Jagd- und Wildtiermanagementgesetz

Zum Gesetzentwurf allgemein

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Hier hatten Sie bis zum 15. Mai 2014 die Möglichkeit den Gesetzentwurf im Allgemeinen zu kommentieren und zu diskutieren.

Ihre Hinweise oder Anregungen zu konkreten Regelungsvorschlägen und Paragraphen des Gesetzentwurfes konnten Sie direkt zu dem betreffenden Gesetzesabschnitt abgeben.

Im Bewusstsein der gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Bedeutung, die der Jagd in Baden-Württemberg zukommt, entwickelt das Land Baden-Württemberg mit diesem Gesetz das geltende Jagdrecht weiter. Die Rahmenbedingungen für die Jagd haben sich während der letzten Jahrzehnte teilweise grundlegend verändert. Daraus haben sich zahlreiche Herausforderungen im Umgang mit Wildtieren und ihren Lebensräumen ergeben. In Baden-Württemberg wurden in den letzten Jahren zahlreiche erfolgreiche Pilotkonzepte im Umgang mit Wildtieren entwickelt und umgesetzt. Die Erfahrungen mit diesen Konzepten bieten eine Grundlage für die praxisgerechte Weiterentwicklung der jagdgesetzlichen Regelungen.

Das Gesetz passt das Jagdrecht den veränderten Rahmenbedingungen, neuen wildtierökologischen Erkenntnissen und den an das Jagdwesen gestellten Anforderungen, insbesondere des Naturschutzes und des Tierschutzes an. Mit der Weiterentwicklung des Jagdrechts leistet das Gesetz einen Beitrag, die Jagd als eine ursprüngliche Form der Nutzung natürlicher Lebensgrundlagen durch den Menschen in Baden-Württemberg zukunftsfähig zu erhalten und dabei die von der Jagd berührten Belange des Natur- und Tierschutzes sowie die Interessen der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft zu wahren.

Zu Ihren Fragen und Anregungen wird das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz nach der Anhörungsphase hier auf dem Beteiligungsportal Stellung nehmen.

Kommentare : Zum Gesetzentwurf allgemein

Die Kommentierungsphase ist beendet. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

826. Kommentar von :Ohne Name

Abschaffung der Jagd - warum nicht??!!

Zahlreiche Studien sowie Aussagen renommierter Wildbiologen bestätigen, dass die Jagd nicht dazu geeignet ist, Wildbestände dauerhaft zu regulieren. Professor Dr. Josef Reichholf, ein namhafter Biologe der TU München, weist beispielsweise darauf hin, dass eine natürliche Regulation der waldbewohnenden Tierpopulationen im Wesentlichen nicht durch

Zahlreiche Studien sowie Aussagen renommierter Wildbiologen bestätigen, dass die Jagd nicht dazu geeignet ist, Wildbestände dauerhaft zu regulieren. Professor Dr. Josef Reichholf, ein namhafter Biologe der TU München, weist beispielsweise darauf hin, dass eine natürliche Regulation der waldbewohnenden Tierpopulationen im Wesentlichen nicht durch Prädatoren, sondern durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet. Servanty et al (1) wiesen nach, dass Wildschweine in jagdfreien Gebieten eine geringere Populationsdichte aufweisen als in bejagtem Territorium. Demnach führt ein hoher Jagddruck auch zu deutlich höheren Reproduktionsraten.

Gabriele Österlind

825. Kommentar von :Ohne Name

Viele Worte...

... viele Worte aber ohne Sinn und schon fast verschwendet. Leider ist es, wie viele meiner Vorredner bereits erwähnt haben, doch schon entschieden. Durch JagdLobby, WaffenLobby usw. usf. , denn viele meiner Vorredner haben es schon sehr deutlich gemacht: die Jagd, wie sie heute ist, ist SINNLOS. Weder kann der Artenbestand gesichert werden, noch

... viele Worte aber ohne Sinn und schon fast verschwendet.
Leider ist es, wie viele meiner Vorredner bereits erwähnt haben, doch schon entschieden. Durch JagdLobby, WaffenLobby usw. usf. , denn viele meiner Vorredner haben es schon sehr deutlich gemacht: die Jagd, wie sie heute ist, ist SINNLOS. Weder kann der Artenbestand gesichert werden, noch tragen Jäger an sich etwas zum Naturschutz oder Artenschutz bei.
Einen klassischer Wildhüter, Waidmann, jemand der seinen Wald geschützt hat, vor Wilderern und anderen schwerwiegenden Eingriffen in die Natur, so etwas gibt es doch heute gar nicht mehr. Oder zumindest selten, um nicht ganz ungerecht zu sein.
Ob ein Jäger tatsächlich aggressiver ist als Otto 08/15, dem möchte ich so gar nicht zustimmen, ich habe schon Jäger kennen gelernt, die keinesfalls angriffslustig gewirkt haben. ABER ich kenne dafür sehr viel Jäger, die keine der ursprünglichen Funktionen eines Wildhüters inne haben. Da werden Wildschweine geschossen noch bevor der Wald übergeben ist, weil die Kleine so auf Wildschweinfleisch steht. Da wird nicht eben der Hasenbestand gesichert, die vermehren sich einfach schnell, deshalb liegt ständig Hase auf dem Tisch. Der Wolf wird gejagt, obwohl verboten. Da kann es schon passieren dass der Jäger dem Wolf mit dem Jeep hinterher setzt, und zwar quer übers Feld. Angeblich reißen sie ja jetzt schon Kühe und Schafe. Belegt ist das nicht, bewiesen auch nicht. Die Leute haben Angst und sind genervt und nutzen das als Vorwand.
Was sich allerdings bewiesen hat, die Natur hat sich noch immer selbst reguliert. Zumindest den Artenbestand. Und ein guter Wildhüter, schützt seinen Wald und sein Tier vor Krankheiten, Übergriffen etc. aller Art, vor Plünderung, etc.
Und die Argumentation durch die Jagd Krankheiten oder deren Übertragung eindämmen zu wollen, auch das ist erwiesener Humbug.
Aber.. wie so oft, nutzen die Menschen die Möglichkeit hier zu sprechen, die sich sowieso ... einig sind.

824. Kommentar von :Ohne Name

823

Sehr geehrte Redaktion. Die Behauptung, der Jäger würde durch die ständige Tötungspraxis abstumpfen und dann die Parallele zu ziehen, Jäger würden regelmässig an Gewaltverbrechen beteiligt sein ist nicht nur nicht wahr, sondern eine bodenlose Unverschämtheit.

Kommentar vom Moderator

Anmerkung der Redaktion

Sehr geehrte Nutzerinnen, sehr geehrte Nutzer,

in der aktuellen Debatte müssen wir leider feststellen, dass die Funktion, Kommentare als anstößig zu melden, missbräuchlich verwendet wird.
Die Funktion dient dazu, Kommentare, die gegen die Netiquette verstoßen, der Redaktion zu melden. Sie ist nicht dafür gedacht, Kommentare zeitweise auszublenden,

Sehr geehrte Nutzerinnen, sehr geehrte Nutzer,

in der aktuellen Debatte müssen wir leider feststellen, dass die Funktion, Kommentare als anstößig zu melden, missbräuchlich verwendet wird.
Die Funktion dient dazu, Kommentare, die gegen die Netiquette verstoßen, der Redaktion zu melden. Sie ist nicht dafür gedacht, Kommentare zeitweise auszublenden, die nicht der persönlichen Meinung entsprechen.

Ein als anstößig gemeldeter Kommentar wird von der Redaktion geprüft. Entspricht der Kommentar den Vorgaben der Netiquette, wird er wieder freigeschaltet.

Bitte melden Sie nur die Kommentare als anstößig, von denen Sie einen Verstoß gegen die Netiquette vermuten. Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redaktionsteam

823. Kommentar von :Ohne Name

Sachlich schon lange entschieden

Es gibt wissenschaftliche Studien, die belegen, dass die Jagd in jeder Form schädlich für die Natur ist. Es ist keineswegs so, dass sie für ein ökologisches Gleichgewicht sorgen würde, sondern sie verzerrt dieses. Die Natur braucht eine gewisse Zeit, dann kommt ein natürliches ökologisches Gleichgewicht zustande, wie es ja bekennend auch von der

Es gibt wissenschaftliche Studien, die belegen, dass die Jagd in jeder Form schädlich für die Natur ist. Es ist keineswegs so, dass sie für ein ökologisches Gleichgewicht sorgen würde, sondern sie verzerrt dieses. Die Natur braucht eine gewisse Zeit, dann kommt ein natürliches ökologisches Gleichgewicht zustande, wie es ja bekennend auch von der Jägerlobby gewünscht ist. Einen Jäger braucht niemand. Das bekommt die Natur alleine hin!
Es ist weiter wissenschaftlich nachgewiesen, dass Jäger ein deutlich höheres Aggressionspotential gegenüber anderen Menschen tragen, als es der Durchschnitt bei allen Menschen ist. Es ist naheliegend, dass Jäger ihre Aggressionen durch das Töten von Tieren ausleben. Es gibt zahlreiche Fälle, die belegen, dass dies nicht "human" geschieht. Jäger quälen Tiere unnötig und schlachten diese regelrecht ab. Damit verstoßen Sie gegen bestehende Gesetze. Es ist aber nicht so, dass Jäger ihren Gewalttrieb an Tieren ausleben und dafür alle Menschen sicher vor ihnen sind. Das Gegenteil ist der Fall: Ein Jäger stumpft durch die regelmäßige Tötungspraxis ab. Die Hemmschwelle, auch auf Menschen loszugehen, wird dadurch vermindert. Es gibt regelmäßig Parallelen bei Gewaltverbrechen, wo im Nachgang festgestellt wird, dass der Täter ein passionierter Jäger war.
Ich halte es für eine enorme Heuchelei, zu behaupten, man würde jagen, um die Natur zu schützen. Auf der anderen Seite wird durch regelmäßige Fütterungsaktionen dafür gesorgt, dass immer genug Tiere zum Abschießen vorhanden sind. Jeder Jäger muss dazu stehen, dass er jagen will, weil er Spaß am Töten hat.
Wir als Gesellschaft müssen uns dann fragen, ob wir eine solche Entwicklung möchten.
Ich bin schon alleine wegen der rationalen Argumente entschieden gegen die Jagd.
Ich halte die zahlreichen Verbindungen der Jägerlobby in die Politik für äußerst problematisch, wenn hier jemals eine vernünftige Entscheidung getroffen werden soll. Ein Politiker muss seine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft kennen!

Wir müssen die Jagd komplett abschaffen!

Kommentar vom Moderator

Anmerkung der Redaktion

Sehr geehrte Nutzerin/Sehr geehrter Nutzer,

wir freuen uns über lebendige und kontroverse Debatten auf dem Beteiligungsportal der Landesregierung. Denn Demokratie lebt von der Meinungsvielfalt. Aber diese Debatte sollte dennoch fair und an der Sache orientiert sein.

Selbst wenn in einigen Fällen nicht explizit gegen die Vorgaben der Netiquette versto

Sehr geehrte Nutzerin/Sehr geehrter Nutzer,

wir freuen uns über lebendige und kontroverse Debatten auf dem Beteiligungsportal der Landesregierung. Denn Demokratie lebt von der Meinungsvielfalt. Aber diese Debatte sollte dennoch fair und an der Sache orientiert sein.

Selbst wenn in einigen Fällen nicht explizit gegen die Vorgaben der Netiquette verstoßen wird, sind einige Kommentare in Wortwahl und Inhalt respektlos und unfair gegenüber anderen Personen oder Personengruppen. Zudem fehlt vielfach der klare inhaltliche Bezug zum vorliegenden Gesetzentwurf. Für eine solche Form der Debatte ist das Beteiligungsportal der Landesregierung jedoch der falsche Ort.

Bitte halten auch Sie sich an die Netiquette, damit auch alle anderen Nutzerinnen und Nutzer des Beteiligungsportals von einer fairen und sachlichen Debatte profitieren können. Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redaktionsteam

822. Kommentar von :Ohne Name

Mehr Tierschutz - Weiter so!

Die Jagd gehört eigentlich verboten, zumindest aber streng reguliert.

Leibe Jäger unt interessierte, schauen Sie doch selbst: http://www.peta.de/Jagd-BW#thx

Hier finden Sie im übrigen auch die vielfach angesprochenen Widerholungen.

821. Kommentar von :Ohne Name

Jäger geben zu, dass sie Wildschweinbestände nicht regulieren können

"Der deutsche Jäger ist der Regulator der heimischen Wildbahn. Dieses Dogma wurde in der Vergangenheit häufig gelehrt, und viele glauben es. Schaut man sich die steigenden Schwarzwildbestände und deren Ursachen an, wird man skeptisch, ob wir Jäger diesem Wahrheitsanspruch gerecht werden können. ...."

"Der deutsche Jäger ist der Regulator der heimischen Wildbahn. Dieses Dogma wurde in der Vergangenheit häufig gelehrt, und viele glauben es. Schaut man sich die steigenden Schwarzwildbestände und deren Ursachen an, wird man skeptisch, ob wir Jäger diesem Wahrheitsanspruch gerecht werden können. ...."

www.wildundhund.de/home/8246-ende-eines-dogmas

Der Autor verschleiert allerdings, dass Hege und Jagd selbst einen erheblichen Anteil an der "Wildschweinschwemme " haben.

Durch Zufütterungen werden naturgegebene Nahrungsengpässe etwa im Winter, auf die Wildtiere mit geringeren Geburtenraten reagieren würden, wieder ausgehebelt. Beispielsweise werden über die Kirrjagd ähnliche Energiemengen in die Schwarzwildpopulationen eingebracht wie über den gesamten Feldmaisanbau. Selbst das Positionspapier „Schwarzwild in Deutschland“ des Deutschen Jagdschutzverbandes nennt u. a. die „teilweise unverhältnismäßig hohe Verabreichung von Futtermitteln über unsachgemäße Kirrungen und Ablenkfütterungen“ als einen Grund für die hohen Schwarzwildbestände (www.jagd-online.de)

(vgl. auch: ARNOLD, W.: Schwarzwild - Bestandesdynamik und Einflussfaktoren [2011]; HOHMANN, U; HUCKSCHLAG: Schwarzwild: Kirrmais versus Feldmais, Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, Rheinland-Pfalz, Stand 2.3.2010)

Zudem reagieren insbesondere zahlenmäßig starke Wildtierpopulationen wie Rehe, Wildschweine, Füchse oder auch Waschbären auf jagdlich bedingte hohe Verluste und die Zerstörung von Familienverbänden mit erhöhten Reproduktionsraten wie Prof. Dr. Reichholf in seinem Vortrag zum Thema „Jägerlatein und Wildbiologie" an der Universität Basel schlüssig darstellte: http://www.youtube.com/watch?v=vOAufU4lHBQ

Auch eine französische Langzeitstudie wies nach, dass die intensive Bejagung von Wildschweinen in Verbindung mit einem reichen Futterangebot sowohl die Fruchtbarkeit als auch die Geschlechtsreife stimuliert, so dass bereits Frischlingsbachen trächtig werden. (SERVANTY, S. et al (2009) Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure; J Anim Ecol. Nov;78(6):1278-90)

820. Kommentar von :Ohne Name

Guter Anfang!

Das Tierschutzgesetz ist ein guter Anfang, es geht in die richtige Richtung, allerdings kann ich die Punkte die hier schon mehrfach genannt wurden nur bestätigen. Des Gesetz geht leider noch nicht weit genug! Eigentlich sollte die Jagd ganz verboten werden (was Eiegntümern nach einem EGMR Urteil vom letzten Jahr, zumindest auf Ihrem eigenen

Das Tierschutzgesetz ist ein guter Anfang, es geht in die richtige Richtung, allerdings kann ich die Punkte die hier schon mehrfach genannt wurden nur bestätigen. Des Gesetz geht leider noch nicht weit genug! Eigentlich sollte die Jagd ganz verboten werden (was Eiegntümern nach einem EGMR Urteil vom letzten Jahr, zumindest auf Ihrem eigenen Grundstück nun auch endlich möglich ist).

Die genannten Punkte zum Tierschutz sind zu berücksichtigen. Wie auch im Beitrag von Christopher richitg genannt.

819. Kommentar von :Ohne Name

Management durch Behörden statt Eigenverantwortung der Betroffenen

Ich bin seit über 25 Jahren Jäger und seit 17 Jahren Jagdpächter in Baden Württemberg. Mit der Politikern leider überall zu eigenen Regulierungswut versucht dieser Jagdgesetzentwurf in viel Fällen Dinge zu regeln, die in der Praxis in 99 % der Fälle bisher funktioniert haben. Schwarze Schafe können durch Gesetze nicht eingefangen werden –

Ich bin seit über 25 Jahren Jäger und seit 17 Jahren Jagdpächter in Baden Württemberg.
Mit der Politikern leider überall zu eigenen Regulierungswut versucht dieser Jagdgesetzentwurf in viel Fällen Dinge zu regeln, die in der Praxis in 99 % der Fälle bisher funktioniert haben. Schwarze Schafe können durch Gesetze nicht eingefangen werden – sonst bräuchten wir keine Strafrichter mehr.
Hier wird die Entmündigung fachkundiger, engagierter Bürger konsequent fortgeschrieben.
Horst Späth

818. Kommentar von :Ohne Name

Ein Beitrag verschiedene Namen?

irgendwie kommt wiederholt derselbe Beitrag mit verschiedenen Namen!

817. Kommentar von :Ohne Name

Ich bin gegen die Jagd und für mehr Tierschutz

Die Novellierung des Landesjagdgesetzes in Baden-Württemberg ist notwendig und überfällig. Doch obwohl einige Verbesserungen im Bereich Tierschutz vorgesehen sind, bleibt der Entwurf bisher in vielen Punkten deutlich hinter den Erwartungen zurück. Folgende Punkte wären das absolute Minimum, um wenigstens dem im Grundgesetz verankerten

Die Novellierung des Landesjagdgesetzes in Baden-Württemberg ist notwendig und überfällig. Doch obwohl einige Verbesserungen im Bereich Tierschutz vorgesehen sind, bleibt der Entwurf bisher in vielen Punkten deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Folgende Punkte wären das absolute Minimum, um wenigstens dem im Grundgesetz verankerten Tierschutzgesetz gerecht zu werden:

Unkompliziertes Verfahren der Befriedung von Grundflächen aus ethischen Gründen (§ 14 JWMG)
Es ist nicht akzeptabel, dass sich im 21. Jahrhundert Bürger, die die Jagd auf ihrem Grund und Boden aus ethischen Gründen untersagen möchten, einer Gewissensprüfung bis hin zu einer eidesstattlichen Versicherung hinsichtlich ihrer ethischen Orientierung unterziehen müssen. Auch ist nicht nachvollziehbar, warum Jagdgenossenschaft, Jagdpächter, angrenzende Grundeigentümer und Jagdbeirat hier ein Mitspracherecht haben sollen.

Ausnahmsloses Verbot der Baujagd (§ 31 JWMG)
Die Baujagd auf Fuchs und Dachs, egal ob in Kunst- oder Naturbau, ist mit dem Tierschutzgesetz nicht vereinbar. Zum einen stellt die Bekämpfung von natürlichen Prädatoren, nur um die Jagdstrecke der Jäger zu vergrößern, keinen vernünftigen Grund im Sinne des §1 Tierschutzgesetz dar, zum anderen ist das Hetzen eines Tieres auf ein anderes ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Ausnahmsloses Verbot des Schrotschusses auf Vögel (§ 31 JWMG)
Bei dem Schuss mit Schrot auf eine Vogelgruppe kann niemals ausgeschlossen werden, dass Tiere durch Randschrote verletzt werden. Daher muss der Schrotschuss auf Vogelgruppen ausnahmslos verboten werden.

Verbot der Beizjagd (§ 31 JWMG)
Die für die Beizjagd eingesetzten Greifvögel werden fast ausnahmslos in falknerischer Anbindehaltung gehalten. Den Tieren wird dadurch die Möglichkeit genommen, ihr arteigenes Bewegungsverhalten, das Fliegen, frei auszuleben. Diese Form der Tierhaltung ist nicht mit §2 Tierschutzgesetz vereinbar.

Verbot jeglicher Fallenjagd (§31 JWMG)
Auch der Einsatz von Lebendfallen ist mit erheblichen tierschutzrelevanten Problemen verbunden. So fangen auch Lebendfallen nicht selektiv, was immer wieder zu schweren Verletzungen bei Wildtieren führt, die zu groß oder zu klein für die jeweilige Falle sind. Zudem leiden die gefangenen Wildtiere unter erheblichem Stress und nicht wenige sind bis zum Eintreffen des Fallenstellers bereits qualvoll gestorben.

Verbot jeglicher Fütterung und Kirrung (§ 33 JWMG)
Das Füttern oder Anlocken von Wildtieren mit Futter ist mit einem zeitgemäßen Natur- und Artenschutzverständnis nicht vereinbar. Die im Gesetz aufgeführten Ausnahmeregelungen ergeben nicht nur aus ökologischer Sicht keinen Sinn, sondern laden zudem zum Missbrauch ein.

Verbot des Aussetzens jagdbarer Tierarten (§37 JWMG)
Das Aussetzen von gezüchteten Wildtieren jagdbarer Arten, mit dem einzigen Zweck, diese nach einigen Monaten zu erschießen, ist mit einem modernen Tier- und Artenschutzverständnis nicht vereinbar und muss verboten werden.

Verbot der Ausbildung von Jagdhunden an lebenden Tieren (§ 38 JWMG)
Die Ausbildung von Hunden in Schliefanlagen am gefangenen Fuchs oder an flugunfähig gemachten Enten ist mit dem Tierschutz nicht vereinbar. Aufgrund der eingeschränkten Fluchtmöglichkeit bzw. Verhinderung des normalen Fortbewegungsverhaltens leiden die Tiere unter Angst und Stress. Verschiedene Gerichte haben bereits festgestellt, dass die Hundeausbildung an vorübergehend flugunfähig gemachten Enten grundsätzlich gegen das Tierschutzgesetz verstößt.

Mindestens neun Monate Jagdruhe (§41 JWMG)
Die Jagdzeit muss sich an dem natürlichen Verhalten der Tiere und nicht den Wünschen der Jägerschaft orientieren. Jagd während der Brut- und Aufzuchtphase oder im Winter verursacht immensen Stress und großes Leid.

Ausnahmsloses Verbot des Abschusses von Haustieren (§ 49 JWMG)
Für den Abschuss von Haustieren durch Jäger gibt es keinen vernünftigen Grund. Den Abschuss von Hunden oder Katzen unter Erlaubnisvorbehalt zu stellen, setzt ein falsches Signal und ist missbrauchsanfällig. Der Abschuss von Hunden und Katzen hat nichts mit Arten- oder Tierschutz zu tun und muss daher ausnahmslos verboten werden.

Kürzung der Liste jagdbarer Arten (Anlage JWMG)
Die Tötung von Tieren ohne vernünftigen Grund (beispielsweise die Jagd auf Konkurrenten des Jägers wie den Fuchs) ist mit dem Tierschutzgesetz nicht vereinbar. Auch widerspricht die Jagd auf im Bestand bedrohte Tierarten dem allgemeinen Verständnis eines zeitgemäßen Natur- und Artenschutzes. Daher muss die Liste der dem Baden-Württemberger Jagd- und Wildmanagement unterstellten Arten erheblich gekürzt werden. Zu streichen sind wenigstens Dachs, Fuchs, Hermelin, Steinmarder, Wildkaninchen, Baummarder, Feldhase, Iltis, Luchs, Wildkatze sowie sämtliche Vogelarten.

Zahlreiche Studien sowie Aussagen renommierter Wildbiologen bestätigen, dass die Jagd nicht dazu geeignet ist, Wildbestände dauerhaft zu regulieren. Professor Dr. Josef Reichholf, ein namhafter Biologe der TU München, weist beispielsweise darauf hin, dass eine natürliche Regulation der waldbewohnenden Tierpopulationen im Wesentlichen nicht durch Prädatoren, sondern durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet. Servanty et al (1) wiesen nach, dass Wildschweine in jagdfreien Gebieten eine geringere Populationsdichte aufweisen als in bejagtem Territorium. Demnach führt ein hoher Jagddruck auch zu deutlich höheren Reproduktionsraten.

Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, eine Diskussion über ein grundsätzliches Verbot der Jagd zu führen.

(1) Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.