Vermögen und Bau

Grundstein für Neubau an der Universität Stuttgart gelegt

Das neue Höchstleistungsrechenzentrum HLRS III auf dem Campus Vaihingen schafft Platz für die nächste Generation von Supercomputern und KI-Anwendungen in Forschung und Industrie.

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Visualisierung Neubau HLRS III an der Universität Stuttgart

Finanzminister Dr. Danyal Bayaz und Wissenschaftsministerin Petra Olschowski haben den Grundstein für den Neubau des Höchstleistungsrechenzentrums HLRS III auf dem Campus Vaihingen der Universität Stuttgart gelegt. Hier entsteht die nächste Generation von Supercomputern und eine europaweit bedeutende Infrastruktur für Künstliche Intelligenz (KI).

Förderung von Innovation und Spitzenforschung im Land

Finanzminister Dr. Danyal Bayaz sagte: „Wir bauen ein hochmodernes Gebäude, fördern Innovationen und Spitzenforschung im Land und investieren so in unsere Zukunft. Hier entsteht Platz für eine neue Rechnergeneration. Das neue HLRS III in Stuttgart wird Spitzenklasse in Europa und ein europaweit bedeutendes Cluster für Höchstleistungsrechnen und Künstliche Intelligenz.“

Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt Dorothee Bär sagte: „Mit HLRS III entsteht ein weiterer wichtiger Baustein für die Höchstleistungs- und KI-Rechnerinfrastruktur in Deutschland. In Stuttgart stehen mit Hunter und dem kommenden Rechensystem Herder wichtige Supercomputing-Ressourcen für Wissenschaft und Wirtschaft zur Verfügung. Mit der erfolgreichen Ansiedlung der AI Factory ,HammerHAI' werden zudem die KI-Kompetenzen von Start-ups und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gestärkt, aber auch Forschungseinrichtungen werden von den Services und dem entwickelten Know-how profitieren. Damit bereiten wir der Hightech Agenda Deutschland den Boden und ermöglichen KI ,Made in Germany': Das HLRS in Stuttgart ist zusammen mit dem Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) in Garching bei München und dem Jülich Supercomputing Centre (JSC) mit JUPITER in Jülich ein zentraler Stützpfeiler der deutschen Supercomputing-Kompetenz – mit internationaler Strahlkraft.“

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski ergänzte: „Mit der Grundsteinlegung setzen wir heute ein deutliches Signal: Baden-Württemberg geht beim Supercomputing voran. Das Gebäude HLRS III wird unsere Spitzenforschung weiter deutlich stärken. Es gibt den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Land genau das Fundament, das sie im Höchstleistungsrechnen und für die KI-Anwendungen von morgen benötigen. Wir investieren hier auf höchstem Niveau bewusst in technologische Souveränität, weil wir die Zukunft Baden-Württembergs selbst gestalten und nicht anderen überlassen wollen.“

Zentrale Plattform für KI-Anwendungen in Wissenschaft und Industrie

Im neuen HLRS III wird die neue Rechnergeneration „Herder“ mit einer Leistung von mehreren hundert Petaflops untergebracht. Ein Petaflop entspricht einer Billiarde Gleitkommaoperationen pro Sekunde, den Floating Point Operations per Second (FLOPS). Gleichzeitig entsteht mit der europäischen AI Factory „HammerHAI“ eine zentrale Plattform für KI-Anwendungen in Wissenschaft und Industrie.

Photovoltaikanlagen an Dach und Fassade erzeugen Strom. Die Abwärme des Supercomputers wird in das Wärmenetz des Campus eingespeist. Für dieses Konzept wurde das HLRS im Jahr 2024 mit dem „Datacenter Strategy Award“ ausgezeichnet. Durch natürliche Belüftungskonzepte sowie eine hybride Bauweise aus Holz, Stahlbeton und ressourcenschonendem RC-Beton entsteht ein energieeffizientes und zukunftsfähiges Gebäude.

Architektonisches Herzstück ist der stützenfreie High Performance Computing-Raum (HPC). Der HPC-Raum und die Büros werden durch einen sogenannten Canyon räumlich voneinander getrennt. Der Canyon ist ein Atrium über die gesamte Höhe des Gebäudes. Von diesem aus werden Besucherinnen und Besuchern spannende Einblicke ermöglicht. Flexible Büroflächen für rund 40 Arbeitsplätze und moderne Technikräume runden die gesamte Infrastruktur ab.

Das Land investiert in den Neubau rund 138,5 Millionen Euro. Mit weiteren 40,1 Millionen Euro beteiligt sich der Bund an den Maßnahmen für die baulich-technische Gebäudeinfrastruktur des HLRS III. Insgesamt beläuft sich das Projekt auf 178,6 Millionen Euro.

Das Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim von Vermögen und Bau ist für die Umsetzung verantwortlich.

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