Sanierung Opernhaus Stuttgart

Gutachten Kunkel

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Für die notwendige Sanierung und Erweiterung der Württembergischen Staatstheater wurde durch das Büro Kunkel Consulting International GmbH ein Sanierungs- und Organisationsgutachten erstellt und im Mai 2014 vorgelegt. Fragen des Denkmalschutzes waren nicht Gegenstand des Gutachtens. Das Amt Stuttgart des Landesbetriebs VB-BW wurde unter Einbeziehung der Württembergischen Staatstheater und der Stadt Stuttgart mit der inhaltlichen Prüfung und Auswertung des Gutachtens in zwei Schritten (Auswertung und Umsetzung) beauftragt.

Auswertung

Die im Gutachten getroffenen Aussagen hinsichtlich des Bestands und des Bedarfs unter anderem zur Bühnen- und Haustechnik oder den betrieblichen Abläufen wurden überprüft und im Wesentlichen als plausibel bewertet. Der Sanierungsbedarf im Opernhaus wird durch das Amt Stuttgart des Landesbetriebs VB-BW umfangreicher gesehen als im Gutachten dargestellt. Der im Gutachten ermittelte Flächenbedarf der Theater von rund 9.850 Quadratmeter Nutzfläche wurde überprüft und auf rund 10.070 Quadratmeter Nutzfläche korrigiert. Darin enthalten ist ein Flächenbedarf von rund 5.900 Quadratmeter Nutzfläche, der aufgrund gesetzlicher Grundlagen und Anforderungen unabweisbar notwendig ist wie zum Beispiel den Arbeits- oder Brandschutz betreffend. Der weitere Bedarf von rund 4.200 Quadratmeter Nutzfläche generiert sich im Wesentlichen aus Nutzeranforderungen. Davon sind rund 3.600 Quadratmeter Nutzfläche aus Sicht des Theaters für einen zeitgemäßen und zukunftsorientierten Betrieb unabweisbar. Die übrigen 600 Quadratmeter Nutzfläche umfassen ausschließlich das von den Württembergischen Staatstheatern gewünschte Restaurant, das aus deren Sicht für einen zukunftsorientierten Theaterbetrieb unerlässlich ist.

Im Gutachten wurden zwei theoretisch mögliche Erweiterungskonzepte dargestellt. Die Gesamtbaukosten werden je nach Erweiterungskonzept grob auf 299 Millionen Euro beziehungsweise 311 Millionen Euro geschätzt (Index Mai 2014). Die Überprüfung der im Gutachten genannten Gesamtbaukosten durch das Amt Stuttgart des Landesbetriebs VB-BW ergab, dass Korrekturen insbesondere in den Bereichen Gründung, Anbauarbeiten, denkmalgeschützter Bestand und Wiederverwertbarkeit von Bauteilen erforderlich sind. Zudem wurde die Nebenkostenpauschale mit 20 Prozent als zu gering erachtet und entsprechend erhöht. Demnach ergeben sich grob geschätzte Gesamtbaukosten von 331 Millionen Euro beziehungsweise 342 Millionen Euro (Index Mai 2014).

Umsetzung

Die Realisierbarkeit der im Gutachten dargestellten Maßnahmen wurde unter Berücksichtigung städtebaulicher und denkmalschutzrechtlicher Belange sowie der öffentlichen Haushalte überprüft. Die im Gutachten dargestellten Erweiterungskonzepte sind aus Sicht des Amtes Stuttgart des Landesbetriebs VB-BW in sich plausibel. Erweiterungskonzept 1 sieht eine Erweiterung der Württembergischen Staatstheater zum Gebhard-Müller-Platz unter Einbeziehung der Sporthalle des Königin-Katharina-Stifts vor. Erweiterungskonzept 2 geht von einer Erweiterung in Richtung des Landtagsgebäudes anstelle einer Überplanung des Königin-Katharina-Stifts aus. Eine Umsetzung der Erweiterungskonzepte ist anhand von Modulen vorgesehen, die jeweils in Bauabschnitten zusammengefasst werden. Die Erweiterungskonzepte des Gutachtens können ausschließlich in der vorgegebenen modularen Abfolge und somit in den entsprechenden Bauabschnitten erfolgen. Änderungen der vorgegebenen Abfolge der Module oder der Entfall einzelner Module sind nicht möglich. Bei Berücksichtigung der vorliegenden Stellungnahmen der Denkmalpflege und des Stadtplanungsamts hinsichtlich der städtebaulichen und denkmalschutzrechtlichen Belange sowie der Haltung des Referats für Kultur, Bildung und Sport der Stadt Stuttgart hinsichtlich einer Überplanung der Sporthalle des Königin-Katharina-Stifts sind beide Erweiterungskonzepte nicht umsetzbar.

Weiteres Vorgehen

Auf Grundlage der Ergebnisse der Überprüfung des Gutachtens wurde der Landesbetrieb VB-BW beauftragt, eine denkmalrechtlich und baurechtlich genehmigungsfähige Umsetzungskonzeption zur möglichst vollständigen Unterbringung des Bedarfs der Württembergischen Staatstheater zu entwickeln. Nach intensiven Abstimmungen mit allen Beteiligten wurde im Ergebnis das aktuell vorliegende Umsetzungskonzept erarbeitet. Die Erweiterungskonzepte sowie die Kostenschätzungen aus dem Sanierungs- und Organisationsgutachten Kunkel Consulting International GmbH sind damit überholt.