Forschung

Bürgerrat übergibt Empfehlungen zur KI-Forschung

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski hat die Empfehlungen des KI-Bürgerrats entgegengenommen. Unter anderem wird der Aufbau von einer sicheren Infrastruktur für Datenspenden sowie eine Sammelstelle für Vorschläge zur KI-Forschung empfohlen.

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Menschen an Tischen, sehen eine Präsentation an

Der Bürgerrat „KI und Freiheit“ gibt neun Empfehlungen, wie Bürgerinnen und Bürger bei der öffentlich geförderten Erforschung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) beteiligt werden können. Die Ratsmitglieder haben ihre Erkenntnisse Anfang März Wissenschaftsministerin Petra Olschowski übergeben.

Ratschläge für die KI-Forschungslandschaft

Unter anderem empfiehlt der Bürgerrat den Aufbau einer sicheren Infrastruktur für Datenspenden, eine Sammelstelle für Vorschläge zur KI-Forschung und eine bessere Vernetzung von medizinischen Fachkräften, Patientinnen und Patienten sowie Forschenden mithilfe von KI. Bei der Künstlichen Intelligenz in der Verkehrspolitik regen die Mitglieder die Einrichtung eines ständigen Bürgerrats an. Dieses Gremium soll dabei helfen, die Sicherheit von Radwegen zu erhöhen und Kohlenstoffdioxid(CO2)-Emissionen im Straßenverkehr zu senken.

„Künstliche Intelligenz verändert unsere Lebenswelt. Deshalb ist es wichtig, Bürgerinnen und Bürger in diesem Transformationsprozess mitzunehmen und zu beteiligen. Der Bürgerrat ,KI und Freiheit‘ der Universität Tübingen leistet hierbei Pionierarbeit. Die zufällig ausgelosten Mitglieder aus dem Land kommen mit Forschenden ins Gespräch und haben die Chance, ihre individuelle Perspektive einzubringen. Ich danke den Bürgerinnen und Bürgern für ihr Engagement: Ihre Empfehlungen geben nicht nur wichtige Impulse für die KI-Forschung und -Entwicklung, sie fördern auch die gesellschaftliche Diskussion“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski.

„Forschungsergebnisse und technologische Entwicklungen beeinflussen das Leben aller Bürgerinnen und Bürger. Deshalb sollten deren Interessen, Bedürfnisse und Perspektiven frühzeitig berücksichtigt werden“, betonte auch Professorin Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen. Ein Rat von Bürgerinnen und Bürgern sei dafür ein effektives Mittel, um im Austausch gemeinsam an den besten Lösungen zu arbeiten und auch Vorschläge zur Umsetzung zu erarbeiten.

Der Bürgerrat stellt seine Empfehlungen auch dem Exzellenzcluster „Maschinelles Lernen für die Wissenschaft“ der Universität Tübingen und dem Public Advisory Board des Cyber Valley zur Verfügung. Dieser Innovationscampus des Landes ist der größte KI-Forschungsverbund dieser Art in Europa.

Bürgerrat „Künstliche Intelligenz und Freiheit“

Der Bürgerrat besteht aus 40 Mitgliedern, die nach einem Zufallsverfahren aus vier baden-württembergischen Kommunen unterschiedlicher Größe berufen wurden. Vertreten sind Bürgerinnen und Bürger unterschiedlichen Alters, mit und ohne Migrationshintergrund sowie mit unterschiedlichem Bildungsgrad – von der Hauptschule bis zum abgeschlossenen Studium.

In vier Sitzungen haben sich die Bürgerinnen und Bürger bis Dezember 2024 drei Monate lang beraten. Darüber hinaus hatten sie die Chance, mit Expertinnen und Experten aus Ethik und Künstliche Intelligenz sowie mit Anwenderinnen und Anwendern zu sprechen. Zu den Themen Medizin, Verkehr und Medien gab es eigene Arbeitsgruppen, die spezielle Empfehlungen erarbeitet und im Plenum diskutiert haben. Anschließend schrieb ein Redaktions-Team aus dem Bürgerrat die finale Fassung der Empfehlungen.

Das Zentrum für rhetorische Wissenschaftskommunikationsforschung zur Künstlichen Intelligenz (RHET AI Center) der Universität Tübingen unter der Leitung von Prof. Dr. Olaf Kramer hatte den Bürgerrat im Januar 2024 initiiert. Der Verein Mehr Demokratie e.V. und eine interdisziplinär besetzte wissenschaftliche Begleitgruppe stand im Prozess beratend zur Seite. Finanziert wurde das Projekt „Bürgerrat KI und Freiheit“ aus Mitteln der Exzellenzstrategie der Universität Tübingen und der VolkswagenStiftung.

Bürgerrat „Künstliche Intelligenz und Freiheit“: Ergebnisse und Entwicklungen

Quelle:

Universität Tübingen