Gebiet und Zweck
„Gebiet und Zweck“ umfasst die Paragrafen 1 bis 5.
Wortlaut der Gesetzesänderung
§ 1 wird wie folgt geändert:
a) In Absatz 1 werden in Satz 2 die Wörter „10 062 (Hektar)“ durch die Wörter „11 325 (Hektar)“ ersetzt.
b) Absatz 4 wird wie folgt gefasst:
„Die Vorschriften der Verordnung des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum zur Festlegung von Europäischen Vogelschutzgebieten und die jeweiligen Verordnungen der Regierungspräsidien Karlsruhe und Freiburg zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung bleiben in ihrer jeweils gültigen Fassung unberührt.“
In § 2 Absatz 1 wird wie folgt geändert:
a) die Zahl „elf“ durch die Zahl „XXX“ ersetzt.
b) Es wird folgender Satz angefügt:
„Die Grenzen des Nationalparks sind durch die Nationalparkverwaltung bis zum Jahr 2030 flurstückscharf in entsprechenden Detailkarten darzustellen.“
§ 3 wird wie folgt geändert:
a) Absatz 1 wird wie folgt geändert:
aa) Nummer 3 wird wie folgt gefasst:
„den für den Nordschwarzwald charakteristischen Bergmischwald sowie die Moore, Grinden und die natürliche Lebensgemeinschaft der Kare und andere naturschutzfachlich und naturgeschichtlich hochwertige Flächen zu erhalten, die Entwicklung der an diese Erscheinungsformen gebundenen, hochspezialisierten Lebensräume zu ermöglichen und
gegebenenfalls zu fördern.“
bb) Es wird folgender Satz 2 angefügt:
„Die Zwecke sind gleichrangig und im Einzelfall untereinander abzuwägen.“
b) In Absatz 2 Nummer 1 werden nach dem Wort „Entwicklung“ die Wörter „unter den Bedingungen des Klimawandels“ eingefügt.
c) Absatz 3 wird wie folgt neu gefasst:
„Außerdem dient der Nationalpark unter Berücksichtigung der Vorgaben des § 24 Absatz 2 BNatSchG der strukturellen Verbesserung in seinem Umfeld, insbesondere im Bereich Tourismus.“
d) Es wird folgender Absatz 4 angefügt:
(4) Die Prozesschutzflächen des Nationalparks tragen zur Zielerreichung des Landes gemäß § 45 Landeswaldgesetz (LWaldG) bei.
Keine Änderungen.
§ 5 Absatz 1 wird wie folgt geändert:
a) In Nummer 1 werden nach dem Wort „Entwicklung“ die Wörter „unter den Bedingungen des Klimawandels“ eingefügt.
b) In Nummer 2 wird nach dem Wort „liefern,“ die Wörter „auch im Sinne von Lern- und Vergleichsflächen soweit dies nicht mit einer Veränderung des Managements der Flächen im Nationalpark einhergeht,“ eingefügt.
c) Nummer 4 wird folgende Nummer 5 angefügt:
„die Auswirkungen des Klimawandels auf die natürliche Waldentwicklung und die ökosystemaren Zusammenhänge einschließlich der Kohlenstoffbindung in Holz und Boden insbesondere in Zusammenarbeit mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg zu untersuchen und zu dokumentieren und“
d) Die bisherige Nummer 5 wird zu Nummer 6.

Kommentare : zum Gebiet und Zweck
Sie konnten den Gesetzentwurf bis zum 18. Juli 2025 kommentieren. Vielen Dank für Ihre Kommentare!
Grösse
Prinzipiell begrüße ich den Zusammenschluss der beiden Nationalparkteile. Schwer entäuscht bin ich jedoch von der Grösse. Wir erreichen die Wildnisziele des Landes / Bundes schon lange nicht und schaffen es aktuell mit der Erweiterung nicht einmal annähernd diesen Zielen nachzukommen. In Zeiten von Klimawandel, Artenverlust wäre es für
Prinzipiell begrüße ich den Zusammenschluss der beiden Nationalparkteile. Schwer entäuscht bin ich jedoch von der Grösse. Wir erreichen die Wildnisziele des Landes / Bundes schon lange nicht und schaffen es aktuell mit der Erweiterung nicht einmal annähernd diesen Zielen nachzukommen. In Zeiten von Klimawandel, Artenverlust wäre es für Baden-Württemberg ein grosser Wurf gewesen hier als Vorbild voranzugehen und ein grosses Gebiet unter Schutz zu stellen. Selbst die "neuen" (und ärmeren) Bundesländern in der BRD ist dies schon gelungen. Ich würde es begrüssen, wenn man eine erneute Überprüfung des Gesetzes festlegt, so dass dann wenigstens in ein paar Jahren vergrössert werden kann.
Denn die Biodiversitätsprobleme werden nicht weniger werden. Und Biodiversität ist unsere Lebensgrundlage.
Nutzen aus dem Nationalpark
Einen wesentlichen Nutzen aus dem Nationalpark werden doch unsere Nachkommen (und teilweise ja schon jetzt wir) aus den Forschungsergebnissen /-daten ziehen. Dies ist ein Schatz, den es jetzt schon gilt zu heben! Mit der Erweiterung, werden die Anforderungen an die Forschung größer und ich bin der Meinung dies wird nur mit einer Aufstockung an
Einen wesentlichen Nutzen aus dem Nationalpark werden doch unsere Nachkommen (und teilweise ja schon jetzt wir) aus den Forschungsergebnissen /-daten ziehen. Dies ist ein Schatz, den es jetzt schon gilt zu heben! Mit der Erweiterung, werden die Anforderungen an die Forschung größer und ich bin der Meinung dies wird nur mit einer Aufstockung an Stellen möglich sein!
Unsere Nachkommen werden es uns einmal danken!
Aktuelle Flächen verlieren ihren Schutzstatus
Weit über 1000 ha werden dem Nationalpark entzogen und verlieren ihren Schutzstatus. Was sich hier in Richtung eines natürlicheren, wilderen Waldes entwickelt hat darf nicht verloren gehen: - Flächen die vor der Ausweisung als Nationalpark bereits einen Schutzstatus hatten müssen diesen zurückerhalten! - Flächen auf denen ForstBW mit dem
Weit über 1000 ha werden dem Nationalpark entzogen und verlieren ihren Schutzstatus.
Was sich hier in Richtung eines natürlicheren, wilderen Waldes entwickelt hat darf nicht verloren gehen:
- Flächen die vor der Ausweisung als Nationalpark bereits einen
Schutzstatus hatten müssen diesen zurückerhalten!
- Flächen auf denen ForstBW mit dem Borkenkäfermanagement beauftragt
wird dürfen nicht kommerziell genutzt werden
(Nur Borkenkäfermanagement).
Nationale und internationale Ziele zur Ausweisung von Schutzgebieten
Nationale und internationale Ziele zur Ausweisung von Schutzgebieten werden nicht erreicht. Hier hätten durch Ausweisung größerer Flächen für den Nationalpark Verbesserungen erreicht werden können. Baden-Württemberg übernimmt hier keine Vorbildfunktion.
Flächenzuwachs zu gering
Die Fläche wächst von ursprünglich 10.062 ha auf 11.325 ha. Potentiell wäre mehr möglich gewesen. Tauschfläche von der Murgschifferschaft und Staatswaldflächen bieten ein deutlich größeres Potential. In Summe ist das zu wenig, um wichtige Schutzziele zu erreichen und muss korrigiert werden, besser jetzt als erst in einem weiteren Schritt.
Die Fläche wächst von ursprünglich 10.062 ha auf 11.325 ha. Potentiell wäre mehr möglich gewesen. Tauschfläche von der Murgschifferschaft und Staatswaldflächen bieten ein deutlich größeres Potential.
In Summe ist das zu wenig, um wichtige Schutzziele zu erreichen und muss korrigiert werden, besser jetzt als erst in einem weiteren Schritt.
Nationalparkgesetz
Gebiete, die vor Gründung des Nationalparks bereits Naturschutzgebiete waren und jetzt dem Nationalpark entzogen werden, müssen ihren alten Schutzstatus zurückerhalten.
§3 (2) 1, 4
Alles was in Zukunft geschieht, ist vom Klimawandel beeinflusst, man sollte aber gerade in Gesetzten die den Naturschutz betreffen auch die Biodiversitätskriese nicht vergessen, also auch ins Gesetz schreiben. Wenn jetzt die Prozessschutzflächen des Nationalpark zur Erreichung der Ziele des §45 LWaldG beitragen, was nicht ausreichend sein wird,
Alles was in Zukunft geschieht, ist vom Klimawandel beeinflusst, man sollte aber gerade in Gesetzten die den Naturschutz betreffen auch die Biodiversitätskriese nicht vergessen, also auch ins Gesetz schreiben.
Wenn jetzt die Prozessschutzflächen des Nationalpark zur Erreichung der Ziele des §45 LWaldG beitragen, was nicht ausreichend sein wird, heißt das wohl auch das ForstBW seine Hausaufgaben nicht gemacht hat.
Ausweisung von Naturschutzgebieten
Bei der anstehenden Änderung der Nationalparkgrenzen ist es von entscheidender Bedeutung, dass die rausfallenden Gebiete nicht ohne angemessenen Schutz bleiben. Um sicherzustellen, dass diese Bereiche weiterhin einen adäquaten Umweltschutz genießen, sollten sie im unmittelbaren zeitlichen Anschluss als Naturschutzgebiete ausgewiesen werden. Die
Bei der anstehenden Änderung der Nationalparkgrenzen ist es von entscheidender Bedeutung, dass die rausfallenden Gebiete nicht ohne angemessenen Schutz bleiben. Um sicherzustellen, dass diese Bereiche weiterhin einen adäquaten Umweltschutz genießen, sollten sie im unmittelbaren zeitlichen Anschluss als Naturschutzgebiete ausgewiesen werden.
Die rausfallenden Gebiete haben bisher zum Schutz der Artenvielfalt und des Ökosystems des Nationalparks beigetragen. Ein sofortiger Verlust des Schutzstatus ohne Alternative könnte zu einem Rückgang der Biodiversität führen, da diese Gebiete möglicherweise neuen Nutzungen wie Land-, Forstwirtschaft oder Bebauung ausgesetzt werden.
Der Übergang von einem strengen Schutzstatus zu keinerlei Schutz oder einer unklaren Zukunft könnte negative Auswirkungen auf die ökologische Integrität dieser Gebiete haben. Die Ausweisung als Naturschutzgebiet gewährleistet eine kontinuierliche Schutzstrategie und verhindert ein Vakuum, das zu Umweltschäden führen könnte.
Viele der rausfallenden Gebiete wurden bisher aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung geschützt. Die Ausweisung als Naturschutzgebiet im Anschluss an die Änderung der Nationalparkgrenzen wäre ein konsequenter und rechtlich nachvollziehbarer Schritt, da diese Gebiete weiterhin Umweltwerte aufweisen, die es zu schützen gilt.
Die Bevölkerung und Umweltschutzorganisationen erwarten, dass naturschutzwürdige Gebiete angemessen geschützt werden. Ein sofortiger Schutz durch Ausweisung als Naturschutzgebiet würde diese Erwartungen erfüllen und das Vertrauen in die Umwelt- und Naturschutzpolitik stärken.
Eine zeitnahe Entscheidung über den Schutzstatus der rausfallenden Gebiete bietet Planungs- und Rechtssicherheit für alle Beteiligten, einschließlich der lokalen Bevölkerung, Landwirte, Unternehmen und Naturschützer. Dies kann dazu beitragen, Konflikte zu vermeiden und eine nachhaltige Entwicklung in diesen Gebieten zu fördern.
Daher ist die Ausweisung der rausfallenden Gebiete als Naturschutzgebiete im unmittelbaren Anschluss an die Änderung der Nationalparkgrenzen ein notwendiger Schritt, um den Umweltschutz in diesen Bereichen aufrechtzuerhalten. Dieser Ansatz gewährleistet die Kontinuität des Naturschutzes, schützt die Biodiversität und trägt zur nachhaltigen Entwicklung der Region bei. Die Ausweisung dieser Gebiete ohne Verzögerung unter Schutz stellt somit eine umsichtige und zukunftsorientierte Entscheidung dar, die dazu beiträgt, ihre ökologische Integrität für zukünftige Generationen zu bewahren.
Flächengröße
Ich freue mich, dass der Zusammenschluss der beiden Teile nun Wirklichkeit werden soll. Enttäuscht bin ich beim Blick auf die Flächenkulisse. Zum einen halte ich die Gesamtgröße für zu kurz gesprungen - v.a. wenn wir nationale und internationale Verpflichtungen und Zielvorgaben erfüllen wollen. Zum anderen ist es enttäuschend, dass Teile aus dem
Ich freue mich, dass der Zusammenschluss der beiden Teile nun Wirklichkeit werden soll. Enttäuscht bin ich beim Blick auf die Flächenkulisse. Zum einen halte ich die Gesamtgröße für zu kurz gesprungen - v.a. wenn wir nationale und internationale Verpflichtungen und Zielvorgaben erfüllen wollen. Zum anderen ist es enttäuschend, dass Teile aus dem bisherigen Nationspark wieder herausgelöst werden sollen.
Lückenschluss unambitioniert und z.T. schädlich
Der Koalitionsvertrag sieht einen Lückenschluss und eine Gebietserweiterung des Nationalparks vor. Mit dem Gesetzentwurf wird der Lückenschluss wenigstens formal erreicht. Eine Gebietserweiterung zu erreichen, indem man gleichzeitig von bestehenden Gebieten etwas wegnimmt klingt nach einer Mogelpackunges und entspricht nicht der Erwartung, die die
Der Koalitionsvertrag sieht einen Lückenschluss und eine Gebietserweiterung des Nationalparks vor. Mit dem Gesetzentwurf wird der Lückenschluss wenigstens formal erreicht. Eine Gebietserweiterung zu erreichen, indem man gleichzeitig von bestehenden Gebieten etwas wegnimmt klingt nach einer Mogelpackunges und entspricht nicht der Erwartung, die die Bürgerinnen und Bürger des Landes an das Gesetz haben.
In der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt wurde ein Wildnisziel von 2% der Landesfläche ausgegeben. Baden-Württemberg erreicht hier gerade ein mal ein Zehntel. Richtigerweise wirbt Tourismus BW aber mit dem Slogan des "Wilden Südens". Für die Landesregierung bedeutet "Wilder Süden" offenbar, dass man ausgerechnet das Wildnis-Ziel um 90% verfehlen möchte, und dass man die mit dem Wildnisziel verbundenen Chancen liegenlassen möchte.
Das Konzept des Nationalparks lebt davon, dass das Gebiet groß, aber möglichst kompakt ist.
Nur durch seine Größe sind die Ziele eines Nationalparks umsetzbar. Ein lebendiges und vielfältiges Ökosystem kann sich nur bilden, wenn verschiedene Biotope vorhanden sind und auch eine jeweilige Anzahl und Größe haben, um verschiedene Populationen von Tieren und Pflanzen haben und Inzucht durch eine zu kleine Zahl von Individuen vermeidet.
Eine Kompaktheit einer Schutzfläche bedeutet, dass es von jedem Punkt möglichst weit bis zur "Grenze" ist. Dies ist nicht nur, aber auch für die ungestörte Entwicklung der Fläche notwendig. Ideal (aber praktisch kaum zu erreichen) wäre ein Kreis. Mit dem "Verbindungsschlauch" wird dieses Ziel nicht erreicht. Je un-kompakter eine Fläche ist, desto mehr Randgebiete gibt es. Dies ist hier insbesondere für das Borkenkäfermanagement relevant. Dieses wird durch den aktuellen Gesetzesvorschlag unnötig umfangreich, unnötig kompliziert, und dadurch auch leider unnötig unwirksam.