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Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) mit den Ministerinnen Nicole Razavi, Dr. Nicole Hoffmeister Kraut und Thekla Walker sowie den Co-Vorsitzenden der Themensäulen, Tim von Winning, Prof. Dirk Hebel und Dr. Albert Dürr
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) mit den Ministerinnen Nicole Razavi, Dr. Nicole Hoffmeister Kraut und Thekla Walker sowie den Co-Vorsitzenden der Themensäulen, Tim von Winning, Prof. Dirk Hebel und Dr. Albert Dürr
Blick in die Phoenixhalle im Römerkastell Stuttgart während der Rede von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (hinten)
Blick in die Phoenixhalle im Römerkastell Stuttgart während der Rede von Ministerpräsident Winfried Kretschmann

Seit knapp zwei Jahren arbeitet der Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ an Lösungen für mehr bezahlbaren Wohnraum, klimagerechteres Bauen und die Transformation der Bauwirtschaft. Nun liegen die ersten Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen vor und Projekte kommen in die Umsetzung.

„Die Situation auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt und im Bausektor ist eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen und die Lage ist weiterhin sehr angespannt. Hohe Baukosten, abgesagte Projekte und Insolvenzen sind nur einige Beispiele für die aktuelle Lage. Im Strategiedialog arbeiten rund 200 Expertinnen und Experten auf Hochtouren an Lösungsvorschlägen, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Ich freue mich, dass die ersten Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen nun vorliegen und Projekte in die Umsetzung kommen. Wir brauchen das geballte Wissen des Strategiedialogs, damit wir es als Landesregierung in ganz konkrete Maßnahmen übersetzen können“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Mittwoch, 26. Juni 2024, im Rahmen der Eröffnung der zweiten Jahresveranstaltung des Strategiedialogs „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ im Römerkastell in Stuttgart.

„Wir brauchen das geballte Wissen der Expertinnen und Experten des Strategiedialogs, damit wir es als Landesregierung in ganz konkrete Maßnahmen übersetzen können.“
Ministerpräsident Winfried Kretschmann

Auf der diesjährigen Veranstaltung ging es darum, gemeinsam auf das bislang Geleistete sowie auf die weiteren Schritte und künftigen Projekte des Strategiedialogs zu blicken. Dazu stellten am Vormittag zunächst die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi, die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, sowie die Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen, Andrea Lindlohr, die aktuellen Highlights der drei Themensäulen des Strategiedialoges sowie die Projekte einer zweiten Förderrunde einem breiten Fachpublikum vor.

Strategiedialog ist wichtiger denn je

Bauministerin Nicole Razavi betonte: „Der Strategiedialog ist als ressortübergreifendes und mit externen Praktikern besetztes interdisziplinäres Arbeitsformat aktuell wichtiger denn je. Die Begeisterung, die positive Energie und die Kreativität, die der Strategiedialog bereits freigesetzt hat, brauchen wir auch weiterhin. Die Zeitenwende ist mit Wucht in der Bau- und Wohnungsbranche angekommen, und wir müssen gemeinsam schauen, dass der Motor beim Wohnungsbau nicht ausgeht. Der Strategiedialog kann hierfür einen wichtigen Beitrag liefern. Er stärkt den Dialog zwischen Politik und Wirtschaft rund um die drängenden Themen des Bauens. Dies ist ein wichtiger Schritt, um das gegenseitige Verständnis über Handlungsspielräume, konkrete Ziele und sinnvolle Maßnahmen auf dem Weg dahin zu verbessern.“ In den vom Bauministerium verantworteten Themensäulen des SDB wird aktuell an zentralen Themenfelder gearbeitet. So gibt es etwa konkrete Vorschläge zur Aktivierung des Wohnraums im Bestand, um die dort enthaltenen Potenziale an bezahlbarem Wohnraum auf den Markt zu bringen und es werden zahlreiche Projekte umgesetzt, die auf das zirkuläre Bauen und die nachhaltige Transformation des Gebäudebestands einzahlen.

Planen und Bauen muss neu gedacht werden

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut machte auf der Veranstaltung deutlich: „Die Bauwirtschaft steht vor einer Mammutaufgabe. Das Planen und Bauen muss neu gedacht, Beschäftigung gesichert, das Wohnen bezahlbarer und zugleich das Klima geschützt werden. Das gelingt nur, wenn alle Stakeholder an einem Strang ziehen: Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Dafür bietet der Strategiedialog eine wertvolle Plattform. Mit zukunftsweisenden Technologien, Prozessen und Produkten können wir eine nachhaltige und effiziente Bauwirtschaft verwirklichen. Es gilt, insbesondere unseren Mittelstand dabei zu unterstützen und ihn am Wertschöpfungsprozess von morgen teilhaben zu lassen. Die Schlüsselfaktoren dabei sind qualifizierte Fachkräfte und ein innovationsfreundliches Umfeld. Darauf legen wir den Fokus innerhalb der Themensäule III. So entstehen wichtige Impulse, die darauf einzahlen, die Wertschöpfung und Beschäftigung im Land zu sichern.“ Ganz in diesem Sinne laufen derzeit Projekte für den Aufbau eines Kompetenznetzwerks zum innovativen Bauen an sowie die Planungen für eine digitale Wissenstransferplattform.

Fachimpulse aus den Bereichen Planen, Bauen und Wohnen

Im Verlauf der Jahresveranstaltung konnten die Teilnehmenden darüber hinaus zahlreiche Fachimpulse aus den Bereichen des Planens, Bauens und Wohnens vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen aufnehmen. Dazu diskutierten Fachleute aus dem Strategiedialog mit den Ministerinnen Nicole Razavi und Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sowie der Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Thekla Walker.

Umweltministerin Thekla Walker betonte im Rahmen der Podiumsdiskussion: „Beim zirkulären Bauen sind drei Aspekte entscheidend: Der Erhalt und die Sanierung des Bestandes muss vor dem Neubau stehen. Darüber hinaus ist es unsere Aufgabe, die Bauwirtschaft und die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren, zu informieren und vor allem zu unterstützen. Zusätzlich bedarf es gesetzlicher Rahmenbedingungen, die das zirkuläre und klimagerechte Bauen integriert adressieren, um beide Themen in der Baupraxis zu etablieren.“

Intensiver Austausch und Vernetzung der Akteure

In Fachforen am Nachmittag konnten die Teilnehmenden schließlich interaktiv an weiteren Zwischenergebnissen des SDB mitwirken. Zudem eröffnete die Internationale Bauausstellung der Stadtregion Stuttgart (IBA´27) ihre Wanderausstellung „Wie wollen wir zusammenleben?“ auf der Jahresveranstaltung und auch die Patenschaft Innovativ Wohnen der Wohnraumoffensive des Landes stellte Projekte aus. Geprägt war der Tag von intensivem Austausch und Vernetzung der Akteure zum breiten Themenspektrum des Strategiedialogs.

„Der Strategiedialog ist ein innovatives Arbeitsformat, um bei komplexen Problemlagen dort anzusetzen, wo es notwendig ist – zum Beispiel, wie wir Bauen wieder kostengünstiger und einfacher machen können. Ich bin daher sehr dankbar, dass die vielen Expertinnen und Experten ganz konkrete Antworten liefern, die für unser politisches Handeln enorm wichtig sind“, so die Zwischenbilanz des Ministerpräsidenten.

Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“

Mit dem Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ arbeitet die baden-württembergische Landesregierung an den großen Herausforderungen in den Bereichen Planen, Bauen und Wohnen. Als Arbeitsformat konzipiert, soll der Strategiedialog unter Beteiligung aller relevanten Akteure neues Denken und Arbeiten ermöglichen. Die etwa 200 Expertinnen und Experten des Strategiedialogs arbeiten in drei Themensäulen bereichsübergreifend und interdisziplinär daran, bessere Voraussetzungen für mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen (Themensäule I), das Bauen auch im Bestand klimagerechter zu gestalten (Themensäule II) sowie die Digitalisierung und die Transformation der Bauwirtschaft voranzutreiben (Themensäule III). Das Format soll konkrete Arbeitsergebnisse wie etwa Modellprojekte und Vorschläge für bessere regulatorische Rahmenbedingungen hervorbringen, die umgesetzt und in die Fläche getragen werden können.

Weitere Informationen zu den Arbeitsformaten und den Projekten des Strategiedialogs finden Sie in der ersten Zwischendokumentation 2022 bis 2024 (PDF). Die Geschäftsstelle des Strategiedialogs aus Architektenkammer Baden-Württemberg (AKBW), Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) und Bauwirtschaft Baden-Württemberg e. V. hat Ende 2022 ihre Arbeit aufgenommen. Sie vernetzt die Akteure als Koordinatorin des Strategiedialogs, unterstützt die operativen Aufgaben und die Sitzungen der Arbeitsgruppen inhaltlich und administrativ.

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