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Schüler der Oberstufe (Quelle: dpa)

Bürgerforum G8/G9

Ressourcen

  • Vergleich der für G8 beziehungsweise G9 benötigten Finanzmittel
  • Bedarf an zusätzlichen Lehrkräften am Gymnasium bei G9
  • „Konnexität“: Land muss gegebenenfalls Mehrkosten der Kommunen übernehmen
  • Transparenz über Finanzmittel (aktuell und künftig) für den Bildungsbereich / für die Ausstattung der Gymnasien
  • Schulräume (Kosten für Schulträger, Schulhausbau)
  • Verteilung der Finanzmittel zwischen den Schularten und den Förderungen
  • Ressourcen-Gerechtigkeit: Finanzplan des Landes
  • Bei knappen Haushaltsmitteln: Festlegung von Prioritäten

Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Ressourcen

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2. Kommentar von :ohne Name 53338

Kein Ausspielen gegen frühkindliche Förderung

Ich bin der Meinung, dass dieses noch so reiche Bundesland sich sowohl eine qualitativ bessere frühkindliche Förderung (mitkostenfreiem verpflichtendem letzten Kindergartenjahr, stückweise auszubauen) als auch ein qualitativ hochwertiges G9 leisten kann. Andere Bundesländer machen es vor. Es kann kein entweder-oder geben. Man muss sowohl die

Ich bin der Meinung, dass dieses noch so reiche Bundesland sich sowohl eine qualitativ bessere frühkindliche Förderung (mitkostenfreiem verpflichtendem letzten Kindergartenjahr, stückweise auszubauen) als auch ein qualitativ hochwertiges G9 leisten kann. Andere Bundesländer machen es vor.
Es kann kein entweder-oder geben. Man muss sowohl die letzten 20% auffangen als auch wieder Exzellenz an den allgemeinbildenden Gymnasien besser fördern, ohne psychische Belastung und Druck.
Die "guten" Abiturnoten sind an's G8 angepasst worden. Und eine gute Note sagt noch nichts über die aufgegebenen Hobbys oder das fehlende soziale Engagement. Man muss als Kind und Jugendlicher auch mal Langeweile kennenlernen, um etwas völlig Neues auszuprobieren und nicht 1 Mainstream-Hobby haben, das sich später gut im Lebenslauf macht.
Wer von "Ressourcen-Verschwendung" im Rahmen von Bildung (auf welchem Altersniveau auch immer) redet, hat nicht verstanden, was dieses Bundesland einst stark gemacht hat.
Und nochmal: Es sollte auf ALLEN Ebenen gefördert werden - wo steht, dass man sich nur für eines entscheiden darf? Rheinland-Pfalz leistet sich sowohl ein G9 als auch kostenfreie Kindergärten, und hier sind die Schüler in den Basis-Fertigkeiten besser als in Baden-Württemberg!

4. Kommentar von :Martin Walter

Unredliche Einführung unzulässiger Argumente

Mit der Thematisierung von Ressourcen soll vermutlich darauf hingwiesen werden, dass ein Schuljahr mehr den Staat auch mehr kosten wird. Dieses Argument ist aber nicht zulässig, denn wir sprechen ja über eine Rückkehr zum status quo ante. Und Kostenersparnis war als Argument bei der Kürzung um ein Jahr kein Argument. Mit dem gleichen Recht

Mit der Thematisierung von Ressourcen soll vermutlich darauf hingwiesen werden, dass ein Schuljahr mehr den Staat auch mehr kosten wird. Dieses Argument ist aber nicht zulässig, denn wir sprechen ja über eine Rückkehr zum status quo ante. Und Kostenersparnis war als Argument bei der Kürzung um ein Jahr kein Argument.

Mit dem gleichen Recht könnte ich wichtige Gesundheitsleistungen kürzen, Verkehrsampeln abbauen oder die Feuerwehr abschaffen und dann bei der Diskussion zur Wiedereinführung auf die Kosten verweisen. Hier wird das Bürgerforum offenbar dazu missbraucht, unter dem Deckmantel der "Demokratie" unredliche Argumente einzuführen.

11. Kommentar von :M Fleig

Ressourcenumverteilung

Viele andere Bundesländer sind auch zu G9 zurückgekehrt und haben dies finanziell und personell geschafft. Für das Musterländle sollte dies durch Ressourcenumverteilung auch möglich sein. Finanzielle Unterstützung für die kommunalen Schulträger ist dabei unerlässlich. Die Wiedereinführung einer verbindlichen Grundschulempfehlung könnte dafür

Viele andere Bundesländer sind auch zu G9 zurückgekehrt und haben dies finanziell und personell geschafft. Für das Musterländle sollte dies durch Ressourcenumverteilung auch möglich sein. Finanzielle Unterstützung für die kommunalen Schulträger ist dabei unerlässlich. Die Wiedereinführung einer verbindlichen Grundschulempfehlung könnte dafür sorgen, dass sich die Schülerzahlen an Gymnasien wieder "normalisieren" und jedes Kind eine seinen Bedürfnissen entsprechende Schulbildung erhält. Frustration und Resignation, weil man an den Anforderungen des Gymnasiums scheitert, sollten den Kindern zuliebe vermieden werden - die Durchlässigkeit unseres Schulsystems ermöglicht allen auf verschiedenen Wegen das selbst gesteckte Ziel zu erreichen.

12. Kommentar von :M Fleig

unterrichtsfremde Aufgaben an multiprofessionelle Teams

Unterrichtsfremde Aufgaben (IT-Betreuung, Verwaltungsaufgaben etc.) sollten von multiprofessionellen Teams wahrgenommen werden, damit ausreichend Lehrer für den Unterricht zur Verfügung stehen. Dazu gehört dann aber auch eine finanziell bessere Ausstattung der Schulträger.

1. Kommentar von :ohne Name 53387

Die Frage der Ressourcen sollte weiter gefasst werden

Man müsste ergebnisoffen fragen, an welcher Stelle zusätzliche Ressourcen im Schulsystem eingesetzt werden sollten. Ich bin der Auffassung: NICHT im Gymnasium, das ist ausreichend finanziert, sondern in den Grundschulen. Genauer gesagt, in den Grundschulen, in denen ein besonders hoher Prozentsatz der Kinder nicht richtig lesen kann. Genau dort

Man müsste ergebnisoffen fragen, an welcher Stelle zusätzliche Ressourcen im Schulsystem eingesetzt werden sollten. Ich bin der Auffassung: NICHT im Gymnasium, das ist ausreichend finanziert, sondern in den Grundschulen.

Genauer gesagt, in den Grundschulen, in denen ein besonders hoher Prozentsatz der Kinder nicht richtig lesen kann. Genau dort liegt unser Problem für die Zukunft, denn die 20 Prozent der Kinder, die dazu nicht in der Lage sind, werden später auch nicht ausbildungsfähig sein. Das belastet Wirtschaft und Gesellschaft deutlich mehr als die wenigen Prozent der Kinder, die bei einem Verbleib bei G8 eben nicht ans Gymnasium gehen. Leider haben die Grundschulen in den sozial schwachen Stadtteilen keine solche Lobby wie die G9-Truppe.

Ich bin der festen Auffassung, dass ein Wechsel zu G9 eine gigantische Ressourcenverschwendung ist. Es gibt bereits derzeit genügend Kinder in den Gymnasien und die hervorragenden Abiturnoten, die diese erzielen, belegen sehr eindrucksvoll, dass von "Überforderung" etc., was manche Eltern gerne beklagen, absolut nicht die Rede sein kann.

8. Kommentar von :BildungJetzt

Investition in die Zukunft

Bildung ist KEIN Kostenblock! Bildung ist eine Investition in unser aller Zukunft! Wer an der Bildung spart, spart am falschen Ende.

3. Kommentar von :ohne Name 53644

Zunächst Ersparnis

In den ersten G9-Jahren werden Lehrerstunden gespart, da die G9- Stundentafel pro Klasse im Schnitt 2-3 Stunden weniger Stunden aufweist als die G8-Stundentafel. Auf die notwendige Zunahme der Lehrer nach 8 Jahren kann man sich also lange vorbereiten und entsprechend ausbilden.

9. Kommentar von :G9 jetzt! BW

Nicht absehbare zukünftige Kosten durch wenig belastbare Arbeitnehmer

Leider beobachten alle an Schule Beteiligten, dass immer mehr Schüler unter dem durch das G8 gestiegenen Druck leiden. Die Corona-Pandemie hat die Situation massiv verschärft. Natürlich kann man diese Entwicklung nicht alleine auf die Verkürzung der Gymnasialzeit schieben, diese hat aber einen maßgeblichen Anteil daran. Jugendliche bräuchten

Leider beobachten alle an Schule Beteiligten, dass immer mehr Schüler unter dem durch das G8 gestiegenen Druck leiden. Die Corona-Pandemie hat die Situation massiv verschärft.
Natürlich kann man diese Entwicklung nicht alleine auf die Verkürzung der Gymnasialzeit schieben, diese hat aber einen maßgeblichen Anteil daran. Jugendliche bräuchten gerade in der Pubertät (Mittelstufe!) Freiräume für ihre Entwicklung und kein besonders eng geschnürtes Korsett.
Burnout und Depressionen bereits im Jugendalter nehmen zu, ebenso Angst- oder Essstörungen u.a.. Es bleibt keine Zeit für einen außerschulischen Ausgleich beim Sport oder beim Musizieren, die sozialen Kontakte sind eingeschränkt.
Ein stabiles Fundament für das weitere (Berufs-) Leben sieht anders aus.
Leider muss befürchtet werden, dass sich diese Entwicklung auch auf die Gesundheit und Belastbarkeit der jungen Menschen als Arbeitnehmer auswirkt. Und das könnte ganz schön teuer werden....

10. Kommentar von :G9 jetzt! BW

Wo sind die Schulräume von 2004?

Bis zum Jahr 2004 gab es das G9, also neun Jahrgänge, an allen Gymnasien. Und für alle Klassen auch die entsprechenden Räume. Wo sind diese Räume hingekommen? Es mag sein, dass die Schülerzahl an den Gymnasien aktuell steigt oder deutlich höher ist. Dieser ohnehin nötige Ausbau dieser Schulart kann dann aber nicht dem G9 angelastet werden. Ganz

Bis zum Jahr 2004 gab es das G9, also neun Jahrgänge, an allen Gymnasien. Und für alle Klassen auch die entsprechenden Räume.
Wo sind diese Räume hingekommen?
Es mag sein, dass die Schülerzahl an den Gymnasien aktuell steigt oder deutlich höher ist. Dieser ohnehin nötige Ausbau dieser Schulart kann dann aber nicht dem G9 angelastet werden.
Ganz im Gegenteil würde die G9-Einführung zu einer besseren Verteilung der Schüler auf alle Gymnasien führen. Somit müssten manche G9-Modellschulen dann nicht mehr wegen eines hohen Schüleransturms kostspielig erweitert werden, während benachbarte G8-Gymnasien ausbluten.

13. Kommentar von :ohne Name 54124

G9 geht sogar Lehrerstundenneutral!

Wenn es wirklich ums Geld geht - und da schließe ich mit eigentlich den Stimmen an, dass dieses Geld sehr gut investiert ist - dann kann man G9 auch Lehrerstundenneutral einführen. Ja, das ist nicht die beste Lösung - einfach nur die Stundentafel von Klasse 5-10 auf 5-11 strecken. Aber es ist immer noch besser als ab Klasse 8 drei Nachmittage

Wenn es wirklich ums Geld geht - und da schließe ich mit eigentlich den Stimmen an, dass dieses Geld sehr gut investiert ist - dann kann man G9 auch Lehrerstundenneutral einführen.

Ja, das ist nicht die beste Lösung - einfach nur die Stundentafel von Klasse 5-10 auf 5-11 strecken. Aber es ist immer noch besser als ab Klasse 8 drei Nachmittage Schule, 38-40 Wochenstunden Unterricht plus Klassenarbeiten plus Hausaufgaben plus plus plus.

Ja, ich wünsche mir auch endlich wieder Zeit, mit Schülern auch mal üben zu können und nicht jede Stunde was neues einzuführen - Bulimielernen sonder Gleichen - Projekte zu machen, wirklich nachhaltig arbeiten zu können, Schwerpunkte bei Interessen der Klasse setzen zu können und und und. Damit Schule wieder mehr wird als nur Stoff pauken: Bildung für die Gesellschaft, die die Zukunft gestaltet!

Aber wenn unserer Gesellschaft dies wirklich zu teuer ist - sie sich unbedingt selbst am Gymnasium kaputt sparen möchte - dann soll sie wenigstens den Kindern das Jahr gönnen und einfach die G8 Stundentafel um ein Jahr strecken. Kostet keinen Cent.