Städtebau

Land fördert sechs weitere nichtinvestive Städtebauprojekte

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Verschiedene Menschen am Tisch im Gespräch

Die nichtinvestive Städtebauförderung soll das Miteinander von Menschen verschiedener Generationen und Kulturen stärken, ehrenamtliches Engagement mobilisieren und lebendige Quartiere gestalten. In einer zweiten Tranche erhalten sechs weitere Projekte insgesamt 250.000 Euro.

Mit rund 250.000 Euro fördert das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen sechs weitere nichtinvestive Städtebauprojekte in Heilbronn, Karlsruhe, Schwäbisch Gmünd und Stuttgart. Es ist bereits die zweite Tranche des Programms in diesem Jahr.

„Das soziale Miteinander in den Quartiers- und Ortszentren gewinnt eine immer größere Bedeutung. Das erkennen die Kommunen und engagieren sich verstärkt in diesem Bereich. Oftmals fehlt es in diesen Quartieren zum Beispiel an einem ‚Kümmerer‛. Die Kommunen setzen deshalb verstärkt Quartiersmanager für diese Rolle ein oder richten einen Verfügungsfonds ein. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Identifikation der Menschen mit ihren Quartieren geleistet“, sagte Bauministerin Nicole Razavi. So würden die baulichen Maßnahmen in Sanierungsgebieten optimal ergänzt und ein Beitrag zum dauerhaften Erfolg der städtebaulichen Erneuerung geleistet.

Lebendige Quartiere gestalten

Die seit 2015 bestehende nichtinvestive Städtebauförderung soll das Miteinander von Menschen verschiedener Generationen und Kulturen stärken, ehrenamtliches Engagement mobilisieren, lebendige Quartiere gestalten und dadurch die Anstrengungen und Erfolge der investiven Städtebauförderung unterstützen und verstetigen. Die Mittel werden für eine Projektlaufzeit von fünf Jahren bewilligt. Damit haben die Kommunen und die eingebundenen Initiativen Planungssicherheit.

Gefördert werden Projekte in förmlich festgesetzten städtebaulichen Erneuerungsgebieten. Diese Projekte tragen insbesondere bei zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen, zur Integration von Migrantinnen und Migranten, zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen, zur Teilhabe von älteren Menschen am Leben im Quartier und zur bedarfsgerechten Nahversorgung. Dabei sind auch modellhafte Projekte und Handlungsstrategien möglich, die mit Blick auf die Situation in den Quartiers- und Ortszentren einen besonderen Schwerpunkt auf die Daseinsvorsorge und die positive Belebung legen.

Verfügungsfonds ermöglicht Mitbestimmung durch Bewohner

Die Städte und Gemeinden können die Fördermittel unter anderem zur Deckung der Personal- und Sachkosten eines Quartiersmanagements oder für einen Verfügungsfonds verwenden, bei dem die Bewohnerinnen und Bewohner selbst über den Einsatz entscheiden. Die Kommunen beteiligen sich in der Regel zu 40 Prozent an den Kosten.

„Die jetzt berücksichtigten Kommunen haben ihren Fokus auf den Einsatz eines Verfügungsfonds gelegt, mit dem ein entscheidender Beitrag zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements geleistet wird. Durch die Einrichtung eines Verfügungsfonds können Projekte zur stärkeren Beteiligung und Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürger durchgeführt und finanziert werden. Über die Mittelverwendung entscheidet ein von der Gemeinde eingesetztes örtliches Gremium“, erklärte die Ministerin.

In diesem Programmjahr stehen noch Förderungen für weitere Projekte zur Verfügung. Interessierte Kommunen können Anträge bis Anfang Dezember 2021 bei den Regierungspräsidien einreichen.

Programmliste der nichtinvestiven Städtebauförderung 2021 – 2. Tranche

Stadt/Gemeinde Stadt-/Landkreis Förderbetrag (in Euro) Erneuerungsgebiet Einzelmaßnahmen
Karlsruhe Stadtkreis Karlsruhe 17.142 Innenstadt Ost Einrichtung eines Verfügungsfonds, aus dem Projekte und bedarfsgerechte Angebote finanziert werden, die zur Verbesserung der sozialen Strukturen, zur Erhöhung der Nutzungsvielfalt und des sozialen Zusammenhalts sowie zur Aktivierung des bürgerschaftlichen Engagements innerhalb des Stadtteils beitragen.
Stuttgart Stadtkreis Stuttgart 11.250 S32 – Gaisburg Einrichtung eines Verfügungsfonds zur Durchführung von Projekten, die die aktive Bürgerschaft weiter stärken und unterstützen, um die lokale Engagementkultur auch über die Laufzeit der städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme hinaus zu verstetigen. Geplante Einzelprojekte sind unter anderem Workshops zur Leerstandsaktivierung, Kultur- und Straßenfeste sowie Angebote für Kinder und Jugendliche.
Stuttgart Stadtkreis Stuttgart 11.250 Feuerbach 7 – Wiener Platz Einrichtung eines Verfügungsfonds zur Durchführung von Projekten, die zur Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts und zur Integration aller Bewohnerinnen und Bewohner im neuen Wohnquartier beitragen. Geplante Projekte sind unter anderem ein Kaffeeröst-Workshop, Literarische Spaziergänge und eine Stadtrallye für Kinder und Jugendliche.
Stuttgart Stadtkreis Stuttgart 11.250 BC 16 – Veielbrunnen Einrichtung eines Verfügungsfonds zur Durchführung von Projekten mit dem Ziel, die lokale Engagementkultur aufzubauen und zu stärken und so zum Zusammenwachsen des Bestandsgebiets Veielbrunnen mit dem Neubaugebiet NeckarPark und zur Belebung des neugeschaffenen Marga-von-Etzdorf-Platzes beizutragen. Geplant sind unter anderem Workshops zu verschiedenen Themen, temporäre Begrünungsmaßnahmen im öffentlichen Raum und Kultur- und Stadtteilfeste.
Heilbronn Stadtkreis Heilbronn 100.000 Innenstadt Heilbronn Gründungs- und Matching-Initiative zur Förderung von Gründungen und Ansiedlungen neuer Unternehmen und innovativen Konzepten um so den innerstädtischen Marktplatz zu revitalisieren und zukunftweisende Weichenstellungen zu treffen.
Schwäbisch Gmünd Landkreis Ostalbkreis 100.000 Hardt Weiterführung des Quartiersmanagement durch den freien Träger für Gemeinwesenarbeit – JuFuN e.V. – um durch die Aktivierung der Bewohnerschaft zu bürgerschaftlichem Engagement Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien sowie Seniorinnen und Senioren zu ermöglichen.
Programmvolumen 2. Tranche 250.892    

Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen: Programm für nichtinvestive Städtebauförderung

Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen: Städtebauförderung