Datenstrategie

Wissenschaft

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Hier finden Sie die Leitfragen zu dem Datenraum „Wissenschaft“. Weitere Details zu den Datenräumen finden Sie im Eckpunkte-Papier (PDF).

  • Welchen Qualifikationsbedarf gibt es für spezialisierte Fachkräfte (Data Stewards, Data Librarians)? Wie soll die Ausbildung erfolgen?
  • Welche Anreize für eine Verbesserung des Forschungsdatenökosystems in Baden-Württemberg können durch Maßnahmen des Landes noch gesetzt werden?
  • In welchem Verhältnis stehen Datenzugang und Forschungssicherheit? Müssen Prinzipien von Open Science in der Zeitenwende neu definiert werden?
  • Welche Rahmenbedingungen fehlen noch für einen produktiven Transfer datengetriebener Forschung in Wirtschaft, Krankenversorgung und Gesellschaft?

Kommentare : zur Wissenschaft

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11. Kommentar von :Universitätsbibliothek / Kompetenzzentrum für Forschungsdaten (FoKUS) Universität Stuttgart
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12. Kommentar von :Universitätsbibliothek / Kompetenzzentrum für Forschungsdaten (FoKUS) Universität Stuttgart

Qualifikationsbedarfe für spezialisierte Fachkräfte

Als Qualifikationsbedarfe identifizieren wir: - Überblickswissen aus den Bereichen - Programmierung, Forschungsdaten - Datenbanksysteme, Lizenzen - Big Data, Bibliometrie - Suchmaschinentechnologie und Künstlicher Intelligenz - Kenntnisse über - geeignete Datenformate für verschiedene Disziplinen und Anwendungsbereiche,

Als Qualifikationsbedarfe identifizieren wir:

- Überblickswissen aus den Bereichen
- Programmierung, Forschungsdaten
- Datenbanksysteme, Lizenzen
- Big Data, Bibliometrie
- Suchmaschinentechnologie und Künstlicher Intelligenz
- Kenntnisse über
- geeignete Datenformate für verschiedene Disziplinen und Anwendungsbereiche, auch im Hinblick auf Datenkorpora für KI-Verfahren
- Best-Practices in der nachhaltigen Entwicklung von Forschungssoftware
- Strategien zur Metadatierung und Dokumentation von Daten und Software
- gängige Metadatenstandards, kontrollierte Vokabulare, Linked Open Data
- Services zur Bereitstellung von Daten (Datenrepositorien, Datentreuhandstellen), inkl. Möglichkeiten der Zugangsbeschränkung
- Quellen für Schulungsmaterialien
- das Life Cycle Management von digitalen Objekten und Methoden der Langzeitarchivierung
- Fertigkeiten in der:
- Anwendung von Metadatenstandards und Methoden zur Erschließung und Beschreibung von Forschungsdaten
- Konvertierung von Daten in geeignete Formate
- Mapping und Konvertierung von Metadaten
- Auswahl, Installation und Betrieb von Tools und Services für Verwaltung, Dokumentation und Aufbereitung von Forschungsdaten
- Aufbereitung von Daten für die Analyse
- Erstellung von Systemarchitekturen und Konzeption von Workflowmodellen
- Konzeption von Services an der Schnittstelle von Bibliotheken, Forschung und IT
- Planung und Durchführung von Beratungsgesprächen und Schulungen
- Erstellung von Policies und deren Einführung
- Kenntnisse in rechtlichen und ethischen Fragestellungen zu:
- Lizenzierung von Daten und Software
- Umgang mit sensiblen Daten
- Sensibilisierung für Fragen der Exportkontrolle vs. Open Science

Die Ausbildung sollte möglichst beinhalten:

- modulare Ausbildungsbestandteile, die nach den Bedarfen individuell zusammengestellt werden
- Präsenzveranstaltungen für Vernetzung an verschiedenen Orten
- Selbstlernmaterialien, Online-Schulungen für ortsunabhängiges und flexibles Lernen
- Nachweis von Fähigkeiten und Kenntnissen durch geeignete Prüfungsverfahren
- Zertifikatskurse an Universitäten und Hochschulen (analog TH Köln, Uni Innsbruck etc.)
- Integration des Qualifikationsbedarfs in die Bibliotheksausbildung (gehobener und höherer Dienst)

13. Kommentar von :Universitätsbibliothek / Kompetenzzentrum für Forschungsdaten (FoKUS) Universität Stuttgart

Verhältnis von Datenzugang und Forschungssicherheit

- Die Potentiale von frei verfügbaren Daten für Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft sind enorm, dennoch müssen bei der Bereitstellung von Daten aber auch die damit einhergehenden Gefahren mitgedacht und berücksichtigt werden. - Notwendig sind daher Strategien, Entscheidungshilfen und Technologien, um Daten so offen wie möglich, aber bei Bedarf

- Die Potentiale von frei verfügbaren Daten für Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft sind enorm, dennoch müssen bei der Bereitstellung von Daten aber auch die damit einhergehenden Gefahren mitgedacht und berücksichtigt werden.
- Notwendig sind daher Strategien, Entscheidungshilfen und Technologien, um Daten so offen wie möglich, aber bei Bedarf auch so zielgerichtet wie nötig bereitzustellen

14. Kommentar von :Universitätsbibliothek / Kompetenzzentrum für Forschungsdaten (FoKUS) Universität Stuttgart

Rahmenbedingungen für einen produktiven Transfer datengetriebener Forschung

- Förderung von Infrastrukturen, die nicht nur die Daten selber bereitstellen, sondern auch die Interaktion mit den Daten ermöglichen

15. Kommentar von :Deutsches Literaturarchiv Marbach

BelWü Kostenstruktur

Eine erfolgreiche Umsetzung der Datenstrategie benötigt eine leistungsfähige Kommunikations-Infrastruktur. Das Landeshochschulnetz BelWü stellt diese auch für viele außer-hochschulische wissenschaftliche und Forschungseinrichtungen wie das Deutsche Literaturarchiv Marbach zur Verfügung. Seit dem 1.1.2023 tragen Einrichtungen im Geschäftsbereich

Eine erfolgreiche Umsetzung der Datenstrategie benötigt eine leistungsfähige Kommunikations-Infrastruktur. Das Landeshochschulnetz BelWü stellt diese auch für viele außer-hochschulische wissenschaftliche und Forschungseinrichtungen wie das Deutsche Literaturarchiv Marbach zur Verfügung.
Seit dem 1.1.2023 tragen Einrichtungen im Geschäftsbereich des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK), die nicht Teil der juristischen Person öffentlichen Rechts "Land Baden-Württemberg" sind, die zum Teil erheblichen Kosten für ihren BelWü-Anschluss selbst. Die Rückkehr zu der vorherigen Praxis einer direkten Kostenübernahme durch das MWK würde Mittel freisetzen für fachliche Projekte zur "Hebung der Datenschätze" in Baden-Württemberg.

16. Kommentar von :Deutsches Literaturarchiv Marbach

Open Science, Open Data und Open Source

Digitale Souveränität in der Wissenschaft darf nicht durch unangemessene kommerzielle Interessen, eine Auslieferung an proprietäre Systeme oder Datenformate (Vendor Lock-In) oder politische Einflussnahme eingeschränkt werden. Die Prinzipien von Open Science/Open Data im Bereich der Daten sollten deshalb von einem verstärkten (aber natürlich

Digitale Souveränität in der Wissenschaft darf nicht durch unangemessene kommerzielle Interessen, eine Auslieferung an proprietäre Systeme oder Datenformate (Vendor Lock-In) oder politische Einflussnahme eingeschränkt werden. Die Prinzipien von Open Science/Open Data im Bereich der Daten sollten deshalb von einem verstärkten (aber natürlich realistisch abwägenden) Einsatz von Open Source bei den eingesetzten Software-Produkten begleitet werden. Open-Source-Lösungen können, im Gegensatz zu proprietärer Software, i.d.R. durch mehrere Dienstleister angeboten werden. Gleichzeitig stärken solche Alternativen die Verhandlungsposition gegenüber allen Anbietern. Open-Source-Lösungen machen die Kosten für Lizenzen nutzbar für problemorientierte Weiterentwicklungen der Software, die zugleich in die Communities zurückfließen.
Ohne Frage entsteht gegenüber schlüsselfertigen proprietären Lösungen ein erhöhter lokaler Betreuungsaufwand, der jedoch als "Data Literacy" bei technischem und fachlichen Personal zugleich Know-How aufbaut und so die digitale Souveränität weiter stärkt.
Für eine erfolgreiche Datenstrategie zentrale, ausgewählte Open Source Produkte könnten von einer gesicherten Förderung (ähnlich dem "Sovereign Tech Fund" des BMWK) enorm profitieren.
Das Land sollte seine Digitalisierungsstrategie um eine explizite Open-Source-Strategie ergänzen, wie es z.B. Sachsen, Berlin und aktuell Schleswig-Holstein getan haben.

17. Kommentar von :Deutsches Literaturarchiv Marbach

Zusammenarbeit mit und Abgrenzung von anderen Initiativen und Diensten

Dass NFDI und European Open Science Cloud zentrale Bezugspunkte darstellen sollen und "auf die europäische Datengesetzgebung [...] ebenso rekurriert [wird] wie auf die Gesamtheit der European Common Data Spaces und weiterer Initiativen wie z. B. GAIA-X", ist genauso begrüßenswert wie notwendig. Angesichts der verschiedenen, bestehenden und im

Dass NFDI und European Open Science Cloud zentrale Bezugspunkte darstellen sollen und "auf die europäische Datengesetzgebung [...] ebenso rekurriert [wird] wie auf die Gesamtheit der European Common Data Spaces und weiterer Initiativen wie z. B. GAIA-X", ist genauso begrüßenswert wie notwendig. Angesichts der verschiedenen, bestehenden und im Entstehen begriffenen Angebote und Dienste auf verschiedenen Ebenen stellt sich aber auch die Frage der Zuständigkeit bzw. (nach der Notwendigkeit) der Abgrenzung. (Wesentlich) voneinander abweichende Regelungen und Empfehlungen sollten nach Möglichkeit genauso vermieden werden wie redundante, bzw. in unbeabsichtigter Konkurrenz zueinander stehende Angebote und Dienste.

18. Kommentar von :Deutsches Literaturarchiv Marbach

Webarchivierung

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine archiviert die Initiative Saving Ukrainian Cultural Heritage Online (SUCHO) Daten ukrainischer Kultureinrichtungen, um drohende kriegsbedingte Verluste des kulturellen Erbes zu verhindern; seit einigen Wochen versuchen Archive, Bibliotheken und Initiativen wie das Internet Archive verschiedene

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine archiviert die Initiative Saving Ukrainian Cultural Heritage Online (SUCHO) Daten ukrainischer Kultureinrichtungen, um drohende kriegsbedingte Verluste des kulturellen Erbes zu verhindern; seit einigen Wochen versuchen Archive, Bibliotheken und Initiativen wie das Internet Archive verschiedene Web-Inhalte von US-Regierungsseiten zu sichern, die den radikalen Löschungen des neu gegründeten Department of Government Efficiency (DOGE) zum Opfer zu fallen drohen. Nicht nur angesichts dieser prominenten Beispiele sollte das bislang vernachlässigte Themenfeld der (Langzeit-)Archivierung von gesellschaftlich relevanten Web-Inhalten auch innerhalb der Datenstrategie für Baden-Württemberg Berücksichtigung finden. Wünschenswert wäre sowohl die verstärkte Förderung von entsprechenden Infrastrukturen und Initiativen auf Landesebene, als auch die Bereitstellung und Etablierung von Diensten zur Archivierung und dauerhaften Speicherung von Webinhalten.

19. Kommentar von :ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Qualifikationsbedarf für spezialisierte Fachkräfte

Es ist sinnvoll wenn Fachkräfte in der Lage sind, Open Source Software zu nutzen. Kommerzielle Anbieter sind in der Regel sehr teuer und Nutzende (sowohl in der Forschung als in der Wirtschaft) arbeiten deshalb oft mit Open Source Programmen (R, Python, Julia, etc.). Eine Einbindung des Statistischen Landesamts (StaLa) bietet sich an, da dieses

Es ist sinnvoll wenn Fachkräfte in der Lage sind, Open Source Software zu nutzen. Kommerzielle Anbieter sind in der Regel sehr teuer und Nutzende (sowohl in der Forschung als in der Wirtschaft) arbeiten deshalb oft mit Open Source Programmen (R, Python, Julia, etc.).

Eine Einbindung des Statistischen Landesamts (StaLa) bietet sich an, da dieses über die entsprechende Kompetenzen verfügt, sofern ausreichend Kapazitäten vorhanden sind.

20. Kommentar von :ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Anreize für eine Verbesserung des Forschungsdatenökosystems

Das Fundament der Forschungsdateninfrastruktur in Baden-Württemberg ist das Statistische Landesamt (StaLa). Das StaLa wird an keiner Stelle der Datenstrategie explizit genannt. Für ein verbessertes Datenökosystem müssen zwingend auch zusätzliche Ressourcen für das StaLa und insbesondere das Forschungsdatenzentrum bereitgestellt werden. Entgelte für

Das Fundament der Forschungsdateninfrastruktur in Baden-Württemberg ist das Statistische Landesamt (StaLa). Das StaLa wird an keiner Stelle der Datenstrategie explizit genannt. Für ein verbessertes Datenökosystem müssen zwingend auch zusätzliche Ressourcen für das StaLa und insbesondere das Forschungsdatenzentrum bereitgestellt werden. Entgelte für die vom StaLa bereitgestellten amtlichen Daten führen bei Forschungseinrichtungen und Wissenschaftler/-innen zu zum Teil hohen Belastungen. Eine entsprechende Stellungnahmen des Wissenschaftlichen Beratungskreises der Forschungsdatenzentren der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zum Thema Entgelterhöhung liegt vor.

Das StaLa würde sich als Daten-Treuhand anbieten: Hier sind die Datamanagement-Kompetenzen vorhanden, Daten richtig aufzubewahren, ggf. zu anonymisieren und zu dokumentieren. So kann auch das volle Potenzial geschöpft werden, indem amtlichen Daten mit weiteren Daten verknüpft werden.