G8 und beim Studium müssen die Eltern unterschreiben...
Es gehört zum Treppenwitz des Turbo Abiturs G8, dass die Kinder danach trotz allg. Hochschul"reife" rechtlich (und in der Praxis auch echt, wie viele machen dann doch noch FSJ / Sabbatical / Selbstfindung) eben noch nicht einmal reif sind, sich selbst an eben dieser Hochschule anzumelden. Oder ein Zimmer im Wohnheim zu mieten.
Diverse
Es gehört zum Treppenwitz des Turbo Abiturs G8, dass die Kinder danach trotz allg. Hochschul"reife" rechtlich (und in der Praxis auch echt, wie viele machen dann doch noch FSJ / Sabbatical / Selbstfindung) eben noch nicht einmal reif sind, sich selbst an eben dieser Hochschule anzumelden. Oder ein Zimmer im Wohnheim zu mieten.
Diverse Universitäten laden bereits zum Elternabend ein...
37.
Kommentar von :ohne Name 62989
9-jähriges GYMNASIUM
Um überhaupt die Studierfähigkeit der Abiturienten zu erhalten, müssen die Schüler eines Gymnasiums 9 Jahre durchlaufen, nur so können sie seriös und tiefgreifend in allen gymnasialen Fächern unterrichtet werden, um danach erfolgreich, ohne Studiumsabbruch studieren zu können.
Wenn heute von seiten der Politik eine "bessere Schulbildung"
Um überhaupt die Studierfähigkeit der Abiturienten zu erhalten, müssen die Schüler eines Gymnasiums 9 Jahre durchlaufen, nur so können sie seriös und tiefgreifend in allen gymnasialen Fächern unterrichtet werden, um danach erfolgreich, ohne Studiumsabbruch studieren zu können.
Wenn heute von seiten der Politik eine "bessere Schulbildung" gefordert wird, wird immer eine "bessere" Ausbildung des Lehrers beschworen, an-statt den Schüler, der verwöhnt durch immer verfeinertere Unterrichts-methoden darüber verlernt, eigene Anstrengungen einzusetzen, zu fordern.
Die Autonomie des Unterrichtenden in seinen an der Universität studiert-en Fächern wird zunehmend von unterrichtsfremden Einmischungen einer Schulöffentlichkeit torpediert.
13.
Kommentar von :ohne Name 62311
Bildung braucht Zeit
Das allgemeinbildende Gymnasium trägt seinen Auftrag schon im Namen. Unter Bildung verstehe ich nicht das Eintrichtern von Inhalten, die dann auswendig gelernt werden, sondern eine Auseinandersetzung mit Inhalten, durch die man sich entwickelt. Diese braucht mehr Zeit.
17.
Kommentar von :Frau Alt
Das dreigliedrige Schulsystem war unglaublich stark
Leider hat man alle drei Säulen kaputtgespart und durch ideologische Entscheidungen ausgehöhlt.
Noch zu meiner Zeit waren die Hauptschulen super.
Lernwillige, praktisch begabte Jugendliche besuchten sie, die als Hobby zwar nicht gerne lasen, aber gerne Sport machten und mit den Händen etwas schufen. Sie waren ausdauernd, unermüdlich und
Leider hat man alle drei Säulen kaputtgespart und durch ideologische Entscheidungen ausgehöhlt.
Noch zu meiner Zeit waren die Hauptschulen super.
Lernwillige, praktisch begabte Jugendliche besuchten sie, die als Hobby zwar nicht gerne lasen, aber gerne Sport machten und mit den Händen etwas schufen. Sie waren ausdauernd, unermüdlich und hatten Ziele. Sie wurden erfolgreiche Handwerksmeister und oft Millionäre mit eigenem Betrieb.
Auf der Realschule waren fleißige, zielstrebige Jugendliche, die akribisch puzzeln konnten, gerne strukturierten, rechneten, ordneten. Sie konnten fehlerfrei schreiben, sogar in zwei Sprachen, und waren Helden beim Schnelltippen an der Schreibmaschine und beim Stenographieren. Sie wurden erfolgreiche Bankangestellte, Industriekauffrauen und Sekretäre.
Am Gymnasium waren denkerisch begabte Jugendliche, die Massen an Büchern lasen (freiwillig!), sich neben den drei Pflichtsprachen noch zwei weitere aus purem Interesse aneigneten, um die Ecke denken konnten, Hintergründe beleuchteten und kritisch waren, ohne anmaßend zu sein oder sich selbst zu überschätzen. Viele von ihnen wurden nicht reich, aber sie studierten und setzten Maßstäbe in der geistigen Welt.
Alle drei Sorten Jugendliche wurden nicht immer, aber meistens bis sehr oft glücklich und waren auf ihrem ganz eigenen Weg erfolgreich im Leben.
Damals.
33.
Kommentar von :ohne Name 63031
Aufgabe: Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler
Genau hier liegt das Problem. Wir sind dort hingekommen, dass Lehrer und Eltern nach 4 Jahren Grundschule allen Ernstes meinen, dass > 50% der Grundschüler ab Klasse 5 in ein Gymnasium gehen sollen. So lange wir uns das Glauben machen, können wir alles andere vergessen. Niemals sollen > 1/3 nach 4 Jahren ins Gymnasium. Bei vielen geht der Knopf mit
Genau hier liegt das Problem. Wir sind dort hingekommen, dass Lehrer und Eltern nach 4 Jahren Grundschule allen Ernstes meinen, dass > 50% der Grundschüler ab Klasse 5 in ein Gymnasium gehen sollen. So lange wir uns das Glauben machen, können wir alles andere vergessen. Niemals sollen > 1/3 nach 4 Jahren ins Gymnasium. Bei vielen geht der Knopf mit 15 auf, für die Schüler ist nicht der frustrierende Start in die gymnasiale Karriere richtig. So lange man die Latte, was kognitives Vermögen und Selbstkontrolle betrifft, so niedrig hängt wie jetzt, ist der Ruf nach G9 verständlich.
Dass die Umsetzung von G9 auf G8, einfach die gleiche Stundenzahl in ein Jahr weniger zu packen, nicht sehr intelligent war, ist richtig. Die Lösung ist aber nicht G9, sondern ein "gescheites" G8.
Und die Kinder, die zum Studium U 18 sind, müssen mit 5 in die Schule gekommen sein. Solche gibt's, aber das sind sehr wenige, zumal man ja jetzt die Eingangsmonate nach vorne gezogen hat.
38.
Kommentar von :F. Schlumberger
Anspruch des allgemein bildendes Gymnasium
Das allgemein bildende Gymnasium ist eine anspruchsvolle Schulform. Es erhebt den Anspruch, Bildung in einem umfassenden Sinn zu vermitteln. Die Ausbildung der Gesamtpersönlichkeit der Schülerinnen und Schüler muss dabei ein zentrales Ziel sein.
Die Heterogenität innerhalb des Gymnasiums hat in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten erheblich
Das allgemein bildende Gymnasium ist eine anspruchsvolle Schulform. Es erhebt den Anspruch, Bildung in einem umfassenden Sinn zu vermitteln. Die Ausbildung der Gesamtpersönlichkeit der Schülerinnen und Schüler muss dabei ein zentrales Ziel sein.
Die Heterogenität innerhalb des Gymnasiums hat in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten erheblich zugenommen, was entsprechend differenzierte Antworten verlangt. Aber auch unabhängig von Begabung oder Voraussetzungen seitens des Elternhauses gibt es die Schüler/innen, die aus verschiedensten Gründen mehr Zeit für ihre schulische Bildung brauchen und wollen. Sie wollen mehr Zeit für ihre musische Bildung, die Verfolgung ihrer sportlichen Interessen, die Wahrnehmung von Ehrenämtern usw.
Das neunjährige Gymnasium lässt ihnen mehr Zeit - Zeit zum Verstehen, Zeit zum Üben, Zeit zum Vertiefen, Zeit zum Entwickeln, damit jede/r Einzelne werden kann, was sie/er ist. Denn es muss der Anspruch des Gymnasiums sein, auf die vielfältigen individuellen Vo-raussetzungen, Bedürfnisse und Begabungen von Kindern und Jugendlichen angemessen einzugehen, sie zu fördern und zu fordern. Auch besonders leistungsfähige Schüler/innen können deshalb von dem breiteren G9-Bildungsangebot profitieren.
40.
Kommentar von :ohne Name 63487
Was ist Allgemeinbildung?
Schüler des Gymnasiums mit den Grundlagen unserer Kultur vertraut machen. Lesen, Schreiben, Rechnen sind selbstverständlich. Die Lust am Lesen erzeugen ist schon weniger selbstverständlich; sie ist die Grundlage unserer Kultur. Das Bedürfnis, die Wurzeln unserer Kultur zu finden muss geweckt werden. Unweigerlich gelangt man dann zur Einsicht, dass
Schüler des Gymnasiums mit den Grundlagen unserer Kultur vertraut machen. Lesen, Schreiben, Rechnen sind selbstverständlich. Die Lust am Lesen erzeugen ist schon weniger selbstverständlich; sie ist die Grundlage unserer Kultur. Das Bedürfnis, die Wurzeln unserer Kultur zu finden muss geweckt werden. Unweigerlich gelangt man dann zur Einsicht, dass die traditionellen Fächer die Zentralrolle spielen. Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen, Naturwissenschaften und nicht zuletzt Geschichte und die musischen Fächer Darstellende Kunst und Musik.
Wer nach der Herkunft unserer christlichen Kultur fragt, muss sich mit der ägyptischen der Pharaonen beschäftigen, um Wurzeln des Christentums zu finden. Man kann getrost areligiös sein; von den kulturellen Quellen – dem Christentum - kann man sich nicht lösen. Wir leben in und mit unserer Geschichte und Geistesgeschichte. Die kann man weder bejahen noch verneinen; man muss sie aber kennen, um Errungenschaften würdigen zu können, die uns zu einem demokratischen Rechtsstaat geführt haben. Vernachlässigt man die Pflege, kann man diese Errungenschaften der Vorväter auch wieder verlieren!
Axiomatisches Denken in der Mathematik ist eine wertvolle Hilfe zur Schulung von Denkprozessen. Die Erfahrung mit diesem Denken an sich selbst und im eigenen Kopf führt jeden Heranwachsenden zu überraschenden Erkenntnissen. Er kann die logischen Gründe von „Vollständigkeit und Unabhängigkeit“ durchaus begreifen. Der Widerspruchsfreiheit begegnet er im täglichen Leben bei jeder gehaltvollen Diskussion. Argumentieren macht mit Widerspruchsbeweisen bekannt. Daher ist das strukturelle Denken im Mathematikunterricht ab Klasse 11 von zentraler Bedeutung. Manchem Schüler ist am Ende von Klasse 13 ein großes Licht aufgegangen, als er die Abbildungsgeometrie mit Methoden der Matrizenrechnung neu erfuhr und seine Kenntnisse aus der Mittelstufengeometrie mit ihren konstruktiven Beweismethoden mit neuen aber „bekannten“ Augen sah. Die Erinnerung an die Unterstufe mit ihren geometrischen Aufgabenstellungen wird vielleicht auch wieder wach. Ein kleiner Einblick in die Ästhetik mathematischen Denkens! Dieser Blick für die Schönheit einer geistigen Disziplin muss wachsen und kann in 12 Schuljahren nicht vermittelt werden. Daneben müssen junge Leute auch erfahren, dass eine Grundfrage nämlich: „Gibt es ein Leben nach dem Tod?“ viele Kulturen beschäftigt hat und keine sie bisher beantworten konnte, weil sie nicht zu beantworten ist. Es entstand aber ein Glaube in unterschiedlichster Ausprägung. Jeder Glaube war auch vom Gedanken geprägt, wie man den Tod überwinden könne und die bewegendsten künstlerischen Schöpfungen kreiert. Erinnert sein an die Geschichte von Orpheus und Eurydike. Bei den Ägyptern von zentraler Bedeutung, im Christentum im Glauben auf die Wiederauferstehung nicht weniger. In der Kunst sei an Monteverdi und Gluck erinnert, wobei ersterem das große Verdienst zukommt, die Urform der Oper geschaffen zu haben. Man könnte viele weitere Beispiele aufführen, die einem jungen Menschen zeigen würden, wie groß unser kultureller Reichtum ist. Die Schule kann nur Anstöße geben, den geistigen Reifeprozess kann sie nicht beschleunigen. Der ist von der Natur vorgegeben. Aus diesem Grund muss jeder politisch Verantwortliche, sofern ihm Charakter- und allgemeine Bildung von Jugendlichen am Herzen liegt, sich für G9 aussprechen.
41.
Kommentar von :ohne Name 63514
Demokratiebildung
...braucht Zeit und Praxis.
11.
Kommentar von :ohne Name 62299
Studienvorbereitung
Bei G8 gibt es viel mehr Bulimie-Lernen, das G9 erleichtert vertiefteres Arbeiten, was zum einen generell sinnvoller, weil nachhaltiger ist. Zum anderen bereitet dies auch in den höheren Stufen viel eher auf ein Studium vor.
Nicht umsonst sind in den letzten Jahren die Studienabbruchquoten gestiegen...
12.
Kommentar von :ohne Name 62308
Aufgabe des Gymnasiums
Das Gymnasium bereitet auf das Studium an einer Universität vor und hat den Anspruch, eine vielseitige Ausbildung auf hohem Niveau. Dies braucht Zeit und kann nicht in 8 Jahren Gymnasium zufriedend erreicht werden. Die Klasse 11 war früher das "Eingangstor" zur Oberstufe - diese Klasse 11 fehlt schmerzlich im G8.
Immer auf dem neuesten Stand
Abonnieren Sie den Beteiligungsportal-Newsletter.
Um unsere Webseite für Sie optimal gestalten und verbessern zu können, verwenden wir Cookies.
Kommentare : zu Rolle des allgemein bildenden Gymnasiums
Die Kommentierungsphase ist beendet. Vielen Dank für Ihre Kommentare!
G8 und beim Studium müssen die Eltern unterschreiben...
Es gehört zum Treppenwitz des Turbo Abiturs G8, dass die Kinder danach trotz allg. Hochschul"reife" rechtlich (und in der Praxis auch echt, wie viele machen dann doch noch FSJ / Sabbatical / Selbstfindung) eben noch nicht einmal reif sind, sich selbst an eben dieser Hochschule anzumelden. Oder ein Zimmer im Wohnheim zu mieten. Diverse
Es gehört zum Treppenwitz des Turbo Abiturs G8, dass die Kinder danach trotz allg. Hochschul"reife" rechtlich (und in der Praxis auch echt, wie viele machen dann doch noch FSJ / Sabbatical / Selbstfindung) eben noch nicht einmal reif sind, sich selbst an eben dieser Hochschule anzumelden. Oder ein Zimmer im Wohnheim zu mieten.
Diverse Universitäten laden bereits zum Elternabend ein...
9-jähriges GYMNASIUM
Um überhaupt die Studierfähigkeit der Abiturienten zu erhalten, müssen die Schüler eines Gymnasiums 9 Jahre durchlaufen, nur so können sie seriös und tiefgreifend in allen gymnasialen Fächern unterrichtet werden, um danach erfolgreich, ohne Studiumsabbruch studieren zu können. Wenn heute von seiten der Politik eine "bessere Schulbildung"
Um überhaupt die Studierfähigkeit der Abiturienten zu erhalten, müssen die Schüler eines Gymnasiums 9 Jahre durchlaufen, nur so können sie seriös und tiefgreifend in allen gymnasialen Fächern unterrichtet werden, um danach erfolgreich, ohne Studiumsabbruch studieren zu können.
Wenn heute von seiten der Politik eine "bessere Schulbildung" gefordert wird, wird immer eine "bessere" Ausbildung des Lehrers beschworen, an-statt den Schüler, der verwöhnt durch immer verfeinertere Unterrichts-methoden darüber verlernt, eigene Anstrengungen einzusetzen, zu fordern.
Die Autonomie des Unterrichtenden in seinen an der Universität studiert-en Fächern wird zunehmend von unterrichtsfremden Einmischungen einer Schulöffentlichkeit torpediert.
Bildung braucht Zeit
Das allgemeinbildende Gymnasium trägt seinen Auftrag schon im Namen. Unter Bildung verstehe ich nicht das Eintrichtern von Inhalten, die dann auswendig gelernt werden, sondern eine Auseinandersetzung mit Inhalten, durch die man sich entwickelt. Diese braucht mehr Zeit.
Das dreigliedrige Schulsystem war unglaublich stark
Leider hat man alle drei Säulen kaputtgespart und durch ideologische Entscheidungen ausgehöhlt. Noch zu meiner Zeit waren die Hauptschulen super. Lernwillige, praktisch begabte Jugendliche besuchten sie, die als Hobby zwar nicht gerne lasen, aber gerne Sport machten und mit den Händen etwas schufen. Sie waren ausdauernd, unermüdlich und
Leider hat man alle drei Säulen kaputtgespart und durch ideologische Entscheidungen ausgehöhlt.
Noch zu meiner Zeit waren die Hauptschulen super.
Lernwillige, praktisch begabte Jugendliche besuchten sie, die als Hobby zwar nicht gerne lasen, aber gerne Sport machten und mit den Händen etwas schufen. Sie waren ausdauernd, unermüdlich und hatten Ziele. Sie wurden erfolgreiche Handwerksmeister und oft Millionäre mit eigenem Betrieb.
Auf der Realschule waren fleißige, zielstrebige Jugendliche, die akribisch puzzeln konnten, gerne strukturierten, rechneten, ordneten. Sie konnten fehlerfrei schreiben, sogar in zwei Sprachen, und waren Helden beim Schnelltippen an der Schreibmaschine und beim Stenographieren. Sie wurden erfolgreiche Bankangestellte, Industriekauffrauen und Sekretäre.
Am Gymnasium waren denkerisch begabte Jugendliche, die Massen an Büchern lasen (freiwillig!), sich neben den drei Pflichtsprachen noch zwei weitere aus purem Interesse aneigneten, um die Ecke denken konnten, Hintergründe beleuchteten und kritisch waren, ohne anmaßend zu sein oder sich selbst zu überschätzen. Viele von ihnen wurden nicht reich, aber sie studierten und setzten Maßstäbe in der geistigen Welt.
Alle drei Sorten Jugendliche wurden nicht immer, aber meistens bis sehr oft glücklich und waren auf ihrem ganz eigenen Weg erfolgreich im Leben.
Damals.
Aufgabe: Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler
Genau hier liegt das Problem. Wir sind dort hingekommen, dass Lehrer und Eltern nach 4 Jahren Grundschule allen Ernstes meinen, dass > 50% der Grundschüler ab Klasse 5 in ein Gymnasium gehen sollen. So lange wir uns das Glauben machen, können wir alles andere vergessen. Niemals sollen > 1/3 nach 4 Jahren ins Gymnasium. Bei vielen geht der Knopf mit
Genau hier liegt das Problem. Wir sind dort hingekommen, dass Lehrer und Eltern nach 4 Jahren Grundschule allen Ernstes meinen, dass > 50% der Grundschüler ab Klasse 5 in ein Gymnasium gehen sollen. So lange wir uns das Glauben machen, können wir alles andere vergessen. Niemals sollen > 1/3 nach 4 Jahren ins Gymnasium. Bei vielen geht der Knopf mit 15 auf, für die Schüler ist nicht der frustrierende Start in die gymnasiale Karriere richtig. So lange man die Latte, was kognitives Vermögen und Selbstkontrolle betrifft, so niedrig hängt wie jetzt, ist der Ruf nach G9 verständlich.
Dass die Umsetzung von G9 auf G8, einfach die gleiche Stundenzahl in ein Jahr weniger zu packen, nicht sehr intelligent war, ist richtig. Die Lösung ist aber nicht G9, sondern ein "gescheites" G8.
Und die Kinder, die zum Studium U 18 sind, müssen mit 5 in die Schule gekommen sein. Solche gibt's, aber das sind sehr wenige, zumal man ja jetzt die Eingangsmonate nach vorne gezogen hat.
Anspruch des allgemein bildendes Gymnasium
Das allgemein bildende Gymnasium ist eine anspruchsvolle Schulform. Es erhebt den Anspruch, Bildung in einem umfassenden Sinn zu vermitteln. Die Ausbildung der Gesamtpersönlichkeit der Schülerinnen und Schüler muss dabei ein zentrales Ziel sein. Die Heterogenität innerhalb des Gymnasiums hat in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten erheblich
Das allgemein bildende Gymnasium ist eine anspruchsvolle Schulform. Es erhebt den Anspruch, Bildung in einem umfassenden Sinn zu vermitteln. Die Ausbildung der Gesamtpersönlichkeit der Schülerinnen und Schüler muss dabei ein zentrales Ziel sein.
Die Heterogenität innerhalb des Gymnasiums hat in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten erheblich zugenommen, was entsprechend differenzierte Antworten verlangt. Aber auch unabhängig von Begabung oder Voraussetzungen seitens des Elternhauses gibt es die Schüler/innen, die aus verschiedensten Gründen mehr Zeit für ihre schulische Bildung brauchen und wollen. Sie wollen mehr Zeit für ihre musische Bildung, die Verfolgung ihrer sportlichen Interessen, die Wahrnehmung von Ehrenämtern usw.
Das neunjährige Gymnasium lässt ihnen mehr Zeit - Zeit zum Verstehen, Zeit zum Üben, Zeit zum Vertiefen, Zeit zum Entwickeln, damit jede/r Einzelne werden kann, was sie/er ist. Denn es muss der Anspruch des Gymnasiums sein, auf die vielfältigen individuellen Vo-raussetzungen, Bedürfnisse und Begabungen von Kindern und Jugendlichen angemessen einzugehen, sie zu fördern und zu fordern. Auch besonders leistungsfähige Schüler/innen können deshalb von dem breiteren G9-Bildungsangebot profitieren.
Was ist Allgemeinbildung?
Schüler des Gymnasiums mit den Grundlagen unserer Kultur vertraut machen. Lesen, Schreiben, Rechnen sind selbstverständlich. Die Lust am Lesen erzeugen ist schon weniger selbstverständlich; sie ist die Grundlage unserer Kultur. Das Bedürfnis, die Wurzeln unserer Kultur zu finden muss geweckt werden. Unweigerlich gelangt man dann zur Einsicht, dass
Schüler des Gymnasiums mit den Grundlagen unserer Kultur vertraut machen. Lesen, Schreiben, Rechnen sind selbstverständlich. Die Lust am Lesen erzeugen ist schon weniger selbstverständlich; sie ist die Grundlage unserer Kultur. Das Bedürfnis, die Wurzeln unserer Kultur zu finden muss geweckt werden. Unweigerlich gelangt man dann zur Einsicht, dass die traditionellen Fächer die Zentralrolle spielen. Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen, Naturwissenschaften und nicht zuletzt Geschichte und die musischen Fächer Darstellende Kunst und Musik.
Wer nach der Herkunft unserer christlichen Kultur fragt, muss sich mit der ägyptischen der Pharaonen beschäftigen, um Wurzeln des Christentums zu finden. Man kann getrost areligiös sein; von den kulturellen Quellen – dem Christentum - kann man sich nicht lösen. Wir leben in und mit unserer Geschichte und Geistesgeschichte. Die kann man weder bejahen noch verneinen; man muss sie aber kennen, um Errungenschaften würdigen zu können, die uns zu einem demokratischen Rechtsstaat geführt haben. Vernachlässigt man die Pflege, kann man diese Errungenschaften der Vorväter auch wieder verlieren!
Axiomatisches Denken in der Mathematik ist eine wertvolle Hilfe zur Schulung von Denkprozessen. Die Erfahrung mit diesem Denken an sich selbst und im eigenen Kopf führt jeden Heranwachsenden zu überraschenden Erkenntnissen. Er kann die logischen Gründe von „Vollständigkeit und Unabhängigkeit“ durchaus begreifen. Der Widerspruchsfreiheit begegnet er im täglichen Leben bei jeder gehaltvollen Diskussion. Argumentieren macht mit Widerspruchsbeweisen bekannt. Daher ist das strukturelle Denken im Mathematikunterricht ab Klasse 11 von zentraler Bedeutung. Manchem Schüler ist am Ende von Klasse 13 ein großes Licht aufgegangen, als er die Abbildungsgeometrie mit Methoden der Matrizenrechnung neu erfuhr und seine Kenntnisse aus der Mittelstufengeometrie mit ihren konstruktiven Beweismethoden mit neuen aber „bekannten“ Augen sah. Die Erinnerung an die Unterstufe mit ihren geometrischen Aufgabenstellungen wird vielleicht auch wieder wach. Ein kleiner Einblick in die Ästhetik mathematischen Denkens! Dieser Blick für die Schönheit einer geistigen Disziplin muss wachsen und kann in 12 Schuljahren nicht vermittelt werden. Daneben müssen junge Leute auch erfahren, dass eine Grundfrage nämlich: „Gibt es ein Leben nach dem Tod?“ viele Kulturen beschäftigt hat und keine sie bisher beantworten konnte, weil sie nicht zu beantworten ist. Es entstand aber ein Glaube in unterschiedlichster Ausprägung. Jeder Glaube war auch vom Gedanken geprägt, wie man den Tod überwinden könne und die bewegendsten künstlerischen Schöpfungen kreiert. Erinnert sein an die Geschichte von Orpheus und Eurydike. Bei den Ägyptern von zentraler Bedeutung, im Christentum im Glauben auf die Wiederauferstehung nicht weniger. In der Kunst sei an Monteverdi und Gluck erinnert, wobei ersterem das große Verdienst zukommt, die Urform der Oper geschaffen zu haben. Man könnte viele weitere Beispiele aufführen, die einem jungen Menschen zeigen würden, wie groß unser kultureller Reichtum ist. Die Schule kann nur Anstöße geben, den geistigen Reifeprozess kann sie nicht beschleunigen. Der ist von der Natur vorgegeben. Aus diesem Grund muss jeder politisch Verantwortliche, sofern ihm Charakter- und allgemeine Bildung von Jugendlichen am Herzen liegt, sich für G9 aussprechen.
Demokratiebildung
...braucht Zeit und Praxis.
Studienvorbereitung
Bei G8 gibt es viel mehr Bulimie-Lernen, das G9 erleichtert vertiefteres Arbeiten, was zum einen generell sinnvoller, weil nachhaltiger ist. Zum anderen bereitet dies auch in den höheren Stufen viel eher auf ein Studium vor.
Nicht umsonst sind in den letzten Jahren die Studienabbruchquoten gestiegen...
Aufgabe des Gymnasiums
Das Gymnasium bereitet auf das Studium an einer Universität vor und hat den Anspruch, eine vielseitige Ausbildung auf hohem Niveau. Dies braucht Zeit und kann nicht in 8 Jahren Gymnasium zufriedend erreicht werden. Die Klasse 11 war früher das "Eingangstor" zur Oberstufe - diese Klasse 11 fehlt schmerzlich im G8.