Das Nationalmuseum in Teheran und das Badische Landesmuseum in Karlsruhe haben eine länderübergreifende Museumskooperation geschlossen. Die Kooperation bildet die Grundlage für eine Karlsruher Ausstellung über das Achämenidenreich.
Im Rahmen der Delegationsreise in den Iran mit der baden-württembergischen Kunststaatssekretärin Petra Olschowski wurde zwischen dem Nationalmuseum in Teheran und dem Badischen Landesmuseum in Karlsruhe eine länderübergreifende Museumskooperation geschlossen. Sie bildet die Grundlage für eine Karlsruher Ausstellung über das Achämenidenreich.
Das Museum besitzt eine Sammlung mit außergewöhnlichen archäologischen und kunsthistorisch äußerst bedeutenden Objekten, darunter Werkzeuge aus der Altsteinzeit oder Zeugnisse der Achämenidenzeit, wie die lebensgroße Statue von Darius dem Großen (circa 500 v. Chr.). Hinzu kommen mehrere tausend Objekte aus den verschiedenen Dynastien nach der Achämenidenzeit. Die islamische Sammlung umfasst vor allem Handschriften sowie Keramik- und Glasarbeiten.
Bei dem Besuch hat Staatssekretärin Petra Olschowski ein vom Badischen Landesmuseum und dem Nationalmuseum Iran vereinbartes Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. „Der Vertrag schafft die Voraussetzung für eine länderübergreifende Museumskooperation“, erklärte Petra Olschowski am 26. November in Teheran. „Es sind zentrale Objekte der Menschheitsgeschichte, die sich in der Sammlung des Nationalmuseums in Teheran finden. Wir möchten mit dieser Kooperation die kulturellen Beziehungen zwischen Baden-Württemberg und Teheran festigen.“
Austausch von Wissenschaftlern, Restauratoren und Kuratoren fördern
Der Direktor des Badischen Landesmuseums, Prof. Dr. Eckart Köhne, kündigte eine Ausstellung über das Achämenidenreich im Badischen Landesmuseum für das Jahr 2020 an. Sie soll mit hochkarätigen Leihgaben aus dem Nationalmuseum bestückt werden.
„Das Badische Landesmuseum pflegt seit mehreren Jahren intensive Beziehungen zum Iran. Wir freuen uns sehr, dass die gemeinsame Idee, die vor etwa einem Jahr entstanden ist, nun mit diesem Memorandum of Understanding (MOU) Realität wird. Mit dem Vertrag wollen wir nicht nur die Voraussetzungen für eine hochspannende Ausstellung schaffen, sondern auch den Austausch von Wissenschaftlern, Restauratoren und Kuratoren fördern“, so Köhne.
Die Ausstellung soll auch die vielfältigen Auseinandersetzungen des damaligen Perserreiches mit den ersten Demokratien in Griechenland beleuchten.
Köhne sprach gleichzeitig eine Einladung an den Direktor des Nationalmuseums, Prof. Dr. Nokandeh, nach Karlsruhe aus, um die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen.