Der 4. Mainauer Nachhaltigkeitsdialog steht ganz im Zeichen von Beteiligung und bürgerschaftlichem Engagement. Eine nachhaltige Entwicklung sei ohne Beteiligung und bürgerschaftliches Engagement heutzutage undenkbar, erklärte Umweltminister Franz Untersteller.
Die Insel Mainau steht ganz im Zeichen von Beteiligung und bürgerschaftlichem Engagement. Beim 4. Mainauer Nachhaltigkeitsdialog diskutieren Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Tourismus und Politik darüber, wie es gelingen kann, die vielschichtigen Interessen von Bürgerinnen und Bürgern in politischen Entscheidungsprozessen zu würdigen und nachhaltige Lösungen zu finden, die auf breite Akzeptanz stoßen. Zu der Veranstaltung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der Lennart-Bernadotte-Stiftung werden knapp 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Baden-Württemberg und dem schweizerischen und österreichischen Bodenseeraum erwartet.
Gerade politisch umstrittene Projekte verlangen Diskussion
„Partizipation durch Wahlen alleine reicht in einer modernen Gesellschaft nicht aus, um den Gestaltungsansprüchen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden“, betonte Umweltminister Franz Untersteller zu Beginn der Veranstaltung. „Gerade politisch umstrittene Projekte im Zusammenhang mit der Energiewende, dem Klimaschutz oder der Infrastruktur verlangen nach Transparenz und Diskussion.“
Eine nachhaltige Entwicklung sei ohne Beteiligung und bürgerschaftliches Engagement in der heutigen Zeit undenkbar, so Untersteller weiter. Zu einem Erfolgsmodell werde Beteiligung jedoch nur, wenn die Spielregeln beachtet würden. „Um vorhandene Gestaltungsräume zu nutzen, müssen Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in Prozesse involviert und ernst genommen werden. Dabei ist es wichtig, auch diejenigen mitzunehmen, die es nicht gewohnt sind, ihre Belange offensiv zu vertreten“, erläuterte der Minister. „Die Entscheidung, die am Ende fällt, müssen wir öffentlich und nachvollziehbar begründen. Ganz gleich, ob sie in den Augen der Beteiligten populär oder unbequem ist.“
Methoden und Instrumente der Bürgerbeteiligung im Umweltbereich
Seit einigen Jahren schon setzt die Umweltverwaltung auf unterschiedliche Methoden und Instrumente der Bürgerbeteiligung. Franz Untersteller nannte beispielsweise das sogenannte Forum Energiedialog. Er wies darauf hin, dass kaum eine neue Windkraftanlage im Land nicht von kontroversen Diskussionen in der Bevölkerung begleitet sei. „Mit dem Forum Energiedialog bieten wir Kommunen, die Bürgerinnen und Bürger, Bürgerinitiativen und Entscheidungsträger vor Ort informieren wollen, Unterstützung an.“ Dabei gehe es nicht darum, ein Projekt am Ende durchzudrücken, betonte der Umweltminister. „Unser Ziel ist es, Argumente über das Für und Wider einer Maßnahme auf sachlicher Ebene auszutauschen.“
Gemeinsam mit der Bürgerschaft und organisierten Interessenvertretungen hat das Land auch das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept entwickelt. Ein weiteres bedeutendes Beteiligungsprojekt befasste sich mit der Trassenführung der geplanten Stromleitung SuedLink vom windreichen Norden in den süddeutschen Raum.
Beteiligung und Mitgestaltung auch bei Mainau GmbH großgeschrieben
Auch für Björn Graf Bernadotte, Geschäftsführer der Mainau GmbH, spielen die Themen Beteiligung und Mitgestaltung eine große Rolle: „Für uns als nach dem EMAS-Umweltmanagementsystem zertifiziertes Tourismusunternehmen ist es wichtig, das Thema Nachhaltigkeit in all seinen Facetten auch mit Leben zu füllen. Dazu gehört beispielsweise, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter anderem über Ideenzirkel und Arbeitskreise Zukunftsthemen des Unternehmens mitgestalten können. Dieses Verständnis von Beteiligung bringt auch mit sich, dass wir Ort des Austauschs und der Innovation für Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit sein wollen, von dem aus Impulse für nachhaltiges Handeln nach außen gesendet werden.“
Umweltministerium Baden-Württemberg: Mainauer Nachhaltigkeitsdialog
Quelle:
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und Lennart-Bernadotte-Stiftung