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Schüler der Oberstufe (Quelle: dpa)

Bürgerforum G8/G9

Auswirkungen G8/G9 auf das gesamte Schulsystem

  • Qualität der Bildung; weitere Herausforderungen
  • Wege zum Abitur / Förderung der Leistungsstarken
  • Durchlässigkeit für Schülerinnen und Schüler (Erhöhung Wechselmöglichkeiten)
  • Übergangsverhalten (Übertritt nach 4. Klasse; späterer Wechsel); Grundschulempfehlung; Aufwertung der Realschulen
  • Wechselwirkungen (Gymnasium, berufliche Gymnasien, andere weiterführende Schularten, Privatschulen etc.)

Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Auswirkungen G8/G9 auf das gesamte Schulsystem

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55. Kommentar von :ohne Name 62257

Dieses G9 sollte keine Zukunft haben

Statt einer Ganztagesschule hat die damalige Landesregierung ein G9 eingeführt, welches das G8 einfach auf 9 Jahre auseinanderzieht. Leider ist man nicht zum alten G9 zurückgegangen. Die Entwicklung zeigt mir aber, dass die gewonnene Freizeit in vielen Fällen nicht in Sportvereine oder in die Schule gesteckt wird, sondern im digitalen Sumpf

Statt einer Ganztagesschule hat die damalige Landesregierung ein G9 eingeführt, welches das G8 einfach auf 9 Jahre auseinanderzieht.
Leider ist man nicht zum alten G9 zurückgegangen.
Die Entwicklung zeigt mir aber, dass die gewonnene Freizeit in vielen Fällen nicht in Sportvereine oder in die Schule gesteckt wird, sondern im digitalen Sumpf verschwindet.
Schade, dass man sich nicht die Mühe gemacht hat, das G9 zu reformieren. So wurden Eltern ruhig gestellt, ohne zu analysieren, woher die Probleme kommen.
Die aktuelle Situation mit diesem G9 ist nicht gut. Schade, dass das G8 zu Unrecht einen so schlechten Ruf in der Befölkerung hat. Schade, dass nur wenige wissen, dass das G9 nicht mit dem alten zu vergleichen ist.

54. Kommentar von :ShakespeareIsNotAMilkShake

Benachteiligte Schulen im G8/G9-Flickenteppich

Meine Schule liegt im ländlichen Raum und ist mittlerweile umringt von G9-Gymnasien und privaten Gymnasien. Trotz mehreren sorgfältig ausgearbeiteter Anträge auf G9 wurde meiner Schule kein G9 gestattet. Die Folgen für unsere Schule sind unschön: Die Schülerzahlen sinken, weil Kinder sich bereits am Ende der Grundschulzeit für die G9-Schulen

Meine Schule liegt im ländlichen Raum und ist mittlerweile umringt von G9-Gymnasien und privaten Gymnasien. Trotz mehreren sorgfältig ausgearbeiteter Anträge auf G9 wurde meiner Schule kein G9 gestattet. Die Folgen für unsere Schule sind unschön: Die Schülerzahlen sinken, weil Kinder sich bereits am Ende der Grundschulzeit für die G9-Schulen entscheiden - logo! Zugleich wandern Schüler ab, weil der Druck an anderen Schulen geringer ist.

Mittelfristig bedeutet das für uns ein schmaleres Fächerangebot bei der Profilwahl, ein kleineres AG-Angebot und damit leider auch, dass die Vielfalt, die unsere Schule bislang ausgemacht hat, schrumpft.



All das wäre nicht nötig, wenn die Landesregierung sich eingestehen könnte, dass das G8, das Frau Schavan einst eingeführt hat, von vornherein Murks gewesen ist. Jedes weiteres Reförmchen daran ist eine Verschlimmbesserung. Es hilft nur eine Rückkehr zu einem flächendeckenden G9. - Wenn Schulen und Familien DANN vereinzelt die Möglichkeit haben, zur eigenen Profilierung bzw. aus freien Stücken G8 zu wählen, DANN ist das etwas anderes. Der Status quo ist einfach nur ganz großer Mist.

53. Kommentar von :ohne Name 62218

Förderung der Schüler gem. ihrer Begabung/Zeit für Übung

Es gilt die jeweilige Begabung (praktisch, theoretisch, sozial, künstlerische) durch geeignete Schularten zu fördern. Das sagt zumindest unsere BW-Verfassung Artikel 11 Absatz 1. Im Hinblick auf das an theoretischer Bildung orientierte Gymnasium ist i.S. der Frage 8 oder 9 Schuljahre zu bedenken: Die Einführung eines 8-jährigen D-Zug-Kurses

Es gilt die jeweilige Begabung (praktisch, theoretisch, sozial, künstlerische) durch geeignete Schularten zu fördern. Das sagt zumindest unsere BW-Verfassung Artikel 11 Absatz 1.

Im Hinblick auf das an theoretischer Bildung orientierte Gymnasium ist i.S. der Frage 8 oder 9 Schuljahre zu bedenken:

Die Einführung eines 8-jährigen D-Zug-Kurses für besonders befähigte Schüler zu Zeiten Schavans war sicher sinnvoll, da diese Schüler - ohne eine Klasse zu überspringen - schneller zum Abitur kommen konnten.
Das hat diesen ca. 5 bis 10% unserer gymnasialen Schüler geholfen.

Eine generelle Einführung von 8 Schuljahren hat dagegen den restlichen 90 bis 95% der gymnasialen Schüler eher geschadet, weil die Reduktion um ein Schuljahr in der Mittel- und Unterstufe die dort dringend gebrauchte, notwendige Zeit zur Erlangung fundmentaler
---> Fertigkeiten
durch Übung unwiederbringbar reduziert wurde.

52. Kommentar von :ohne Name 62215

G8 / G9

Ich unterrichte seit etwa zehn Jahren an einem Gymnasium in Baden-Württemberg. Meiner Meinung nach würden die meisten Schüler*innen sehr von einem Wechsel zu G9 profitieren. Es wäre dann mehr Zeit zum Üben und Vertiefen. An meiner Schule sind viele Schüler*innen außerdem so jung und von G8 so beansprucht, wenn sie das Abitur ablegen, dass sie

Ich unterrichte seit etwa zehn Jahren an einem Gymnasium in Baden-Württemberg.
Meiner Meinung nach würden die meisten Schüler*innen sehr von einem Wechsel zu G9 profitieren. Es wäre dann mehr Zeit zum Üben und Vertiefen.
An meiner Schule sind viele Schüler*innen außerdem so jung und von G8 so beansprucht, wenn sie das Abitur ablegen, dass sie ohnehin noch nicht mit Studium und Ausbildung beginnen, sondern erstmal ohne Plan Zeit vergeuden.
Ein weiteres Schuljahr mit einer intensiveren Studien- und Berufsberatung könnte hier helfen.

51. Kommentar von :TanjaB

mathematische Voraussetzungen G8 mangelhaft

aus meiner persönlichen Erfahrung in der Ausbildung: Wechsel an meiner Ausbildungsschule bei Physik - G9-Schüler*innen, die Physik zum ersten Mal in Klasse 8 haben im Vergleich mit G8-Schüler*innen, die Physik zum ersten Mal in Klasse 7 haben: In beiden Klassenstufen wurden die gleichen Themen unterrichtet. Die G8-Schüler*innen haben für die

aus meiner persönlichen Erfahrung in der Ausbildung:

Wechsel an meiner Ausbildungsschule bei Physik - G9-Schüler*innen, die Physik zum ersten Mal in Klasse 8 haben im Vergleich mit G8-Schüler*innen, die Physik zum ersten Mal in Klasse 7 haben:
In beiden Klassenstufen wurden die gleichen Themen unterrichtet. Die G8-Schüler*innen haben für die nötigen Rechnungen ca. die 3fache Zeit benötigt. Entsprechendes kann man sich dann für das Verständnis von Zusammenhängen vorstellen, auch wenn hier ein Zeitstoppen deutlich schwieriger ist. Trotzdem hatten die G8-Schüler*innen für dieselben Inhalte dieselbe Zeit (ein Schuljahr) wie die G9-Schüler*innen. Das kann nicht funktionieren. Zumindest nicht im Sinne der Schüler*innen. Klar kann ich die Themen einfach durchdrücken, damit ich den Bildungsplan erfülle.

Inzwischen wurde zwar der Bildungsplan etwas angepasst, das ändert aber nichts an den geistigen Voraussetzungen bzgl. der mathematischen Entwicklung. Zumindest wurde dieser Drittelung im neuen Bildungsplan bzgl. der Themen nicht Rechnung getragen.

Fazit:
In G8 bleiben viele evtl. eigentlich begabte Naturwissenschaftler (zumindest in Physik) auf der Strecke, da es (aufgrund der eigentlich nötigen viel längeren Übungsperioden, die wegen Zeitvorgaben nicht stattfinden können) zu Frustration und Abkehr von den Naturwissenschaften kommt.
Das ist nicht im Sinne der MINT-Bildung und nicht im Sinne der Wirschaft, die diese Naturwisenschaftler dringen braucht und dann eben stattdessen aus dem Ausland Fachkräfte einstellt, da wir unseren Fachkräftenachwuchs in jungen Jahren von diesem Weg abbringen und es uns damit an Fachkräften mangelt.

50. Kommentar von :ohne Name 62149

zu wenig Zeit im G8 zum Üben, G8 = schlechtere Lern- und Lehrbedingungen

Ich habe als Gymnasiallehrerin in Baden-Württemberg noch in G9 unterrichtet. Im Vergleich muss ich sagen, dass G8 eindeutig eine Verschlechterung der Lern- und Lehrbedingungen mit sich gebracht hat. Man hat im G8 viel weniger Zeit, um die Inhalte und Kompetenzen ausreichend zu üben. Dies ist ein Nachteil für schwächere SchülerInnen sowie für

Ich habe als Gymnasiallehrerin in Baden-Württemberg noch in G9 unterrichtet. Im Vergleich muss ich sagen, dass G8 eindeutig eine Verschlechterung der Lern- und Lehrbedingungen mit sich gebracht hat.

Man hat im G8 viel weniger Zeit, um die Inhalte und Kompetenzen ausreichend zu üben. Dies ist ein Nachteil für schwächere SchülerInnen sowie für SchülerInnen, die zuhause wenig Unterstützung erfahren.
Auch die Motivation war im G9 im Allgemeinen besser: Man hatte viel mehr Zeit für spielerische Elemente und motivierende Unterrichtsphasen. Diese Zeit fehlt leider im G8. Es ist für Lehrkräfte ziemlich frustrierend, durch ihr Programm hetzen zu müssen, obwohl sie deutlich merken, dass ihre Klasse noch mehr Übungsbedarf hätte und eine spielerische Auflockerung die Motivation erhöhen würde.

Das ursprüngliche Ziel von G8 wurde sowieso verfehlt: Die SchülerInnen beginnen meist nicht 1 Jahr früher ein Studium oder eine Ausbildung. Nein, viele gehen erstmal ins Ausland oder machen ein FSJ, weil sie sich noch nicht reif genug fühlen - und das sind sie auch nicht.

Zurück zum G9-Gymnasium ! Das ist für mich der einzige Weg zu besseren und faireren Lern -und Lehrbedingungen und zu mehr Freude am Beruf für die Lehrkräfte.

49. Kommentar von :ohne Name 62086

Zu wenig Zeit für Vertiefung und Übung

Leider führt G8 dazu, dass meines Erachtens inhaltlich und im Bezug auf arbeitstechnische Fertigkeiten oft nur recht oberflächlich gearbeitet werden kann, Binnendifferenzierung ist oftmals unmöglich. Der hohe Zeitdruck führt zum Wegfall von Angeboten die die Inhalte des BP sinnvoll ergänzen und motivierend für SuS sind. Das ist sehr schade, G9

Leider führt G8 dazu, dass meines Erachtens inhaltlich und im Bezug auf arbeitstechnische Fertigkeiten oft nur recht oberflächlich gearbeitet werden kann, Binnendifferenzierung ist oftmals unmöglich. Der hohe Zeitdruck führt zum Wegfall von Angeboten die die Inhalte des BP sinnvoll ergänzen und motivierend für SuS sind. Das ist sehr schade, G9 würde hier mit mehr verfügbarer Zeit auch viel mehr Möglichkeiten zur individuellen Förderung ermöglichen.

48. Kommentar von :ohne Name 61990

Zu viele Schulwechsel in Klasse 7/8

Ich bin Gymnasiallehrer im Dreiländereck, Seit 6 Jahren an meiner aktuellen Schule, haben wir fast jedes Jahr eine gesamte Klasse in der Mittelstufe an die Realschule verloren. Die Konsequenz: Sowohl bei uns, als auch an der Realschule: Klassenneuzusammensetzung. Der Grund (neben der nichtverbindlichen Grundschulempfehlung): G8. Ab Klasse 7

Ich bin Gymnasiallehrer im Dreiländereck,

Seit 6 Jahren an meiner aktuellen Schule, haben wir fast jedes Jahr eine gesamte Klasse in der Mittelstufe an die Realschule verloren.
Die Konsequenz: Sowohl bei uns, als auch an der Realschule: Klassenneuzusammensetzung.

Der Grund (neben der nichtverbindlichen Grundschulempfehlung): G8.
Ab Klasse 7 steigen die Anforderungen an das Abstraktionsvermögen rasant in fast allen Fächern, während viele Kinder in ihrer kognitiven Entwicklung aber noch ca. ein halbes Jahr länger bräuchten um die Inhalte überhaupt begreifen zu können.

Nach vielen (nicht selbstverschuldeten) Misserfolgserlebnissen ist die Motivation dann auf ein Minimum gesunken, und wird häufig auch durch den Schulartwechsel nicht wieder gewonnen. Für manche Kinder stellt das ein nicht zu vernachlässigendes Trauma dar.

Aus meiner Sicht ist es daher unbedingt nötig mit G9 die Fachinhalte die höheres Abstraktionsvermögen benötigen etwas später vermitteln zu können.

47. Kommentar von :ohne Name 62047

Für das G9 Gymnasium

Es würde Schülerinnen und Schülern aus meiner Sicht gut tun, wenn sie mehr Zeit zum Lernen hätten. Im Unterricht ist man am G8 Gymnasium hauptsächlich mit den Inhalten des Bildungsplans beschäftigt, für Wettbewerbe, Projekte, Exkursionen und all das, was Schule sonst noch auszeichnet, bleibt zu wenig Zeit. Zudem wollen viele Eltern auch, dass

Es würde Schülerinnen und Schülern aus meiner Sicht gut tun, wenn sie mehr Zeit zum Lernen hätten. Im Unterricht ist man am G8 Gymnasium hauptsächlich mit den Inhalten des Bildungsplans beschäftigt, für Wettbewerbe, Projekte, Exkursionen und all das, was Schule sonst noch auszeichnet, bleibt zu wenig Zeit.
Zudem wollen viele Eltern auch, dass ihre Kinder G9-Gymnasien besuchen. Das G9-Gymnasium in unserem Ort muss jedes Jahr Schülerinnen und Schüler abweisen, während die anderen Gymnasien mit niedrigen Anmeldezahlen kämpfen.

46. Kommentar von :ohne Name 62002

G9 für echte Bildung

Alle Länder gehen wieder auf G9, da G8 ein Fehler war. Die Niveaus werden durch viele Faktoren nach unten gedrückt. Um so wichtiger ist die Rückkehr zu hinreichend vielen Wochenstunden, auch und gerade in den Sprachen - egal, ob in Reflexionssprachen wie Latein und Griechisch oder in Kommunikationssprachen wie Französisch, Englisch und weiteren

Alle Länder gehen wieder auf G9, da G8 ein Fehler war. Die Niveaus werden durch viele Faktoren nach unten gedrückt. Um so wichtiger ist die Rückkehr zu hinreichend vielen Wochenstunden, auch und gerade in den Sprachen - egal, ob in Reflexionssprachen wie Latein und Griechisch oder in Kommunikationssprachen wie Französisch, Englisch und weiteren Sprachen, die immer auch Kulturdurchdringung mit sich bringen.
KI ersetzt Hinterfragen und Verstehen sowie kulturelle Begegnung mit echten Menschen ohnehin nie, Herr Kretschmann.

Und das soll "unheimlich teuer" sein? Ganz Deutschland hat genau dieses mehr als ein halbes Jahrhundert lang als Selbstverständlichkeit betrieben und damit - heute in der Breite der Abiturierten nicht mehr vorhandene - Standards und deren Beherrschung hervorgebracht. Das Deutsch auf Kulturkanälen des Rundfunks und Fernsehens leidet in quälender Weise unüberhörbar, von ideologischen Einfärbungen im gesamten Metier ganz zu schweigen. In anderen Belangen liegen die Dinge sehr ähnlich.

Baden-Württemberg braucht für das ZEUGNIS DER REIFE G9!