In einem bisher einmaligen Verfahren beteiligten das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, Regierungspräsidium und Stadt Tübingen Bürgerinnen und Bürger an der Planung von Verkehrsanschlüssen für den kommenden Schindhaubasistunnel. Ein sechsmonatiger Dialog hatte eine Alternative zum ursprünglichen Behördenentwurf zum Ergebnis.
Worum ging es?
Tübingen erhält mit dem Schindhaubasistunnel eine Ortsumfahrung, die die Stadt vom hohen Verkehrsaufkommen zweier Bundesstraßen entlastet. Noch ist allerdings nicht festgelegt, wie dieser Tunnel an das bestehende Streckennetz angeschlossen wird. Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, Regierungspräsidium und Stadt Tübingen luden interessierte BürgerInnen ein, die bisherigen Entwürfe zu hinterfragen und zu verbessern.
Wer war wie beteiligt?
Weit im Vorfeld offizieller Anhörungen diskutierten 25 Beteiligte mit den Fachleuten des Regierungspräsidiums verschiedene Ideen und Konzepte. In mehreren moderierten Workshops diskutierten die TeilnehmerInnen Vor- und Nachteile der ursprünglichen Planung sowie der neuen Ansätze, die im Laufe des Bürgerdialogs zur Sprache kamen. Die Fachleute des RP arbeiteten die Vorschläge der BürgerInnen in nahezu gleicher Detailtiefe aus wie die eigene Variante.
Mit welchem Ergebnis?
Am Ende der sechsmonatigen Dialogphase präsentierten die TeilnehmerInnen einen Alternativvorschlag, der den Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner, einer effizienten Verkehrsführung und der Stadtentwicklung Rechnung trägt. Die Planungsentwürfe wurde in einer Abschlussveranstaltung am 20. März der Öffentlichkeit vorgestellt.
Wie geht es weiter?
Die zuständigen Behörden werden den aus dem Bürgerdialog hervorgegangenen Vorschlag vertieft prüfen. Hält er dieser Prüfung stand und stimmt der Bund als Bauherr der betroffenen Bundesstraßen zu, hat er beste Chancen, vom Land realisiert zu werden.