Online-Kommentierung
Mit dem Gesetzentwurf soll zuvorderst das Ergebnis der Verhandlungen der Tarifvertragsparteien für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder vom 9. Dezember 2023 zeitgleich eins-zu-eins auf die Besoldung und Versorgung übertragen werden.
Kommentare : zum Gesetz über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen
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Antragsabhängige Alimentation ist verfassungswidrig²
" Für die Fälle tatsächlicher Alleinverdienerfamilien soll ein antragsabhängiger Familienergänzungszuschlag eingeführt werden." Eine antragsabhängige Alimentation widerspricht den hergebrachten Grundsätzen des Berufsbeamtentums. Eine antragsabhängige Alimentation verletzt die Fürsorgepflicht. Eine antragsabhängige Alimentation ist ganz
" Für die Fälle tatsächlicher Alleinverdienerfamilien soll ein antragsabhängiger Familienergänzungszuschlag eingeführt werden."
Eine antragsabhängige Alimentation widerspricht den hergebrachten Grundsätzen des Berufsbeamtentums.
Eine antragsabhängige Alimentation verletzt die Fürsorgepflicht.
Eine antragsabhängige Alimentation ist ganz einfach verfassungswidrig.
Missachtung unseres Grundgesetzes
Das Alimentationsprinzip verpflichtet den Dienstherrn, den Beamten und seine Familie lebenslang angemessen zu alimentieren. Hierzu zählt ihm nach seinem Dienstrang, nach der mit seinem Amt verbundenen Verantwortung und nach Maßgabe der Bedeutung des Berufsbeamtentums für die Allgemeinheit entsprechend der Entwicklung der wirtschaftlichen
Das Alimentationsprinzip verpflichtet den Dienstherrn, den Beamten und seine Familie lebenslang angemessen zu alimentieren. Hierzu zählt ihm nach seinem Dienstrang, nach der mit seinem Amt verbundenen Verantwortung und nach Maßgabe der Bedeutung des Berufsbeamtentums für die Allgemeinheit entsprechend der Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse und des allgemeinen Lebensstandards einen angemessenen Unterhalt zu gewähren. Weiterhin erhält der niedrigst besoldete Beamte, der einen Ehepartner und 2 Kinder hat, auch mit diesem Gesetz deutlich weniger als Grundsicherungsniveau, obwohl die Besoldung mind. 15% höher liegen müsste. Die Abkehr vom Alleinverdienermodell ist hier ja offensichtlich eine weitere Missachtung des Bundesverfassungsgerichts. Soll das neue Gesetz die einseitige Aufkündigung des gegenseitigen Treueverhältnis zum Ausdruck bringen? Ist dem Dienstherrn nach 75-Jährigen bestehen des Grundgesetzes wirklich dessen Inhalt egal?
angepasste prozentuale Erhöhung der Zulagen
Das Gesetz berücksichtigt die Erhöhung der Polizeizulage nicht. Dies sollte zwingend Berücksichtigung finden. Angesichts der Gefahren und der dem Polizeiberuf innewohnenden Verantwortung als Träger des Gewaltmonopols des Staates wäre eine prozentuale Anpassung der Polizeizulage das Mindeste. Vielmehr sollte diese an den Bund angepasst werden,
Das Gesetz berücksichtigt die Erhöhung der Polizeizulage nicht. Dies sollte zwingend Berücksichtigung finden. Angesichts der Gefahren und der dem Polizeiberuf innewohnenden Verantwortung als Träger des Gewaltmonopols des Staates wäre eine prozentuale Anpassung der Polizeizulage das Mindeste.
Vielmehr sollte diese an den Bund angepasst werden, welcher hier sowohl prozentual an die vereinbarten Erhöhungen angleicht, als auch eine um ca. 100€ höhere Polizeizulage ausbezahlt.
Das Gesetz berücksichtigt ebensowenig, dass beim Erhalt der Polizeizulage die Zulagen für den Schichtdienst nur zu 50% ausbezahlt werden. (So dass die schichtdienstleistenden Polizeibeschäftigten einerseits weniger Zulagen erhalten, als vergleichbare Beamte anderer Bundesländer oder des Bundes und zudem nur die Hälfte der Schichtzulage erhalten - weil sie ja eine Polizeizulage bekommen! )
Daher sollte das Gesetz in diesem Bereich nachgearbeitet werden.
Verfassungswidrig
Dieser Gesetzentwurf ist verfassungswidrig. Das Doppelverdienermodell ist nicht ausreichend begründet. Die benannten Gründe für eine einschneidende Veränderung der Verhältnisse bezüglich Alleinverdienermodell und Doppelverdienermodell entsprechen nicht den Anforderungen des BVerfG, siehe 2 BvF 2/18. Insbesondere wird auch nicht klar, warum der
Dieser Gesetzentwurf ist verfassungswidrig.
Das Doppelverdienermodell ist nicht ausreichend begründet. Die benannten Gründe für eine einschneidende Veränderung der Verhältnisse bezüglich Alleinverdienermodell und Doppelverdienermodell entsprechen nicht den Anforderungen des BVerfG, siehe 2 BvF 2/18. Insbesondere wird auch nicht klar, warum der Hinzuverdienst bei exakt 6.000 Euro angesetzt wird. Offensichtlich wurde dieser Betrag gewählt, um kostengünstig rein rechnerisch die Mindestalimentation zu erreichen.
Dazu auch:
DBB NRW Magazin: Derzeit wird im Rahmen der amtsangemessenen Alimentation die Einführung eines Partnereinkommens mit der Begründung diskutiert, dass die „Eckpunktefamilie“ nicht mehr zeitgemäß sei. Offensichtlich soll damit das Abstandsgebot ausgehebelt werden. Wie ist Ihre Einschätzung zu einer solchen Vorgehensweise?
Prof. Di Fabio: Das Amtsverständnis von Art. 33 Abs. 5 GG ist individuell auf die Amtsinhaberin oder den Amtsinhaber bezogen und kann deshalb nicht sozial „kontextualisiert“ werden. Im Übrigen ist der Schutz von Ehe und Familie in Art. 6 Abs. 1 des Grundgesetzes nach wie vor gültig.
Der ehemalige Bundesverfassungsrichter Prof. Di Fabio hat offenbar ein anderes Amtsverständnis als die Landesregierung Baden-Württemberg.
Die Inflationsprämie muss laut § 3 Nr. 11c EStG zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn geleistet werden. Bei der Berechnung der Mindestalimentation wird die Inflationsprämie jedoch als normaler Arbeitslohn betrachtet. Dies ist nicht zulässig.
Gisela Färber (In einem Auschuss des hessischen Landtags): Ich habe ein wunderbares Zitat von dem Erfinder des Alimentationsprinzips gefunden. "Er hat 1807 gesagt: Familienentscheidungen sind private Entscheidungen."
In den niedrigen Besoldungsgruppen überschreiten die Familienzuschläge die Grundbesoldung fast schon bei 3 Kindern. Das ist keine Besoldung nach Amt und Leistung. Das Abstandsgebot ist nicht mehr gewahrt.
Der Sockelbetrag von 200 Euro ebnet die Abstände der Besoldungsgruppen ebenfalls weiter ein und kann daher nicht auf die Besoldung übertragen werden.
=> Mehrere Verstöße gegen Art. 33 Abs. 5 GG finden sich in dem Gesetzentwurf.
Nicht amtsangemessen
Hallo, offensichtlicher nicht verfassungsgemäß kann eingesetzt nicht sein. Nur ein paar Beispiele: - Die letze Anpassung mit angeblicher Neubewertung der Ämter war bereits nicht verfassungsgemäß. Nun beruft man sich darauf. - Abrechnung von Ehegattengehalt (=Herdprämie) ist nicht verfassungsgemäß - Hohe Kinderzuschläge setzten
Hallo,
offensichtlicher nicht verfassungsgemäß kann eingesetzt nicht sein.
Nur ein paar Beispiele:
- Die letze Anpassung mit angeblicher Neubewertung der Ämter war bereits nicht verfassungsgemäß.
Nun beruft man sich darauf.
- Abrechnung von Ehegattengehalt (=Herdprämie) ist nicht verfassungsgemäß
- Hohe Kinderzuschläge setzten Leistungsprinzip außer Kraft
- Inflationsausgleich ist keine Besoldungsanpassung und darf nicht eingerechnet werden
- Sockelzuschlag vermindert den gebotenen und schon verletzeten Mindestabstand
- kein 15 Prozent Abstand zum Bürgergeld
...
Schlechter geht es kaum.
Kaum könnte man mehr seine Geringschätzung für die Beamtenschaft deutlicher machen.
Schon jetzt finden sich keine oder kaum Bewerber.
Wann versteht man endlich, dass die fast alles mit Wertschätzung und viel zu geringer Besoldung zu tun hat?