Änderung des Schulgesetzes
Weitere Informationen aus dem Vorblatt des Gesetzentwurfs
Sprachfördergruppen sowie Juniorklassen werden als wesentliche Bausteine des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ gesetzlich verankert und die Bedingungen für ihre Einrichtung ebenso wie die entsprechenden Besuchspflichten und ihre Voraussetzungen geregelt. Die Grundschulförderklassen werden aufgehoben, die Möglichkeit der Zurückstellung vom Schulbesuch entfällt für Kinder mit der Verpflichtung, die Juniorklasse zu besuchen.
Der Bildungsgang des allgemein bildenden Gymnasiums der Normalform wird auf neun Jahre verlängert und damit die Möglichkeit für eine Anreicherung mit neuen Innovationselementen geschaffen.
Der Auftrag der auf der Grundschule aufbauenden Schulen wird angepasst, um ihre Attraktivität für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler zu erhalten.
Das Übergangsverfahren von der Grundschule auf die weiterführende Schule wird durch die Einbeziehung der Kompetenzmessung valider und damit passgenauer ausgestaltet. Voraussetzung für die Aufnahme in das allgemein bildende Gymnasium wird künftig eine pädagogische Gesamtwürdigung durch die Klassenkonferenz oder die erfolgreiche Teilnahme an einer zentral bereit gestellten Kompetenzmessung sein. Zusammen mit dem Elternwunsch basiert die Schulartwahl damit auf drei Elementen, von denen zwei erfüllt sein müssen.
Für den Fall, dass keine der genannten Voraussetzungen dem Elternwunsch entspricht, wird die Möglichkeit geschaffen, durch einen Potentialtest zusätzliche Orientierung zu erhalten und zugleich die Aufnahmevoraussetzung für das Gymnasium zu erfüllen.
Pädagogische Fachverfahren sollen über die vorhandene Nutzer- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW erreichbar sein.
Die Auskunftspflichtigen, die zu erhebenden Daten und Hilfsmerkmale und der Erhebungsstichtag für die Ganztagsausbaustatistik werden bestimmt und die Ermächtigungsgrundlage für die erforderliche Rechtsverordnung geschaffen.
Keine.
Durch die Implementierung des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ mit den Sprachfördergruppen sowie den Juniorklassen, den neunjährigen Bildungsgang am Gymnasium mit seinen nicht im Schulgesetz verankerten fünf Innovationselementen, den Innovationselementen an Hauptschulen/Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen, die Ausweitung des Ganztags nach Paragraf 4a SchG im Primarbereich der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), die Nutzer- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW sowie die Ganztagsausbaustatistik entstehen Kosten für öffentliche Haushalte, die in der Begründung des Änderungsgesetzes unter Punkt 5 der Begründung (Finanzielle Auswirkungen) aufgeschlüsselt sind. Über die Bereitstellung von Haushaltsmitteln und Stellen für die oben genannten Maßnahmen ist im Rahmen der künftigen Haushaltsplanaufstellungen unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen und deren zielgerichteter Steuerung zu entscheiden.
Für Bürgerinnen und Bürger entstehen keine zusätzlichen Bürokratielasten. Der Schulaufsichtsbehörde werden neue schulaufsichtsrechtliche Aufgaben zugewiesen. Vollzugstauglichkeit wird gewährleistet.
Die Änderungen des Schulgesetzes fördern die nachhaltige Entwicklung in mehreren Zielbereichen, insbesondere in den Bereichen der sozialen und der ökonomischen Nachhaltigkeit.
Der Digitaltauglichkeits-Check nach Nummer 5.4.2 der Verwaltungsvorschrift (VwV) der Landesregierung und der Ministerien zur Erarbeitung von Regelungen (VwV Regelungen) wurde durchgeführt.
Mit den Regelungen wird eine grundsätzliche Möglichkeit der digitalen Umsetzbarkeit der Übermittlung der Daten zur Einschätzung über den Entwicklungsstand beziehungsweise des Sprachförderbedarfes geschaffen.
Die Nutzung der bereits vorhandenen Nutzenden- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform Schule@BW dient der Umsetzung des langfristigen strategischen Leitbilds des Landes zur Digitalisierung von Prozessen.
Die Einführung der Ganztagsausbaustatistik enthält digitalrelevante Vorgaben, die einer zügigen, digitalen und medienbruchfreien Abwicklung des Verfahrens nicht entgegenstehen.
Die Maßnahmen der Schulgesetzänderung, insbesondere die Sprachfördermaß-nahmen und die Verlängerung des gymnasialen Bildungsgangs auf neun Jahre erhöhen die vergleichsrelevanten Kosten im Sinne von Paragraf 18 a Privatschulgesetz (PSchG) und wirken sich entsprechend finanziell auf die Kopfsatzzuschüsse an Ersatzschulen gemäß Paragraf 18 Absatz 2a PSchG aus.
Die Ausweitung des Ganztags im Bereich der SBBZ kann zu höheren Ausgaben bei den SBBZ in freier Trägerschaft führen, da sich die Bezuschussung der Lehrkräfte und Schulleitungen nach den sich für die öffentlichen SBBZ geltenden Bestimmungen richtet.
Die für die Ganztagsausbaustatistik zu erhebenden Daten liegen den freien Trägern regelmäßig vor. Es entsteht allenfalls unerheblicher Aufwand für die Aufbereitung der Daten.
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Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes für Baden-Württemberg (PDF)
Kommentare : zum Schulgesetz
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G9 - Musikunterricht
Musik und Kunst bieten zahlreiche Chancen für Schülerinnen und Schüler neben den fachlichen Fähigkeiten, soziale und kognitive Kompetenzen zu erwerben. Sie bietet die Einzigartigkeit auf einer nonverbalen Ebene zwischenmenschlich in Kontakt zu treten, sich kultureller Vielfalt zu öffnen und dabei die eigene Persönlichkeit und Perspektive mit
Musik und Kunst bieten zahlreiche Chancen für Schülerinnen und Schüler neben den fachlichen Fähigkeiten, soziale und kognitive Kompetenzen zu erwerben. Sie bietet die Einzigartigkeit auf einer nonverbalen Ebene zwischenmenschlich in Kontakt zu treten, sich kultureller Vielfalt zu öffnen und dabei die eigene Persönlichkeit und Perspektive mit Weitblick und Interesse entgegen zu blicken.
Durch vielfältigen Musikunterricht, AG- Arbeit und Projekte, wie Schulkonzerte und Probenphasen werden Schülerinnen und Schüler langjährig angeleitet, musikalisch ausgebildet, gefördert und zu kulturell Interessierten Menschen begleitet.
Dies gelingt nur mit entsprechenden Kapazitäten im Stundenplan. Eine Stunde Musik ist für eine kontinuierliche Arbeit, einen breiten Wissensaufbau und eine gute Bindung zu Schülerinnen und Schülern ist zu wenig, um diese wegweisenden Weichen entsprechend ausbauen zu können!
Wie wichtig ist uns Musik, Kunst und Kultur noch?
Musik und Kunst sind Klebstoff der unsere Gesellschaft zusammenhält. Sie sind Sprachrohr, Ausdrucksmittel und essenzieller Teil unserer Kultur. Dass diesen Fächern immer weniger Platz im schulischen Kontext eingeräumt wird, ist für mich und viele meiner Musikkolleg:innen nicht nachvollziehbar - und auch für Wissenschaftler:innen ist klar, dass
Musik und Kunst sind Klebstoff der unsere Gesellschaft zusammenhält. Sie sind Sprachrohr, Ausdrucksmittel und essenzieller Teil unserer Kultur. Dass diesen Fächern immer weniger Platz im schulischen Kontext eingeräumt wird, ist für mich und viele meiner Musikkolleg:innen nicht nachvollziehbar - und auch für Wissenschaftler:innen ist klar, dass diese Fächer zu den wichtigen Bestandteilen der schulischen Bildung gehören.
Im Sinne der Demokratiebildung ist ein Fach wie Musik wichtig um den Kindern einen kreativen Zugang zu einem sozialen Miteinander zu geben. In einer Einzelstunde von 45 Minuten pro Woche bleibt dafür, neben der Vermittlung von Bildungsinhalten, kaum mehr Zeit. Geschweige denn von Projektarbeiten wie die Arbeit mit neuen, digitalen Medien.
Darunter leiden werden im Laufe der Jahre nicht nur die Kinder selbst, die zu wenig oder teilweise gar keinen Musikunterricht in manchen Stufen mehr bekommen, sondern eben auch die ganze Kulturlandschaft. Schon jetzt sinkt die Zahl der Schulmusikstudierenden dramatisch und man darf sich nicht ausmalen, was das mit den Besucher:innen-Zahlen in Konzerthäusern machen wird.
Musik ist Nahrung für Seele und Geist. Wenn diese Nahrung Kindern in der Schule vorenthalten beziehungsweise gekürzt wird, zahlt die Gesellschaft irgendwann den Preis dafür. Deshalb muss das Land entsprechende Mittel zur Verfügung stellen um diesen Teufelskreis zu unterbrechen. Vor allem mit der Entscheidung der Wiedereinführung von G9.
NW in NWT stärken
Es wäre schön, wenn das NW für Naturwissenschaften in NWT wieder stärker zum Tragen kommt. Momentan ist die Technik extrem überrepräsentiert, so dass man fast ein Ingenieursstudium braucht um in der Oberstufe NWT unterrichten zu können. Dafür sind leider die Basis-Naturwissenschaften wie Geografie (mit Geologie und Meterologie) komplett
Es wäre schön, wenn das NW für Naturwissenschaften in NWT wieder stärker zum Tragen kommt. Momentan ist die Technik extrem überrepräsentiert, so dass man fast ein Ingenieursstudium braucht um in der Oberstufe NWT unterrichten zu können. Dafür sind leider die Basis-Naturwissenschaften wie Geografie (mit Geologie und Meterologie) komplett rausgeflogen und Biologie und Chemie sind nur noch rudimentär vertreten. Dabei gibt es so viele Themenbereiche, welche man aus der Perspektiver mehrerer Naturwissenschaften behandeln kann wie z.B. Thema "Boden" oder "Wasser" oder "Energie".
Bei Wasser kann man die chemischen Eigenschaft, die Anomalmie, Wasserkreislauf der Erde, Wasserlebewesen, Gewässeruntersuchung, Gewässerschutz, Nutzung von Gewässern, Wasserkraft, weltweiter Vergleich von Gewässern, Chancen und Gefahren des Klimaswandels bzgl Wasser, virtuelles Wasser, Wasserverschwendung - Einsparmöglichkeiten von Wasser usw. behandeln. Alleine dieses Thema zeigt auch die Wichtigkeit in Bezug auf Umwelt- und Zukunftsbildung unserer Kinder.
Optimal wäre es wenn pro Schuljahr NWT eine Einheit mit basisnaturwissenschaftlichem Thema, eine Einheit mit technischem Schwerpunkt und eine Einheit zur freien Wahl behandelt werden würde. Die frei zu wählende Einheit sollte auch die Möglichkeit zur Teilnahme an einem naturwissenschaftlichen Wettbewerb (Explore science, JuniorING-Wettbewerb, Jugend forscht,...) bieten.
MUSIKLAND BW - MIT NUR 1 STUNDE?
Mit den geplanten Kürzungen wird Musik faktisch in vielen Klassenstufen nur noch mit 1 Stunde pro Woche unterrichtet. Das macht die MUSIK IM LAND BW kaputt. Musik ist Bestandteil unserer Kultur. Mit 45 Minuten ist ein Beziehungsaufbau mit Schüler/innen kaum mehr gut möglich. Es wird wenig gelernt. Musikpraxis (Singen, Musikmachen) ist kaum
Mit den geplanten Kürzungen wird Musik faktisch in vielen Klassenstufen nur noch mit 1 Stunde pro Woche unterrichtet.
Das macht die MUSIK IM LAND BW kaputt. Musik ist Bestandteil unserer Kultur.
Mit 45 Minuten ist ein Beziehungsaufbau mit Schüler/innen kaum mehr gut möglich. Es wird wenig gelernt. Musikpraxis (Singen, Musikmachen) ist kaum mehr drin. Musik in der Oberstufe wird kaum mehr gewählt werden.
Schaden nehmen:
- Konzertveranstalter: keine zukünftigen Konzertbesucher!
- Chöre, Orchester, Bands, Musikvereine - sowohl Amateure als auch Profis - alle brauchen Musik in der Schule!
MUSIKUNTERRICHT fördert:
Kognitive Entwicklung
Soziales Miteinander
Emotionale Intelligenz
Guter Musikunterricht kann MEDIENBILDUNG integrieren:
Digitale Songproduktion, Digitale Publikation etc.
Wir plädieren dringend dafür die faktische Kürzung zurückzunehmen.
Wenn man G9 möchte, kostet das Geld.
Die Schüler sollen entlastet werden, keine Frage. - Sie brauchen aber auch Stuktur und qualitativ sinnvolle Angebote - Das hat uns die Corona-Zeit deutlich vor Augen geführt!
Vom grün geführten Ministerium, dem Ministerpräsiedenten und der Landesregierung erwarten wir eine DEMOKRATISCHEN PROZESS und eine Berücksichtigung von Kultur bei der Entwicklung der Schulen und der Bildung im Land!
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Demokratie findet vor allem durch VORLEBEN in allen Fächern und in der Schulgemeinschaft statt (und in der Gesellschaft und Politik).
Medienbildung ist besser IN DEN FÄCHERN zu leisten.
Musisch-künstlerischer Bereich an Schulen
Die Bedeutung künstlerisch-musikalischer Bildung auf Lern- und Leistungsmotivation ist bekannt. Durch praxisnahen Unterricht und Projekte sollen Schülerinnen und Schülerin ihre Kreativität entfalten können und künstlerisch-musikalische Erlebnisse geschaffen werden, die zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Dazu braucht es Zeit und Stunden.
Die Bedeutung künstlerisch-musikalischer Bildung auf Lern- und Leistungsmotivation ist bekannt. Durch praxisnahen Unterricht und Projekte sollen Schülerinnen und Schülerin ihre Kreativität entfalten können und künstlerisch-musikalische Erlebnisse geschaffen werden, die zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Dazu braucht es Zeit und Stunden. Daher dürfen durch G9 die Fächer Musik und Kunst nicht auf 9 Jahre "gedehnt" werden, es braucht eine Anpassung der Stundentafel mit mehr Gesamtstunden.
Stellungnahme MNU
Sehr geehrte Frau Schopper, mit Interesse haben wir im MNU Ihre Pläne zur Reform des Schulgesetzes zur Kenntnis genommen. Der MNU engagiert sich seit 1891 für Qualität im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht. Wir begrüßen die Rückkehr zum G9 als Regelform des Gymnasiums, weil damit Allgemeinbildung und Wissenschaftspropädeutik
Sehr geehrte Frau Schopper,
mit Interesse haben wir im MNU Ihre Pläne zur Reform des Schulgesetzes zur Kenntnis genommen. Der MNU engagiert sich seit 1891 für Qualität im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht.
Wir begrüßen die Rückkehr zum G9 als Regelform des Gymnasiums, weil damit Allgemeinbildung und Wissenschaftspropädeutik gestärkt werden.
Die Stärkung der Mathematik in der Jahrgangsstufen 5 und 6 findet ebenfalls unsere Zustimmung.
Kritisch sehen wir den Wegfall des Profilfachs IMP, weil dieses Fach aus unserer Sicht sehr erfolgreich war. Wir kritisieren das weitere Zurückdrängen der astronomischen Inhalte. Die Astronomie hat unstreitig einen hohen Bildungswert und stößt regelmäßig auf großes Interesse seitens der Schülerinnen und Schüler. Für hochgradig problematisch halten wir die Absicht, Physik in Klasse 7 fachfremd unterrichten zu lassen. Dies darf nur in größter Not eine Option sein, wenn zuvor alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, Lehrerinnen und Lehrer mit einschlägiger Fachausbildung für den Unterrichtseinsatz zu gewinnen.
Nicht auf unsere Zustimmung stößt auch die Auflösung des Faches BNT, sofern die integrativen, naturwissenschaftsübergreifenden Inhalte nicht anderweitig im Bildungsplan Niederschlag finden.
Die Leitperspektive BNE soll mit zwei zusätzlichen Wochenstunden gestärkt und projektartig an das Ankerfach Geographie angebunden werden. Dies war überfällig, reicht aber nicht aus. Die globale Erwärmung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Veränderung der Lebensgrundlagen für die Menschheit führen. Damit dies die Schülerinnen und Schüler in voller Tragweite begreifen und ihr Handeln daran ausrichten können, müssen mit weiteren Stunden auch entsprechende Inhalte aus den Fächern Physik, Chemie und Biologie sowie aus den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern in die Bildungspläne integriert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Günther Beikert
MNU Baden-Württemberg
Landesvorsitzender
2. und 3. Fremdsprache
Ich unterrichte Französisch (als 2. Fremdsprache) und Spanisch (als 3. Fremdsprache) an einem Gymnasium. Wie viele meiner VorrednerInnen bin ich entsetzt, was für meine Fächer in Planung ist. In einer Zeit, in der das Konzept „Europa“ auf immer wackligeren Beinen steht, wie wir täglich den Nachrichten entnehmen können, ist das Kennenlernen einer
Ich unterrichte Französisch (als 2. Fremdsprache) und Spanisch (als 3. Fremdsprache) an einem Gymnasium. Wie viele meiner VorrednerInnen bin ich entsetzt, was für meine Fächer in Planung ist. In einer Zeit, in der das Konzept „Europa“ auf immer wackligeren Beinen steht, wie wir täglich den Nachrichten entnehmen können, ist das Kennenlernen einer Sprache und ihrer dazugehörigen Kultur wichtiger denn je.
Ein durchgängig 3-stündiges Fach hätte für mich kaum noch den Status eines Hauptfaches und es ist mir ein Rätsel, wie ich SchülerInnen eine Fremdsprache beibringen soll, wenn ich sie wöchentlich nur 3h sehe (wenn’s gut läuft). Man merkt in den höheren Klassen - wo der Stundenumfang aktuell teilweise so ist -, wie die SchülerInnen nach und nach den Zugang zur Sprache verlieren; jede Woche dauert es eine Weile, bis sie wieder „reinkommen“. Im ersten Lernjahr, wo die grundlegenden Sprachmuster noch lange nicht konstituiert sind, käme man vermutlich kaum noch in eine Phase, die den Namen „Festigung“ oder „Vertiefung“ verdient hätte.
Für mich würde es deutlich mehr Sinn ergeben, jeweils ein Jahr später zu beginnen und die Stunden auf die Jahre zu verteilen. Beginnt die 2. Fremdsprache in Klasse 7, haben die SchülerInnen die Chance, neben der deutschen Sprache (welche auch immer lückenhafter ist) auch die englische erst mal zu festigen, sich einen guten Grundstock an Vokabular aufzubauen und ein grundlegendes Verständnis für Grammatik zu erhalten, sodass sie bereit sind, sich auf eine 2. Fremdsprache einzulassen (was neue Vokabeln, neue Grammatik, neue Aussprache usw. bedeutet). Beginnt die 3. Fremdsprache dann erst in Klasse 9, haben die SchülerInnen auch hier wieder die Chance, die Basis der 2. FS zu festigen (man unterschätzt, was es für SchülerInnen bedeutet, plötzlich in zwei Fächern gleichzeitig Vokabeln zu lernen).
Ich bitte inständig darum, den Aspekt der Notwendigkeit einer Festigung nicht außer Acht zu lassen und ernsthaft in Erwägung zu ziehen, die 2. FS in Klasse 7 sowie die 3. FS in Klasse 8 beginnen zu lassen (ohne die Gesamtstunden zu kürzen!).
Fremdsprachen stärken: Ein Schlüssel zur echten Verständigung
Die geplante Kürzung der Französisch-Stunden auf drei pro Woche ab der 6. Klasse gefährdet den Lernerfolg erheblich. Sprachunterricht erfordert kontinuierliche Vertiefung, besonders in den Anfangsjahren, um eine stabile Basis zu schaffen. Drei Wochenstunden sind schlicht nicht ausreichend, um eine komplexe Fremdsprache effektiv zu vermitteln.
Die geplante Kürzung der Französisch-Stunden auf drei pro Woche ab der 6. Klasse gefährdet den Lernerfolg erheblich. Sprachunterricht erfordert kontinuierliche Vertiefung, besonders in den Anfangsjahren, um eine stabile Basis zu schaffen.
Drei Wochenstunden sind schlicht nicht ausreichend, um eine komplexe Fremdsprache effektiv zu vermitteln. Eine Reduktion auf dieses Maß schwächt die sprachliche Bildung und mindert langfristig die Chancen der Schüler, sich in der Sprache sicher zu bewegen. Diese Kürzung sollte daher dringend überdacht werden.
In einer Welt, in der Maschinen blitzschnell und immer besser übersetzen können, ist es umso wichtiger, die menschliche Kompetenz im Fremdsprachenerwerb zu erhalten und auszubauen.
Eine Sprache zu sprechen bedeutet weit mehr als reine Informationsübermittlung – sie fördert direkte, persönliche Begegnungen und ist ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber anderen Kulturen.
Indem wir die Sprachenkompetenz unserer Schüler stärken, bewahren wir die Fähigkeit, über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg authentisch miteinander zu kommunizieren. Das ist entscheidend in einer global vernetzten Welt.
FRANZÖSISCH bitte ERST AB KLASSE 7! Späterer Beginn = mehr Qualität
Die geplante Schulreform stärkt die Naturwissenschaften, während die zweite Fremdsprache geschwächt wird. Die zweite Fremdsprache leistet jedoch einen bedeutenden Beitrag zur DEMOKRATIEBILDUNG sowie zur Leitperspektiven BTV, indem sie den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, durch die Entdeckung einer neuen Kultur ihren Horizont zu
Die geplante Schulreform stärkt die Naturwissenschaften, während die zweite Fremdsprache geschwächt wird. Die zweite Fremdsprache leistet jedoch einen bedeutenden Beitrag zur DEMOKRATIEBILDUNG sowie zur Leitperspektiven BTV, indem sie den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, durch die Entdeckung einer neuen Kultur ihren Horizont zu erweitern.
Bisher stellt der Beginn der zweiten Fremdsprache in der 6. Klasse eine Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler dar. Wenn die Stundentafel mit 18 Wochenstunden wie bisher beibehalten wird, hätten die Schülerinnen und Schüler zur Erfüllung der Mindeststundenzahl lediglich drei Wochenstunden in der zweiten Fremdsprache . Diese drei Wochenstunden sind für Anfänger nicht effektiv: Die PROGRESSION wird dabei ABGEFLACHT.
Die vorgesehene Schulreform böte die Chance, den Beginn der zweiten Fremdsprache wieder in die 7. Klasse zu verlagern. Ein solcher Start in der 7. Klasse wäre vorteilhafter aus mehreren Gründen:
• Die Schülerinnen und Schüler sind in diesem Alter reifer und KOGNITIV WEITER entwickelt, damit besser in der Lage, neue sprachliche Konzepte zu erfassen.
• Sie würden aus dem Deutschunterricht und dem Unterricht der 1. Fremdsprache MEHR SPRACHBEWUSSTHEIT und SPRACHLERNKOMPETENZ mitbringen, die für das Erlernen einer 2. Fremdsprache eine große Erleichterung darstellen und für MEHRSPRACHIGKEITSDIDAKTIK viel Potenzial bieten.
• Durch die Erhöhung der Stundenanzahl in den Fächern Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache um jeweils eine Stunde in den Klassen 5 und 6 würde der Beginn der 2. Fremdsprache in Klasse 7 eine ENTLASTUNG für die Schülerinnen und Schüler in der UNTERSTUFE darstellen.
Trotz der Verlagerung in Klasse 7 bliebe die DURCHLÄSSIGKEIT zwischen den Schularten GEWÄHRLEISTET, sofern die Schülerinnen und Schüler am Gymnasium bis zur 10. Klasse insgesamt 14 Stunden unterrichtet würden, ähnlich wie an der Realschule oder der Gemeinschaftsschule.
Insgesamt würde eine Reform, die den Beginn der zweiten Fremdsprache in die 7. Klasse verlagert, nicht nur die Lernbedingungen für die Schülerinnen und Schüler verbessern, sondern auch die Qualität des Sprachunterrichts erhöhen. Dadurch könnte die strukturell angelegte oben dargelegte Schwächung der 2. Fremdsprache in gewissen Maßen kompensiert werden.
Wünschenswert wäre darüber hinaus eine Erhöhung der Wochenstundenzahl für die 2. Fremdsprache.
Ergebnis einer Diskussion unter Französisch-Lehrkräften