verbänden, in Initiativen, in der Wissenschaft - hat eigentlich mal jemand unsere Schüler gefragt, was sie wollen und warum? Es muss ja einen Grund geben, weshalb trotz G8 noch viele Schüler den mühsamen Weg über das allgemein bildende Gymnasium gehen, anstatt den

Seit Jahren wird über G8 / G9 diskutiert und debattiert - in der Politik, in Verbänden, in Initiativen, in der Wissenschaft - hat eigentlich mal jemand unsere Schüler gefragt, was sie wollen und warum?

Es muss ja einen Grund geben, weshalb trotz G8 noch viele Schüler den mühsamen Weg über das allgemein bildende Gymnasium gehen, anstatt den "bequemen Weg" über Realschule + berufliches Gymnasium zu wählen. Gibt es da vielleicht doch einen Unterschied?

Hat schon mal jemand den praktischen Erfahrungsschatz von Abiturienten genutzt und ausgewertet? Wer weiß besser was gut und was schlecht läuft, als die, die es erlebt haben? In so vielen Jahren wäre dafür eigentlich Zeit gewesen ...

... ich habe noch nicht eine Umfrage unter Schülern gesehen!

20. Kommentar von :G9 jetzt! BW

Effektive Lernzeiten

Im G8 fallen - besonders in der Mittelstufe - zahlreiche Stunden auf den Nachmittag, darunter auch Unterricht in Fächern wie Physik, Chemie, Mathe oder Latein. Was können Schüler in Stunde 9 oder 10 überhaupt noch aufnehmen? Erschöpfte, unkonzentrierte Jugendliche und gereizte Lehrer, die den Stoff durchpeitschen müssen - möglicherweise gefährlich

Im G8 fallen - besonders in der Mittelstufe - zahlreiche Stunden auf den Nachmittag, darunter auch Unterricht in Fächern wie Physik, Chemie, Mathe oder Latein.
Was können Schüler in Stunde 9 oder 10 überhaupt noch aufnehmen? Erschöpfte, unkonzentrierte Jugendliche und gereizte Lehrer, die den Stoff durchpeitschen müssen - möglicherweise gefährlich für die grundsätzliche Einstellung zum (lebenslangen) Lernen oder Studieren. Und keine gute Motivation, selbst einmal Lehrer zu werden.

19. Kommentar von :G9 jetzt! BW

Arbeitszeiten im G8 - Jugendarbeitsschutzgesetz

Ein Grundbedürfnis sollte hier auch als Punkt Beachtung finden: Ausruhen und Erholen. Wenn man sich das Jugendarbeitsschutzgesetz anschaut (max. 8 Stunden Arbeit pro Tag, 12 Stunde Pause, freie Sonntage) wird schnell klar, dass dies im G8 niemals eingehalten werden kann. Unterricht bis 17:10 Uhr plus Hausaufgaben, Lernen spätabends oder nachts, GFS

Ein Grundbedürfnis sollte hier auch als Punkt Beachtung finden: Ausruhen und Erholen. Wenn man sich das Jugendarbeitsschutzgesetz anschaut (max. 8 Stunden Arbeit pro Tag, 12 Stunde Pause, freie Sonntage) wird schnell klar, dass dies im G8 niemals eingehalten werden kann. Unterricht bis 17:10 Uhr plus Hausaufgaben, Lernen spätabends oder nachts, GFS am Sonntag....
Und das in einer vulnerablen Lebensphase, in welcher junge Heranwachsende unbedingt Freiräume und einen gewissen Schutz bräuchten.

18. Kommentar von :ohne Name 55789

Umsetzung des G8 an der Schule und die Auswirkung auf die Schülerinnen und Schüler

Wir haben zwei Töchter, die in Klasse 1 - 4 auf der Waldorfschule Uhlandshöhe gelernt und die beide dann in Klasse 5 auf ein humanistisches Gymnasium in einen G8-Turbozug gewechselt haben. Beide haben die Schule bis zum Abitur ohne Probleme gemeistert, in den Anfangsjahren ohne Nachmittagsschule, später dann 2 x pro Woche Nachmittagsschule,

Wir haben zwei Töchter, die in Klasse 1 - 4 auf der Waldorfschule Uhlandshöhe gelernt und die beide dann in Klasse 5 auf ein humanistisches Gymnasium in einen G8-Turbozug gewechselt haben.

Beide haben die Schule bis zum Abitur ohne Probleme gemeistert, in den Anfangsjahren ohne Nachmittagsschule, später dann 2 x pro Woche Nachmittagsschule, wohlgemerkt ohne Hausaufgaben an den "Nachmittagsschultagen". Sie hatten Zeit für ihren aufwendigen Sport, waren Mitglieder im Landeskader und hatten trotzdem noch Freizeit und Muße.

Unsere Erfahrung war, dass die Schule es sehr gut geschafft hat, die "Kann"-Inhalte der Lehrpläne so zu straffen, dass alle "Muss"-Inhalte untergebracht waren, ohne dass die Kinder zu wenig "Input" gehabt hätten - die Lehrer waren sehr engagiert und haben gemeinsam für ihr Fachgebiet den Lehrplan so zusammengestellt, dass auch Freizeit und Muße für die Kinder bei gleichzeitiger Erfüllung des Lehrplans nicht zu kurz gekommen sind.

Unsere Erfahrung war im Vergleich zu anderen Kindern von Freunden und Bekannten, dass an vielen Schulen die Lehrpläne sklavisch von G9 auf G8 übertragen wurden, ohne sich darüber Gedanken zu machen, welche Lehrinhalte eventuell weggelassen werden könnten ("Kann" - zu "Muss""-Inhalten), was dann zur Folge hatte, dass viele Kinder schon in der 5. Klasse 4 x pro Woche Nachmittagsunterricht hatten und noch dazu die Hausaufgaben gemacht werden mussten - ein untragbarer Zustand!

Wir haben bei der Schule unserer Töchter die Erfahrung gemacht, dass der Umstieg von G9 auf G8 problemlos möglich war - allerdings nur durch das hohe Engagement der Lehrer, sich mit der Materie intensiv zu befassen und sich nicht auf "Dienst nach Vorschrift" auszuruhen

17. Kommentar von :ohne Name 55690

Mehr Freizeit trotz G8

Die Kommentare, die ich hier gelesen habe sind aus meiner Sicht super Wichtig und Richtig. Nur die Schlussfolgerung, dass es deshalb eine Rückkehr zu G9 braucht, finde ich falsch. Das zusätzliche Jahr für Ehrenamt, Praktika oder Bufdi ist toll, auch um in den gewünschten Beruf vielleicht vorab reinschnuppern zu können, sann gäbe ws auch weniger

Die Kommentare, die ich hier gelesen habe sind aus meiner Sicht super Wichtig und Richtig. Nur die Schlussfolgerung, dass es deshalb eine Rückkehr zu G9 braucht, finde ich falsch. Das zusätzliche Jahr für Ehrenamt, Praktika oder Bufdi ist toll, auch um in den gewünschten Beruf vielleicht vorab reinschnuppern zu können, sann gäbe ws auch weniger Studienabbrecher. Was es braucht ist eine Anpassung der Bildungspläne, die viel zu detailliertes Wissen vermitteln, das heute keiner mehr braucht, anstatt zu vermitteln wie man sich das Wissen aneignet und wie die groben Abläufe aussehen z.B. in Geschichte oder Biologie, auch die zweite Fremdsprache sollte freiwilliger Zusatz sein. Mein Französisch aus der Schulzeit bringt mir heute rein gar nichts.

Würden die Lehrpläne verschlankt und an die heutige Zeit angepasst, wäre auch bei G8 ein Stundenplan wie bei G9 möglich und genug Zeit für die immens wichtigen Freizeitaktivitäten. Kinder und Jugendliche sind keine kleinen Erwachsenen!