Der Landesbetrieb Vollzugliches Arbeitswesen (VAW) hat das Ziel, die Resozialisierung von Gefangenen zu unterstützen und sie zu befähigen, künftig in sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen. Durch die Vermittlung, Erhaltung und Förderung von Fähigkeiten für eine Erwerbstätigkeit werden die Chancen der Gefangenen auf eine Eingliederung in das Erwerbsleben nach Verbüßung der Freiheitsstrafe verbessert und eine Basis für ein Leben in sozialer Verantwortung geschaffen.
Aufgrund seiner gesamtgesellschaftlichen Aufgabenstellung versteht sich der Landesbetrieb VAW als Partner der freien Wirtschaft. Die besondere Organisationsform als Landesbetrieb nach § 26 Landeshaushaltsordnung, die zum 1. Januar 2001 umgesetzt wurde, trägt dazu bei, dass der Landesbetrieb VAW durch kontinuierliche Verbesserung aller Unternehmensprozesse und ständige Weiterentwicklung seinen wirtschaftlichen Erfolg fortsetzen und ausbauen kann.
Der Landesbetrieb umfasst insgesamt 18 Niederlassungen in allen baden-württembergischen Justizvollzugsanstalten, die jeweils von einer Geschäftsführerin/einem Geschäftsführer VAW geleitet werden. Umfang und Leistungsangebote der einzelnen Niederlassungen variieren von Anstalt zu Anstalt. Zu den Kunden des Landesbetriebes gehören Behörden und Unternehmen der freien Wirtschaft, aber auch Privatpersonen. Den Schwerpunkt der unternehmerischen Betätigung des Landesbetriebes bilden die Eigen- und Unternehmerbetriebe.
In den Eigenbetrieben werden mit modernen landeseigenen Maschinen und Anlagen handwerkliche Produkte von der Einzel- bis zur Serienfertigung (z.B. Büro- und Gartenmöbel, Schuhe, Taschen) hergestellt. Die Beschäftigung von Gefangenen erfolgt unter Anleitung erfahrener Handwerksmeister. Vor allem die Bereiche Holz- und Metallverarbeitung, Elektro, Kfz, Papierverarbeitung, Landwirtschaft sowie die Herstellung von Back- und Wurstwaren gehören zum Leistungsspektrum der Eigenbetriebe. Geeignete Gefangene können in den Eigenbetrieben eine qualifizierte Berufs- oder Weiterbildung absolvieren und somit ihre Chancen auf eine berufliche Eingliederung nach der Entlassung verbessern.
Die Unternehmerbetriebe des VAW dienen der freien Wirtschaft als „verlängerte Werkbank”. Hier werden mit Betriebsmitteln der Unternehmer unterschiedliche Lohnarbeiten durchgeführt (z.B. Sortier-, Abpack-, Montage-, Kuvertier-, Falz-, Löt-, Kartonage-, Näh-, und Recyclingarbeiten). In allen Justizvollzugsanstalten des Landes sind Unternehmerbetriebe eingerichtet, so dass regelmäßig eine große räumliche Nähe zum Kunden gewährleistet werden kann.
Neben diesen vornehmlich für die externe Nachfrage eingerichteten Produktionseinheiten erbringt der Landesbetrieb VAW in sogenannten Versorgungsbetrieben zahlreiche Serviceleistungen für die Justizvollzugsanstalten, beispielsweise in den Bereichen Verpflegungswirtschaft, Wäscheversorgung, Reinigungsarbeiten.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne für eine individuelle Beratung an die Vollzugseinrichtungen oder an das Justizministerium Baden-Württemberg. Dort wird man Ihnen gerne weiterhelfen.