In Rottweil soll eine multifunktionale Justizvollzugsanstalt mit insgesamt 500 Haftplätzen entstehen, davon 470 Haftplätze im geschlossenen Bereich und 30 Haftplätze in einem Freigängerheim. Ursprünglich galt für den gesamten Standortsuchlauf ein gesteckter Rahmen von 400 bis 500 Haftplätzen. Im Sommer 2015 wurden für eine Justizvollzugsanstalt in Rottweil zunächst 400 Haftplätze konkretisiert. Nach mehreren Jahren mit abnehmenden Zahlen gab es im Jahr 2016 wieder einen Anstieg der Gesamtzahl der benötigten Haftplätze. Landesweit ist die Durchschnittsbelegung seit Dezember 2015 um über 500 Gefangene angestiegen. Die aktuelle Belegungssituation im geschlossenen Vollzug ist daher angespannt. Aus diesem Grund ist es notwendig, weitere Haftplätze zu schaffen. Im Jahr 2017 plant das Land nun mit 500 Haftplätzen, um den künftigen Haftplatzbedarf sicher befriedigen zu können.
Im geschlossenen Bereich werden Strafgefangene (Gefangene, die rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe verurteilt sind) und Untersuchungsgefangene (Gefangene, die sich in Untersuchungshaft befinden und die auf ihren Strafprozess warten) untergebracht. Im Freigängerheim, das sich außerhalb der Anstaltsmauer befinden wird, soll Platz für 30 Freigänger entstehen. Freigänger sind besonders ausgewählte Gefangene, die in der Regel einer sozialversichungspflichtigen Tätigkeit außerhalb der Anstalt nachgehen und sich unter der Woche außerhalb der Arbeitszeit im Freigängerheim aufhalten. Die Anstalt wird vor allem für Gefangene aus den Landgerichtsbezirken Rottweil, Hechingen, Konstanz und Waldshut zuständig sein. Für den Bau werden rund zwölf Hektar benötigt.
Neben Unterkunftsgebäuden werden auch Gebäude für die Verwaltung und die Bereiche Bildung, Sport und Freizeit sowie für Ver- und Entsorgungseinrichtungen entstehen. Die Sporthalle kann durch benachbarte Kommunen und Vereine genutzt werden.