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Schüler der Oberstufe (Quelle: dpa)

Bürgerforum G8/G9

Bildungsgerechtigkeit im Zusammenhang mit G8/G9

  • Soziale Nachteile bei G8: zum Beispiel Nachhilfekosten
  • Zusammenhang mit sozialer Herkunft
  • Unterschiede in der Entwicklung von Jungen und von Mädchen
  • Förderung Leistungsstarker versus Breitenförderung
  • Förderung in Unter- und Mittelstufe,Entlastung in der Oberstufe
  • Inklusionsmöglichkeiten

Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Bildungsgerechtigkeit im Zusammenhang mit G8/G9

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1. Kommentar von :Interessierter und informierter Bürger

gleicher Abschluss - unterschiedliche Inhalte

Am Ende haben alle "Abitur" und angeblich eine einheitliche Abiturprüfung abgelegt - stimmt das wirklich? Werden die Abiturienten an allgemein bildenden Gymnasien wirklich mit denselben Aufgaben geprüft wie die Abiturenten an beruflichen Gymnasien? Nein. Da berufliche Gymnasien immer einen Schwerpunkt haben und viele Bereiche überhaupt nicht

Am Ende haben alle "Abitur" und angeblich eine einheitliche Abiturprüfung abgelegt - stimmt das wirklich?

Werden die Abiturienten an allgemein bildenden Gymnasien wirklich mit denselben Aufgaben geprüft wie die Abiturenten an beruflichen Gymnasien? Nein.

Da berufliche Gymnasien immer einen Schwerpunkt haben und viele Bereiche überhaupt nicht "vermitteln" kann man beide Wege zum Abitur überhaupt nicht vergleichen. An allgemein bildenden Gymnasien wird mehr (ein breiteres Wissen) in weniger Zeit (G8) vermittelt - ist das wirklich gerecht?

Die Verpackung mag identisch sein (am Ende haben alle Abitur) - aber der Inhalt macht den Unterschied.

3. Kommentar von :ohne Name 53644

Stadt/Land

Aufgrund der hohen G8-Stundezahl tendieren gymnasiale Kinder mit langen Anfahrtszeiten auf dem Land dazu, das Gymnasium zu meiden. Gerade diese „Bildungsreserve“ aus den Dörfern (Begriff aus den 60er) wollte man früher für das Gymnasium gewinnen. Die gymnasialen Kinder auf dem Land sind durch G8 benachteiligt.

5. Kommentar von :G9 jetzt! BW

G8 verringert die Chancengerechtigkeit, G9 verbessert Durchlässigkeit des Schulsystems

Eine Studie des ZEW Mannheim kam zu dem Ergebnis, dass die höhere Lernintensität im G8 die Chancengerechtigkeit verringert (Kosten für Nachhilfe, Unterstützung durch die Eltern). Folglich könnte das G9 dazu beitragen, die häufig beklagte Abhängigkeit der Bildungschancen von der sozialen Herkunft zu verringern. Dies auch indem sich Eltern, die

Eine Studie des ZEW Mannheim kam zu dem Ergebnis, dass die höhere Lernintensität im G8 die Chancengerechtigkeit verringert (Kosten für Nachhilfe, Unterstützung durch die Eltern).
Folglich könnte das G9 dazu beitragen, die häufig beklagte Abhängigkeit der Bildungschancen von der sozialen Herkunft zu verringern.
Dies auch indem sich Eltern, die eigentlich versucht sind, die gymnasiale Empfehlung der Grundschule zu unterbieten, dann doch trauen, das Kind auf ein G9-Gymnasium zu schicken.
Zudem würde das G9 die Durchlässigkeit des Schulsystems verbessern, da dann auch sehr gute Real- oder Gemeinschaftsschüler den Anschluss an das allgemeinbildende Gymnasium schaffen könnten.

4. Kommentar von :ohne Name 53726

Umzugsmöglichkeit zwischen den Bundesländern

Wir sind das einzige Flächenbundesland (Ausnahme ostdeutsche Bundesländer), das noch nicht zurück ins G9 System gegangen ist. Damit ist ein Umzug zwischen den Bundesländern schwierig.

2. Kommentar von :ohne Name 53425

Bildungsgerechtigkeit

Schauen Sie sich die Zahlen internationaler Studien an. Wir sind doch ein reiches Land und sind schon Jahrzehnte in einer Bildungskrise und das hat letzenendes Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft., Fachkräftemangel, Kinderarmut, deutschsprachige Eltern lasten die Probleme den Kindern mit Migrationhintergrund an, Afd freut sich, fehlender

Schauen Sie sich die Zahlen internationaler Studien an. Wir sind doch ein reiches Land und sind schon Jahrzehnte in einer Bildungskrise und das hat letzenendes Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft., Fachkräftemangel, Kinderarmut, deutschsprachige Eltern lasten die
Probleme den Kindern mit Migrationhintergrund an, Afd freut sich, fehlender Schulabschluss., hochbegabte Kinder aus der Unterschicht werden nicht erkannt und Mädchen zu 50 % nicht. Studium für Familie aus der Unterschicht und unteren Mittelschicht nicht mehr finanzierbar.

G 8 war eine Reform aus Gründen der Ersparnis. Alle Reformen waren letztlich Murks, weil Lehrer, Mittel und Konzepte nicht vorhanden waren. Wären die Lehrer überwiegend nicht so engagiert, es wäre noch schlimmer um die Schulen bestellt. G 9 ist flächendeckend notwendig. G 8 :Sie führen den Nürnberger Trichter ein, Lernen und vergessen. Zur Bildung gehört Persönlichkeitsentwicklung. Denken sollte man auch noch lernen ebenso Empathie und politische Bildung muss gefördert werden. Oder sie wollen möglichst viele rechte Wähler? Dann sind wir auf einem guten Weg.

Statt etwas zu tun, schimpft man lieber über die Klimakleber. Es werden jetzt noch Generationen geboren und heranwachsen die uns noch ordentlich und ganz andere Probleme machen werden. Prof. KLAFKI hat vor 40 Jahren schon darauf hingewiesen, dass unser Bildungssystem aus der Kaiserzeit stammt. Ich habe nur immer gehört, ganz ultimativ von allen Parteien. Wir haben kein Geld, dabei zahlt das Land 850 Millionen für den Ausbau der Bahnstrecke Stgt. ULM. Eigentlich gegen die Verfassung.
Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass wir weltweit eine neoliberale Politik verfolgen und die absolut freien Märkte anbeten und die Früchte haben wir jetzt. Keine Bahn die funktioniert, keine Post, das Gesundheitswesen., der schlanke Staat, keine Steuergerechtigkeit......
Einfach toll!
Sigrid Baumgärtner

6. Kommentar von :ohne Name 53914

Bildungsgerechtigkeit ist vorhanden!

Wir brauchen keine G9 Gymnasien, wir haben schon immer den G9 Weg: Realschule plus 3jährige Oberstufe im passenden Gymnasium ( WG, TG...), ganz nach dem persönlichen Bedürfnis. Lasst uns lieber wieder die Realschule hierdurch aufwerten und G8 für die passende Zielgruppe so lassen!

25. Kommentar von :LehrerinUndMutter

Momentan propagierte Wahlfreiheit ist schlichtweg eine Lüge

Die Kultusministerin Fr. Schopper wiederholt ständig das Argument, man hätte momentan die Wahlfreiheit, da es ja etwas mehr als 40 "Modellschulen G9" gibt. Das stimmt einfach nicht! Die Modellschulen sind derart überlaufen (alleine DAS ist ja schon das Argument für die Wiedereinführung des flächendeckenden G9 schlechthin!), dass Kinder, die

Die Kultusministerin Fr. Schopper wiederholt ständig das Argument, man hätte momentan die Wahlfreiheit, da es ja etwas mehr als 40 "Modellschulen G9" gibt.

Das stimmt einfach nicht!

Die Modellschulen sind derart überlaufen (alleine DAS ist ja schon das Argument für die Wiedereinführung des flächendeckenden G9 schlechthin!), dass Kinder, die nicht zwingend zum Einzugsgebiet gehören, abgewiesen werden (wer das nicht glaubt, schaut bitte z.B. nach Leonberg, das 2 G8 Gymnasien hat und nach Rutesheim, G9 Modellschule, die kaum Kinder aus Leonberg aufnehmen - weitere Beispiele dieser Art gibt es zuhauf).

Frage: Warum nicht dem offensichtlichen Eltern- und Schülerwillen nachkommen und G9 für alle ermöglichen, ohne dabei die fähigen G8-Schnellläufer aus den Augen zu verlieren?

G9 flächendeckend für BW mit der Wahlmöglichkeit zum G8-Schnellläuferzug, für die, die es wählen - das ist doch eine Lösung, bei der es keine Verlierer gibt. Das ist echte Wahlfreiheit!

7. Kommentar von :ohne Name 61063

Gerechtigkeit

G8 verstärkt die soziale Chancenungleichheit. Kinder aus Migrantenfamilien und aus nichtakademischen Elternhäusern werden eklatant benachteiligt.

26. Kommentar von :PeterKurz

Wahlfreiheit G8/G9 in Realität nicht gegeben

Häufig wird argumentiert, dass es ja bereits die Möglichkeit gibt, sein Kind auf ein G9-Gymnasium zu geben, welches eine der zahlreichen "Versuchsschulen" zu G9 ist. Warum ein jahrzehntelang etabliertes Konzept wie das G9-Gymnasium, überhaupt "erprobt" werden muss, bleibt überhaupt ein Rätsel. Aber das nur nebenbei. Das der Run der Eltern auf

Häufig wird argumentiert, dass es ja bereits die Möglichkeit gibt, sein Kind auf ein G9-Gymnasium zu geben, welches eine der zahlreichen "Versuchsschulen" zu G9 ist. Warum ein jahrzehntelang etabliertes Konzept wie das G9-Gymnasium, überhaupt "erprobt" werden muss, bleibt überhaupt ein Rätsel. Aber das nur nebenbei.

Das der Run der Eltern auf alle G9-Gymnasien besonders groß ist und diese aus allen Nähten platzen, sollte sich in Stuttgart auch anhand von Zahlen recht einfach belegen lassen. Die Regierungspräsidien wissen daher ganz genau, wie die Wünsche der Eltern gelagert sind.

In der Praxis führt dies nun dazu, dass Kinder aus dem direkten Nachbarort (5min Fahrradweg) des G9-Gymnasiums, nicht mehr angenommen werden können, da der Wohnort zur Gemarkung der nächstgrößeren Stadt gehört. Diese muss allerdings mit dem Bus angesteuert werden, es gibt nur zwei G8-Gymnasien. Die bewusste Entscheidung der Eltern für G9 wird durch zahlreiche Ablehnungen bei der Anmeldung ignoriert.

Eine (angebliche) Wahlfreiheit zwischen G8 und Versuchsschulen G9 gibt es für weite Teile der Bevölkerung schlichtweg nicht. Schülerinnen und Schüler des einen Dorfes dürfen das Abitur am G9-Gymnasium in angriff nehmen, alle Kinder der Nachbardörfer schauen in die Röhre.

Folglich: landesweite Umstellung auf G9, Schluss mit dieser (Bildungs-)Ungerechtigkeit!

10. Kommentar von :ohne Name 62038

G9 oft in privater Trägerschaft und ohne freie Plätze

Hier in der Region sind die letzten beiden G9 Gymnasien, die für mein Kind zu erreichen wären, in privater Trägerschaft. Die eine kostet viel Geld, die andere hat auf 120 Plätze 400 Anfragen und lehnt Kinder aus den Vororten daher oft ab, da sie schon kaum die in der eigenen Stadt aufnehmen können. Dies halte ich für EXTREM ungerecht, da mein Kind

Hier in der Region sind die letzten beiden G9 Gymnasien, die für mein Kind zu erreichen wären, in privater Trägerschaft. Die eine kostet viel Geld, die andere hat auf 120 Plätze 400 Anfragen und lehnt Kinder aus den Vororten daher oft ab, da sie schon kaum die in der eigenen Stadt aufnehmen können.
Dies halte ich für EXTREM ungerecht, da mein Kind dadurch praktisch keine Chance hat auf ein G9 zu gehen. Wir fänden dies aber für ihn als einen der jüngsten in der 4. Klasse die beste Schulart. Es müsste mehr G9 geben!