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Ein Mähdrescher erntet ein Weizenfeld ab. (Foto: dpa)

Strategiedialog Landwirtschaft

Erhalt der Kulturlandschaft

Über Jahrhunderte wurden die landwirtschaftlichen Flächen der Kulturlandschaft bewirtschaftet. Dadurch leisten die Kulturräume, wie beispielsweise der Steillagenweinbau oder die Streuobstwiesen neben der Lebensmittelproduktion wichtige vielfältige Funktionen.

Dazu gehören unter anderem folgende Themen:

  • Beitrag der Landwirtschaft zum Erhalt und Entwicklung der Kulturlandschaft
  • Erhalt alter Tierrassen und Sorten

Sie konnten den Themenbereich bis zum 23. September 2022 kommentieren.

Kommentare : zum Erhalt der Kulturlandschaft

3. Kommentar von :M Kopp

Aktuelle Fehlsteuerung aus der EU / Vorschlag der EU-Kommission für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und zur Änderung der Verordnung (EU) 2021/2115

ZU: Vorschlag der EU-Kommission für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die nachhaltige Vorschlag der EU-Kommission für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und zur Änderung der Verordnung (EU) 2021/2115 => Einsparmöglichkeiten für

ZU: Vorschlag der EU-Kommission für
eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die nachhaltige Vorschlag der EU-Kommission für
eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und zur Änderung der Verordnung (EU) 2021/2115

=> Einsparmöglichkeiten für Pflanzenschutzmittel werden genutzt bzw. sind zu nutzen!

Bei etwa konstanter Intensität der Landbewirtschaftung ist die Menge in Deutschland eingesetzter Pflanzenschutzmittel innerhalb der letzten zehn Jahre um etwa 15 Prozent reduziert worden. Dabei darf nicht
übersehen werden, dass viele Behandlungen heute deutlich größere Mengen erfordern als damals. Spritzmittel anstatt neonikotinoider Beizmittel beispielsweise, von denen wenige Gramm pro Hektar ausgereicht haben, Nutzpflanzen über mehrere Monate vor Insektenbefall zu schützen. Darüber hinaus sind viele weitere hochwirksame chemische Pflanzenschutzmittel vom Markt genommen worden, an deren Stelle nun größere Mengen an weniger wirksamen Wirkstoffen ausgebracht werden müssen. Dazu trägt auch die Ausweitung des ökologischen Landbaus bei. Dort sind ausschließlich weniger wirksame Fungizide und Insektizide zugelassen. Um marktfähige Qualitäten zu erreichen, müssen die Mittel in entsprechend größeren Mengen ausgebracht werden. Aber nicht nur die Mengen sind rückläufig, auch die Risiken für aquatische und terrestrische Nichtzielorganismen (SYNOPS), hier insbesondere bei den Insektiziden. Noch nicht erfasst ist der Grad der Risikominderung durch Einschränkungen in Naturschutzgebieten und an Gewässern, die 2021 im Rahmen von Länderregelungen sowie – auf nationaler Ebene – durch eine Verschärfung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung eingeführt worden sind. Durch den Einsatz moderner Züchtungs-, Prognose- und Ausbringtechnik in Verbindung mit angepassten
Fruchtfolgen sind weitere, deutliche Einsparungen möglich. Dies erfordert allerdings eine wissenschaftsorientierte, technologieoffene, kooperative und langfristige Herangehensweise. Verwendungsverbote und unübersichtliche Reduktionsziele forcieren die Produktionsverlagerung in Drittstaaten. Dort sind die Umweltbelastungen in Produktion und Logistik in der Regel höher, da einheitliche pflanzenschutzrechtliche Restriktionen fehlen.

1. Der Vorschlag geht einseitig zu Lasten der Land- und Ernährungswirtschaft und zeigt weder etwaige
Konsequenzen noch Alternativen auf.

2. Großräumige pauschale Anwendungsverbote für Pflanzenschutzmittel treffen nicht nur die Landwirtschaft – sie verändern das Landschaftsbild und beeinträchtigen den Wohlstand der dort lebenden Bürger.

3. Die Transformation der Landwirtschaft hin zu einer geringeren Umweltbelastung darf sich nicht ausschließlich auf den Pflanzenschutz fokussieren.

Im Rahmen des Strategiedialoges soll dieses Thema Beachtung finden bzw. sich die Landesregierung soll sich für eine entsprechende Änderung des EU Verordnungsentwurfes einsetzen.

2. Kommentar von :M Kopp

Erhalt der Weinbergsterrassen

Weinbergsterrassen in Baden-Württemberg sind Kulturlandschaft. Ohne den Erhalt werden auch die Kultur-Kulissen zerstört sowie wertvoller Lebensraum zerstört. Immer mehr Weingärten in Steillagen liegen brach. Hauptgrund ist der erforderliche hohe Arbeitseinsatz, der beim Vier- bis Fünffachen des in anderen Lagen notwendigen Arbeitsaufwands von

Weinbergsterrassen in Baden-Württemberg sind Kulturlandschaft. Ohne den Erhalt werden auch die Kultur-Kulissen zerstört sowie wertvoller Lebensraum zerstört.

Immer mehr Weingärten in Steillagen liegen brach. Hauptgrund ist der erforderliche hohe Arbeitseinsatz, der beim Vier- bis Fünffachen des in anderen Lagen notwendigen Arbeitsaufwands von durchschnittlich 400 Stunden pro Jahr und Hektar liegt. Eine Mechanisierung der Arbeit ist aufgrund der schwierigen geographischen Lage nicht bzw. kaum möglich; fast alle Arbeitsschritte müssen von Hand erledigt werden. Dies führt dazu, dass immer mehr Weingärten in Steillagen brachliegen, so die Vertreter der Lauffener Weingärtner, Marian Kopp und Dietrich Rembold.

Was manchem Unwissenden auf den ersten Blick als Beitrag zu mehr Umweltschutz erscheinen mag (brach liegende Terrassen), entpuppt sich bei genauer Betrachtung als das exakte Gegenteil. Mit der Aufgabe des terrassierten Steillagenweinbaus verschwindet nicht nur ein wichtiges Element unserer Kulturlandschaft, sondern es geht gleichzeitig ein einzigartiger Lebensraum für seltene Tierarten verloren. Es sind hier zwischen Rebstöcken und Kalksteinmauern u. a. seltene Reptilien und Vögel wie beispielsweise der Wiedehopf zuhause.

Der Grundsatz „Schützen durch Nützen“ ist dagegen die richtige Strategie. Denn, was die genannten Tierarten alle miteinander verbindet, ist die Voraussetzung, dass dieses einzigartige Habitat auch weiterhin von Menschenhand gepflegt wird, damit Mauern und Weingärten nicht zuwachsen. An der Mosel fielen bereits 80 % des Steillagenweinbaus aus der Bewirtschaftung, ein Szenario, das in Baden-Württemberg unbedingt vermeiden werden muss.

1. Kommentar von :HR52

Kulturlandschaft

Seit Jahrhunderten bewirtschaften die Bauern ihre Flächen im Einklang mit der Natur, daraus entstand die heutige Artenreiche Kulturlandschaft. Heute wird durch die Bürokratie dem Bauern vorgeschrieben wie er diese Flächen zu bewirtschaften hat. Dadurch werden in Zukunft viele Flächen nicht mehr bewirtschaftet. Der Gesellschaftliche Umgang mit

Seit Jahrhunderten bewirtschaften die Bauern ihre Flächen im Einklang mit der Natur, daraus entstand die heutige Artenreiche Kulturlandschaft.
Heute wird durch die Bürokratie dem Bauern vorgeschrieben wie er diese Flächen zu bewirtschaften hat. Dadurch werden in Zukunft viele Flächen nicht mehr bewirtschaftet.
Der Gesellschaftliche Umgang mit diesen Flächen bedarf mehr Respekt, hier müßte bereits in der Schule die Kinder auf den behutsamen Umgang mit den Pflanzen im Unterricht beigebracht werden. Ich stelle hier den vermeintlichen "Handstrauß" in Frage, ich muss leider immer wieder feststellen das sich in diesen Sträußen Pflanzen befinden welche auf der Roten Liste stehen, so funktioniert der Erhalt der Kulturlandschaft mit ihrem Artenreichtum nicht.

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