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Schüler der Oberstufe (Quelle: dpa)

Bürgerforum G8/G9

Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern

  • Anschlussmöglichkeiten nach dem Schulabschluss, zum Beispiel Freiwilliges soziales Jahr
  • Auslandsjahr in Schulzeit / nach dem Abitur
  • Während der Schulzeit: Zeit für Entwicklung / Außerschulisches: Sport, Musik, Ehrenamt
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Wohnortwechsel
  • Abitur-Prüfung
  • „Abitur im eigenen Takt“
  • Unterschiede Jungen und Mädchen
  • spezielle Schülergruppen: Geflüchtete, Migranten, Abbrecher etc.
  • Zeit zum Lernen / Üben

Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern

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56. Kommentar von :ohne Name 62290

Entzerrung

Ich erlebe meine Mittelstufen Schüler als zunehmend gestresst, da zu 3 mal Nachmittagsunterrich in Stoßzeiten 3 Klassenarbeiten pro Woche dazu kommen. Dies könnte mit G9 entzerrt werden und die Kinder hätten wieder mehr Zeit für ihren Sportverein

55. Kommentar von :62266

Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern

Bildung benötigt Zeit!
Die Schülerinnen und Schüler müssen auch die Möglichkeit haben, sich außerschulisch zu betätigen (Sportverein, Musikschule, Bücher lesen, Freunde treffen etc.).

54. Kommentar von :ShakespeareIsNotAMilkShake

Keine Zeit mehr für Sport, Musik und Freunde

Seit der Einführung von G8 leiden Familien massiv unter dem Zeitdruck und unter dem Leistungsdruck, dem die Kinder ausgesetzt sind. Kinder, die bereits in der Unterstufe zweimal pro Woche Nachmittagsunterricht haben, haben einfach nicht mehr genügend Freiraum für Vereinssport, für Musikunterricht und für eine eigenständige, eben nicht durchgeplante

Seit der Einführung von G8 leiden Familien massiv unter dem Zeitdruck und unter dem Leistungsdruck, dem die Kinder ausgesetzt sind. Kinder, die bereits in der Unterstufe zweimal pro Woche Nachmittagsunterricht haben, haben einfach nicht mehr genügend Freiraum für Vereinssport, für Musikunterricht und für eine eigenständige, eben nicht durchgeplante Gestaltung ihrer Freizeit mit Spielen, Lesen, Draußensein, Radfahren, Freundschaften außerhalb der Schule pflegen.



G8 verplant die Kinder und auch die Familien in einem sehr ungesunden Maß. In Familien, in denen das finanziell möglich ist, reduzieren dafür manchmal die Mütter (wer sonst?!) ihre Arbeit, um die Kinder und das Familienleben zu entlasten, alleine durch Fahrdienste usw. Besonders in der Mittelstufe ist die Belastung von Schülern durch einen knallvollen Stundenplan richtig heftig. Niemand kann von diesen Jugendlichen erwarten, dass sie nach drei randvollen Schultagen noch Sport treiben, Hausaufgaben erledigen, auf Klassenarbeiten lernen, soziale Kontakte (außerhalb der Schule?!) pflegen, ein Musikinstrument üben und vielleicht sogar Zeit mit ihrer Familie verbringen.



All das, was in den Neunziger Jahren nach meiner persönlichen Einschätzung zu meiner eigenen Bildung und - ja! Stichwort "Studierfähigkeit"! - positiv beigetragen hat, ist in dieser Form heute aufgrund von G8 so nicht mehr möglich: Durch überfüllte Stundenpläne und den dadurch höheren Druck beim Lernen fehlt die Zeit zum eigenständigen Lesen, zum Abschalten und Denken (!), Zeitunglesen, Sporttreiben, Musikmachen, für soziales und politisches Engagement.



Was gewinnen wir, wenn Abiturient:innen die Schule ein Jahr früher verlassen, es ihnen dafür aber häufig an Wissen, Bildung und Reife fehlt? Wenn Familien die Gelegenheit hätten, G8 für sich und ihre Kinder freiwillig und bewusst zu wählen, wäre das eine faire Angelegenheit. Der Status quo, den wir Frau Schavan zu verdanken haben, bedeutet nicht nur ein geklautes Jahr im geschützten Bereich der Schule (... Nestwärme), sondern verschärft zusätzlich zu den bereits genannten Nachteilen die Bildungsungerechtigkeit: Wenn das Tempo im Unterricht anzieht, sind die Kinder entweder auf Hilfe durch die Eltern angewiesen oder eben auf Nachhilfe. Und die kann sich nicht jede Familie leisten.



G8 ist nicht fair. G8 erhöht den Druck in den Schulen an vielen Stellen. G8 ist kontraproduktiv. Höchste Zeit, zu einem flächendeckenden G9 zurückzukehren!

53. Kommentar von :ohne Name 12924

Keine Vorteile

Das G8 ist eingeführt worden, weil die Wirtschaft angeblich jüngere Menschen gebraucht hat. Bewahrheitet hat sich das nicht. Die Jugendlichen erhalten manche Bildungsinhalte zu früh, müssen vieles später noch einmal nacharbeiten. Sie sind oft noch nicht volljährig, wenn sie das Abitur in der Tasche haben. Das deckt sich auch mit der mentalen

Das G8 ist eingeführt worden, weil die Wirtschaft angeblich jüngere Menschen gebraucht hat. Bewahrheitet hat sich das nicht.

Die Jugendlichen erhalten manche Bildungsinhalte zu früh, müssen vieles später noch einmal nacharbeiten.
Sie sind oft noch nicht volljährig, wenn sie das Abitur in der Tasche haben. Das deckt sich auch mit der mentalen Reife, die ein Jahr später eine ganz andere wäre. Die Jugendlichen müssen quasi "zum Abitur getragen werden", weil sie noch gar nicht wissen, was sie damit anfangen sollen.
Die Anzahl der Jugendlichen, die erst einmal "Pause" machen, ein Auslandsjahr, BuFDi oder ähnliches nimmt stetig zu. (Wobei ich für ein Jahr für die Gemeinschaft jederzeit zu haben bin!!!)
Aber für die Entwicklung der Jugendlichen ist das G8 kein Vorteil! Und für die Wirtschaft auch nicht. Nicht nur mehr Vorbereitungskurse für Studienfächer waren die Folge, sondern auch stöhnende Betriebe, weil die jungen Leute einfach noch nicht reif sind für eine Arbeitstätigkeit!
Wozu also an einem System festhalten, dass keinem nützt???
Auch wenn meine Kinder mit dem G8 gut klar gekommen sind, halte ich dieses System für nicht sinnvoll. Es öffnet die Schere zwischen Kindern, deren Elternhaus sich kümmern kann und solchen, die nicht so ein Glück haben. Das ist alles andere als Bildungsgerechtigkeit!!!
Lasst unsere Kinder in ihrem Tempo die Entwicklung vollziehen, die sie benötigen und nicht in dem Tempo, welches die Politik gerne hätte (weshalb auch immer).

52. Kommentar von :ohne Name 62194

Druck auf SchülerInnen

Ich bin selber Gymnasiallehrer, und habe einen Sohn auf einem G8 Gymnasium. Aus meiner Sicht sind die Stundenpläne zu voll, es gibt zu viel Mittagsunterricht, und sehr viel zeit am Mittag und Wochenende geht für Hausaufgaben und Lernen drauf. Wenn jetzt noch Vereinssport und ein Instrument dazukommen, ist eine entspannte Schulzeit für alle

Ich bin selber Gymnasiallehrer, und habe einen Sohn auf einem G8 Gymnasium. Aus meiner Sicht sind die Stundenpläne zu voll, es gibt zu viel Mittagsunterricht, und sehr viel zeit am Mittag und Wochenende geht für Hausaufgaben und Lernen drauf. Wenn jetzt noch Vereinssport und ein Instrument dazukommen, ist eine entspannte Schulzeit für alle Beteiligten eigentlich nicht möglich. Als Lehrer steht man auch immer wieder vor dem Spagat, die SchülerInnen triezen zu müssen, auch wenn man weiss, wieviel sie zu tun haben; viele schaffen die Herausforderung nur schwer - um welchen Preis?

51. Kommentar von :ohne Name 62182

Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern

Der volle Stundenplan führt zu einer Zunahme von Stress und zu einer Abnahme von Entwicklungsmöglichkeiten in der Freizeit, die wichtig sind.

50. Kommentar von :ohne Name 62176

Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen

G8 ist für die Kinder, die noch vielfältig in Sport, Kultur oder Gemeinwesen aktiv sind eine Katastrophe. Bleiben Sie dabei ist der Stresspegel über die 8 Jahre extrem hoch. Oder sie hören eben mit dem Engagement außerhalb der Schule auf. Das kann nicht im Sinne der Gesellschaft sein. Ich begleite Schülerinnen seit vielen Jahren zum Abitur. Die

G8 ist für die Kinder, die noch vielfältig in Sport, Kultur oder Gemeinwesen aktiv sind eine Katastrophe. Bleiben Sie dabei ist der Stresspegel über die 8 Jahre extrem hoch. Oder sie hören eben mit dem Engagement außerhalb der Schule auf. Das kann nicht im Sinne der Gesellschaft sein.
Ich begleite Schülerinnen seit vielen Jahren zum Abitur. Die allermeisten sind nach den 8 Jahren so ausgebrannt, dass sie erst einmal "ein Jahr Pause machen". Das war während G9 nicht so. Somit ist nichts gewonnen, für niemanden.

49. Kommentar von :TanjaB

Falsche Richtung bei G8

G8 wurde anscheinend für die Wirtschaft eingeführt, damit die SchülerInnen früher zum Studieren kommen (wobei dann komplett übersehen wurde, dass sie bei G8 dann oft noch nicht volljährig sind). Leider ist dieser Schuss nach hinten losgegangen. Die SchülerInnen kommen zwar früher zum Studieren, aber unter oft schlechteren Voraussetzungen, weil

G8 wurde anscheinend für die Wirtschaft eingeführt, damit die SchülerInnen früher zum Studieren kommen (wobei dann komplett übersehen wurde, dass sie bei G8 dann oft noch nicht volljährig sind).
Leider ist dieser Schuss nach hinten losgegangen. Die SchülerInnen kommen zwar früher zum Studieren, aber unter oft schlechteren Voraussetzungen, weil Übungsphasen in jedem Schuljahr fehlen. Diese benötigen SchülerInnen jedoch (in den meisten Fächern) für Verständnisaufbau und Selbstbewusstsein in Bezug auf Problemlösung, etc.
Diese Übungsphasen wurden mit G8 massiv reduziert/gestrichen. G8 ist damit nicht im Sinne der SchülerInnen, die nach dem Abitur unter schlechteren Voraussetzungen ins Studium starten und nicht im Sinne der Wirtschaft, die diese Fehler aus der Bildung dann versuchen muss auszubügeln.

Gleichzeitig haben G8SchülerInnen mehr Nachmittagsunterricht und damit weniger Zeit für Hausaufgaben oder Freizeitaktivitäten wie Vereine. Was das soziale Umfeld verarmen lässt. Stattdessen wird dann in sozialen Medien Anschluss gesucht. Das ist gut für die SchülerInnengesundheit und die Gemeinschaft.
Bei ländlichen Gymnasien mit langen Fahrtwegen der SchülerInnen wird dieser Effekt noch verstärkt.

48. Kommentar von :ohne Name 62074

Lange Nachmittage, dennoch fehlt Zeit

Als Lehrkraft beobachte ich immer wieder an langen Nachmittagen ( bis 17.10 Uhr) mangelnden Antrieb und Konzentration bei meinen Schülerinnen und Schülern. Ich kann es ihnen kaum verdenken. Immer wieder liegen auch Kernfächer an späten Nachmittagsstunden, in denen die Konzentration so erschöpft ist, dass eine Vertiefung von Inhalten kaum möglich

Als Lehrkraft beobachte ich immer wieder an langen Nachmittagen ( bis 17.10 Uhr) mangelnden Antrieb und Konzentration bei meinen Schülerinnen und Schülern. Ich kann es ihnen kaum verdenken. Immer wieder liegen auch Kernfächer an späten Nachmittagsstunden, in denen die Konzentration so erschöpft ist, dass eine Vertiefung von Inhalten kaum möglich ist. Schülerinnen und Schülern fehlt zudem schon ab den Unterstufen die Zeit, um sich ihren Interessen, Hobbys und auch dem Einbringen in Vereinen zu widmen.

47. Kommentar von :ohne Name 62071

Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern

Die Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern bestehen nicht darin, in insgesamt acht Jahren den Stoff bis zur allgemeinen Hochschulreife "durchzupauken", d.h. an Wochenenden mit den Eltern oder anderen Personen zu "üben" oder zu vertiefen. Schülerinnen und Schüler wollen auch einmal sportlich, künstlerisch, ehrenamtlich etc. unterwegs sein, oder

Die Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern bestehen nicht darin, in insgesamt acht Jahren den Stoff bis zur allgemeinen Hochschulreife "durchzupauken", d.h. an Wochenenden mit den Eltern oder anderen Personen zu "üben" oder zu vertiefen.
Schülerinnen und Schüler wollen auch einmal sportlich, künstlerisch, ehrenamtlich etc. unterwegs sein, oder einfach nur chillen! Schülerinnen und Schüler müssen auch noch Kind sein dürfen! Ich möchte keine Zustände wie in Japan oder anderswo!
Natürlich ist Mathematik-, Physik-, Fremdsprachen oder anderer Unterricht wichtig bzw. das so gen. Kerngeschäft der Schule. Aber Schule lebt nicht davon. Sie lebt vom Schüleraustausch, von Schulfesten und anderen "sozialen" Taten. Hierfür bleibt im G8 keine oder zu wenig Zeit.
Deshalb: An die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler denken und das G9 flächendeckend einführen, schnell, auch wenn es den Grünen nicht gefällt!