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Ihr Lebenslauf

Gisela Erler

Gisela Erler wird im Landtag von Baden-Württemberg in Stuttgart als Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung des Landes vereidigt (Quelle: dpa).

Gisela Erler ist Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung im Staatsministerium Baden-Württemberg. Ihre zentrale Aufgabe ist es, die Bürgerbeteiligung im Land auszubauen und zu stärken.

Gisela Erler wurde am 9. Mai 1946 in Biberach an der Riß geboren, als Tochter des SPD-Politikers Fritz Erler wuchs sie mit der Politik auf. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Tuttlingen und Pforzheim.

Von 1965 bis 1974 studierte sie Germanistik und Soziologie in Köln und München und engagierte sich in der Studenten- und Frauenbewegung. In dieser Zeit war sie Mitbegründerin des ersten linken Verlags in der Bundesrepublik, dem Trikont Verlag (1967), und des Verlags „Frauenoffensive“, dem ersten Verlag der neuen Frauenbewegung (1970). Nach Abschluss ihres Studiums im Jahr 1974 erhielt sie eine Anstellung als wissenschaftliche Referentin am Deutschen Jugendinstitut in München, wo sie bis 1991 blieb und z.B. das Modellprojekt „Tagesmütter“ wissenschaftlich begleitete. 1983, dem Jahr als die Grünen erstmals in den Deutschen Bundestag einzogen, schloss sich Gisela Erler den Grünen an.

Politisch in Erscheinung trat sie vor allem im Jahr 1986 als Hauptautorin des „Müttermanifests“ der Grünen, das heftige Diskussionen auslöste. Ein Forschungsaufenthalt Anfang der 1980er Jahre in den USA machte sie mit dem Thema Work-Life-Balance vertraut. Das Engagement für dieses Thema führte schließlich im Jahr 1992 zur Gründung ihres Unternehmens „Familienservice“, heute größter Dienstleister für Firmen in Deutschland rund um Familie und Beruf mit ca. 1500 Beschäftigten. Sie übergab die Geschäftsführung der Firma im Jahr 2008 an eine Nachfolgerin. 2006 erhielt sie für ihr Engagement den Elisabeth-Selbert-Preis der hessischen Landesregierung. 2012 veröffentlichte sie das Buch „Schluss mit der Umerziehung! Vom artgerechten Umgang mit den Geschlechtern“, das ihre heutige Position zur Geschlechterfrage umreißt, die ja ein wichtiger Aspekt der Bürgerbeteiligung ist.

Am 12. Mai 2016 wurde sie von Winfried Kretschmann nach 2011 erneut zum Ehrenamt der Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung berufen. Als solche ist es ihre Aufgabe, die Verfahren der Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen auszubauen und in das Verwaltungshandeln zu integrieren – im Sinn der Politik des Gehörtwerdens.

Privat lebt Gisela Erler mit ihrem Mann Dr. Warnfried Dettling in Berlin. Ihre beiden Söhne und drei Stiefsöhne sind erwachsen.

 

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