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Schüler der Oberstufe (Quelle: dpa)

Bürgerforum G8/G9

Auswirkungen G8/G9 auf das gesamte Schulsystem

  • Qualität der Bildung; weitere Herausforderungen
  • Wege zum Abitur / Förderung der Leistungsstarken
  • Durchlässigkeit für Schülerinnen und Schüler (Erhöhung Wechselmöglichkeiten)
  • Übergangsverhalten (Übertritt nach 4. Klasse; späterer Wechsel); Grundschulempfehlung; Aufwertung der Realschulen
  • Wechselwirkungen (Gymnasium, berufliche Gymnasien, andere weiterführende Schularten, Privatschulen etc.)

Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Auswirkungen G8/G9 auf das gesamte Schulsystem

Die Kommentierungsphase ist beendet. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

35. Kommentar von :ohne Name 61912

Keine Qualität im Schnellverfahren

Die Qualität der Bildung wird nicht durch ein gymnasiales Schnellverfahren in 8 Jahren erreicht. Sondern durch eine an die Reife der Jugendlichen orientiert Bildung. Die dazu hinreichend bekannten Rückmeldungen der Universitäten über die Bildung und Reife der Erstsemester sind ein weiterer Beweis dafür.

34. Kommentar von :ohne Name 61900

Vergleichbarkeit mit beruflichen Gymnasien

Durch das G8 fehlt den Schülern (auch im Vergleich zu den meisten anderen Bundesländern) ein Schuljahr bis zum Abitur. Durch einen Wechsel zu einem beruflichen Gymnasium können sie praktisch zu G9 wechseln. Dadurch verlieren die allgemeinbildenden Gymnasien viele Schüler in der Kursstufe. Durch den unterschiedlichen

Durch das G8 fehlt den Schülern (auch im Vergleich zu den meisten anderen Bundesländern) ein Schuljahr bis zum Abitur. Durch einen Wechsel zu einem beruflichen Gymnasium können sie praktisch zu G9 wechseln. Dadurch verlieren die allgemeinbildenden Gymnasien viele Schüler in der Kursstufe.
Durch den unterschiedlichen Verrechnungspunkte/Notenpunkteschlüssel ist der Wechsel sogar noch viel vorteilhafter für die Schüler!
Will man wirklich Konkurrenz auf Augenhöhe, müsste sowohl G9 wiederkommen als auch einheitliche Punktetabellen gelten!

33. Kommentar von :Engagementförderin

Ehrenamtliches Engagement braucht Zeit!

Kinder und Jugendliche brauchen Erfahrungsräume - und dafür brauchen sie Zeit. Durch das eng getaktete G8 haben Kinder und Jugendliche kaum mehr Zeit, Erfahrungen im ehrenamtlichen Engagement zu machen, hier Gemeinschaft zu erleben, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen, Selbstwirksamkeit und Verantwortung zu erfahren. Studien zeigen, dass

Kinder und Jugendliche brauchen Erfahrungsräume - und dafür brauchen sie Zeit. Durch das eng getaktete G8 haben Kinder und Jugendliche kaum mehr Zeit, Erfahrungen im ehrenamtlichen Engagement zu machen, hier Gemeinschaft zu erleben, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen, Selbstwirksamkeit und Verantwortung zu erfahren. Studien zeigen, dass Menschen, die in jungen Jahren bereits ehrenamtlich engagiert waren, im Laufe ihres Lebens engagiert bleiben bzw. sich immer wieder engagieren. Wer als junger Mensch diese Möglichkeit nicht hatte, wird sich auch später eher selten ehrenamtlichen engagieren.
Wir können hier einen wichtigen Grundstein für ehrenamtliches Engagement in der Gesellschaft legen, in dem wir jungen Menschen die Möglichkeit und Zeit geben, ein ehrenamtliches Engagement auszufüllen, sich im ehrenamtlichen Engagement zu erleben.
Es ist unbestritten, dass ehrenamtliches Engagement gerade in unserer modernen Gesellschaft eine enorm große Bedeutung hat.
Darum - G9 statt G8!

32. Kommentar von :Gymnasiallehrer

In G8 kein problemloser Wechsel von Realschule zu Gymi möglich

Mit der Einführung von G8 wurde die Wechselmöglichkeit von der Realschule und GMS zum Gymnasium praktisch abgeschafft: Da die Inhalte im G8 ja in einem Schuljahr weniger unterrichtet werden, fehlen bei einem ohnehin schwierigen Wechsel von RS/GMS zum Gymnasium jetzt Teilinhalte ganz.. (Am Gymi haben die Schüler ja Ende Klasse 9 bereits die

Mit der Einführung von G8 wurde die Wechselmöglichkeit von der Realschule und GMS zum Gymnasium praktisch abgeschafft: Da die Inhalte im G8 ja in einem Schuljahr weniger unterrichtet werden, fehlen bei einem ohnehin schwierigen Wechsel von RS/GMS zum Gymnasium jetzt Teilinhalte ganz.. (Am Gymi haben die Schüler ja Ende Klasse 9 bereits die kompletten Inhalte von Kl. 10 an RS bzw. GMS behandelt.)
Da ist die "Aufwärtskompatibilität" verloren gegangen.
In G9 ist ein Wechsel zum Gymnasium (nach Klasse 5, 6, 7, 8, 9) viel einfacher, aber immer noch anspruchsvoll, da die zuvor gelernten Inhalte am Gymnasium ja vertieft unterrichtet wurden.

31. Kommentar von :Gymnasiallehrer

In der Themenlandkarte fehlt als Thema: "Zukunftsfähigkeit des Gymnasiums"

Das Thema "Zukunftsfähigkeit des Gymnasiums" fehlt bislang. Eine Initiative aus der Wirtschaft fordert mittlerweile die Ausweitung des Informatik-Unterrichts auf die gesamte Unter- und Mittelstufe ab Klasse 5. (Wobei Informatik von Medien- und Digitalkompetenz bis zum Verständnis der Hintergründe (Programmierung, Algorithmen) reichen soll und für

Das Thema "Zukunftsfähigkeit des Gymnasiums" fehlt bislang.
Eine Initiative aus der Wirtschaft fordert mittlerweile die Ausweitung des Informatik-Unterrichts auf die gesamte Unter- und Mittelstufe ab Klasse 5. (Wobei Informatik von Medien- und Digitalkompetenz bis zum Verständnis der Hintergründe (Programmierung, Algorithmen) reichen soll und für alle Schüler verbindlich sein soll..
Das ist in G8 aber gar nicht möglich, da die drei bis vier zusätzlich nötigen Stunden gar nicht mehr in die ohnehin schon übervollen Stundenpläne des G8 hineingepresst werden können. D.h. Andere Fächer müssten Stunden abgeben, was aber völlig unrealistisch ist, da alle Hauptfächer ohnehin schon vier Stunden weniger haben als früher in G9, und die Gesellschaftswissenschaften auch Stunden abgegeben haben.
In G9 wäre dieser zusätzliche Informatik-Unterricht und auch ein oder zwei Zusatzstunden in Gemeinschaftskunde und Erdkunde in der Mittelstufe dagegen kein Problem. (Das Wahlalter in BW wurde auf 16 abgesenkt. Aber mehr GK in der Mittelstufe gibt es nicht?!?)
Dieses Thema "Zukunftsfähiges Gymnasium" muss im Bürgerforum auch diskutiert werden.

30. Kommentar von :ohne Name 61366

Das Ziel

Das Gymnasium ist für lernwillige und theoriebegabte Teenager. Dieser Zeitpunkt tritt nicht immer zum Ende des 4. Schuljahres ein, sondern teilweise auch erst später. Er sollte aber auf jeden Fall von Pädagogen festgestellt werden und verbindlich ausgesprochen werden können und nicht durch den Ehrgeiz von Eltern. Ein G9 ermöglicht sicher auch

Das Gymnasium ist für lernwillige und theoriebegabte Teenager. Dieser Zeitpunkt tritt nicht immer zum Ende des 4. Schuljahres ein, sondern teilweise auch erst später. Er sollte aber auf jeden Fall von Pädagogen festgestellt werden und verbindlich ausgesprochen werden können und nicht durch den Ehrgeiz von Eltern.

Ein G9 ermöglicht sicher auch "langsamer" lernenden Jungen und Mädchen Abitur. In der gleichen Zeit ist das Abi aber auch in der Kombi Realschule + berufliches Gymnasium zu erreichen. Und sogar in der gleichen Zeit mit Werkrealschule und beruflichem Abitur (für späte Durchstarter). Warum diskutieren wir hier daher die Abschaffung des G8? G8 ist meines erachtens gut meisterbar für Kinder, die eine klare Gymnasialempfehlung haben inkusive Zeit für Hobbies und chillen.

29. Kommentar von :ohne Name 3611

Kinder stärken

G9 wird nicht die Lösung sein, zu wenig Lehrer*innen, zudem unglaublich teuer. Es gibt bereits verschiedenste Wege zum G9 und die damit verbundene Hochschulreife, für mich nicht nachvollziehbar warum es für Kinder denen G8 zu konzentriert ist, nicht über die GMS oder beruflichen Gymnasien ihren Abschluss machen sollten. Die Kinder müssen für ihre

G9 wird nicht die Lösung sein, zu wenig Lehrer*innen, zudem unglaublich teuer. Es gibt bereits verschiedenste Wege zum G9 und die damit verbundene Hochschulreife, für mich nicht nachvollziehbar warum es für Kinder denen G8 zu konzentriert ist, nicht über die GMS oder beruflichen Gymnasien ihren Abschluss machen sollten.
Die Kinder müssen für ihre Zukunft sehr viel stemmen, das elitäre Ellenbogengesellschaftsdenken verhilft da nicht weiter, es ist aus der Zeit gefallen. Lernen und Bildung sollte sich auf gemeinschaftliches Lernen konzentrieren, leben und lernen durch Heterogenität, der zukünftige Spiegel unserer Gesellschaft. Hierauf sollte die Konzentration liegen.

28. Kommentar von :ohne Name 60133

Wer bitte hat überhaupt das G8 erfunden

Es geht hier um die Zukunft unseres Landes. Immer mehr Fächer in immer weniger Zeit packen? Dann noch jede Menge Unterrichtsausfall wegen Lehrermangel. Mut zur Lücke ist bei uns an der Tagesordnung. Traurig aber wahr. Warum hat man das überhaupt mal eingeführt? Es ist für alle Lehrer, Kinder und Eltern das Beste wieder auf G9 zu setzen. Ausser wor

Es geht hier um die Zukunft unseres Landes. Immer mehr Fächer in immer weniger Zeit packen? Dann noch jede Menge Unterrichtsausfall wegen Lehrermangel. Mut zur Lücke ist bei uns an der Tagesordnung. Traurig aber wahr. Warum hat man das überhaupt mal eingeführt? Es ist für alle Lehrer, Kinder und Eltern das Beste wieder auf G9 zu setzen. Ausser wor wollen noch weiter absteigen.

27. Kommentar von :Schule im 21. JH

Auswirkungen auf andere Schularten

Ein flächendeckendes G9 würde die Attraktivität des Gym. weiter erhöhen! Doch schon jetzt beklagen die Gym die große Heterogenität ihrer SuS. Manches Gym klagt über Platznot. Schaut man sich die Angebote der Beruflichen Gym an, entdeckt man eine riesige Vielfalt, die ein Gym nicht bieten kann. Die Berufl. Gym sorgen sich zu Recht wg. sinkender

Ein flächendeckendes G9 würde die Attraktivität des Gym. weiter erhöhen! Doch schon jetzt beklagen die Gym die große Heterogenität ihrer SuS. Manches Gym klagt über Platznot.

Schaut man sich die Angebote der Beruflichen Gym an, entdeckt man eine riesige Vielfalt, die ein Gym nicht bieten kann. Die Berufl. Gym sorgen sich zu Recht wg. sinkender Schülerzahlen im Falle eines G9. Das Angebot müsste dann dort bedauerlicherweise reduziert werden.

Auch die Gemeinschaftsschulen würden weitere SuS an die Gym verlieren, die sie für das Gelingen ihres Konzeptes brauchen!

Bei einer 40 - 50 % Übertrittsquote auf die Gym, bei der über 90 % der SuS eine Gym-Empfehlung der Grundschule haben, darf gefragt werden, ob das Konzept der Gym überhaupt noch zeitgemäß ist.

Keine erfolgreiche und mit Deutschland vergleichbare Bildungsnation hat noch ein gegliedertes Bildungssystem und trennt so früh wie wir die Kinder in "Leistungsgruppen" auf!
Die Bildungswissenschaft ist sich überwiegend einig, dass die Strukturen in diesen Ländern es mehr Kindern ermöglichen, einen erfolgreichen Bildungsabschluss zu erhalten. Und das dazu noch stressfreier und mit den Kompetenzen für das 21. Jahrhundert ausgestattet.
Was übrigens auch Teilhabe, Stärkung der Demokratie und nicht zuletzt auch Lebensglück des Einzelnen ermöglicht!

Egal, welche Argumente auch angeführt werden, DAS ist m. E. ein zentrales Argument, nicht auf Symptome wie G8/G9 zu schauen, sondern unser Bildungssystem als Ganzes auf den Prüfstand zu stellen!

26. Kommentar von :ohne Name 53445

Übergang in weiterführende Schule, Bildungsföderalismus

Ganz wichtig: endlich eine einheitliche Bundesbildungspolitik. Es bringt Deutschland politisch nur ins Hintertreffen, wenn verschiedenste Bundesländer alle ihr eigenes Süppchen kochen. Davon haben weder Schüler/Schülerinnen etwas, noch Eltern, Lehrer oder die Unternehmen, welche später mit den ausgebildeten Fachpersonen arbeiten sollen. Wir

Ganz wichtig: endlich eine einheitliche Bundesbildungspolitik. Es bringt Deutschland politisch nur ins Hintertreffen, wenn verschiedenste Bundesländer alle ihr eigenes Süppchen kochen. Davon haben weder Schüler/Schülerinnen etwas, noch Eltern, Lehrer oder die Unternehmen, welche später mit den ausgebildeten Fachpersonen arbeiten sollen. Wir brauchen dringendst ein einheitliches Bildungssystem und das am besten modern.

Das bedeutet: weg vom klassischen Gymnasium oder der Realschule/Mittelschule und Hauptschule mit Noten, extremem Druck und einer Klassifizierung der Kinder. Hin zu einem modernen, alltagstauglichen Ganztagskonzept ohne Hausaufgaben und Noten mit einer genauen Bewertungsskala wie das an Gemeinschaftsschulen oder Gesamtschulen beispielsweise schon üblich ist. Mit positiver Motivation, praktischen Inhalten, Lerncoachings, Aufklärung über finanzielle, politische, sexuelle, biologische und mediale Themen sowie kultureller, sportlicher, sprachlicher und technischer Förderung. Weg von Fächern hin zu lebensnahen Projekten.

Zudem sollte auch über die Schulferien nachgedacht werden, die, zusätzlich zu vielen weiteren Terminen, an denen früher Schulschluss ist, alle von ein bis zwei berufstätigen Elternteilen abgedeckt werden müssen, die nur 30 Tage Urlaub haben - sowohl zeitlich als auch finanziell und pädagogisch wertvoll. Es sollte die Möglichkeit bestehen, dass die Kinder so lange wie möglich zusammenbleiben, um die sozialen Strukturen zu stärken, eine starke Gemeinschaft aufzubauen, Freunde zu finden und ein stabiles Selbstbewusstsein zu entwickeln. Ein Auseinanderreißen der Kinder nach dem 4. Schuljahr, wo niemand weiß, was das Kind später beruflich machen könnte, ist vollkommen sinnbefreit, was alle Eltern so sehen, die ich frage. Denn dann wird in der 6. doch aufs Gymnasium gewechselt oder in der 7. auf die Realschule, wo sich das Kind wieder auf neue Personen und Umstände einrichten muss.. keine idealen Voraussetzungen. Dazu sollte sich jeder und jede soviel Zeit zum Lernen nehmen wie gebraucht wird und nicht alle Hobbies und Freunde aufgeben müssen, nur um in 8 Jahren das Abitur zu schaffen. Wichtig ist dabei die Frage: wie können wir Schule wieder attraktiv für Schüler/Schülerinnen und Lehrer/Lehrerinnen machen, sodass lernen Spaß macht und die Neugier der Kinder nicht irgendwann verloren geht.