In Stuttgart findet die Jahrestagung der ehrenamtlichen Naturschutzbeauftragten des Landes statt. Im Mittelpunkt stehen die Bedrohung und der Rückgang der Artenvielfalt.
Die ehrenamtlich tätigen Naturschutzbeauftragten des Landes sind in Stuttgart zu ihrer Jahrestagung zusammengekommen. Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung stehen die Bedrohung und der Rückgang der Artenvielfalt. Gemeinsam diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit namhaften Referenten über aktuelle und prioritäre Naturschutzthemen.
Umweltstaatssekretär Andre Baumann machte deutlich: „Baden-Württemberg zeichnet sich durch einzigartige Kulturlandschaften aus, in denen unzählige Tier- und Pflanzenarten leben und die das Gesicht unserer Heimat prägen. Siedlungswachstum und die Zerschneidung der Landschaft durch Verkehrstrassen gefährden diese wundervolle Kulisse.“ Biologische Vielfalt aber sei die Basis für unsere Ernährung, für fruchtbare Böden, den Wasserhaushalt und das Klima. „Daher müssen wir uns mit Nachdruck dafür einsetzen, die Lebensräume für unsere Tiere und Pflanzen zu erhalten“, betonte Baumann.
Mit der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg habe die Landesregierung im Jahr 2011 zwar einen klaren und bundesweit einzigartigen Fahrplan für wirkungsvollen Naturschutz veröffentlicht, sagte der Staatssekretär. „Um das Artensterben zu stoppen, brauchen wir neben einem umfangreichen Maßnahmenkatalog aber auch engagierte Bürgerinnen und Bürger – Menschen, die vor Ort Verantwortung für die Tier- und Pflanzenwelt übernehmen. Ich danke den Naturschutzbeauftragten, dass sie sich ehrenamtlich für den Erhalt unserer vielfältigen Kulturlandschaft und der Biodiversität einsetzen.“
Naturschutzbeauftragte beraten und unterstützen untere Behörden
Die Naturschutzbeauftragten sind ehrenamtliche Kenner von Natur und Landschaft, die in den Stadt- und Landkreisen jeweils auf fünf Jahre bestellt werden, um der unteren Naturschutzbehörde mit ihrem Rat zur Seite zu stehen. Sie beraten und unterstützen die unteren Naturschutzbehörden insbesondere bei der Beurteilung von Vorhaben und Planungen, die mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden sind. Des Weiteren erarbeiten sie Stellungnahmen zu Landschafts- und Grünordnungsplänen und zu den Fachplanungen anderer Verwaltungen und werden bei allen Vorhaben angehört, bei denen die Belange von Natur und Landschaft in den Stadt- und Landkreisen berührt sind. Darüber hinaus engagieren sich viele Naturschutzbeauftragte in der Naturschutzbildung und -forschung und als Fachberater im Landesnetzwerk Biologische Vielfalt. Dabei beraten und helfen sie Bürgerinnen und Bürgern bei Konflikten vor allem mit gebäudewohnenden Wildtieren wie Fledermäusen, Hornissen und Wespen.