Der Landespreis für Heimatforschung geht an sechs Forschende und Forschungsteams aus Mosbach, Ochsenhausen, Pforzheim, Tübingen, Berau und Schechingen. Die Preisträgerinnen und Preisträger des 43. Heimatforschungspreis des Landes werden am 21. November 2024 im Rahmen der Heimattage Baden-Württemberg in Nattheim geehrt. Der Landespreis ist mit insgesamt 17.500 Euro dotiert und belohnt seit mehr als 40 Jahren ehrenamtliches Engagement für lokalgeschichtliche Fragestellungen.
Heimat im besten Sinne
Staatssekretär Arne Braun sagte: „Die heutigen Preisträgerinnen und Preisträger sind Botschafterinnen und Botschafter eines Heimatbegriffs, der eine Beziehung, eine Zugehörigkeit, ein Gefühl, eine Erinnerung, eine Sehnsucht und unendlich viel mehr ausdrücken kann. Sie bringen uns Heimat in ihrer vielschichtigen Bedeutung im besten Sinne näher.“ Braun betonte: „Um andere Menschen, Religionen und Kulturen akzeptieren zu können, ist es unabdingbar, auch selbst zu wissen, wo man herkommt und wofür man steht. In diesem Sinne bildet die Arbeit in der Heimatforschung ein Fundament für Selbstverortung und Toleranz. Deshalb ist unser Landespreis gerade in den heutigen Zeiten so wichtig und wertvoll.“
Preis für Heimatforschung digital geht an Pforzheimer Gymnasium
Gestiftet wird er von der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. Geschäftsführer Georg Wacker hob die Gewinnerinnen und Gewinner der Kategorie „Heimatforschung digital“ heraus. „Ich freue mich besonders, dass in diesem Jahr der Preis der Kategorie ‚Heimatforschung digital‘ an eine Projektgruppe aus Schülerinnen und Schülern des Hilda-Gymnasiums Pforzheim vergeben wird. Die Erforschung der Heimat, ihrer gesellschaftlichen Zusammenhänge und ihrem Wandel im Laufe der Zeit ist besonders auch für jüngere Menschen hilfreich, um die eigene kulturelle Identität zu verstehen. Als Landesunternehmen unterstützt Lotto Baden-Württemberg dies sehr gerne.“
Das Beste aus 113 Bewerbungen
Heimatforschung erstreckt sich auf ein breites Themenspektrum, das von der Orts-, Siedlungs- und Naturgeschichte über Themen zur Migration bis hin zu lokalen Traditionen und Lebensläufen herausragender Persönlichkeiten reicht. Aus 113 eingereichten Bewerbungen wurden die ausgezeichneten Arbeiten ausgewählt. Der unabhängigen Jury gehörten Vertreterinnen und Vertreter des Landesausschusses Heimatpflege sowie Persönlichkeiten aus der Forschung und dem Schulbereich an. Neben den mit einem Preisgeld von insgesamt 17.500 Euro dotierten Auszeichnungen wurden auch sechs Arbeiten mit Anerkennungsurkunden für das geleistete Engagement gewürdigt.
Präsentationssponsor der prämierten Wettbewerbsbeiträge sowie Stifter des Preisgeldes „Heimatforschung digital“ ist Lotto Baden-Württemberg.
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2024
Erster Preis – dotiert mit 5.000 Euro
- Reinhold Fischer, Schechingen: „Aufruhr in Schechingen und Hohenstadt - Wie sich Untertanen gegen ihren Landesherren Joseph Anselm Graf Adelmann zur Wehr setzten“
Zweite Preise – dotiert mit jeweils 2.500 Euro
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Hans Haug, Tübingen: „Bebenhausen. Vom Beginn des Nationalsozialismus bis zur Eingemeindung. Die Jahre 1933 bis 1974.“
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Historisches Berau e.V.: „Zwei Publikationen zur Ausstellung 'Der lange Atem der Berauer Nonnen'. Ausstellungsbuch, Bildband und Klostermodell“
Preis „Heimatforschung Digital“ – dotiert mit 2.500 Euro
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Projektgruppe „Geschichte-aktiv“ des Hilda-Gymnasiums Pforzheim: Webseite Spurensuche Pforzheim
Jugendförderpreis – dotiert mit 2.500 Euro
- Fabian Gmeinder und Sarah Göser, Ochsenhausen: „Auswirkungen der Gleichschaltung auf die Jugendlichen anhand des Marktflecks Ochsenhausen“
Schülerpreis – dotiert mit 2.500 Euro:
- Geschichts-AG des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums Mosbach: „Geschichte(n) auf dem Teller“
Anerkennungsurkunde
In Anerkennung der Leistungen wurden Werke mit einer Anerkennungsurkunde ausgezeichnet und dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg übergeben:
- Martin Bauer, Neckarsulm-Dahenfeld: „Kommissaren auf der Spur – Die Kriminalhauptstelle Nordwürttemberg, ihre Geschichte, ihre Ermittler, ihre Fälle“.
- Andy Herrmann, Walldorf: „Walldorf im Nationalsozialismus. Gleichschaltung, Verfolgung, Widerstand in einer nordbadischen Kleinstadt“.
- Wolfgang Herzog, Kaiserslautern: „Auswanderung aus den Waldkolonien Herrenwies und Hundsbach 1850-1853“
- Heinz G. Huber, Oberkirch-Nußbach: „Die Stadt Oppenau im 19. Jahrhundert – Wege in die Moderne“.
Youtube-Kanal des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Videoportraits der Preisträger