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Neubaustrecke Wendlingen-Ulm ab Dezember 2022 in Betrieb

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Ein Testzug der Deutschen Bahn (vierteilige ICE 1 Garnitur) fährt auf der Neubaustrecke Wendlingen Ulm.

Mit der Inbetriebnahme der neuen Schnellfahrstrecke Wendlingen-Ulm gibt es ab Dezember 2022 einige Verbesserungen für Bahnreisende im Nah- und Fernverkehr.

Drei Jahre vor der Fertigstellung des Projekts Stuttgart 21 können auf der Schnellfahrstrecke bereits zahlreiche Angebotsverbesserungen für die Fahrgäste umgesetzt werden. Verkehrsminister Winfried Hermann machte am Montag, 26. September deutlich: „Mit der Schnellfahrstrecke Wendlingen-Ulm können erste deutliche Fahrzeitverkürzungen erreicht werden. Das Angebot verbessert sich spürbar. Erstmalig wird zudem der neue Regionalhalt Merklingen angebunden, der in Rekordzeit realisiert wurde. Der größere Sprung der Fahrzeitverkürzung folgt mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21.“

Regionalverkehr im Stundentakt

Im Regionalverkehr wird die Strecke parallel zum Fernverkehr in einem sogenannten „Vorlaufbetrieb“ im Stundentakt bedient. „Vorlaufbetrieb“ bedeutet vor endgültiger Fertigstellung der gesamten Infrastruktur den Betrieb aufzunehmen. Gleichzeitig profitiert auch die parallele heute stark ausgelastete Filstalbahn. Auch hier entstehen Spielräume für Angebotsverbesserungen, da der Fernverkehr künftig teilweise über die Neubaustrecke geführt wird.

Aufgrund der hohen Streckenbelastung zwischen Wendlingen, Plochingen und Stuttgart können die Züge leider nicht nach Stuttgart durchgebunden werden. In Wendlingen sind allerdings gute Anschlüsse an die Neckar-Alb-Bahn nach Stuttgart sichergestellt. Die Reisezeit auf dem Korridor Ulm-Stuttgart verkürzt sich um zirka vier bis sieben Minuten im Regionalverkehr. Besonders profitieren Reisende von Ulm über Wendlingen nach Reutlingen und Tübingen: Hier führt das neue Angebot zu einer Fahrzeitverkürzung von 30 bis 40 Minuten.

Die übergangsweise auf der Schnellfahrstrecke eingesetzten Fahrzeuge halten die hohen Anforderungen ein. Sie sind mit dem neuen Zugbeeinflussungssystem ETCS (European Train Control System) ausgerüstet, druckertüchtigt und für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde (km/h) zugelassen. Mit der Inbetriebnahme des Projektes Stuttgart 21 werden die schnellen Expressverkehre auf der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm dann voraussichtlich ab Dezember 2025 stündlich von Stuttgart bis an den Bodensee durchgebunden und durch die neuen Doppelstock-Züge ersetzt. Neben den neuen Zügen werden dann weitere Angebotsverbesserungen umgesetzt.

Fakten rund um die Inbetriebnahme Schnellfahrstrecke

Die Schnellfahrstrecke Wendlingen-Ulm mit dem neuem Bahnhof Merklingen wird im Dezember 2022 in Betrieb gehen. Die Schnellfahrstrecke ist Bestandteil des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm – auch als „Stuttgart 21“ bekannt. Bis zur Inbetriebnahme des neuen Stuttgarter Tiefbahnhofs wird die Strecke befahren vom Regionalexpress, der stündlich zwischen Wendlingen und Ulm verkehrt, sowie von Zügen des Fernverkehrs. Mit Inbetriebnahme des Stuttgarter Tiefbahnhofs wird auch der Regionalverkehr bis Stuttgart und darüber hinaus durchgebunden.