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Schüler der Oberstufe (Quelle: dpa)

Bürgerforum G8/G9

Bedürfnisse von Eltern

  • Zeit zum Lernen / Üben
  • Zeit für Familie, Freunde, Hobbys etc.

Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Bedürfnisse von Eltern

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1. Kommentar von :ohne Name 53295

zurück zu G9!

Ich bin Elternteil zweiter Kinder im G8 Gymnasium (Mittel- und Oberstufe). Den Kindern bleibt kaum Zeit für Hobbys bzw. einfach mal freie Zeit. Die Wochenenden müssen für Hausaufgaben / Arbeitsvorbereitungen genutzt werden, weil unter der Woche mit 3-4 Mal Nachmittagsuntericht keine Zeit dafür bleibt. Das Familienleben bleibt auf der Strecke. Die

Ich bin Elternteil zweiter Kinder im G8 Gymnasium (Mittel- und Oberstufe). Den Kindern bleibt kaum Zeit für Hobbys bzw. einfach mal freie Zeit. Die Wochenenden müssen für Hausaufgaben / Arbeitsvorbereitungen genutzt werden, weil unter der Woche mit 3-4 Mal Nachmittagsuntericht keine Zeit dafür bleibt. Das Familienleben bleibt auf der Strecke. Die Gesundheit der Kinder leidet. Rechnet man die Zeit vom aus dem Haus gehen bis nachmittags wiederkommen plus die Zeit für Hausaufgaben / Arbeitsvorbereitung / GFS etc. kommt man locker auf eine 50 Stunden Woche - eher mehr. G9 würde alles etwas entzerren, die Kinder können auch mal wieder etwas durchatmen, ständen nicht ständig unter Strom und der ein oder andere Verein oder die Musikschule würde sich über Zuwachs freuen. Viele Kinder, so auch meines, brauchen nach dem Abi erstmal eine Auszeit, sowohl zur "Erholung" als auch zur "Findung", wie es weitergehen soll. Daher ganz klares Votum für G9!

4. Kommentar von :Interessierter und informierter Bürger

Wochenende muss wieder der Familie gehören

Sobald in der Familie ein Kind ein G8 Gymnasium besucht, sind die Wochenenden nicht mehr frei für gemeinsame Familienaktivitäten. Wie schon mehrfach beschrieben findet am Wochenende all das statt, wofür bei dreimal Nachmittagsunterricht unter der Woche einfach keine Zeit bleibt (Hausaufgaben, Ausarbeitungen, Vor- und Nachbereitung und nicht zu

Sobald in der Familie ein Kind ein G8 Gymnasium besucht, sind die Wochenenden nicht mehr frei für gemeinsame Familienaktivitäten.

Wie schon mehrfach beschrieben findet am Wochenende all das statt, wofür bei dreimal Nachmittagsunterricht unter der Woche einfach keine Zeit bleibt (Hausaufgaben, Ausarbeitungen, Vor- und Nachbereitung und nicht zu vergessen das Lernen).

Die ganze Familie wird von G8 in "Sippenhaft" genommen.

Sicherlich ein Grund weshalb viele Eltern sich trotz guter gymnasialer Empfehlung für ihr Kind lieber für die Realschule entscheiden - damit das Familienleben nicht leidet.

3. Kommentar von :Schulecool

G9 ist besser!

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht - und Kinder und Jugendliche brauchen Zeit, um sich als Persönlichkeit zu entwickeln und zu reifen. Dazu gehört neben einer guten, nachhaltigen Schulbildung auch die Möglichkeit, Hobbys zu pflegen, sich in Interessengruppen zu engagieren, sich innerhalb der Familie einzubringen. Dies kann nur

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht - und Kinder und Jugendliche brauchen Zeit, um sich als Persönlichkeit zu entwickeln und zu reifen. Dazu gehört neben einer guten, nachhaltigen Schulbildung auch die Möglichkeit, Hobbys zu pflegen, sich in Interessengruppen zu engagieren, sich innerhalb der Familie einzubringen. Dies kann nur geschehen, wenn dafür genügend Raum frei ist, ohne ständigen Zeitdruck, der durch einen vollgepressten Stundenplan erzeugt wird. Wir als Eltern möchten, dass diese Chancen auch unseren Kindern in BW wieder gegeben werden, so wie in den Nachbar-Bundesländern - Chancengerechtigkeit ist ein Schlagwort der grünen Politik, aber hier sträubt man sich, sie zu gewähren. Ideologie pur! Warum lässt man unsere Landeskinder hier im Stich?

5. Kommentar von :ohne Name 53436

Zeit für Familie, Freunde, Hobbys etc.

Wir haben 2 Kinder auf G8 Gymnasien. Es ist schon sehr anspruchsvoll für Schüler und Eltern. An Wochenenden muss viel Zeit aufgewendet werden, um den Stoff aufzuarbeiten, die Hausaufgaben zu erledigen und sich auf die nächsten Klassenarbeiten vorzubereiten. Unter der Woche kommt die Freizeit der Kinder zu kurz. Es musste entschieden werden in

Wir haben 2 Kinder auf G8 Gymnasien. Es ist schon sehr anspruchsvoll für Schüler und Eltern. An Wochenenden muss viel Zeit aufgewendet werden, um den Stoff aufzuarbeiten, die Hausaufgaben zu erledigen und sich auf die nächsten Klassenarbeiten vorzubereiten.
Unter der Woche kommt die Freizeit der Kinder zu kurz. Es musste entschieden werden in welchen Verein man noch gehen kann, da die Freizeit sehr knapp ist. Viele Vereine beklagen sich über zu wenig Nachwuchs. Das ist sicherlich auch dem G8 geschuldet.
Ich plädiere für G9, dann ist auch das 8. Schuljahr entzerrt.
und letztendlich, wenn dann mal die Kinder das Abitur haben, steht der "Elternabend" an der Uni an, da das 18 Lebensjahr noch nicht vollendet ist.

11. Kommentar von :M Fleig

Familienzeit

Wir haben 3 Kinder in G8 und de facto handelt es sich ab der Oberstufe um eine Ganztagesschule. Unterricht bis 17.10 Uhr ist keine Seltenheit und auch in der Unterstufe ist Unterricht an drei Nachmittagen pro Woche vorzufinden. Zeit für gemeinsame Termine mit der Familie sind kaum noch möglich, am Wochenende finden Hausaufgaben und

Wir haben 3 Kinder in G8 und de facto handelt es sich ab der Oberstufe um eine Ganztagesschule. Unterricht bis 17.10 Uhr ist keine Seltenheit und auch in der Unterstufe ist Unterricht an drei Nachmittagen pro Woche vorzufinden. Zeit für gemeinsame Termine mit der Familie sind kaum noch möglich, am Wochenende finden Hausaufgaben und Klausurvorbereitung statt (ist bei dem vollen Stundenplan unter Woche kaum zu schaffen). Da die Kinder ja außerhalb der Schule auch noch ihr Leben leben wollen (Sport, Freunde treffen etc.) sind die Tage komplett verplant. Jede Gewerkschaft würde bei diesen Zuständen auf die Barrikaden gehen, aber Kinder und Familien haben kein große Lobby.

2. Kommentar von :ohne Name 53322

Thema verfehlt?

Meiner Meinung nach sind die oben genannten "Bedürfnisse" eher Wünsche der Eltern für ihre Kinder, nicht für sich selbst. Für mich müssen da Begriffe stehen wie: - weniger Unterrichtsausfall und dadurch A) weniger Zwang, als Eltern mit dem Kind Stoff erarbeiten zu müssen (würde auch gleichzeitig die Chancengleichheit erhöhen, weil nicht jedes

Meiner Meinung nach sind die oben genannten "Bedürfnisse" eher Wünsche der Eltern für ihre Kinder, nicht für sich selbst.
Für mich müssen da Begriffe stehen wie:

- weniger Unterrichtsausfall und dadurch
A) weniger Zwang, als Eltern mit dem Kind Stoff erarbeiten zu müssen (würde auch gleichzeitig die Chancengleichheit erhöhen, weil nicht jedes Kind zuhause unterstützt werden kann, auch wenn es selbst die Begabung für's Gymnasium hat)
B) bessere Planbarkeit der Zeit in der Familie (Beispiel: Reicht es noch für den Einkauf bevor das Kind heimkommt oder fallen plötzlich die letzten beiden Stunden plus Nachmittagsunterricht aus?)
- ein sinnvoller Lehrplan
- Lehrpersonen, die sich tatsächlich etwas Zeit für das einzelne Kind nehmen können um z. B. Begabungen oder momentane Kümmernisse zu erkennen.

12. Kommentar von :ohne Name 54123

Stress nach Feierabend und am WE

Als Elternteil möchte ich mich nach getaner Arbeit mit meiner Familie entspannen und eben nicht noch Tasche richten, Elternbriefe unterschreiben und die Hausaufgaben durchboxen, weil Junior eben erst nach 17 Uhr nach Hause kommt. Und am Wochenende muss das erst recht nicht sein. Die Kinder arbeiten teilweise unter der Woche länger, als wir

Als Elternteil möchte ich mich nach getaner Arbeit mit meiner Familie entspannen und eben nicht noch Tasche richten, Elternbriefe unterschreiben und die Hausaufgaben durchboxen, weil Junior eben erst nach 17 Uhr nach Hause kommt. Und am Wochenende muss das erst recht nicht sein. Die Kinder arbeiten teilweise unter der Woche länger, als wir Erwachsene. Das ist doch nicht normal. Und das sollte so auch nicht sein!

15. Kommentar von :Sonja S.

Gerecht?

Wir sind vor Jahren dem G8 Gymnasium vorbehaltlos entgegengetreten, obwohl wir die seit der Einführung anhaltende Kritik daran beobachten. Unser Sohn wollte unbedingt auf das Gymnasium und hatte (bzw. hat übrigens immer noch) gute Noten dazu. Den Preis, den er dafür zahlt, erfüllt mich als Eltenteil mit Sorge. Durch die permanenten

Wir sind vor Jahren dem G8 Gymnasium vorbehaltlos entgegengetreten, obwohl wir die seit der Einführung anhaltende Kritik daran beobachten.

Unser Sohn wollte unbedingt auf das Gymnasium und hatte (bzw. hat übrigens immer noch) gute Noten dazu. Den Preis, den er dafür zahlt, erfüllt mich als Eltenteil mit Sorge. Durch die permanenten Stundenausfälle müssen in den verbleibenden Unterrichtsstunden die Themen "durchgeprügelt" werden und man kann zeitweise vom nötigen regelrechtem Bulimie-Lernen sprechen. Zeit zum Vertiefen oder Wiederholen des Stoffs bleibt kaum. Hobbies wurden auf ein Minimum zurückgeschraubt, genauso wie die Freundschaften. Temporäre gesundheitliche Beeinträchtigungen aufgrund des Stress sind bereits aufgetreten, denen wir privat gegensteuern mussten. Familienausflüge finden eigentlich nur noch an den Wochenenden vor den Ferien statt.

Hinzu kommt noch, dass unser Sohn aufgrund des damals gültigen Stichtags der Einschulung, bereits mit 5 Jahren eingeschult wurde, was sich jetzt, insbesondere im Hinblick auf die persönliche Reife, teilweise rächt.

In der Realität auf dem Gymnasium sieht so aus: Zeit für die persönliche Entfaltung der Kinder bleibt kaum. Kommunikations- Team- und Kritikfähigkeit können aufgrund des Drucks, den Unterichtsstoff durchzudrücken, kaum gefördert werden. Raum für Kreativität bleibt nur in den wenigen Kunststunden, sofern sie überhaupt stattfinden. Ausreichende Feedbackkultur - Fehlanzeige. In einzelnen Fächern ist der coronabedingte, versäumter Unterrichtsstoff noch nicht aufgeholt.

Ich habe erhebliche Zweifel, dass so eine umfassende, vertiefte und nachhaltige Allgemeinbildung als Vorbereitung auf ein Studium - was eigentlich auch Aufgabe einer gymnasialen Bildung ist - erfolgen kann.

Wir befürchten, dass unsere Kinder durch das Turboabitur Nachteile ggü. Schülern aus Bundesländern mit einem G9 Abtiur haben.

Es entsteht der Eindruck, dass nur wegen des selbst erzeugten Lehrermangels und im Hinblick auf die Kosten am umstrittenen G8 Modell festgehalten wird. Andere Bundesländer sind bereits "aufgewacht" und wieder zu G9 zurückgekehrt.

Wir als Elternteile würden uns eine Rückkehr zu G9 in BW und eine stressfreiere Kindheit/Jugend für unsere Kinder wünschen.

13. Kommentar von :ohne Name 54132

Fehlender Ausgleich durch G8

Als Elternteil wünsche ich mir für mein Kind, eine unbeschwerte Kindheit/Jugend. Eine Zeit, in der man sich ausprobieren kann, in der man Hobbys nachgehen darf, die in der Schule überhaupt nicht abgedeckt werden können und die einfach Zeit erfordern. Es ist so unheimlich wichtig, dass unsere Kinder gestärkt, sozial und sozialverankert groß werden

Als Elternteil wünsche ich mir für mein Kind, eine unbeschwerte Kindheit/Jugend. Eine Zeit, in der man sich ausprobieren kann, in der man Hobbys nachgehen darf, die in der Schule überhaupt nicht abgedeckt werden können und die einfach Zeit erfordern. Es ist so unheimlich wichtig, dass unsere Kinder gestärkt, sozial und sozialverankert groß werden und dazu gehört eben mehr als nur das pure Lernen in der Schule. Für dieses "Mehr" ist allerdings die Zeit durch G8 viel zu knapp geworden. Familie, Verein, Hobbys, Freundschaften - alles leidet darunter.
Und selbst in der Schule fehlt die Zeit für wichtige Dinge, die zum Leben gehören und die ein bisschen mehr Zeit einfordern und nicht unter Zeitdruck reifen (ausführliche Diskussionen, Wiederaufgreifen von Inhalten, ZEIT für Themen, die den Bildungsplan nur tangieren)...
Hat man ein Kind, das besonders gut sein möchte und dementsprechend lernt, bleibt für andere Dinge kaum noch Zeit - das ist nicht nur schade, sondern geht auf Kosten der Gesundheit. Es fehlt ein Ausgleich, der den Stress reguliert.
Hat man ein Kind, das mehr Übung braucht, ist dies kaum möglich bei diesem Pensum. Und ja, es gibt unglaublich viele Wege der schulischen Bildung in BW, aber wenn ein Kind kognitiv und von der Art des Lernangebots richtig auf einem Gymnasium verortet ist und das auch möchte (und keine fachspezifische Spezialisierung), hat man das durch G8 genau diesen Kindern erschwert und ihnen die Chance genommen, eben ganz allgemeinbildend bis zum Abitur nachhaltig zu lernen.
Mein Bedürfnis für meine Kinder heißt Zeit. Zeit für Erfolge, Zeit für Rückschläge, Zeit zum Verarbeiten, Zeit zum Lernen, Zeit für mehr Lebensqualität... Das alles spricht ganz klar gegen G8 und für G9.

7. Kommentar von :DaBa

Für G8

Ein Gymnasium ist nicht dazu gedacht, die Bedürfnisse verschiedenartigster Elternteile und Familien zu erfüllen. Das ist wohl kaum machbar. Schüler und Schülerinnen, die G8 nur mit Nachhilfe, erheblichem Arbeitsaufwand und Einsatz der ganzen Familie schaffen, sind vermutlich an der Realschule besser aufgehoben. Es muss nicht jeder Abitur machen und

Ein Gymnasium ist nicht dazu gedacht, die Bedürfnisse verschiedenartigster Elternteile und Familien zu erfüllen. Das ist wohl kaum machbar. Schüler und Schülerinnen, die G8 nur mit Nachhilfe, erheblichem Arbeitsaufwand und Einsatz der ganzen Familie schaffen, sind vermutlich an der Realschule besser aufgehoben. Es muss nicht jeder Abitur machen und Abitur sollte nicht der Standard-Schulabschluss sein. Falls gewünscht, kann ein Abitur auch immer noch nachgeholt werden, wenn die entsprechenden Fähigkeiten und vor allem die Motivation vorhanden ist.
Ein Zurück zu einem flächendeckenden G9 würde erneut für erhebliche Schwierigkeiten sorgen. Konstanz und Planungssicherheit sind nötig für die Schulen.