Handlungsfeld Gesundheit
Ziel / Nutzen: Ziel ist die Stärkung der Überwachung, Prävention und der Bekämpfung von Zoonosen.
Beschreibung: Um die Überwachung, Prävention und Bekämpfung von Zoonosen zu stärken, sollen regelmäßige fachliche Austauschtreffen zwischen Sozialministerium (SM) und Landwirtschaftsministerium (MLR) / Landesgesundheitsamt (LGA) sowie Chemische und Veterinäruntersuchungsämter (CVUA) stattfinden. Interdisziplinäre Fachinformationen und Handreichungen für Gesundheits- und Veterinärämter zu relevanten Zoonosen (West-Nil-Fieber, Tularämie, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Lyme-Borreliose, Krim-Kongo-Fieber, Leishmaniose und vieles andere mehr), wie auch zur Tierseuchenbekämpfung und zum Schutz vor Vektoren, sollen bereitgestellt werden. Überdies sollen gemeinsame Info- und Weiterbildungsveranstaltungen für Human- / Veterinärmedizinerinnen und Human- / Veterinärmediziner und andere des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) angeboten werden. Zuletzt soll die Überwachung verstärkt und Öffentlichkeitsarbeit zu relevanten Zoonosen betrieben werden.
Zuständigkeit: Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, Landesgesundheitsamt, Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Beteiligung: Chemische und Veterinäruntersuchungsämter Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart, Staatliches Tierärztliches Untersuchungsamt Aulendorf, Gesundheitsämter, Veterinärämter, Task Force Tierseuchen
Umsetzungsbeginn(-abschluss): 2023+
Ziel / Nutzen: Ziel ist die Stärkung eines passiven Aedes albopictus Monitorings durch die Bevölkerung (Citizen-Science-Ansatz), um frühzeitig Aedes albopictus Populationen zu identifizieren, zu bekämpfen, und dadurch das Risiko autochthoner Arbovirus-Infektionen zu minimieren.
Beschreibung: Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) hat sich in den vergangenen Jahren in Baden-Württemberg weiter ausgebreitet. Es muss ein landesweites Monitoring eingerichtet werden, damit der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) das Risiko autochthoner Arbovirus-Infektionen (zum Beispiel Dengue-Fieber oder Zika) durch infizierte Reisende besser einschätzen und Maßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz umsetzen kann. Erfahrungen aus anderen Ländern haben gezeigt, dass bevölkerungsbasierte Ansätze (citizen science) eine kosteneffektive Möglichkeit sind, die Verbreitung der Mücke zu erfassen und Präventionsstrategien umzusetzen. Hierfür ist es erforderlich, die Bevölkerung in den Gunsträumen fortlaufend über die asiatische Tigermücke zu informieren und zu sensibilisieren. Die Umsetzung von Maßnahmen zur asiatischen Tigermücke und Arbovirosen erfolgt auf regionaler Ebene in betroffenen Gemeinden und Kreisen über die zuständigen Gesundheitsämter. Daher ist es dringend notwendig, die Kapazitäten der Gesundheitsämter in betroffenen Landkreisen und kreisfreien Städten zur asiatischen Tigermücke und Arbovirosen zu stärken. Für die landesweite Beobachtung und Bewertung des Auftretens der asiatischen Tigermücke ist die zentrale Erfassung der Tigermücken-Nachweise nach Region, Zeitpunkt der Identifizierung und Befallsstärke auf Landesebene vorgesehen. Folgende Aktivitäten sind Teil des Citizen-Science-Ansatzes für ein integriertes Monitoring der asiatischen Tigermücke:
- Durchführung von Informationskampagnen für Bürgerinnen und Bürger zur asiatischen Tigermücke in Gunsträumen der asiatischen Tigermücke
- Kapazitätsstärkung des ÖGD in Gunsträumen für die Bestimmung adulter asiatischer Tigermücken bei Einsendung oder Meldung von Funden durch Bürgerinnen und Bürger, Einschätzung der Lage und Risikoeinschätzung zu autochthonen Arbovirus-Infektionen (wie beispielsweise Dengue, Zika und Chikungunya)
- Möglichkeit der Bestimmung der asiatischen Tigermücke auf Ebene der Landkreise in Gunsträumen der asiatischen Tigermücke, auf Landesebene durch das Landesgesundheitsamt, die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) e.V. und den Mückenatlas
- Zusammenführung und Kartierung von Funden und Populationen der asiatischen Tigermücke in Baden-Württemberg und online Veröffentlichung
- Regelmäßiger Austausch zwischen betroffenen Gesundheitsämtern und dem Landesgesundheitsamt zur asiatischen Tigermücke und Arbovirosen
- Fachliche Unterstützung für betroffene Gesundheitsämter durch das Landesgesundheitsamt zur asiatischen Tigermücke und Arbovirosen
- Fortlaufende Bewertung der Verbreitungssituation von Aedes albopictus in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen
Zuständigkeit: Landesgesundheitsamt, Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg
Beteiligung: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, KABS e.V., Gesundheitsämter, Umweltämter
Umsetzungsbeginn(-abschluss): 2022
Ziel / Nutzen: Vorbereitung auf die Verbreitung des West-Nil-Virus in Baden-Württemberg
Beschreibung: Seit Auftreten im Sommer 2018 hat sich das West-Nil-Virus erfolgreich in den Vogel- und Mückenpopulationen in Nordostdeutschland etabliert. Vereinzelt kommt es auch zu mückenassoziierten autochthonen West-Nil-Fieber-Fällen. Eine Verbreitung des Virus nach Baden-Württemberg erscheint möglich. Um sich darauf vorzubereiten, muss die West-Nil-Virus-Surveillance gestärkt und ein West-Nil-Virus-Preparedness-Plan entwickelt werden. Im Rahmen der Vorbereitung auf die Verbreitung des West-Nil-Virus werden folgende Maßnahmen getroffen:
- Durchführung einer Risikoanalyse zu humanen West-Nil-Virus-Infektionen in Baden-Württemberg
- Entwicklung eines Preparedness-Plans unter Berücksichtigung der Erfahrungen anderer Bundesländer und betroffener Länder der Europäischen Union (EU)
- Sensibilisierungsmaßnahmen zu West-Nil-Fieber Symptomatik für medizinisches Personal
- Etablierung einer engen Zusammenarbeit zwischen Sozialministerium (SM) und Landwirtschaftsministerium (MLR)
Zuständigkeit: Landesgesundheitsamt, Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg
Beteiligung: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Chemische und Veterinäruntersuchungsämter, Gesundheitsämter, Veterinärämter
Umsetzungsbeginn(-abschluss): 2022
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