Mit dem Participation Day bekommt die Bürgerbeteiligung im Donauraum ein besonderes Forum. Dabei geht es um die Vernetzung und den gegenseitigen Austausch von zivilgesellschaftlichen Akteuren. Staatsrätin Gisela Erler nimmt für Baden-Württemberg am Participation Day teil. Wir haben mit ihr über die Ziele der Konferenz und die Bürgerbeteiligung im Donauraum gesprochen.
Der Participation Day findet am Rande der Jahreskonferenz der Donauraumstrategie in Bratislava statt. Worum geht es genau?
Gisela Erler: Der Participation Day ist ein Vernetzungstreffen von zivilgesellschaftlichen Akteuren aus dem Donauraum. Wir wollen dabei sichtbar machen, welche Projekte und Aktionen die Zivilgesellschaft in den einzelnen Ländern angestoßen hat. Wir möchten auch den Austausch untereinander verstärken, um einen größeren Mehrwert für die einzelnen Projekte zu erzielen. Der Participation Day steht in diesem Jahr unter der Überschrift der nachhaltigen Entwicklung. In verschiedenen Workshops tauschen sich die Teilnehmenden hierzu in Bereichen wie Energie, Handel oder Soziale Innovationen aus und planen die zukünftigen Projekte. Ich bin überzeugt, dass von diesem Kongress ein wichtiger Impuls für die zivilgesellschaftliche Arbeit insgesamt ausgeht.
Welche Rolle spielt die Zivilgesellschaft in der Donauraumstrategie und in den Donauländern?
Erler: Die Zivilgesellschaft ist immens wichtig, denn das zivilgesellschaftliche Engagement ist die Basis für eine lebendige Demokratie und für die Zukunft eines von den Bürgerinnen und Bürger getragenen Europas. Die Donauraumstrategie hat hierfür einen eigenen Schwerpunkt gesetzt. Aber die Zivilgesellschaft wird bisher noch nicht in allen Donaustaaten gleich stark beteiligt. Wir sind hier in Baden-Württemberg sicherlich Vorreiter. Daher setze ich mich als Staatsrätin dafür ein, dass der Beteiligung entlang der Donau mehr Gehör zu verschaffen.
Wie unterstützt Baden-Württemberg die Zivilgesellschaft im Donauraum ganz konkret?
Erler: Wir beteiligen uns in Projekten. So treibt mich die Idee, Teilhabemöglichkeiten zu eröffnen, um die Chancen und Perspektiven der Menschen vor Ort zu fördern und Abwanderung zu verhindern. In Bulgarien und Serbien unterstützen wir zum Beispiel Roma-Mütterzentren. In den Zentren beraten und diskutieren Mütter miteinander, wie sie familiäre, berufliche und private Situationen und Chancen nutzen können. Mit den Zentren wollen wir einen aktiven Beitrag für die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe von Müttern aus Roma-Familien leisten.
Ein anderes Beispiel ist das Projekt „Geschmack der Donau: Brot, Wein, Kräuter“. Mit diesem bringen wir Menschen entlang der Donau über Essen und Trinken miteinander in Kontakt. So lernen sich alle Beteiligten über die unterschiedlichen Kulturen, Bräuche und Gemeinsamkeiten kennen. Nähe und persönliche Beziehungen entstehen und für alle Beteiligten ist so der Donauraum und Europa konkret und erlebbar.
Quelle:
/red