Erneuerbare Energien

Über neun Millionen Euro für Solarforschung

Wissenschaftseinrichtungen sollen Solarzellen der neuen Generation entwickeln und Maschinenbauer unterstützen, die Technologien zur Produktreife zu bringen. Das Land fördert diese Forschung mit über neun Millionen Euro.

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Zwei Monteure einer Firma für Solartechnik installieren auf einem Dach Solarpanele. (Bild: © dpa)
Symbolbild

Mit einem Zuschuss von 8,7 Millionen Euro ermöglicht das Umweltministerium die Erneuerung der Solarmodul-Forschungslinie am International Solar Energy Research Center Konstanz (ISC). Diese Förderung erfolgt zeitgleich mit einer Institutserweiterung, die den Kauf und Umbau einer angrenzenden Liegenschaft beinhaltet.

Mit den geförderten Produktions- und Testanlagen wird das ISC innovative Solarzellen-Technologien entwickeln und gleichzeitig seine Entwicklungskompetenzen im Bereich der Silizium-Photovoltaik ausbauen.

„Wir stärken die Wettbewerbsfähigkeit der baden-württembergischen Photovoltaik(PV)-Zuliefererindustrie auf einem hart umkämpften globalen Markt. Das ISC kann unsere Maschinenbauer künftig noch besser unterstützen, die neueste Solartechnologie zur Produktreife zu bringen“, so Umweltministerin Thekla Walker.

„Produktion folgt Forschung und Entwicklung“

Mit der Förderung will das Umweltministerium gezielt die Entwicklung von Zellen der nächsten Generation in Baden-Württemberg anregen. „Produktion folgt Forschung und Entwicklung. Eine neue Solarindustrie in Deutschland kann nur auf Basis einer neuen Generation an Solarzellen entstehen“, so die Ministerin.

Mit einer weiteren Fördermaßnahme von über 600.000 Euro wird die Forschungsfertigungslinie für auf dem Mineral Perowskit basierende Dünnschicht-Solarmodule am Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Stuttgart komplettiert. Den Aufbau dieses Perowskit-Technikums hatte das Umweltministerium bereits in den vergangenen Jahren mit Zuschüssen von insgesamt 6,6 Millionen Euro vorangetrieben. Das ZSW soll damit in die Lage versetzt werden, unter Labor- und mittelfristig auch unter Produktionsbedingungen sowohl flexible als auch starre Dünnschicht-Solarmodule auf Perowskit-Basis herzustellen. Ziel dieses Vorhabens ist die Identifikation und Erprobung produktionsrelevanter Verfahren zur Herstellung von Perowskit-Solarmodulen im industriellen Maßstab – unter anderem auch als Perowskit/Silizium-Tandemstrukturen in einer hierzu angestrebten Kooperation mit dem ISC Konstanz.

International Solar Energy Research Center Konstanz und Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung

Das ISC Konstanz ist ein Forschungsinstitut für die Entwicklung hocheffizienter Siliziumsolarzellen, -solarmodule und Gesamtenergiesysteme. Das ISC wurde 2005 an der Universität Konstanz als gemeinnütziger Verein gegründet. Die Mitarbeiterzahl beläuft sich derzeit auf etwa 60 Personen bei einem Jahresumsatz von circa sechs bis sieben Millionen Euro. In einer Forschungsfertigungslinie können am ISC unter Reinraumatmosphäre Solarzellenmuster im großen Produktionsmaßstab gefertigt sowie Modulfertigungsverfahren getestet werden. Das ISC kooperiert hierzu mit anderen Instituten und Unternehmen aus der Photovoltaikbranche und ist an nationalen und internationalen Forschungsprojekten beteiligt.

Das ZSW wurde 1988 vom Land Baden-Württemberg, den Universitäten Stuttgart und Ulm, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und von Wirtschaftsunternehmen als gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts gegründet. Am ZSW sind derzeit an den drei Standorten rund 300 Mitarbeiter plus circa 100 Studierende beschäftigt. Der Jahresumsatz ohne Investitionen beläuft sich aktuell auf circa 40 Millionen Euro.

Das ZSW forscht unter anderem an Perowskitsolarzellen, deren Hauptvorteile die günstigen Herstellungsverfahren und ihre hohe Effizienz sind.

Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung (ZSW): Perowskritsolarzellen International Solar Energy Research Center Konstanz