Datenstrategie

Wirtschaft

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Hier finden Sie die Leitfragen zu dem Datenraum „Wirtschaft“. Weitere Details zu den Datenräumen finden Sie im Eckpunkte-Papier (PDF).

  • Wie und welche Best Practices werden benötigt?
  • In welchen Bereichen braucht es mehr Standardisierung?
  • Datenkompetenz: In welchen Bereichen braucht es mehr Kenntnisse?
  • Gibt es weitere Maßnahmen, die wünschenswert wären für die Wirtschaft und seitens der Landesregierung angegangen werden können?

Kommentare : zur Wirtschaft

Sie konnten den Themenbereich bis zum 8. Mai 2025 kommentieren. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

7. Kommentar von :Felix Strier

Kommentar RD Baden-Württemberg

Als Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit (BA) begrüßen wir die Datenstrategie der Landesregierung Baden-Württemberg und sehen insbesondere in den Handlungsfeldern Wirtschaft sowie Bildung & Weiterbildung große Chancen, den baden-württembergischen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt datenbasiert weiterzuentwickeln. Gerne geben

Als Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit (BA) begrüßen wir die Datenstrategie der Landesregierung Baden-Württemberg und sehen insbesondere in den Handlungsfeldern Wirtschaft sowie Bildung & Weiterbildung große Chancen, den baden-württembergischen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt datenbasiert weiterzuentwickeln. Gerne geben wir folgende Anregungen zu den Leitfragen:

1. Best/good Practices:
• Kompetenzbasiertes Matching: Unternehmensdaten (z. B. Stellenprofile, Qualifikationsbedarfe) sicher und fair (bias-frei, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)-konform als Ergänzung zu Care-Prinzipien) teilen. Besonders wichtig sind Beispiele, wie Kleinst- kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) durch standardisierte Datenformate schneller passende Fachkräfte finden. Hier können wir auf Matching-Plattformen wie die BA-Jobsuche (https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/) verweisen. Hier besteht eine laufende Weiterentwicklung und mögliche Verknüpfungsmöglichkeit mit neu entstehenden Datenräumen.

• Kompetenzbasiertes Matching + Geo-Matching: Mit Hilfe von Unternehmensdaten in den neuen Räumen könnten regionale „Vorausschausysteme“ entwickelt werden, um Fachkräfteengpässe/-mangel oder Strukturbrüche schneller zu erkennen. Aktuelles Beispiel sind Arbeitsmarktdrehscheiben: Hier könnten Geo-Daten mit Arbeitsmarktdaten (Kompetenzbasiertes-Matching) verknüpft werden, um Beschäftigten und Unternehmen bestmögliche Angebote zu unterbreiten.

• Mapping von Zukunftskompetenzen: Die geplante Öffnung von Unternehmensdatenräumen bietet eine strategische Chance, frühzeitig Kompetenz- bzw. Fachkräftebedarfe zu identifizieren. Wenn Unternehmen ihre Innovations- und Produktionsdaten (z.B. aus Manufacturing-X) geschützt teilen können, könnten Trends in der Qualifikations- bzw. Kompetenznachfrage abgeleitet werden -> mögliches Ergebnis frühzeitigere KI-Weiterbildungsangebote orientiert an den regionalen, unternehmensspezifischen Bedarfen

2. Standardisierung:
• Für die Verknüpfung von Wirtschaftsdatenräumen mit Arbeitsmarktangeboten braucht es mehr Standardisierung (hier ist die BA entscheidende neutrale Plattform). Insbesondere bei Berufs- und Qualifikationsbezeichnungen sollten einheitliche Taxonomien (wie z. B. national: die Klassifikation der Berufe; international: International Standard Classification of Occupations) verwendet werden. Die BA Statistik sowie das IAB sind mögliche Partner/Orientierungsgeber für Definition von Datenstandards und Anwendungsfällen, um Arbeitsmarktdaten explizit im Design zu berücksichtigen.

• Schnittstellenstandardisierung: neue Datenräume mit BA-Systemen bzw. bundes- und europaweit kompatibel ausgestalten  Interoperabilität (Digitalisierungsstrategie Bund, Deutsche Verwaltungscloud)

• Ein sicherer, nachvollziehbarer und einheitlicher Zugang zu Datenräumen (s. BundID, zukünftig DeutschlandID bzw. EUDI-Wallet) ist wünschenswert.

3. Datenkompetenz/Qualität:
Bei Unternehmen, insb. KKMU, und Beschäftigten ist wachsender Bedarf an Datenkompetenz — insbesondere bei der digitalen Bereitstellung von Stellenanzeigen und Kompetenzprofilen festzustellen. Auch die Sensibilisierung für Datenethik und die Vermeidung von Diskriminierung (Biases) in datenbasierten Matchingprozessen sollte im Blick gehalten werden. Die BA bietet bereits über die Arbeitgeber-Services Beratung und Qualifizierungsunterstützung an und könnte diese Angebote gezielt erweitern.
Neben dem AGG sollten der Personen- und Sozialdatenschutz unbedingt Beachtung finden ->Ideen/Empfehlungen: technische (Bias-)Audits, Nutzer:innenfeedback-Optionen (regelmäßige Usability Tests und Barrierefreiheits-Checks), algorithmisches Monitoring, Data-Governance (evtl. Aufbau einer Koordinationsstelle mit Vertretern aus Wirtschaft, Gesellschaft & Staat)

Wir stehen sehr gerne für vertieften Austausch bereit und wünschen viel Erfolg bei der weiteren Ausgestaltung.

8. Kommentar von :Raphael Wohlfahrt
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9. Kommentar von :Raphael Wohlfahrt

Anregungen aus dem Handwerk

- Once-Only-Prinzip umsetzen!

- Inwieweit können Betriebsdaten für Amtliche Statistiken genutzt werden (unter Achtung des Datenschutzes)

- Am Wichtigsten: Redundanzen vermeiden! Nutzbarkeit ins Zentrum stellen!

(Raphael Wohlfahrt, Leitung Innovation und Digitalisierung, HANDWERK BW - Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.)

12. Kommentar von :stk

Starker Fokus auf Merkantilisierung

Ueberraschend ist, wie stark der Fokus auf dem entgeltlichen Handel mit Daten zu liegen scheint, ohne gleichzeitig das Potenzial fuer eine groessere Wissensallmende ueberhaupt zu erwaehnen.

10. Kommentar von :Thorsten Schneider, Zeppelin Universität

Bereitstellung von strukturierten Vergabedaten in einem Datenraum für die Wirtschaft

Die Bereitstellung strukturierter und maschinenlesbarer Vergabedaten aus dem Bereich der Landes- und Kommunalverwaltung eröffnet insbesondere für die Wirtschaft vielfältige Potenziale. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) können gezielter an Ausschreibungen teilnehmen, da offene Daten eine systematische Marktbeobachtung sowie die frühzeitige

Die Bereitstellung strukturierter und maschinenlesbarer Vergabedaten aus dem Bereich der Landes- und Kommunalverwaltung eröffnet insbesondere für die Wirtschaft vielfältige Potenziale. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) können gezielter an Ausschreibungen teilnehmen, da offene Daten eine systematische Marktbeobachtung sowie die frühzeitige Identifikation relevanter Auftraggeber ermöglichen. Darüber hinaus bilden diese Daten eine wertvolle Grundlage für datengetriebene Geschäftsmodelle und digitale Anwendungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im öffentlichen Auftragswesen.

Eine kontinuierliche Veröffentlichung aktueller Vergabedaten stärkt die Transparenz, fördert den fairen Wettbewerb und trägt zur digitalen Souveränität der Wirtschaft bei. Bereits heute liegen die Bekanntmachungsdaten oberhalb der EU-Schwellenwerte aus dem Land Baden-Württemberg im strukturierten eForms-Format vor und könnten ohne großen technischen Mehraufwand in einem Datenraum für die Wirtschaft bereitgestellt werden. Auch im Bereich der Unterschwellenvergabe bieten mehrere in Landes- und Kommunalverwaltungen eingesetzte Vergabeplattformen in Baden-Württemberg die technische Möglichkeit, strukturierte offene Vergabedaten bereitzustellen. So ließen sich kontinuierlich und automatisiert Daten sowohl aus dem Ober- als auch dem Unterschwellenbereich verfügbar machen und gezielt für wirtschaftliche Innovationen nutzen.

11. Kommentar von :LfDI BW

Anmerkungen des LfDI BW zum Datenraum Wirtschaft

Regulatorische Maßnahmen haben sich einzufügen in den bereits bestehenden Rechtsrahmen. Hier ist zuvörderst der Data Act (Datenverordnung) zu nennen, welcher gerade darauf abzielt, den Austausch und die Nutzung von Daten innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums zu erleichtern und zu fördern. Erfasst werden vom Data Act alle vernetzten Produkte

Regulatorische Maßnahmen haben sich einzufügen in den bereits bestehenden Rechtsrahmen. Hier ist zuvörderst der Data Act (Datenverordnung) zu nennen, welcher gerade darauf abzielt, den Austausch und die Nutzung von Daten innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums zu erleichtern und zu fördern. Erfasst werden vom Data Act alle vernetzten Produkte sowie digitalen Dienste, weshalb es hier der genauen Abgrenzung bedürfte.

Zudem macht für personenbezogene Daten die Datenschutz-Grundverordnung sowie – seine Unionsrechtskonformität vorausgesetzt - § 24 BDSG Vorgaben zur Daten-Bereitstellung, -Übermittlung und –Teilung. Eine Datenstrategie bzw. konkrete Umsetzungsmaßnahmen müssten die entsprechenden Vorgaben im Blick haben. Maßnahmen zur Steigerung der Datenkompetenz sollten genau hier ansetzen.

Ein wesentlicher Bedarf für Unterstützungsmaßnahmen dürfte sich deshalb vor allem bei der rechtskonformen und sicheren Gestaltung und Anwendung von Anonymisierungsmethoden anbieten.

6. Kommentar von :Martin Feldwieser (Fraunhofer IAO)

stärkerer Geschäftsmodell-Fokus/ Federated Learning

Die Eckpunkte der Datenstrategie Baden-Württembergs setzen richtigerweise auf sektorübergreifende Kooperation, Datensouveränität und die Förderung datenbasierter Innovationen. Besonders im wirtschaftlichen Bereich liegt ein großes Potenzial in der strukturierten Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Unternehmen. Eine stärker auf konkrete

Die Eckpunkte der Datenstrategie Baden-Württembergs setzen richtigerweise auf sektorübergreifende Kooperation, Datensouveränität und die Förderung datenbasierter Innovationen. Besonders im wirtschaftlichen Bereich liegt ein großes Potenzial in der strukturierten Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Unternehmen. Eine stärker auf konkrete Geschäftsmodelle abzielende Denk- und Herangehensweise würde dabei die Motivation auf Seiten der Wirtschaft fördern.
Darüber hinaus bieten neue Ansätze wie das Federated Learning – also das dezentrale maschinelle Lernen ohne zentralisierte Datenspeicherung – besondere Chancen für Branchen wie Gesundheit, Automotive oder Finanzen sowie die öffentliche Verwaltung. Dieser Ansatz ermöglicht es Organisationen, voneinander zu lernen, ohne ihre sensiblen Rohdaten offenzulegen. Damit solche Innovationen skaliert werden können, braucht es gezielte staatliche Förderinstrumente, die Anwendungsprojekte ermöglichen und die wirtschaftliche Nutzbarkeit evaluieren.

5. Kommentar von :Daisy

Vorhandene Wirtschaftsdaten dort nutzen, wo sie bereits bekannt sind

Ich schlage vor die bereits vorhandenen Daten der Industrie- und Handelskammern bundesweit zu nutzen. Die Industrie-und Handelskammern arbeiten deutschlandweit zusammen und tauschen dazu auch laufend Daten aus. Diese Daten haben eine bundeseinheitlich festgelegte Datenstruktur, deren einzelne Datenfelder eine einheitliche Feldlänge haben und

Ich schlage vor die bereits vorhandenen Daten der Industrie- und Handelskammern bundesweit zu nutzen.

Die Industrie-und Handelskammern arbeiten deutschlandweit zusammen und tauschen dazu auch laufend Daten aus.
Diese Daten haben eine bundeseinheitlich festgelegte Datenstruktur, deren einzelne Datenfelder eine einheitliche Feldlänge haben und teilweise aufgrund gemeinsamer hinterlegter Tabellen bestückt worden sind.
Sofern die numerischen Daten dort einer Ergänzung bedurften, um für die jeweiligen Nutzer verständlich sein zu können.

3. Kommentar von :Prof. Dr. Jörn von Lucke, Zeppelin Universität

Best Practices werden für den Datenraum Wirtschaft

Folgende Best Practices werden für den Datenraum Wirtschaft benötigt? • Offene Datenräume und smarte CPS-Systeme für die Landwirtschaft 4.0 • Anonyme Besucherzählungen (Paxcounter) in den Innenstädten von Großstädten, Mittelstädten, Kleinstädten und Dörfern, etwa mit Blick auf offene Sonntage, damit Geschäfte ihre Personalplanung optimieren

Folgende Best Practices werden für den Datenraum Wirtschaft benötigt?
• Offene Datenräume und smarte CPS-Systeme für die Landwirtschaft 4.0
• Anonyme Besucherzählungen (Paxcounter) in den Innenstädten von Großstädten, Mittelstädten, Kleinstädten und Dörfern, etwa mit Blick auf offene Sonntage, damit Geschäfte ihre Personalplanung optimieren können
• Energiemanagementsysteme für Gebäudebesitzer
• Facilitymanagementsysteme für Gebäudebesitzer

4. Kommentar von :Prof. Dr. Jörn von Lucke, Zeppelin Universität

Aufbau von Datenräumen im Zusammenspiel mit der Wirtschaft angehen

Den Aufbau folgender Datenräume sollte das Land im Zusammenspiel mit der Wirtschaft angehen, weil dies wünschenswert für die Wirtschaft wäre: • Smart Government-Datenraum rund um die Digitale Daseinsvorsorge: kommunaler Unternehmen (Stadtwerke) • BIM-basierter Datenraum rund um Gebäude (unter Einbindung von Architekten, Bauunternehmen,

Den Aufbau folgender Datenräume sollte das Land im Zusammenspiel mit der Wirtschaft angehen, weil dies wünschenswert für die Wirtschaft wäre:

• Smart Government-Datenraum rund um die Digitale Daseinsvorsorge: kommunaler Unternehmen (Stadtwerke)
• BIM-basierter Datenraum rund um Gebäude (unter Einbindung von Architekten, Bauunternehmen, Facility Management Anbietern und Gebäudebesitzern)
• Digitaler Zwilling Baden-Württemberg