Manche meiner Schülerinnen und Schüler haben 38 Wochenstunden. Unterricht. Dazu kommen noch Hausaufgaben, Vorbereitungen auf Klassenarbeiten, Referate etc. Kann das sinnvoll sein?
49.
Kommentar von :ohne Name 62641
Zeit ist alles was wir brauchen!
Ein Wechsel von G9 nach G8 wurde für uns Lehrkräfte in einer Nacht- und Nebelaktion durchgeführt und wir hatten kein Mitspracherecht. Es wurde immer erläutert, dass in den neuen Bundesländern auch 8 Jahre zum Abitur reichen. Das waren und sind teilweise die Spitzen in unserer Bildungslandschaft. Sachsen und Thüringen belegen in PISA und anderen
Ein Wechsel von G9 nach G8 wurde für uns Lehrkräfte in einer Nacht- und Nebelaktion durchgeführt und wir hatten kein Mitspracherecht. Es wurde immer erläutert, dass in den neuen Bundesländern auch 8 Jahre zum Abitur reichen. Das waren und sind teilweise die Spitzen in unserer Bildungslandschaft. Sachsen und Thüringen belegen in PISA und anderen Tests die oberen Plätze.
Und was ist bei uns in BW passiert? Wir sinken von Jahr zu Jahr in der Rangliste nach unten. Die SchülerInnen haben keine Zeit mehr das Gelernte anzuwenden, der Bildungsplan wurde ausgedünnt, auf dem Papier, kein kgV und ggT mehr aber Bruchrechnen sollen sie beherrschen. Chaos in der Geometrie, aber im Abitur hängt 30% davon ab. Wahrscheinlichkeitsrechnung wird jetzt nachjustiert, jetzt erfahren wir, was wir hätten für das ABI24 schon in Klasse 8, 9 und 10 hätten im Unterricht machen sollen. Das sind nur ein paar wenige Punkte, die auch die Situation der Lehrkräfte beschreibt. Wir brauchen keine Fortbildungen, wie man unterrichtet und was, sondern mal wieder Zeit zum Unterrichten und Üben.
Wenn man mal ein paar Wochen im Jahr nicht da ist (2 Wochen krank mit Corona, Studienfahrten, Austausche, Schullandheim, Exkursionen und Ähnliches) und dann dadurch den Stoff im Jahrgang nicht schafft, ist zu erkennen, dass zu wenig Zeit bleibt. Das ganze System ist zu eng gestrickt. Die Lehrerinnen und Lehrer sollten auch Zeit haben pädagogisch wirken zu können und nicht nur das Wissen eintrichtern, welches bei der nächsten Klassenarbeit bulimie-ähnlich wieder zum Vorschein kommt aber leider nicht den Weg ins Langzeitgedächtnis findet.
Ich könnte noch viele weitere Punkte erwähnen, wie Arbeitsgemeinschaften, die nicht mehr stattfinden, weil die SchülerInnen keine Zeit mehr haben, dass SchülerInnen eine 50-h-Woche haben mit Hausaufgaben und Lernen, mit GfS-Vorbereitung, Vokabellernen u.s.w.
Wir sind noch nicht da angekommen, dass wir die Fremdsprachen streichen, Herr Kretschmann, wir sollten den Kindern diese Bildung nicht nehmen. Auch das kleine 1x1 reicht nicht, um den Fachkräftemangel in Deutschland bzw. Baden Württemberg zu beseitigen, aber vielleicht können wir die fehlenden Fachkräfte irgendwann sowieso nicht mehr zählen.
Das und noch viel mehr bewegt mich als Lehrerin und dass nun unqualifizierte Menschen über Bildungsgänge von Kindern entscheiden sollen, nur weil sie auch einmal vor 30 Jahren in einem 9-jährigen Gymnasium Abitur gemacht haben.
50.
Kommentar von :ohne Name 62662
Stundenplanstruktur / Terminplanung
Ganz unabhängig von G8 oder G9: Es wäre hilfreich, wenn Lehrkräfte mit einem geringen Deputat (z.B. 12 oder 14 Deputatsstunden) nicht von der ersten bis zur neunten Stunde -mit 2-3 Hohlstunden und an einem weiteren Tag von der ersten bis zur sechsten (oder 7. Stunde) mit Hohlstunden eingesetzt würden. 5 Hohlstunden oder mehr sind schon arg bei
Ganz unabhängig von G8 oder G9: Es wäre hilfreich, wenn Lehrkräfte mit einem geringen Deputat (z.B. 12 oder 14 Deputatsstunden) nicht von der ersten bis zur neunten Stunde -mit 2-3 Hohlstunden und an einem weiteren Tag von der ersten bis zur sechsten (oder 7. Stunde) mit Hohlstunden eingesetzt würden. 5 Hohlstunden oder mehr sind schon arg bei wenigen Deputatsstunden. Es betrifft jedes Schuljahr ein paar Kolleg/innen. Und man reduziert ja sein Deputat nicht zum Spaß: Kleine Kinder und kranke oder gar pflegebedürftige nahe Angehörige sowie eigene Erkrankungen sind meist der Grund für die drastische Reduzierung auf nur 50-60%. Auch fände ich es gerechter, wenn Lehrkräfte mit einem 50-60%-Stunden-Deputat nicht die gleiche Anzahl an Pausenaufsichten haben würden wie jemand mit einem vollem Deputat. Insgesamt wäre es für alle gut, wenn man das erste Schulhalbjahr nicht so extrem vollpacken würde mit Ausflügen, Klassenfahrten, Chorfahrten, Kletterparks, Projekttagen, etc. p.p. Das zehrt an den Kräften aller. Der Terminkalender ist zudem an vielen Stellen geblockt, so dass man oft tagelang keine Klassenarbeiten schreiben darf (betrifft alle Klassenstufen, die Kursstufe aber zum Glück nicht). Die Klassenarbeiten ballen sich dann, und sowohl Schüler als auch Lehrer sind dadurch gestresst. Zudem sind Kolleg/innen mit einem geringen Deputat dann auch sehr oft an ihrem unterrichtsfreien Tag voll eingespannt (Projekte, Ausflüge, Konferenzen, etc.). Da bleibt nicht immer viel Zeit und Kraft, um sich um Kinder und Angehörige usw. zu kümmern, deretwegen man ja sein Deputat reduziert hat.
Zur Besoldung: Ich finde es aufgrund der steigenden Anforderungen und Belastungen des Lehrerberufes gut, dass in Hamburg die Grundschullehrer/innen auf A13 hochgestuft wurden. Es wäre dementsprechend fair, die Gymnasiallehrer alle auf A14 hochzustufen. Und diejenigen mit A14 auf A15.
Ich bin übrigens absolut für G9. Es ist alles nur noch hektisch und teilweise oberflächlich, seit G8 eingeführt wurde. Für den Hochbegabtenzug funktioniert G8 gut. Aber für die Regelklassen, die sehr heterogen sind, leider nicht für jeden Schüler / jede Schülerin.
4.
Kommentar von :ohne Name 54123
G8 schafft freie Tage
Dank G8 können die Lehrer ihre Stundenzahl an weniger Tagen unterbringen, haben kompaktere Pläne und die Wahrscheinlichkeit auf freie Tage steigt.
11.
Kommentar von :Käptn Blaubär
Schüler als Menschen sehen
Viele Lehrkräfte haben ihren Beruf gewählt, weil Sie gerne Menschen begeistern und mit ihnen arbeiten wollen. Die am Gymnasium zentrale Fachlichkeit steht außer Frage, der Mangel an Zeit für persönliche Gespräche, formatives Assessment und konstruktives Feedback leider auch. Lehrkräfte sparen so notgedrungen an dem, was nach der Hattie-Studie sich
Viele Lehrkräfte haben ihren Beruf gewählt, weil Sie gerne Menschen begeistern und mit ihnen arbeiten wollen. Die am Gymnasium zentrale Fachlichkeit steht außer Frage, der Mangel an Zeit für persönliche Gespräche, formatives Assessment und konstruktives Feedback leider auch. Lehrkräfte sparen so notgedrungen an dem, was nach der Hattie-Studie sich als besonders wirksam erwiesen hat; am Aufbau persönlicher Beziehungen zu den Lernenden. Bildungsinhalte müssen nicht weiter reduziert werden, die Kompetenzorientierung war und ist richtig. Einen deutlich positiven Effekt hätte man, wenn die Inhalte mit mehr Zeit und Tiefgang in der Breite der Klasse unterrichtet werden könnten. So blieben dann auch mehr SuS dem Gymnasium auch nach Klasse 10 erhalten, statt auf ein Berufliches Gymnasium zu wechseln, um so G9 durch die „Hintertür“ zu bekommen.
48.
Kommentar von :Angela Raith
Attraktivität des Lehrkräfteberufs
Das G8-Gymansium bietet weniger Freiräume zur Entfaltung von kreativem Potential und individuellen Interessen. Genau darin würden gerade Kunstlehrer*innen die SuS gerne begleiten. Die Einschränkung dieser Freiräume durch G8 ist für Kunstlehrer*innen wenig attraktiv!
56.
Kommentar von :Teachfluencer
Besoldung und Beförderungschancen
Als Lehrkraft an einer der wenigen Modellgymnasien, die eben G9 anbieten, kann ich den Vergleich täglich erleben und sehen. Wir werden ganz klar geradezu überrannt, weil Eltern ganz bewusst ihre Kinder im G9 anmelden. Wir sind eigentlich eine vierzügige Schule und müssen uns jährlich immer die Genehmigung für einen 5. Zug einholen, damit wir allen
Als Lehrkraft an einer der wenigen Modellgymnasien, die eben G9 anbieten, kann ich den Vergleich täglich erleben und sehen. Wir werden ganz klar geradezu überrannt, weil Eltern ganz bewusst ihre Kinder im G9 anmelden. Wir sind eigentlich eine vierzügige Schule und müssen uns jährlich immer die Genehmigung für einen 5. Zug einholen, damit wir allen einen Platz bieten können.
Die Bewerbung, die Ausarbeitung des G9 Konzepts und die tägliche Arbeit an unseren Wahlbereich wird und wurde vom Kollegium selbst gestemmt. Dafür wurde seit Jahren keine Lehrkraft befördert und A13 Kolleginnen und Kollegen warten zum Teil mehr als 17!!!!!! Jahre auf eine Beförderung zu A14. Da soll noch jemand hochmotiviert sein? Das ist wirklich massiv mangelnde Wertschätzung.
Da ich sowohl G8 und G9 unterrichtet, zum Abitur gebracht und die Umstellung hin und her mitgestaltet habe, kann ich ganz klar sagen, G9!!!
59.
Kommentar von :ohne Name 62875
Hausaufgaben im G8
34 bis 36 Wochenstunden haben die Schüler im G8, da schaffen viele keine Hausaufgaben mehr und das Vokabellernen bleibt auf der Strecke.
Wenn die halbe Klasse keine Hausaufgaben hat, liegt das nicht am fehlenden Willen, sondern die Schüler können einfach nicht mehr. Sollten im G8 die Hausaufgaben abgeschafft werden? Darüber kann man sich
34 bis 36 Wochenstunden haben die Schüler im G8, da schaffen viele keine Hausaufgaben mehr und das Vokabellernen bleibt auf der Strecke.
Wenn die halbe Klasse keine Hausaufgaben hat, liegt das nicht am fehlenden Willen, sondern die Schüler können einfach nicht mehr. Sollten im G8 die Hausaufgaben abgeschafft werden? Darüber kann man sich austauschen. Allerdings ist gerade im G8 das Üben zu Hause besonders wichtig, da der Schulalltag aufgrund des anspruchsvollen und prall gefüllten Lehrplans keine Zeit zum Üben lässt.
Das heißt: Im Unterricht müssen die Schüler sehr schnell, sehr viel aufnehmen ud zum Üben zu Hause reicht oft die Kraft nicht mehr.
Sinnvolles Lernen sieht anders aus.
60.
Kommentar von :ohne Name 62893
Für G9
Warum wurden und werden Systeme abgeschafft, die funktioniert haben und sich bewährt haben und durch etwas ersetzt, wovon alle Experten und Betroffene abraten?
G9, das dreigliedrige Schulsystem und die Grundschulempfehlungen waren bewährt und hatten ihre Berechtigung.
G9 wieder einzuführen ist ein längst überfälliger Schritt, der notwendige
Warum wurden und werden Systeme abgeschafft, die funktioniert haben und sich bewährt haben und durch etwas ersetzt, wovon alle Experten und Betroffene abraten?
G9, das dreigliedrige Schulsystem und die Grundschulempfehlungen waren bewährt und hatten ihre Berechtigung.
G9 wieder einzuführen ist ein längst überfälliger Schritt, der notwendige ist, um die Kinder wieder fit für die Zukunft und fit für die Schule zu machen.
G9 bietet den Lernenden die Möglichkeit endlich wieder Zeit zum Lernen zu haben. Ganz nebenbei können so auch Lücken und Versäumnissen aus der Corona Zeit aufgefangen und wieder geschlossen werden.
G9 bietet den Eltern Entlastung, weil das Lernen und auch die Festigung des gelernten wieder in der Schule stattfinden kann und nicht zu Hause.
G9 ist notwendig für die Zukunft des Lernens, weil neue Inhalte und Fächer (bzw. alte Bekannte wie Informatik, die auch ohne Sinn und Verstand abgeschafft wurden, was überhaupt nicht zu der angestrebten Digitalisierung der Schule gepasst hat) den dafür nötigen Raum und die Zeit gibt um nachhaltig eingeführt zu werden.
G9 bringt den weiterführenden Bildungswegen (nicht jede/jeder muss an die Uni oder Fachhochschule, auch das Handwerk ist sehr anspruchsvoll) selbstständigere und besser vorbereitete Lernende.
G9 gibt Zeit, nicht nur mündige Konsumenten, sondern auch wieder mündige Bürgerinnen und Bürger heranzubilden. (Oder ist das nicht mehr gewünscht?)
Aber: G9 kostet Geld! Es braucht mehr Lehrende, mehr Räume für die gröbere Anzahl von Lernenden, die länger in den Schulen verbleiben, mehr Lehrmittel….. Dieses Geld währe sinnvoll in unser aller Zukunft investiert. Es heißt doch ständig, dass wir mehr gut ausgebildet Fachkräfte brauchen. Eine gute Schulische Ausbildung (im dreigliedrigen Schulsystem, jede/jeder nach seinem/ihren Fähigkeiten fordern und fördern!) ist der einzige Garant hierfür.
Ich persönlich sehe in der Wiedereinführung von G9 (und am besten auch wieder des dreigliedrigen Schulsystems) die einzig wirklich sinnvolle Chance die Herausforderungen der heutigen Zeit und der Zukunft zu meistern.
62.
Kommentar von :ohne Name 62575
für G9
Gutes Lehren bedarf "elastischer Zeitfenster". G9 bietet das der Lehrkraft.
Die dreijärige Oberstufe erlaubt es, den Schüler*innen eine stabile Abi-Vorbereitung zu vermitteln.
Die Stoff-Rekapitulation kann in der Hand der Lehrkraft bleiben und wird nicht an externe Abi-Vorbereitungskurse ausgelagert.
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Kommentare : zu Bedürfnisse von Lehrkräften
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38 Wochenstunden
Manche meiner Schülerinnen und Schüler haben 38 Wochenstunden. Unterricht. Dazu kommen noch Hausaufgaben, Vorbereitungen auf Klassenarbeiten, Referate etc. Kann das sinnvoll sein?
Zeit ist alles was wir brauchen!
Ein Wechsel von G9 nach G8 wurde für uns Lehrkräfte in einer Nacht- und Nebelaktion durchgeführt und wir hatten kein Mitspracherecht. Es wurde immer erläutert, dass in den neuen Bundesländern auch 8 Jahre zum Abitur reichen. Das waren und sind teilweise die Spitzen in unserer Bildungslandschaft. Sachsen und Thüringen belegen in PISA und anderen
Ein Wechsel von G9 nach G8 wurde für uns Lehrkräfte in einer Nacht- und Nebelaktion durchgeführt und wir hatten kein Mitspracherecht. Es wurde immer erläutert, dass in den neuen Bundesländern auch 8 Jahre zum Abitur reichen. Das waren und sind teilweise die Spitzen in unserer Bildungslandschaft. Sachsen und Thüringen belegen in PISA und anderen Tests die oberen Plätze.
Und was ist bei uns in BW passiert? Wir sinken von Jahr zu Jahr in der Rangliste nach unten. Die SchülerInnen haben keine Zeit mehr das Gelernte anzuwenden, der Bildungsplan wurde ausgedünnt, auf dem Papier, kein kgV und ggT mehr aber Bruchrechnen sollen sie beherrschen. Chaos in der Geometrie, aber im Abitur hängt 30% davon ab. Wahrscheinlichkeitsrechnung wird jetzt nachjustiert, jetzt erfahren wir, was wir hätten für das ABI24 schon in Klasse 8, 9 und 10 hätten im Unterricht machen sollen. Das sind nur ein paar wenige Punkte, die auch die Situation der Lehrkräfte beschreibt. Wir brauchen keine Fortbildungen, wie man unterrichtet und was, sondern mal wieder Zeit zum Unterrichten und Üben.
Wenn man mal ein paar Wochen im Jahr nicht da ist (2 Wochen krank mit Corona, Studienfahrten, Austausche, Schullandheim, Exkursionen und Ähnliches) und dann dadurch den Stoff im Jahrgang nicht schafft, ist zu erkennen, dass zu wenig Zeit bleibt. Das ganze System ist zu eng gestrickt. Die Lehrerinnen und Lehrer sollten auch Zeit haben pädagogisch wirken zu können und nicht nur das Wissen eintrichtern, welches bei der nächsten Klassenarbeit bulimie-ähnlich wieder zum Vorschein kommt aber leider nicht den Weg ins Langzeitgedächtnis findet.
Ich könnte noch viele weitere Punkte erwähnen, wie Arbeitsgemeinschaften, die nicht mehr stattfinden, weil die SchülerInnen keine Zeit mehr haben, dass SchülerInnen eine 50-h-Woche haben mit Hausaufgaben und Lernen, mit GfS-Vorbereitung, Vokabellernen u.s.w.
Wir sind noch nicht da angekommen, dass wir die Fremdsprachen streichen, Herr Kretschmann, wir sollten den Kindern diese Bildung nicht nehmen. Auch das kleine 1x1 reicht nicht, um den Fachkräftemangel in Deutschland bzw. Baden Württemberg zu beseitigen, aber vielleicht können wir die fehlenden Fachkräfte irgendwann sowieso nicht mehr zählen.
Das und noch viel mehr bewegt mich als Lehrerin und dass nun unqualifizierte Menschen über Bildungsgänge von Kindern entscheiden sollen, nur weil sie auch einmal vor 30 Jahren in einem 9-jährigen Gymnasium Abitur gemacht haben.
Stundenplanstruktur / Terminplanung
Ganz unabhängig von G8 oder G9: Es wäre hilfreich, wenn Lehrkräfte mit einem geringen Deputat (z.B. 12 oder 14 Deputatsstunden) nicht von der ersten bis zur neunten Stunde -mit 2-3 Hohlstunden und an einem weiteren Tag von der ersten bis zur sechsten (oder 7. Stunde) mit Hohlstunden eingesetzt würden. 5 Hohlstunden oder mehr sind schon arg bei
Ganz unabhängig von G8 oder G9: Es wäre hilfreich, wenn Lehrkräfte mit einem geringen Deputat (z.B. 12 oder 14 Deputatsstunden) nicht von der ersten bis zur neunten Stunde -mit 2-3 Hohlstunden und an einem weiteren Tag von der ersten bis zur sechsten (oder 7. Stunde) mit Hohlstunden eingesetzt würden. 5 Hohlstunden oder mehr sind schon arg bei wenigen Deputatsstunden. Es betrifft jedes Schuljahr ein paar Kolleg/innen. Und man reduziert ja sein Deputat nicht zum Spaß: Kleine Kinder und kranke oder gar pflegebedürftige nahe Angehörige sowie eigene Erkrankungen sind meist der Grund für die drastische Reduzierung auf nur 50-60%. Auch fände ich es gerechter, wenn Lehrkräfte mit einem 50-60%-Stunden-Deputat nicht die gleiche Anzahl an Pausenaufsichten haben würden wie jemand mit einem vollem Deputat. Insgesamt wäre es für alle gut, wenn man das erste Schulhalbjahr nicht so extrem vollpacken würde mit Ausflügen, Klassenfahrten, Chorfahrten, Kletterparks, Projekttagen, etc. p.p. Das zehrt an den Kräften aller. Der Terminkalender ist zudem an vielen Stellen geblockt, so dass man oft tagelang keine Klassenarbeiten schreiben darf (betrifft alle Klassenstufen, die Kursstufe aber zum Glück nicht). Die Klassenarbeiten ballen sich dann, und sowohl Schüler als auch Lehrer sind dadurch gestresst. Zudem sind Kolleg/innen mit einem geringen Deputat dann auch sehr oft an ihrem unterrichtsfreien Tag voll eingespannt (Projekte, Ausflüge, Konferenzen, etc.). Da bleibt nicht immer viel Zeit und Kraft, um sich um Kinder und Angehörige usw. zu kümmern, deretwegen man ja sein Deputat reduziert hat.
Zur Besoldung: Ich finde es aufgrund der steigenden Anforderungen und Belastungen des Lehrerberufes gut, dass in Hamburg die Grundschullehrer/innen auf A13 hochgestuft wurden. Es wäre dementsprechend fair, die Gymnasiallehrer alle auf A14 hochzustufen. Und diejenigen mit A14 auf A15.
Ich bin übrigens absolut für G9. Es ist alles nur noch hektisch und teilweise oberflächlich, seit G8 eingeführt wurde. Für den Hochbegabtenzug funktioniert G8 gut. Aber für die Regelklassen, die sehr heterogen sind, leider nicht für jeden Schüler / jede Schülerin.
G8 schafft freie Tage
Dank G8 können die Lehrer ihre Stundenzahl an weniger Tagen unterbringen, haben kompaktere Pläne und die Wahrscheinlichkeit auf freie Tage steigt.
Schüler als Menschen sehen
Viele Lehrkräfte haben ihren Beruf gewählt, weil Sie gerne Menschen begeistern und mit ihnen arbeiten wollen. Die am Gymnasium zentrale Fachlichkeit steht außer Frage, der Mangel an Zeit für persönliche Gespräche, formatives Assessment und konstruktives Feedback leider auch. Lehrkräfte sparen so notgedrungen an dem, was nach der Hattie-Studie sich
Viele Lehrkräfte haben ihren Beruf gewählt, weil Sie gerne Menschen begeistern und mit ihnen arbeiten wollen. Die am Gymnasium zentrale Fachlichkeit steht außer Frage, der Mangel an Zeit für persönliche Gespräche, formatives Assessment und konstruktives Feedback leider auch. Lehrkräfte sparen so notgedrungen an dem, was nach der Hattie-Studie sich als besonders wirksam erwiesen hat; am Aufbau persönlicher Beziehungen zu den Lernenden. Bildungsinhalte müssen nicht weiter reduziert werden, die Kompetenzorientierung war und ist richtig. Einen deutlich positiven Effekt hätte man, wenn die Inhalte mit mehr Zeit und Tiefgang in der Breite der Klasse unterrichtet werden könnten. So blieben dann auch mehr SuS dem Gymnasium auch nach Klasse 10 erhalten, statt auf ein Berufliches Gymnasium zu wechseln, um so G9 durch die „Hintertür“ zu bekommen.
Attraktivität des Lehrkräfteberufs
Das G8-Gymansium bietet weniger Freiräume zur Entfaltung von kreativem Potential und individuellen Interessen. Genau darin würden gerade Kunstlehrer*innen die SuS gerne begleiten. Die Einschränkung dieser Freiräume durch G8 ist für Kunstlehrer*innen wenig attraktiv!
Besoldung und Beförderungschancen
Als Lehrkraft an einer der wenigen Modellgymnasien, die eben G9 anbieten, kann ich den Vergleich täglich erleben und sehen. Wir werden ganz klar geradezu überrannt, weil Eltern ganz bewusst ihre Kinder im G9 anmelden. Wir sind eigentlich eine vierzügige Schule und müssen uns jährlich immer die Genehmigung für einen 5. Zug einholen, damit wir allen
Als Lehrkraft an einer der wenigen Modellgymnasien, die eben G9 anbieten, kann ich den Vergleich täglich erleben und sehen. Wir werden ganz klar geradezu überrannt, weil Eltern ganz bewusst ihre Kinder im G9 anmelden. Wir sind eigentlich eine vierzügige Schule und müssen uns jährlich immer die Genehmigung für einen 5. Zug einholen, damit wir allen einen Platz bieten können.
Die Bewerbung, die Ausarbeitung des G9 Konzepts und die tägliche Arbeit an unseren Wahlbereich wird und wurde vom Kollegium selbst gestemmt. Dafür wurde seit Jahren keine Lehrkraft befördert und A13 Kolleginnen und Kollegen warten zum Teil mehr als 17!!!!!! Jahre auf eine Beförderung zu A14. Da soll noch jemand hochmotiviert sein? Das ist wirklich massiv mangelnde Wertschätzung.
Da ich sowohl G8 und G9 unterrichtet, zum Abitur gebracht und die Umstellung hin und her mitgestaltet habe, kann ich ganz klar sagen, G9!!!
Hausaufgaben im G8
34 bis 36 Wochenstunden haben die Schüler im G8, da schaffen viele keine Hausaufgaben mehr und das Vokabellernen bleibt auf der Strecke. Wenn die halbe Klasse keine Hausaufgaben hat, liegt das nicht am fehlenden Willen, sondern die Schüler können einfach nicht mehr. Sollten im G8 die Hausaufgaben abgeschafft werden? Darüber kann man sich
34 bis 36 Wochenstunden haben die Schüler im G8, da schaffen viele keine Hausaufgaben mehr und das Vokabellernen bleibt auf der Strecke.
Wenn die halbe Klasse keine Hausaufgaben hat, liegt das nicht am fehlenden Willen, sondern die Schüler können einfach nicht mehr. Sollten im G8 die Hausaufgaben abgeschafft werden? Darüber kann man sich austauschen. Allerdings ist gerade im G8 das Üben zu Hause besonders wichtig, da der Schulalltag aufgrund des anspruchsvollen und prall gefüllten Lehrplans keine Zeit zum Üben lässt.
Das heißt: Im Unterricht müssen die Schüler sehr schnell, sehr viel aufnehmen ud zum Üben zu Hause reicht oft die Kraft nicht mehr.
Sinnvolles Lernen sieht anders aus.
Für G9
Warum wurden und werden Systeme abgeschafft, die funktioniert haben und sich bewährt haben und durch etwas ersetzt, wovon alle Experten und Betroffene abraten? G9, das dreigliedrige Schulsystem und die Grundschulempfehlungen waren bewährt und hatten ihre Berechtigung. G9 wieder einzuführen ist ein längst überfälliger Schritt, der notwendige
Warum wurden und werden Systeme abgeschafft, die funktioniert haben und sich bewährt haben und durch etwas ersetzt, wovon alle Experten und Betroffene abraten?
G9, das dreigliedrige Schulsystem und die Grundschulempfehlungen waren bewährt und hatten ihre Berechtigung.
G9 wieder einzuführen ist ein längst überfälliger Schritt, der notwendige ist, um die Kinder wieder fit für die Zukunft und fit für die Schule zu machen.
G9 bietet den Lernenden die Möglichkeit endlich wieder Zeit zum Lernen zu haben. Ganz nebenbei können so auch Lücken und Versäumnissen aus der Corona Zeit aufgefangen und wieder geschlossen werden.
G9 bietet den Eltern Entlastung, weil das Lernen und auch die Festigung des gelernten wieder in der Schule stattfinden kann und nicht zu Hause.
G9 ist notwendig für die Zukunft des Lernens, weil neue Inhalte und Fächer (bzw. alte Bekannte wie Informatik, die auch ohne Sinn und Verstand abgeschafft wurden, was überhaupt nicht zu der angestrebten Digitalisierung der Schule gepasst hat) den dafür nötigen Raum und die Zeit gibt um nachhaltig eingeführt zu werden.
G9 bringt den weiterführenden Bildungswegen (nicht jede/jeder muss an die Uni oder Fachhochschule, auch das Handwerk ist sehr anspruchsvoll) selbstständigere und besser vorbereitete Lernende.
G9 gibt Zeit, nicht nur mündige Konsumenten, sondern auch wieder mündige Bürgerinnen und Bürger heranzubilden. (Oder ist das nicht mehr gewünscht?)
Aber: G9 kostet Geld! Es braucht mehr Lehrende, mehr Räume für die gröbere Anzahl von Lernenden, die länger in den Schulen verbleiben, mehr Lehrmittel….. Dieses Geld währe sinnvoll in unser aller Zukunft investiert. Es heißt doch ständig, dass wir mehr gut ausgebildet Fachkräfte brauchen. Eine gute Schulische Ausbildung (im dreigliedrigen Schulsystem, jede/jeder nach seinem/ihren Fähigkeiten fordern und fördern!) ist der einzige Garant hierfür.
Ich persönlich sehe in der Wiedereinführung von G9 (und am besten auch wieder des dreigliedrigen Schulsystems) die einzig wirklich sinnvolle Chance die Herausforderungen der heutigen Zeit und der Zukunft zu meistern.
für G9
Gutes Lehren bedarf "elastischer Zeitfenster". G9 bietet das der Lehrkraft.
Die dreijärige Oberstufe erlaubt es, den Schüler*innen eine stabile Abi-Vorbereitung zu vermitteln.
Die Stoff-Rekapitulation kann in der Hand der Lehrkraft bleiben und wird nicht an externe Abi-Vorbereitungskurse ausgelagert.