Anschlussmöglichkeiten nach dem Schulabschluss, zum Beispiel Freiwilliges soziales Jahr
Auslandsjahr in Schulzeit / nach dem Abitur
Während der Schulzeit: Zeit für Entwicklung / Außerschulisches: Sport, Musik, Ehrenamt
Persönlichkeitsentwicklung
Wohnortwechsel
Abitur-Prüfung
„Abitur im eigenen Takt“
Unterschiede Jungen und Mädchen
spezielle Schülergruppen: Geflüchtete, Migranten, Abbrecher etc.
Zeit zum Lernen / Üben
Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.
Kommentare :
zu Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern
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136.
Kommentar von :Andreas Lins
G9 entlastet die Nachmittage
Schülerinnen und Schüler haben mit G9 erheblich mehr Nachmittagsunterricht. Das führt nicht nur zu weniger Freizeit, Vereinen und Hobbys, sondern auch zu vermehrt feststellbaren Konzentrationsproblemen. Nachmittagsunterricht und danach noch Aufgaben bzw. Festigung des Lernstoffs ist einfach zu viel. Irgendwann bleibt außer dem Frust nichts mehr
Schülerinnen und Schüler haben mit G9 erheblich mehr Nachmittagsunterricht. Das führt nicht nur zu weniger Freizeit, Vereinen und Hobbys, sondern auch zu vermehrt feststellbaren Konzentrationsproblemen. Nachmittagsunterricht und danach noch Aufgaben bzw. Festigung des Lernstoffs ist einfach zu viel. Irgendwann bleibt außer dem Frust nichts mehr hängen. Wir sollten unsere Kinder entlasten und sie auch noch Kinder sein lassen.
135.
Kommentar von :ohne Name 63595
Über den Unterricht hinaus!
Faktisch ist das außerunterrichtliche Engagement nach meiner jahrelangen Erfahrung gesunken und ohne Not komplizierter geworden. Für erlebnispäd. Dinge, bei denen ältere Schüler*innen gebraucht werden, ist das G8 sehr nachteilig: gerade die Klassen 9-11 waren im G9 Zeiträume des Ausprobierens und die Kursstufe saß noch nicht im Nacken. Bei
Faktisch ist das außerunterrichtliche Engagement nach meiner jahrelangen Erfahrung gesunken und ohne Not komplizierter geworden. Für erlebnispäd. Dinge, bei denen ältere Schüler*innen gebraucht werden, ist das G8 sehr nachteilig: gerade die Klassen 9-11 waren im G9 Zeiträume des Ausprobierens und die Kursstufe saß noch nicht im Nacken. Bei Austauschen: ähnliche Situation. Die durchgeplanten Wochen, die mit dem Nachmittagsunterricht und dem verdichteten Stoffplan für nicht wenige Schüler*innen ein enormer Leistungsstress bedeuten, erlauben dann eben kaum noch, sich in der SMV (Schülermitverantwortung) ausgiebig zu engagieren bzw. dort längerfristige Strukturen aufzubauen. Mit dem G9 wäre die Gymmi-Welt nicht "heile", aber es würde ein große Aufwertung der außerunterrichtlichen Möglichkeiten bedeuten und das meint auch "außer-schulisch", also ein Segen für die Vereine aller Art.
134.
Kommentar von :ohne Name 63586
Keine Zeit für Außerschulisches
Seit 33 Jahren bin ich Diplommusiklehrerin an Musikschulen mit dem Hauptfach Cello.
Seit der Änderung auf G 8 beobachte ich, dass die Schüler nicht mehr genügend Zeit haben, unter der Woche zu üben.
Auch so wichtige Dinge wie gemeinsames Musizieren im Orchester oder in Kammermusikensembles, die auch für die Persönlichkeit der Kinder und
Seit 33 Jahren bin ich Diplommusiklehrerin an Musikschulen mit dem Hauptfach Cello.
Seit der Änderung auf G 8 beobachte ich, dass die Schüler nicht mehr genügend Zeit haben, unter der Woche zu üben.
Auch so wichtige Dinge wie gemeinsames Musizieren im Orchester oder in Kammermusikensembles, die auch für die Persönlichkeit der Kinder und Jugendlichen enorm wichtig sind, bleiben auf der Strecke.
Für die Gesamtentwicklung der Jugendlichen wäre ein weiteres Schuljahr wirklich notwendig.
133.
Kommentar von :ohne Name 63568
Überlastung der Schüler*innen
Viele Schüler*innen kommen durch das enorme Pensum an zu lernendem Stoff an ihre Grenzen, Depressionen, Angsterkrankungen, Essstörungen sind mittlerweile sehr verbreitet unter Schüler*innen, G9 könnte die Schüler*innen deutlich entlasten.
132.
Kommentar von :ohne Name 63541
Zeit für Entwicklung/Außerschulisches
Aus meiner Sicht haben die Schüler und Schülerinnen jetzt mit G8 zu wenig Zeit neben dem Unterricht für andere Dinge wie Musik etc. Gleichzeitig sehe ich das Problem, dass Eltern sich G9 wünschen, um ihre Kinder in exklusive Angebote zu stecken, die viel Geld kosten. Andere Schüler hätten dann einfach nur mehr Zeit, um Nachmittags vor dem Handy
Aus meiner Sicht haben die Schüler und Schülerinnen jetzt mit G8 zu wenig Zeit neben dem Unterricht für andere Dinge wie Musik etc. Gleichzeitig sehe ich das Problem, dass Eltern sich G9 wünschen, um ihre Kinder in exklusive Angebote zu stecken, die viel Geld kosten. Andere Schüler hätten dann einfach nur mehr Zeit, um Nachmittags vor dem Handy abzuhängen.
Ich wünsche mir G9 , aber gleichzeitig eine Ganztagsschule, die Angebote wie Musik , Vereine etc. integriert. Weniger Unterricht pro Jahr und dadurch mehr Zeit für weitere, aber nicht unbedingt außerschulische Angebote.
Meine persönliche Erfahrung ist, dass mein älterer Sohn durch G8 keine Zeit gespart hat. Er macht jetzt ein FSJ, um noch etwas „nachzureifen“, weil im in der Schulzeit zu wenig Zeit blieb, sich auszuprobieren.
131.
Kommentar von :ohne Name 63514
Nach dem Abi erst mal reisen
Die meisten Schüler sind nicht 18, wenn sie das Abitur machen. Sie können keinen Mietvertrag unterschreiben, sie können sich nicht immatrikulieren. Aber wenn sie aus betuchten Elternhäusern kommen, gehe sie auf lange und weite Reisen. War das beabsichtigt? Und die Unbetuchten?
130.
Kommentar von :ohne Name 63490
Diskussion um G8/G9, Ganztagsbetreung nur Spitze eines Eisberges
Die ganze Diskussion um G8 oder G9, die Planungen zur flächendeckenden Ganztagesbetreuung in allen Schulen sind für mich ein Hinweis darauf, dass in der gesellschaftlichen Struktur etwas gewaltig schief zu laufen droht. All diese Planungen zielen darauf ab, Kindererziehung insgesamt zu institutionalisieren. Eine großflächige "Abschiebung" von
Die ganze Diskussion um G8 oder G9, die Planungen zur flächendeckenden Ganztagesbetreuung in allen Schulen sind für mich ein Hinweis darauf, dass in der gesellschaftlichen Struktur etwas gewaltig schief zu laufen droht. All diese Planungen zielen darauf ab, Kindererziehung insgesamt zu institutionalisieren. Eine großflächige "Abschiebung" von Kindern aus ihrem Elternhaus in die öffentliche Obhut droht. Die Gründe dafür mögen begründbar und nachvollziehbar sein: Eltern bedürfen doppelter Einkommen, wollen gleichberechtigt Karriere machen, die Wirtschaft braucht alle verfügbaren Fachkräfte - alles bekannt, alles irgendwie auch richtig. Für mich wird das Wohl der Kinder dabei völlig außer Acht gelassen. Früher hieß es mal: Für die Erziehung eines Kindes braucht's ein ganzes Dorf. Heute soll's die Schule richten. Ich sehe hier große gesellschaftliche Risiken: Soziale Kompetenz wird so nur unter den gleichen Bildungsschichten erlernt. Die Gymnasiast*innen, Realschüler*innen und Hauptschüler*innen bleiben stets unter sich. Eine gesellschaftliche Durchmischung wird verhindert, vor allem dann, wenn außerschulische gemeinsame Aktivitäten kaum mehr möglich werden. Gewachsene gesellschaftliche Strukturen, in denen sich die Menschen unterschiedlichster Herkunft und Bildung treffen, durchmsichen, voneinander lernen, werden so langsam aber sicher trocken gelegt. Sportvereine, Musikvereine und -schulen, auch die Kirchen mit Konfirmation- und Firmunterricht erfüllen bislang noch diesen so wichtigen Auftrag. Ein Kind, das ein funktionierendes Vereinsleben nun durch Zeitnot nicht mehr von früh an kennenlernen kann/darf, wird es als Erwachsener auch nicht mehr annehmen. Noch übernehmen die o.g. außerschulischen Bildungsträger diese besondere und wichtige Aufgabe, trotz immer enger werdenden Raum und Zeitfenster. Verantwortungsvolle Menschen, die in diesem Bereich ehrenamtlich arbeiten oder sogar ihre berufliche Erfüllung sehen, schauen leider meist nur sprachlos zu und versuchen, dennoch interessierten Jugendlichen und Kindern ihre Angebote und Aufgaben in immer enger werdenden Zeitfenstern zur Verfügung zu stellen. Immer mehr Jugendliche und Kinder werden aber ihre außerschulischen Aktivitäten einstellen. Es wird kommen: Fußballvereine können keine Jugendmannschaften mehr stellen, Musikvereine, Chöre und Orchester, die nicht schulgebunden sind, werden Nachwuchsprobleme bekommen. Integrationen in den Schulalltag sind gut gemeint, oft nicht umsetzbar und hemmen die außerschulischen Träger in ihrer eigentlichen Ausrichtung. Ich bin mir nicht sicher, ob dies alles gut für Kinder, Jugendliche und die ganze Gesellschaft ist.
129.
Kommentar von :Frank Meyer
Dieser Kommentar wurde durch den Nutzer gelöscht.
128.
Kommentar von :ohne Name 63439
Mehr Freiräume für individuelle Interessen und Persönlichkeitsentwicklung
Zeitliche Freiräume für Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche brauchen Freiräume für die Entwicklung und das Ausleben individueller Interessen. Wie könnten wir von jungen Menschen verlangen, dass sie sich in Sportvereinen, Ehrenämtern oder für ihre Schulgemeinschaft engagieren, wenn sie nach ihrem nahezu täglichen Unterricht, der teilweise
Zeitliche Freiräume für Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche brauchen Freiräume für die Entwicklung und das Ausleben individueller Interessen. Wie könnten wir von jungen Menschen verlangen, dass sie sich in Sportvereinen, Ehrenämtern oder für ihre Schulgemeinschaft engagieren, wenn sie nach ihrem nahezu täglichen Unterricht, der teilweise bis spät in den Nachmittag und den frühen Abend reicht (an unserem Gymnasium zum Teil bis nach 17 Uhr) noch an ihren Hausaufgaben und Lernverpflichtungen arbeiten müssen?
Wenn wir mündige Individuen heranziehen wollen, die ein gestaltender Teil der Gesellschaft sein mögen, dann brauchen diese jungen Menschen Freiräume um ihre Persönlichkeit zu entwickeln, Leidenschaften zu entdecken, Lebenserfahrungen auch außerhalb des vollgepackten schulischen Alltags zu machen. Mit G9 hätten viele Schüler:innen mehr Zeit für sich, für andere, für uns.
Unsere Kinder brauchen das neunjährige Abitur! Für G9!
127.
Kommentar von :Frank Meyer
Ganzheitliche Bildung
Der einstige gymnasiale Bildungsbegriff wurde - nicht nur, aber zuletzt doch ganz wesentlich durch das G8 - systematisch ad absurdum geführt. Der angebliche Kompetenzerwerb ist noch mehr als vorher der Erwerb abrufbaren Wissens geworden, statt durch eine ganzheitliche Bildung, die unverzichtbar kulturelle Bildung einschließt, die jungen Menschen
Der einstige gymnasiale Bildungsbegriff wurde - nicht nur, aber zuletzt doch ganz wesentlich durch das G8 - systematisch ad absurdum geführt. Der angebliche Kompetenzerwerb ist noch mehr als vorher der Erwerb abrufbaren Wissens geworden, statt durch eine ganzheitliche Bildung, die unverzichtbar kulturelle Bildung einschließt, die jungen Menschen fähig zu machen, sich die Welt eigenständig zu erschließen und verantwortlich mitzugestalten.
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Kommentare : zu Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern
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G9 entlastet die Nachmittage
Schülerinnen und Schüler haben mit G9 erheblich mehr Nachmittagsunterricht. Das führt nicht nur zu weniger Freizeit, Vereinen und Hobbys, sondern auch zu vermehrt feststellbaren Konzentrationsproblemen. Nachmittagsunterricht und danach noch Aufgaben bzw. Festigung des Lernstoffs ist einfach zu viel. Irgendwann bleibt außer dem Frust nichts mehr
Schülerinnen und Schüler haben mit G9 erheblich mehr Nachmittagsunterricht. Das führt nicht nur zu weniger Freizeit, Vereinen und Hobbys, sondern auch zu vermehrt feststellbaren Konzentrationsproblemen. Nachmittagsunterricht und danach noch Aufgaben bzw. Festigung des Lernstoffs ist einfach zu viel. Irgendwann bleibt außer dem Frust nichts mehr hängen. Wir sollten unsere Kinder entlasten und sie auch noch Kinder sein lassen.
Über den Unterricht hinaus!
Faktisch ist das außerunterrichtliche Engagement nach meiner jahrelangen Erfahrung gesunken und ohne Not komplizierter geworden. Für erlebnispäd. Dinge, bei denen ältere Schüler*innen gebraucht werden, ist das G8 sehr nachteilig: gerade die Klassen 9-11 waren im G9 Zeiträume des Ausprobierens und die Kursstufe saß noch nicht im Nacken. Bei
Faktisch ist das außerunterrichtliche Engagement nach meiner jahrelangen Erfahrung gesunken und ohne Not komplizierter geworden. Für erlebnispäd. Dinge, bei denen ältere Schüler*innen gebraucht werden, ist das G8 sehr nachteilig: gerade die Klassen 9-11 waren im G9 Zeiträume des Ausprobierens und die Kursstufe saß noch nicht im Nacken. Bei Austauschen: ähnliche Situation. Die durchgeplanten Wochen, die mit dem Nachmittagsunterricht und dem verdichteten Stoffplan für nicht wenige Schüler*innen ein enormer Leistungsstress bedeuten, erlauben dann eben kaum noch, sich in der SMV (Schülermitverantwortung) ausgiebig zu engagieren bzw. dort längerfristige Strukturen aufzubauen. Mit dem G9 wäre die Gymmi-Welt nicht "heile", aber es würde ein große Aufwertung der außerunterrichtlichen Möglichkeiten bedeuten und das meint auch "außer-schulisch", also ein Segen für die Vereine aller Art.
Keine Zeit für Außerschulisches
Seit 33 Jahren bin ich Diplommusiklehrerin an Musikschulen mit dem Hauptfach Cello. Seit der Änderung auf G 8 beobachte ich, dass die Schüler nicht mehr genügend Zeit haben, unter der Woche zu üben. Auch so wichtige Dinge wie gemeinsames Musizieren im Orchester oder in Kammermusikensembles, die auch für die Persönlichkeit der Kinder und
Seit 33 Jahren bin ich Diplommusiklehrerin an Musikschulen mit dem Hauptfach Cello.
Seit der Änderung auf G 8 beobachte ich, dass die Schüler nicht mehr genügend Zeit haben, unter der Woche zu üben.
Auch so wichtige Dinge wie gemeinsames Musizieren im Orchester oder in Kammermusikensembles, die auch für die Persönlichkeit der Kinder und Jugendlichen enorm wichtig sind, bleiben auf der Strecke.
Für die Gesamtentwicklung der Jugendlichen wäre ein weiteres Schuljahr wirklich notwendig.
Überlastung der Schüler*innen
Viele Schüler*innen kommen durch das enorme Pensum an zu lernendem Stoff an ihre Grenzen, Depressionen, Angsterkrankungen, Essstörungen sind mittlerweile sehr verbreitet unter Schüler*innen, G9 könnte die Schüler*innen deutlich entlasten.
Zeit für Entwicklung/Außerschulisches
Aus meiner Sicht haben die Schüler und Schülerinnen jetzt mit G8 zu wenig Zeit neben dem Unterricht für andere Dinge wie Musik etc. Gleichzeitig sehe ich das Problem, dass Eltern sich G9 wünschen, um ihre Kinder in exklusive Angebote zu stecken, die viel Geld kosten. Andere Schüler hätten dann einfach nur mehr Zeit, um Nachmittags vor dem Handy
Aus meiner Sicht haben die Schüler und Schülerinnen jetzt mit G8 zu wenig Zeit neben dem Unterricht für andere Dinge wie Musik etc. Gleichzeitig sehe ich das Problem, dass Eltern sich G9 wünschen, um ihre Kinder in exklusive Angebote zu stecken, die viel Geld kosten. Andere Schüler hätten dann einfach nur mehr Zeit, um Nachmittags vor dem Handy abzuhängen.
Ich wünsche mir G9 , aber gleichzeitig eine Ganztagsschule, die Angebote wie Musik , Vereine etc. integriert. Weniger Unterricht pro Jahr und dadurch mehr Zeit für weitere, aber nicht unbedingt außerschulische Angebote.
Meine persönliche Erfahrung ist, dass mein älterer Sohn durch G8 keine Zeit gespart hat. Er macht jetzt ein FSJ, um noch etwas „nachzureifen“, weil im in der Schulzeit zu wenig Zeit blieb, sich auszuprobieren.
Nach dem Abi erst mal reisen
Die meisten Schüler sind nicht 18, wenn sie das Abitur machen. Sie können keinen Mietvertrag unterschreiben, sie können sich nicht immatrikulieren. Aber wenn sie aus betuchten Elternhäusern kommen, gehe sie auf lange und weite Reisen. War das beabsichtigt? Und die Unbetuchten?
Diskussion um G8/G9, Ganztagsbetreung nur Spitze eines Eisberges
Die ganze Diskussion um G8 oder G9, die Planungen zur flächendeckenden Ganztagesbetreuung in allen Schulen sind für mich ein Hinweis darauf, dass in der gesellschaftlichen Struktur etwas gewaltig schief zu laufen droht. All diese Planungen zielen darauf ab, Kindererziehung insgesamt zu institutionalisieren. Eine großflächige "Abschiebung" von
Die ganze Diskussion um G8 oder G9, die Planungen zur flächendeckenden Ganztagesbetreuung in allen Schulen sind für mich ein Hinweis darauf, dass in der gesellschaftlichen Struktur etwas gewaltig schief zu laufen droht. All diese Planungen zielen darauf ab, Kindererziehung insgesamt zu institutionalisieren. Eine großflächige "Abschiebung" von Kindern aus ihrem Elternhaus in die öffentliche Obhut droht. Die Gründe dafür mögen begründbar und nachvollziehbar sein: Eltern bedürfen doppelter Einkommen, wollen gleichberechtigt Karriere machen, die Wirtschaft braucht alle verfügbaren Fachkräfte - alles bekannt, alles irgendwie auch richtig. Für mich wird das Wohl der Kinder dabei völlig außer Acht gelassen. Früher hieß es mal: Für die Erziehung eines Kindes braucht's ein ganzes Dorf. Heute soll's die Schule richten. Ich sehe hier große gesellschaftliche Risiken: Soziale Kompetenz wird so nur unter den gleichen Bildungsschichten erlernt. Die Gymnasiast*innen, Realschüler*innen und Hauptschüler*innen bleiben stets unter sich. Eine gesellschaftliche Durchmischung wird verhindert, vor allem dann, wenn außerschulische gemeinsame Aktivitäten kaum mehr möglich werden. Gewachsene gesellschaftliche Strukturen, in denen sich die Menschen unterschiedlichster Herkunft und Bildung treffen, durchmsichen, voneinander lernen, werden so langsam aber sicher trocken gelegt. Sportvereine, Musikvereine und -schulen, auch die Kirchen mit Konfirmation- und Firmunterricht erfüllen bislang noch diesen so wichtigen Auftrag. Ein Kind, das ein funktionierendes Vereinsleben nun durch Zeitnot nicht mehr von früh an kennenlernen kann/darf, wird es als Erwachsener auch nicht mehr annehmen. Noch übernehmen die o.g. außerschulischen Bildungsträger diese besondere und wichtige Aufgabe, trotz immer enger werdenden Raum und Zeitfenster. Verantwortungsvolle Menschen, die in diesem Bereich ehrenamtlich arbeiten oder sogar ihre berufliche Erfüllung sehen, schauen leider meist nur sprachlos zu und versuchen, dennoch interessierten Jugendlichen und Kindern ihre Angebote und Aufgaben in immer enger werdenden Zeitfenstern zur Verfügung zu stellen. Immer mehr Jugendliche und Kinder werden aber ihre außerschulischen Aktivitäten einstellen. Es wird kommen: Fußballvereine können keine Jugendmannschaften mehr stellen, Musikvereine, Chöre und Orchester, die nicht schulgebunden sind, werden Nachwuchsprobleme bekommen. Integrationen in den Schulalltag sind gut gemeint, oft nicht umsetzbar und hemmen die außerschulischen Träger in ihrer eigentlichen Ausrichtung. Ich bin mir nicht sicher, ob dies alles gut für Kinder, Jugendliche und die ganze Gesellschaft ist.
Mehr Freiräume für individuelle Interessen und Persönlichkeitsentwicklung
Zeitliche Freiräume für Kinder und Jugendliche Kinder und Jugendliche brauchen Freiräume für die Entwicklung und das Ausleben individueller Interessen. Wie könnten wir von jungen Menschen verlangen, dass sie sich in Sportvereinen, Ehrenämtern oder für ihre Schulgemeinschaft engagieren, wenn sie nach ihrem nahezu täglichen Unterricht, der teilweise
Zeitliche Freiräume für Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche brauchen Freiräume für die Entwicklung und das Ausleben individueller Interessen. Wie könnten wir von jungen Menschen verlangen, dass sie sich in Sportvereinen, Ehrenämtern oder für ihre Schulgemeinschaft engagieren, wenn sie nach ihrem nahezu täglichen Unterricht, der teilweise bis spät in den Nachmittag und den frühen Abend reicht (an unserem Gymnasium zum Teil bis nach 17 Uhr) noch an ihren Hausaufgaben und Lernverpflichtungen arbeiten müssen?
Wenn wir mündige Individuen heranziehen wollen, die ein gestaltender Teil der Gesellschaft sein mögen, dann brauchen diese jungen Menschen Freiräume um ihre Persönlichkeit zu entwickeln, Leidenschaften zu entdecken, Lebenserfahrungen auch außerhalb des vollgepackten schulischen Alltags zu machen. Mit G9 hätten viele Schüler:innen mehr Zeit für sich, für andere, für uns.
Unsere Kinder brauchen das neunjährige Abitur! Für G9!
Ganzheitliche Bildung
Der einstige gymnasiale Bildungsbegriff wurde - nicht nur, aber zuletzt doch ganz wesentlich durch das G8 - systematisch ad absurdum geführt. Der angebliche Kompetenzerwerb ist noch mehr als vorher der Erwerb abrufbaren Wissens geworden, statt durch eine ganzheitliche Bildung, die unverzichtbar kulturelle Bildung einschließt, die jungen Menschen
Der einstige gymnasiale Bildungsbegriff wurde - nicht nur, aber zuletzt doch ganz wesentlich durch das G8 - systematisch ad absurdum geführt. Der angebliche Kompetenzerwerb ist noch mehr als vorher der Erwerb abrufbaren Wissens geworden, statt durch eine ganzheitliche Bildung, die unverzichtbar kulturelle Bildung einschließt, die jungen Menschen fähig zu machen, sich die Welt eigenständig zu erschließen und verantwortlich mitzugestalten.