Änderung des Schulgesetzes
Weitere Informationen aus dem Vorblatt des Gesetzentwurfs
Sprachfördergruppen sowie Juniorklassen werden als wesentliche Bausteine des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ gesetzlich verankert und die Bedingungen für ihre Einrichtung ebenso wie die entsprechenden Besuchspflichten und ihre Voraussetzungen geregelt. Die Grundschulförderklassen werden aufgehoben, die Möglichkeit der Zurückstellung vom Schulbesuch entfällt für Kinder mit der Verpflichtung, die Juniorklasse zu besuchen.
Der Bildungsgang des allgemein bildenden Gymnasiums der Normalform wird auf neun Jahre verlängert und damit die Möglichkeit für eine Anreicherung mit neuen Innovationselementen geschaffen.
Der Auftrag der auf der Grundschule aufbauenden Schulen wird angepasst, um ihre Attraktivität für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler zu erhalten.
Das Übergangsverfahren von der Grundschule auf die weiterführende Schule wird durch die Einbeziehung der Kompetenzmessung valider und damit passgenauer ausgestaltet. Voraussetzung für die Aufnahme in das allgemein bildende Gymnasium wird künftig eine pädagogische Gesamtwürdigung durch die Klassenkonferenz oder die erfolgreiche Teilnahme an einer zentral bereit gestellten Kompetenzmessung sein. Zusammen mit dem Elternwunsch basiert die Schulartwahl damit auf drei Elementen, von denen zwei erfüllt sein müssen.
Für den Fall, dass keine der genannten Voraussetzungen dem Elternwunsch entspricht, wird die Möglichkeit geschaffen, durch einen Potentialtest zusätzliche Orientierung zu erhalten und zugleich die Aufnahmevoraussetzung für das Gymnasium zu erfüllen.
Pädagogische Fachverfahren sollen über die vorhandene Nutzer- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW erreichbar sein.
Die Auskunftspflichtigen, die zu erhebenden Daten und Hilfsmerkmale und der Erhebungsstichtag für die Ganztagsausbaustatistik werden bestimmt und die Ermächtigungsgrundlage für die erforderliche Rechtsverordnung geschaffen.
Keine.
Durch die Implementierung des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ mit den Sprachfördergruppen sowie den Juniorklassen, den neunjährigen Bildungsgang am Gymnasium mit seinen nicht im Schulgesetz verankerten fünf Innovationselementen, den Innovationselementen an Hauptschulen/Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen, die Ausweitung des Ganztags nach Paragraf 4a SchG im Primarbereich der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), die Nutzer- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW sowie die Ganztagsausbaustatistik entstehen Kosten für öffentliche Haushalte, die in der Begründung des Änderungsgesetzes unter Punkt 5 der Begründung (Finanzielle Auswirkungen) aufgeschlüsselt sind. Über die Bereitstellung von Haushaltsmitteln und Stellen für die oben genannten Maßnahmen ist im Rahmen der künftigen Haushaltsplanaufstellungen unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen und deren zielgerichteter Steuerung zu entscheiden.
Für Bürgerinnen und Bürger entstehen keine zusätzlichen Bürokratielasten. Der Schulaufsichtsbehörde werden neue schulaufsichtsrechtliche Aufgaben zugewiesen. Vollzugstauglichkeit wird gewährleistet.
Die Änderungen des Schulgesetzes fördern die nachhaltige Entwicklung in mehreren Zielbereichen, insbesondere in den Bereichen der sozialen und der ökonomischen Nachhaltigkeit.
Der Digitaltauglichkeits-Check nach Nummer 5.4.2 der Verwaltungsvorschrift (VwV) der Landesregierung und der Ministerien zur Erarbeitung von Regelungen (VwV Regelungen) wurde durchgeführt.
Mit den Regelungen wird eine grundsätzliche Möglichkeit der digitalen Umsetzbarkeit der Übermittlung der Daten zur Einschätzung über den Entwicklungsstand beziehungsweise des Sprachförderbedarfes geschaffen.
Die Nutzung der bereits vorhandenen Nutzenden- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform Schule@BW dient der Umsetzung des langfristigen strategischen Leitbilds des Landes zur Digitalisierung von Prozessen.
Die Einführung der Ganztagsausbaustatistik enthält digitalrelevante Vorgaben, die einer zügigen, digitalen und medienbruchfreien Abwicklung des Verfahrens nicht entgegenstehen.
Die Maßnahmen der Schulgesetzänderung, insbesondere die Sprachfördermaß-nahmen und die Verlängerung des gymnasialen Bildungsgangs auf neun Jahre erhöhen die vergleichsrelevanten Kosten im Sinne von Paragraf 18 a Privatschulgesetz (PSchG) und wirken sich entsprechend finanziell auf die Kopfsatzzuschüsse an Ersatzschulen gemäß Paragraf 18 Absatz 2a PSchG aus.
Die Ausweitung des Ganztags im Bereich der SBBZ kann zu höheren Ausgaben bei den SBBZ in freier Trägerschaft führen, da sich die Bezuschussung der Lehrkräfte und Schulleitungen nach den sich für die öffentlichen SBBZ geltenden Bestimmungen richtet.
Die für die Ganztagsausbaustatistik zu erhebenden Daten liegen den freien Trägern regelmäßig vor. Es entsteht allenfalls unerheblicher Aufwand für die Aufbereitung der Daten.
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Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes für Baden-Württemberg (PDF)
Kommentare : zum Schulgesetz
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Sind die Grünen gegen Bio?
Obwohl im Fachreferat des Kultusministeriums seit der Anpassung der Bildungspläne an die KMK-Vorgaben ein anerkannter Mehrbedarf für das Fach Biologie besteht, geht die Biologie auch bei dieser Bildungsreform völlig leer aus. Damit können wichtige zukunftsrelevante Inhalte wie beispielsweise das Thema Biodiversität nur oberflächlich unterrichtet
Obwohl im Fachreferat des Kultusministeriums seit der Anpassung der Bildungspläne an die KMK-Vorgaben ein anerkannter Mehrbedarf für das Fach Biologie besteht, geht die Biologie auch bei dieser Bildungsreform völlig leer aus. Damit können wichtige zukunftsrelevante Inhalte wie beispielsweise das Thema Biodiversität nur oberflächlich unterrichtet werden. MP Kretschmann betont immer wieder die Relevanz dieses Themas und engagiert sich dafür. Umso unverständlicher ist es, dass das Schulgesetz das Fach Biologie nicht stärkt und damit die dringend nötige Unterstützung aus dem Bildungsbereich verpasst.
Traurige Zukunft für die Biologie
Im Entwurf ist von einer Stärkung des Faches Biologie die Rede. Diese wäre in Zeiten von Pandemien, immer größeren gesundheitlichen Problemen durch Fehlernährung, Impfdebatten, Gentechnikdiskussionen, globaler Erwärmung, Hungerkrisen... sicher unumstritten notwendig und für alle Schüler eine Basis für ihr späteres Leben. Leider wird es keine
Im Entwurf ist von einer Stärkung des Faches Biologie die Rede. Diese wäre in Zeiten von Pandemien, immer größeren gesundheitlichen Problemen durch Fehlernährung, Impfdebatten, Gentechnikdiskussionen, globaler Erwärmung, Hungerkrisen... sicher unumstritten notwendig und für alle Schüler eine Basis für ihr späteres Leben. Leider wird es keine Stärkung geben. Das Fach hatte bisher mit BNT einen Anteil von 3 Kontingentstunden in Klasse 5/6 für die Schüler*innen. Das ist auch für G9 nicht anders geplant. Warum das eine Stärkung sein soll, bleibt unverständlich. Es wird lediglich eine Lehrerstunde eingespart, da die Kinder nicht mehr in kleineren Gruppen in BNT unterrichtet werden dürfen.
In den Klassen 7-10 (künftig 7-11) bleibt der Anteil von 5 Kontingentstunden Biologie erhalten. Hingegen werden hier die anderen Naturwissenschaften signifikant gestärkt (Physik +2 Stunde, Summe 10; Chemie+1 Stunde, Summe 7). Biologie erfährt gegenüber diesen Fächern eine Abwertung. Biologie bedeutet übersetzt "die Wissenschaft des Lebens" die Kinder lernen hier die Grundlagen unseres Lebens auf der Erde. Daher sollte die Biologie nicht hinter den anderen Naturwissenschaften anstehen. Im bundesweiten Vergleich rangiert Baden-Württemberg mit diesem Vorhaben für die Biologie im untersten Bereich - trotz eines Grün geführten Kultusministeriums.
Angesichts der übergeordneten Bildungsaufgaben des Faches ist das mehr als enttäuschend. Zentrale Leitperspektiven des Faches sind "Prävention & Gesundheit" (z.B. gesunde Ernährung, Impfproblematik) , "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (z.B. Klimawandel, Biodiversitätskrise, nachhaltiges Verbruacherverhalten) und "Bildung für Toleranz und Vielfalt" (z.B. Widerlegung des Rassenkonzeptes beim Menschen). Die Umstellung auf G9 wird nicht genutzt, um zentrale, in hohem Maße alltagsrelevante Themen im Bildungsbereich zu verankern und das Bewusstsein der Kinder für ökologische Themen zu schärfen. Warum wird diese Chance unnötig vergeben?
Zudem ist Biologie ein Fach mit IQB- Abitur. Die Vorbereitung auf die Kursstufe ist im Vergleich zu Chemie und Physik und im Vergleich zum Biologieumfang in anderen Ländern in Baden-Württemberg nicht angemessen möglich. Den Schüler*innen wird dadurch ein klarer Nachteil in der Abiturprüfung entstehen.
Wichtigkeit des sozialen Lernens nicht vergessen
Ich begrüße viele der geplanten Veränderungen - was mir jedoch fehlt, ist der Blick auf das soziale Lernen und die persönliche Weiterentwicklung der Schülerinnen und Schüler. Schule ist ja viel mehr als nur ein Ort des Wissenserwerbs und von einer Stärkung des sozialen Miteinanders und der Wertschätzung des Einzelnen profitiert nicht nur eine
Ich begrüße viele der geplanten Veränderungen - was mir jedoch fehlt, ist der Blick auf das soziale Lernen und die persönliche Weiterentwicklung der Schülerinnen und Schüler. Schule ist ja viel mehr als nur ein Ort des Wissenserwerbs und von einer Stärkung des sozialen Miteinanders und der Wertschätzung des Einzelnen profitiert nicht nur eine Schule, sondern die gesamte Gesellschaft. Deshalb fände ich es sinnvoll, in jeder Klassenstufe eine Klassenlehrerstunde zu etablieren - hier kann Raum sein, um Konfliktmanagement zu erlernen, Präventionsarbeit zu leisten, Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten usw. Gleichzeitig ist es eine Wertschätzung der Lehrkräfte, die den Mehraufwand als Klassenleitung bisher in vielen Fällen ohne Ausgleich leisten müssen. Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn diese Aspekt bei den Neuerungen berücksichtigt werden würde!
Laufende Gymnasialklassen gehen leer aus.
Ein Bürgerforum mit 53 Teilnehmern war nötig, um die Rückkehr zu G9 zu legitimieren. über 100.000 Unterschriften haben diesen Wunsch eindrücklich untermauert. Doch die meisten der Unterschreiber hatten explizit Wert darauf gelegt, dass die aktuell laufenden Klassen auch die Möglichkeit zu G9 erhalten. Einen "Kompromiss" kann man das wahrhaftig
Ein Bürgerforum mit 53 Teilnehmern war nötig, um die Rückkehr zu G9 zu legitimieren. über 100.000 Unterschriften haben diesen Wunsch eindrücklich untermauert. Doch die meisten der Unterschreiber hatten explizit Wert darauf gelegt, dass die aktuell laufenden Klassen auch die Möglichkeit zu G9 erhalten.
Einen "Kompromiss" kann man das wahrhaftig nicht nennen, wenn die neuen Gymnasiasten G9 bekommen und dafür die laufenden Klassen hängen gelassen werden. Dabei hat die Grün-Schwarze Landesregierung seit Jahren diese Reform verschleppt, sind Schlusslicht bei der Umstellung.
Die vermeintlich hohen Kosten für die Umsetzung sind dabei nicht nachvollziehbar - für viele Sonderfälle hätte es pragmatische Lösungen gegeben - Rhein der Wille das Kultusministerium hat gefehlt.
Hätten Baden-Württemberg es unserem Nachbarbundesland Bayern 2018 gleich getan, so wären heute keine Klassen mir in G8 unterwegs - doch Baden Württemberg ist Jahre im Rückstand. Es lebe die Bildung im Länd.
Erschreckende Abwertung des Faches Biologie
Im Entwurf ist von einer Stärkung des Faches Biologie die Rede. Das ist sachlich falsch. Unwissende werden so getäuscht und Wissende schütteln den Kopf. Das Fach hatte auch im Rahmen von BNT einen Anteil von 4 Kontingentstunden in Klasse 5/6. Das ist auch für G9 nicht anders geplant. Warum das eine Stärkung sein soll, bleibt unverständlich. In
Im Entwurf ist von einer Stärkung des Faches Biologie die Rede. Das ist sachlich falsch. Unwissende werden so getäuscht und Wissende schütteln den Kopf. Das Fach hatte auch im Rahmen von BNT einen Anteil von 4 Kontingentstunden in Klasse 5/6. Das ist auch für G9 nicht anders geplant. Warum das eine Stärkung sein soll, bleibt unverständlich.
In den Klassen 7-10 (künftig 7-11) bleibt der Anteil von 5 Kontingentstunden Biologie erhalten. Hingegen werden hier die anderen Naturwissenschaften signifikant gestärkt (Physik +2 Stunde, Summe 10; Chemie+1 Stunde, Summe 7). Biologie erfährt gegenüber diesen Fächern eine Abwertung. Im bundesweiten Vergleich rangiert Baden-Württemberg damit im untersten Bereich - trotz eines Grün geführten Kultusministeriums.
Angesichts der übergeordneten Bildungsaufgaben des Faches ist das mehr als enttäuschend. Zentrale Leitperspektiven des Faches sind "Prävention & Gesundheit" (z.B. gesunde Ernährung, Impfproblematik) , "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (z.B. Klimawandel, Biodiversitätskrise, nachhaltiges Verbruacherverhalten) und "Bildung für Toleranz und Vielfalt" (z.B. Widerlegung des Rassenkonzeptes beim Menschen). Die Umstellung auf G9 wird nicht genutzt, um zentrale Themen grüner Politik im Bildungsbereich zu verankern. Es bleibt völlig unklar, was dahintersteht. Weder den Fachkollegien noch den Eltern ist das noch zu vermitteln.
Zudem ist Biologie ein Fach mit IQB- Abitur. Die Vorbereitung auf die Kursstufe ist im Vergleich zu Chemie und Physik und im Vergleich zum Biologieumfang in anderen Ländern in Baden-Württemberg nicht angemessen möglich. Den Schülerinnen und Schülern im Land entsteht dadurch ein deutlicher Nachteil in der Abiturprüfung.
Eine Korrektur wäre einfach, indem die drei "Zusatzstunden" gleichmäßig auf Physik (+1), Chemie (+1), Biologie (+1) verteilt werden. Noch weitergehend muss in Betracht gezogen werden, die 22 Stunden (Klasse 7-11) gleichmäßig über die naturwissenschaftlichen Fächer zu verteilen (z.B. 8+7+7).
Berücksichtigung des Biberacher Modells bei der Kontingentstundentafel
Bereits in der Grundschule haben die Kinder in weiten Teilen des Landes Englisch-Unterricht, der in der 5.Klasse fortgeführt werden soll. Viele altsprachliche Gymnasien beginnen daher in der 5.Klasse mit Latein und Englisch (Biberacher Modell/Latein plus). Diesen Zusatzbedarf sollen die altsprachlichen Gymnasien laut Gesetzesentwurf S.37 über ihre
Bereits in der Grundschule haben die Kinder in weiten Teilen des Landes Englisch-Unterricht, der in der 5.Klasse fortgeführt werden soll. Viele altsprachliche Gymnasien beginnen daher in der 5.Klasse mit Latein und Englisch (Biberacher Modell/Latein plus). Diesen Zusatzbedarf sollen die altsprachlichen Gymnasien laut Gesetzesentwurf S.37 über ihre fünf verbleibenden Poolstunden „(mit)finanzieren“. Dies könnte z.B. durch vier zusätzliche Stunden Unterricht in Klasse 5 in der zweiten Sprache geschehen. Leider liegt noch kein Entwurf für eine Kontingentstundentafel vor; hier wäre eine flexible Verteilung der Stunden von erster und zweiter Fremdsprachen wünschenswert, etwa ein Gesamtstundenpool für beide. Andernfalls könnten die vier Zusatzstunden bei einer angenommenen Grundstundenzahl von 30 in der 5.Klasse zu zwei zusätzlichen Nachmittagen führen. In Bayern gilt dazu etwa die Regelung, dass bei gleichzeitig einsetzenden Sprachen jede jeweils mit mindestens 3 Wochenstunden unterrichtet werden muss, die genaue Platzierung der insgesamt 24 Stunden in beiden Sprachen von Klasse 5 bis 7 kann dann jedoch jede Schule individuell festlegen. [https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayGSO-ANL_1]
Den Bock zum Gärtner gemacht!
Die Bildungsreform enthält mehrere Elemente. Ich bin Schulleiter einer Grund- und Werkrealschule und möchte zu den mir wichtigen Punkten gerne eine kurze Stellungnahme abgeben. Ich finde, Juniorklassen vor dem Schuleintritt zur Sprachvermittlung einzurichten, ist sehr sinnvoll. Es ist auch der einzige Weg, wenn der Migrationsanteil an manchen
Die Bildungsreform enthält mehrere Elemente. Ich bin Schulleiter einer Grund- und Werkrealschule und möchte zu den mir wichtigen Punkten gerne eine kurze Stellungnahme abgeben.
Ich finde, Juniorklassen vor dem Schuleintritt zur Sprachvermittlung einzurichten, ist sehr sinnvoll. Es ist auch der einzige Weg, wenn der Migrationsanteil an manchen Schulen mehr als 60 % beträgt. Es stellt sich die Frage, wieso dieser Schritt auf sich hat so lange warten lassen? Die Sprachprobleme sind schon seeehr lange bekannt und noch länger da. Diese wurden von den Bildungsverbänden und - organisationen oft genug geäußert und thematisiert. Diese Probleme haben die einzelnen Schulen in mühseliger Arbeit mit überfüllten VKL-Klassen und einzelnen ehrenamtlichen Personen versucht abzufedern.
Die Maßnahme "Sprachfit" ist schon lange fällig. Bedauerlicherweise dauert es mehrere Jahre, bis alle Schulen im Land von dieser wichtigen Maßnahmen profitieren können.
Meine Herzensangelegenheit ist das Thema "Ausbau der weiterführenden Schulen nach der Grundschulzeit". Geplant ist hier die Stärkung der Sekundarschulen "Real- und Gemeinschaftsschulen". Die Werkrealschule soll als Schulart aufgelöst und durch die alte Bezeichnung "Hauptschule" ersetzt werden. Demzufolge können Hauptschulen keinen Werkrealschulanschluss bzw. Mittlere Reife mehr anbieten. Dieser Schritt bringt eine weitere Schwächung der Werk- bzw. Hauptschulen mit sich und soll die von der Landesregierung favorisierten Gemeinschaftsschulen stärken. Es ist kein Geheimnis, dass ein Großteil der Schülerschaft an der Gemeinschaftsschulen eine Werkrealschulempfehlung hat. Und gerade diese schwache Schülerklientel soll eigenverantwortlich und selbstständig lernen?! Jeder Schulpraktiker weiß, wie utopisch und praxisfern dieser Ansatz ist.
Diese Schüler, die teilweise massive Sprachprobleme haben, müssen von Vollblut-Pädagogen und nicht von Lerncoaches an die Hand genommen werden und durch die Schuljahre mit viel Zuspruch und Einsatz durchgelotst und nicht sich selbst überlassen werden.
Leider erlebe ich, dass wir immer mehr solcher Schüler mit besonderem Förder- und Zuwendungsbedarf haben. Es wäre in diesem Kontext ratsam gewesen, die Werkrealschulen ebenfalls zu stärken.
Die Bildungsplanreform wurde von ministerialen Gremien erarbeitet ohne Beteiligung von Pädagogen und Praktikern. Diese Gremien denken und handeln wirtschaftlich und nicht praxisorientiert und pädagogisch. Ich finde, der pädagogische Blickwinkel zu dieser Reform wäre essentiell gewesen.
So macht man den Bock zum Gärtner und schafft keine bedarfsgerechte Bildungsreform!
Ganztags an SBBZ
An vielen SBBZs wird wegen hohem Personalmangel nur noch verkürzter Unterricht angeboten. Woher soll das Personal für den Ganztags kommen? Wieso werden dringend gebrauchte Referendar_innen auch im Bereich Gent in den Sommerferien entlassen? Einige bewerben sich aus finanziellen Gründen in nördlichen Bundesländern mit früheren Schulstarts. Das
An vielen SBBZs wird wegen hohem Personalmangel nur noch verkürzter Unterricht angeboten. Woher soll das Personal für den Ganztags kommen? Wieso werden dringend gebrauchte Referendar_innen auch im Bereich Gent in den Sommerferien entlassen? Einige bewerben sich aus finanziellen Gründen in nördlichen Bundesländern mit früheren Schulstarts. Das vergrößert die Not. Ähnliches gilt für die schlechtere Bezahlung der Grundschullehrkräfte. Das Land muss dringend umdenken. Hilfreich wäre zudem eine Pflicht zur Luftreinhaltung an Schulen und Kitas, zum Schutz der Kinder und des Personals.
Ganztagsangebot am SBBZ „Lernen“
Das ist überfällig! Als pensionierte Sonderschullehrerin habe ich viel zu oft erlebt, dass Eltern von Kindern im Grundschulalter trotz Einsicht in die Vorteile der Beschulung am SBBZ sich für die Inklusivlösung in großen Klassen mit seltener sonderpädagogischen Unterstützung entschieden: Hortplätze sind nicht nur sehr rar, sondern auch teuer und
Das ist überfällig! Als pensionierte Sonderschullehrerin habe ich viel zu oft erlebt, dass Eltern von Kindern im Grundschulalter trotz Einsicht in die Vorteile der Beschulung am SBBZ sich für die Inklusivlösung in großen Klassen mit seltener sonderpädagogischen Unterstützung entschieden: Hortplätze sind nicht nur sehr rar, sondern auch teuer und berufstätige Eltern brauchen eine Betreuung am Nachmittag. Bleibt zu hoffen, dass die notorisch armen Kommunen das auch umsetzen können!
Stärkung der Naturwissenschaften G9 S.34 5. b) bb) Innovationselement 2
Generell finde ich die Stärkung der Naturwissenschaften wichtig und richtig! Bei genauerem Hinsehen (siehe Kapitel 5b) bb) wird jedoch deutlich, dass die Stärkung der Basis-Naturwissenschaften Biologie Chemie und Physik sehr "übersichtlich" ausfällt: Physik + 2WS (WS = Wochenstunden) (d.h. 8+2 = 10) Chemie + 1WS (d.h. 6+1 =7) Biologie + 4 WS
Generell finde ich die Stärkung der Naturwissenschaften wichtig und richtig! Bei genauerem Hinsehen (siehe Kapitel 5b) bb) wird jedoch deutlich, dass die Stärkung der Basis-Naturwissenschaften Biologie Chemie und Physik sehr "übersichtlich" ausfällt:
Physik + 2WS (WS = Wochenstunden) (d.h. 8+2 = 10)
Chemie + 1WS (d.h. 6+1 =7)
Biologie + 4 WS (d.h. 5+4 = 9)
Das klingt üppig, dabei gilt jedoch zu berücksichtigen, dass die 6 WS BNT entfallen.
Inhaltlich kann man grob sagen, dass 4 WS auf biologische Fachinhalte entfallen und 2 WS auf naturwissenschaftliche und technische Fachinhalte u.a. mit physikalischem und chemischen Bezug.
In Summe kann man daher lediglich von einer Stärkung von einer Wochenstunde sprechen, die dem Fach Physik zugesprochen wird.
Hier hätte ich mehr erwartet, gerade im Hinblick auf den viel beschworenen Fachkräftemangel im naturwissenschaftlichen Bereich.
Bei der Planung wünsche ich mir auch, dass die konkrete Umsetzung mitgedacht wird. Für das Fach Chemie wäre z.B. 8 WS sinnvoll umsetzbar:
Zweistündiger Unterricht von 8 bis 11 bedeutet Kontinuität und ermöglicht Doppelstunden für praktisches Arbeiten (Experimente).
An anderer Stelle ist zu lesen, dass Informatik durchgängig von 5-11 unterrichtet werden soll. Bei geplanten 7-8 WS (?) würde das auf ein einstündiges Fach hinauslaufen. Für eine praxisnahen Vermittlung (eigenständiges Programmieren, Anwenden usw.) keine gute Voraussetzung!