Bei austauscharmen Wetterlagen kommt es verstärkt durch die besondere Topographie Stuttgarts zu einer Anreicherung von Luftschadstoffen unterhalb der Sperrschicht (Inversion) und in der Folge häufig zur Grenzwertüberschreitung. Durch zeitlich befristete Maßnahmen (zum Beispiel Fahrverbote, Verbrennungsverbote, etc.) könnte in diesem Zeitraum der weitere Schadstoffanstieg gemindert werden, sofern die austauscharme Wetterlage der Bevölkerung rechtzeitig bekannt gemacht wird.
Mehrfach im Jahr treten mehrtägige Episoden mit erhöhten Schadstoffkonzentrationen bei Inversion auf. Die Bevölkerung soll über Infotafeln am Stadteingang und an strategisch günstigen Stellen und die Medien auf diese Situation aufmerksam gemacht und gebeten werden, mit dem ÖPNV in die Stadt zu kommen.
Für eine umfassende und gegebenenfalls nutzerspezifische Informationsverteilung ist geplant, die Stelle eines Beauftragten für Mobilitätsinformationen zu installieren. Damit soll gewährleistet werden, dass alle vorhandenen Kommunikations- und Informationskanäle genutzt werden und die vorhandenen Daten fortlaufend verständlich aufbereitet werden. Durch gezielte Informationen soll so das Potenzial der Verhaltensänderung genutzt werden. Hierzu ist eine umfassende Information der Bürgerinnen und Bürger über planbare und prognostizierte Verkehrszustände erforderlich sowie die Kommunikation der Umweltsituation. Nur von gut und verständlich informierten Bürgern und der Wirtschaft kann eine Verhaltensänderung erwartet werden.
Es ist ein gestuftes Vorgehen bei austauscharmer Wetterlage in den Wintermonaten vorgesehen.
Stufe 1
- Appell zum freiwilligen Stehenlassen des Autos auch über den Ballungsraum Stuttgart hinaus, insbesondere von Diesel-Pkw, zur Ausdehnung von Heimarbeit, zur Bildung von Fahrgemeinschaften und Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel oder emissionsarmer Kraftfahrzeuge
Stufe 2
- Erweitertes ÖPNV-Angebot und verbilligtes Park&Ride-Ticket „Luftreinhaltung“, Ausweisung von temporären Park- und Ride-Plätzen, großräumige Verkehrslenkung.
Kommentare : Warnstufe Feinstaub – Verkehr
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Überwachung des ruhenden Verkehrs
Als Anwohnerin der Innenstadt kann ich ständig beobachten, daß Pkw auf Parkplätzen und am Bordstein über lange Zeiträume (bis zu 15 Minuten) mit laufendem Motor halten bzw. parken. Viele Lkw werden bei laufendem Motor be- oder entladen. An Taxiständen wartende Taxifahrer lassen ebenfalls permanent die Motoren der Fahrzeuge laufen. Es ist im
Als Anwohnerin der Innenstadt kann ich ständig beobachten, daß Pkw auf Parkplätzen und am Bordstein über lange Zeiträume (bis zu 15 Minuten) mit laufendem Motor halten bzw. parken. Viele Lkw werden bei laufendem Motor be- oder entladen. An Taxiständen wartende Taxifahrer lassen ebenfalls permanent die Motoren der Fahrzeuge laufen.
Es ist im Interesse der Luftreinhaltung dringend geboten, den ruhenden Verkehr auch unter diesem Aspekt zu überwachen, da bei den Fahrern offensichtlich wenig oder keinerlei Bewusstsein für diese Art der - leicht vermeidbaren - Luftverschmutzung und Lärmbelästigung vorhanden ist.
Stufe "Fahrverbot!"
Freiwilligkeit und Appelle alleine werden nicht reichen. Nach dem Grundsatz "push and pull" muss auch das "push" vorgesehen werden. Ohne klare Fahrverbote wird es nicht gehen. Es sollte sozial abgefedert werden. D.h. nur Fahrten zu bestimmten Zwecken, z.B. Taxis, Versorgungsfahrten etc. sollten bei Inversionswetterlagen und drohenden
Freiwilligkeit und Appelle alleine werden nicht reichen. Nach dem Grundsatz "push and pull" muss auch das "push" vorgesehen werden. Ohne klare Fahrverbote wird es nicht gehen. Es sollte sozial abgefedert werden. D.h. nur Fahrten zu bestimmten Zwecken, z.B. Taxis, Versorgungsfahrten etc. sollten bei Inversionswetterlagen und drohenden Grenzwertüberschreitungen noch erlaubt sein. Aus meiner Sicht die einzig effektive Maßnahme!
Stufe 3
Und die sollte bei Versagen der Stufen 1 + 2 zügig umgesetzt werden: Fahrverbote!