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Gebäude

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Der Anteil des Gebäudesektors an den Gesamtemissionen im Land beträgt aktuell 24 Prozent. Die Emissionen entstehen vor allem durch den Energieverbrauch für die Bereitstellung von Warmwasser und Raumwärme. Sie sind also stark abhängig von der Witterung. Das Sektorziel für 2030 in diesem Bereich gibt eine Minderung um 46 Prozent (gegenüber 1990) vor.

: Stellungnahme des Ministeriums

Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen hat zu den eingegangenen Kommentaren zum Gebäudesektor eine Stellungnahme verfasst.

Kommentare : zu Gebäude

Sie konnten den Themenbereich bis Montag, 8. Mai 2023, 17 Uhr, kommentieren. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

22. Kommentar von :ohne Name 51378

Eine ökologische Bauwende - Architects 4 Future

Der Gebäudesektor hat mich 30% Betriebsemissionen und 8-10% Erstellungsemissionen des Hochbausektors einen riesigen Hebel im Klimaschutz. Architects4Future setzt sich für eine gesamtheitliche ökologische Bauwende ein. Die neuen 10 Forderungen von A4F sind hier ausführlich zu finden: https://a4f-forderungen.webflow.io/ 1. Überdenkt Bedarfe

Der Gebäudesektor hat mich 30% Betriebsemissionen und 8-10% Erstellungsemissionen des Hochbausektors einen riesigen Hebel im Klimaschutz.

Architects4Future setzt sich für eine gesamtheitliche ökologische Bauwende ein. Die neuen 10 Forderungen von A4F sind hier ausführlich zu finden: https://a4f-forderungen.webflow.io/

1. Überdenkt Bedarfe
2. Hinterfragt Abriss kritisch
3. Beschleunigt die Energiewende
4. Entwerft zukunftsfähige Qualität
5. Konstruiert Kreislauffähig und Klimapositiv
6. Fördert eine gesunde gebaute Umwelt
7. Stärkt die Klima-Resilienz
8. Erhaltet und schafft Biodiversität
9. Übernehmt soziale Verantwortung
10. Plant integral

Für eine erfolgreiche Bauwende, braucht es jedoch Unterstützungen der Politik.

- Minimiert Abrisse. Vorrang für Sanierung und Umbau. Das Bauen im Bestand ist meistens Emissionseffizienter als neu zu bauen. Abriss verschwendet graue Emissionen und Ressourcen. Doch Abrissgenehmigungen werden ohne große Prüfung erteilt. Kommunen können jedoch hier Umnutzungsprüfungen unterziehen. Baden-Württemberg sollte sich eine Abriss-Quote setzten, dass zum Beispiel nur 1 Prozent der Neu-gebauten Fläche auch abgerissen darf. Zusätzlich ist das Land selbst Bauherr und sollte als gute Beispiel voran gehen und umbauen statt neu zu bauen. Anforderungen an Abrisse könnten in der Landesbauordnung oder in einer Rückbauverordnung definiert sein. Müll aus Abbruch könnte auf Basis einer Gebührenordnung versteuert werden.

- Ermittelt klare Zahlen zu Emissionen in Baden-Württemberg. Es reicht nicht aus die Industrien groß zu Gruppieren. Dem Bausektor in Baden-Württemberg ist nicht klar ob nun 7,8 oder 10 % der Emissionen auf den Hochbausektor zurückfallen. Die aktuellen Studien basieren auf Zahlen von 2014. Es sollte ein jährliches Update für den Emissionspfad des Hochbausektors sowie Tiefbausektors geben.

- Aufstockungen und Nachverdichtungen erleichtern. Die Versiegelung neuer Flächen ist zu vermeiden. Zur Schaffung von neuem bezahlbaren Wohnraum werden daher verstärkt Aufstockungen und Nachverdichtungen im urbanen und ländlichen Raum, aber auch insbesondere in Gewerbegebieten erforderlich. Die bestehenden Bebauungspläne sind dabei häufig wesentlicher, begrenzender Faktor. Hier sind Verfahren zu entwickeln, um schnelleres Handeln zu ermöglichen. Die Landesbauordnung verhindert durch die Stellplatzverordnung umbauten, Abstandsregeln verhindern das Dämmen mit ökologischen Dämmstoffen oder Bebauungspläne verhindern eine Umnutzung. A4F hat hierfür eine Musterumbauordnung geschrieben: https://drive.google.com/file/d/1vJa_RAIGhqxb1PB9iSroe8npfeMmvomM/view?usp=sharing

- Klimaschutz als Anforderung im Baurecht verankern. Die klimapolitischen Ziele sind nur mit einem konsequenten Umsteuern beim Bauen realisierbar. Circa 40 % aller CO2-Emissionen entfallen auf die Errichtung und Nutzung von Hochbauten, in BW stammen über 80% des Müllaufkommens aus dem Bausektor und über 50% aller Primärrohstoffe und der Primärenergie werden im Bausektor verbraucht. Das macht ein Umsteuern im Bauen bzw. eine „Bauwende“ erforderlich. Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen sind ressourcenschonend und unter größtmöglicher Vermeidung von Abfall durchzuführen. Dabei sind weitestgehend rezyklierbare und recycelte Baustoffe zu verwenden. Bereits in der Planung ist das Ende der Nutzungszeit mit Wieder- und Weiterverwendbarkeit der Baustoffe zu berücksichtigen. Die verwendeten Baustoffe sind in einem Materialpass zu dokumentieren. Graue Energie und Treibhausgasemissionen sind für den gesamten Lebenszyklus auszuweisen. Der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen als langfristiger Kohlenstoffspeicher ist dabei zu priorisieren. Entsprechende Nachweise sollten für die Bauantragsstellung verpflichtend sein.

- Aufstellung kommunaler Restbudgets aufgegliedert nach Gebäudebetrieb und Grauen Emissionen. Das Einhalten von Emissionszielen mit einer ganzheitlichen Lebenszyklusanalyse sollte sowohl graue Emissionen als auch Betriebsemissionen sollte als Grenzwerte definiert werden, die es nicht zu überschreiten gilt. Zusätzlich sollten diese Werte einem Monitoring unterlaufen. Graue Emissionen und deren Anteil am kommunalen Restbudget auf jeden Bauantrag und jede Beschlussvorlage des Gemeinderats.

- Die Holzbauoffensive hat sich als ein etabliertes Mittel bewehrt, die Bauindustrie schnell und effizient zu wandeln. Doch nicht nur liegt im Holzbau Potential zum Emissionseffizientes Bauen. Das Bauen mit Lehm, Stroh und auch das Bauen im Bestand Bedarfen eines schnellen industriellen Ausbaus, da diese Materialien noch effizienter als Holz sind, beziehungsweise den Holzbau emissionsarm ergänzen. Die Holzbauoffensive könnte „Töchter“ bekommen wie die Lehmbauoffensive oder die Strohbauoffensive um hier zukunftsorientierte Bauweisen schnell zu fördern und neue Umbildungsanreize für Handwerk*innen zu schaffen.

- Zement und Stahl verursachen die meisten Emissionen im Bausektor. Die Bauindustrie kann (noch) nicht ohne diese energieintensiven Materialien auskommen. Daher sollten diese nicht subventioniert werden und die wahren Klimapreise widerspiegeln. Diese Materialien sollten so sparsam wie möglich eingesetzt werden. Zusätzlich sollte das Land die Industrie bei einer Umrüstung auf emissionseffizientere Produktionen unterstützen.

Architects4Future bildet einen großen Expert*innenkreis deutschlandweit. Wenn Sie Fragen zu Maßnahmen haben, können Sie uns gerne kontaktieren und wir freuen uns auf ein Gespräch oder ein gemeinsames Anpacken der Bauwende.

23. Kommentar von :L. Riek

Siedlungsraum - Biodiversität bei Klimaanpassung miteinbeziehen

- Stadt- und Siedlungsgrün biodivers gestalten (Totholz, offene Bodenflächen, Steinhäufen, Wasserflächen, wilde Ecken, Benjes-Hecke) - Auch auf Gründächern, Versickerungsmulden und Retentionsbecken - Verwendung von heimischen und nicht-invasiven Arten - Biodiversitätsschonende Pflege von Grünflächen - Akzeptanz für vermeintlich

- Stadt- und Siedlungsgrün biodivers gestalten (Totholz, offene Bodenflächen, Steinhäufen, Wasserflächen, wilde Ecken, Benjes-Hecke)
- Auch auf Gründächern, Versickerungsmulden und Retentionsbecken
- Verwendung von heimischen und nicht-invasiven Arten
- Biodiversitätsschonende Pflege von Grünflächen
- Akzeptanz für vermeintlich ungepflegte/unordentliche Flächen stärken
- Kombination PV-Gründach stärken
- Klimawandelanpassungsmanager*innen und Bauhöfe zum Thema Biodiversität sensibilisieren

24. Kommentar von :ohne Name 51395

Leerstand bekämpfen

private Vermieter werden durch die Energiesanierungspflicht überfordert. Die Städte sollen langfristig privaten Wohnraum anmieten und sanieren/dämmen/neue Heizungsanlage einbauen Es sollen betreute Wohnprojekte in Dörfern und Stadtteilen geplant werden. Ziel ist der Wohnungstausch von Senioren - Tausche Haus gegen betreutes Wohnen im gewohnten

private Vermieter werden durch die Energiesanierungspflicht überfordert. Die Städte sollen langfristig privaten Wohnraum anmieten und sanieren/dämmen/neue Heizungsanlage einbauen

Es sollen betreute Wohnprojekte in Dörfern und Stadtteilen geplant werden. Ziel ist der Wohnungstausch von Senioren - Tausche Haus gegen betreutes Wohnen im gewohnten Ort, Spart zusätzlich einiges an Fahrten (Pflegedienst)

Alte Bestandshäuser sollten weitreichend an Fernwärme angeschlossen werden.

Die Energieplanung muss in die Gemeinden verlegt werden - jeder Ort hat individuelle Möglichkeiten Energieeffizient und autark zu werden

21. Kommentar von :Jugendrat für Klima und Nachhaltigkeit der jungen Plattform der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg

Rückbaukonzepte für Gebäude und Stopp der Flächenversiegelung

Wie auch im Sektor Abfallwirtschaft schon kommentiert, schlagen wir die Einführung von Recyclingstandards im Bausektor vor. Denn Gebäude bestehen oft aus einer Vielzahl von wertvollen Rohstoffen, die beim Abriss nicht mehr voneinander getrennt werden können. Nicht nur Verpackungen, sondern auch Gebäude sollten modular aufgebaut und zu 100 %

Wie auch im Sektor Abfallwirtschaft schon kommentiert, schlagen wir die Einführung von Recyclingstandards im Bausektor vor. Denn Gebäude bestehen oft aus einer Vielzahl von wertvollen Rohstoffen, die beim Abriss nicht mehr voneinander getrennt werden können. Nicht nur Verpackungen, sondern auch Gebäude sollten modular aufgebaut und zu 100 % recycelbar sein. Dies muss in Form eines Rückbaukonzepts schon bei der Planung eines Gebäudes berücksichtigt werden.
Zudem sollte die Versiegelung neuer Flächen gestoppt sowie die Begrünung von Fassaden und das Pflanzen von Bäumen gezielt gefördert werden. Dies hat viele positive Effekte: Zum einen tragen nicht versiegelte Flächen und mehr Grün zur Kühlung in Städten an heißen Tagen bei. Zum anderen bietet mehr Grün einen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten und stärkt so die Biodiversität. Außerdem tragen weniger versiegelte Flächen zum Hochwasserschutz bei. Und zu guter Letzt schont jede nicht bebaute Fläche das Klima, da Emissionen für den Bau vermieden werden.