Alle Ministerien des Landes Baden-Württemberg

Stärkung der Realschulen

Schülerinnen und Schüler verfolgen den Unterricht bei ihrer Lehrerin. (Bild: dpa)

Schule

Stärkung der Realschulen

Die Änderung des § 7 Schulgesetz stärkt die Möglichkeiten der Realschulen, leistungsdifferenzierte Gruppen oder Klassen zu bilden, statt wie bisher überwiegend leistungsstärkere und leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler in einer Klasse gemeinsam zu unterrichten und zu fördern.  

So können die Schulen flexibler auf die Herausforderungen einer zunehmend heterogeneren Schülerschaft der Realschule reagieren. Um diese Leistungsdifferenzierung umsetzen zu können, wird die Zahl der Poolstunden für das Schuljahr 2017/18 von derzeit 8 auf 13 Stunden je Zug erhöht.

Sie konnten den Gesetzentwurf bis zum 20. Januar 2017 kommentieren.

Gesetzentwurf: Änderung des Schulgesetz für Baden-Württemberg (PDF)

Neues Realschulkonzept für mehr Leistung und Qualität

Kommentare : zu Stärkung der Realschulen

Die Kommentierungsphase ist beendet. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

3. Kommentar von :ohne Name 3517

Roll-Back statt Zukunftsweg

Die geplante Stärkung der Realschulen markiert den Versuch, in unserem Bundesland durch die Hintertür das dreigliedrige Schulsystem erneut dominant zu betonen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu längerem gemeinsamen Lernen und guter Schule - wie sie beispielsweise beim Deutschen Schulpreis jährlich ausgezeichnet werden - werden dabei sträflich

Die geplante Stärkung der Realschulen markiert den Versuch, in unserem Bundesland durch die Hintertür das dreigliedrige Schulsystem erneut dominant zu betonen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu längerem gemeinsamen Lernen und guter Schule - wie sie beispielsweise beim Deutschen Schulpreis jährlich ausgezeichnet werden - werden dabei sträflich ignoriert. Es werden bewusst Doppelstrukturen zu den 299 Gemeinschaftsschulen im Land geschaffen, um deren Bestand langfristig durch eine Kanibalisierung von LehrerInnen und SchülerInnen zu gefährden. Dass viele Kommunen inbesondere im ländlichen Raum große Hoffnungen in die Gemeinschaftsschulen setzen und kräftig investiert haben, wird verleugnet.
Die avisierten Umsetzungsansätze imitieren das Vorgehen der Gesamtschulen und ist weiterhin im tradierten Schubladen-Denken verhaftet. Statt Chancengerechtigkeit werden gerade schwache Kinder oder Kinder mit Insel-Schwächen mehr denn je selektiert, in Kästchen gesteckt und ausgegrenzt - erste Tendenzen dazu sind im Originalton in den Realschulen im Land bereits zu hören. Das Gesetz spiegelt den Versuch wider, die Koalition zu befrieden - und zwar auf Kosten der Kinder im Land.
Jeder Versuch, die Dreigliedrigkeit als Standardversion für weiterführende Schulen im Land zu zementieren, kann von verantwortungsbewussten und zukunftsorientierten Bürgerinnen und Bürgern nur abgelehnt werden. Er ist in der Vergangenheit verhaftet und negiert jegliche Erfahrungen zu erfolgreichen Schulsystemen weltweit. Damit stellt er langfristig eine eindeutige Gefährdung unserer Gesellschaft und des wirtschaftlichen Erfolgs in Baden-Württemberg dar!
Wir sind unseren Kindern verpflichtet - für sie müssen wir die besten Bedingungen für die Zukunft schaffen.

1. Kommentar von :Ohne Name

Berufsschullehrerverband zur Stärkung der Realschule

Sehr geehrte Damen und Herren, der Berufsschullehrerverband (BLV) begrüßt die Stärkung der Realschule mit dem Hinweis, dass diese Stärkung auch an Beruflichen Schulen erforderlich wäre. Der Gesetzesentwurf stimmt. Die Realschule und die Beruflichen Schulen stehen wie kein anderer Verbund für die Durchlässigkeit des Schulsystsems in

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Berufsschullehrerverband (BLV) begrüßt die Stärkung der Realschule mit dem Hinweis, dass diese Stärkung auch an Beruflichen Schulen erforderlich wäre.

Der Gesetzesentwurf stimmt. Die Realschule und die Beruflichen Schulen stehen wie kein anderer Verbund für die Durchlässigkeit des Schulsystsems in Baden-Württemberg, ein Erfolgsmodell, das sich seit Jahrzehnten für unsere Schüler*innen bewährt hat!

Herbert Huber
Vorsitzender

2. Kommentar von :Ohne Name

Unnötig

Die Landesregierung hat in der grün-roten Regierungszeit sehr erfolgreich die Gemeinschaftsschule eingeführt. Diese Schulform sollte nach und nach alle anderen Sekundarschulen ablösen - und so genau das, was man nun in den Realschulen noch zusätzlich einführen möchte, zu tun. Damit schafft man eine Doppelstruktur, die darauf ausgelegt ist, die

Die Landesregierung hat in der grün-roten Regierungszeit sehr erfolgreich die Gemeinschaftsschule eingeführt. Diese Schulform sollte nach und nach alle anderen Sekundarschulen ablösen - und so genau das, was man nun in den Realschulen noch zusätzlich einführen möchte, zu tun. Damit schafft man eine Doppelstruktur, die darauf ausgelegt ist, die Gemeinschaftsschulen abzuwerten. Man behält das dreigliedrige Schulsystem, dass nach wie vor eine große Korrelation zwischen sozialer Herkunft und Schul"erfolg" aufzeigt. Das Geld, das nun für die Realschulen ausgegeben wird, sollte eingespart werden und in die Umsetzung derGemeinschaftsschulen eingebracht werden, um so nach und nach die Realschulen abzuschaffen - denn mit flächendeckenden Gemeinschaftsschulen werden Realschulen unnötig.

18. Kommentar von :Ohne Name

Baustelle Bildung, Stärkung der Realschulen

Man könnte bei diesem Thema an allen Ecken und Enden anfangen das System zu reformieren. Bildung hat in Deutschland keinen Stellenwert, in Bildung muss man finanziell investieren ansonsten geht es auf Kosten von Kindern und Lehrern. Meine Erfahrung als Mutter von 2 Kindern, jeweils RS u. GMS haben mich folgendes gelehrt: Die Realschule hat sich

Man könnte bei diesem Thema an allen Ecken und Enden anfangen das System zu reformieren.
Bildung hat in Deutschland keinen Stellenwert, in Bildung muss man finanziell investieren ansonsten geht es auf Kosten von Kindern und Lehrern. Meine Erfahrung als Mutter von 2 Kindern, jeweils RS u. GMS haben mich folgendes gelehrt: Die Realschule hat sich bis dato nicht groß weiterentwickelt, dort ist nicht das Kind der Mittelpunkt sondern das Fach, das oft didaktisch wie zu meinen Schulzeiten unterrichtet wird. Keine Studie über sinnvolles und nachhaltiges Lernen berührt diese Schule. Es ist stark vom Lehrer und vom Elternhaus abhängig, ob man Zugang zur Bildung bekommt oder nicht. Wer nicht mainstream funktioniert geht baden. Von daher ist der Realschule eine zeitgemäße pädagogische Entwicklung zu wünschen. Ob dies mit der bisher angedachten Stärkung der Realschule funktioniert ist für mich fraglich. Es wird wieder aussortiert und die Konkurrenz zur GMS angeheizt. Unser Sohn geht in die 8.Klasse der GMS, dort werden Lern- und Entwicklungspsychologische Erkenntnisse berücksichtigt und die Schulentwicklung gelebt. Kinder lernen selbstständiges Denken und Lernen. Das ist es, was die Gesellschaft braucht. Kinder und später Erwachsene die über den eigenen Tellerrand hinausschauen können, kreative Ideen und Konzepte entwickeln können.
Jetzt hat sich eine neue Schulform auf den Weg gemacht und man lässt diese öffentlich am langen Arm verhungern. Man bekommt als Eltern den Eindruck es geht nicht um die Sache, sondern ums Parteibuch! Da kann das Vertrauen in die Politik nur schrumpfen!

6. Kommentar von :Ohne Name

Kein Scheren System sondern Gemeinschaftschulen!

Die Gemeinschaftsschule bietet Möglichkeiten und alle Abschlüsse an, deshalb sollen diese vielen Schulsystem auf 1 kommen und kein Scheren System mehr bilden!! Gerechtigkeit für die Zukunft aller Kinder und mehr Lehrer und Zeit damit die Qualität der Bildung auch super ist und Inklusion endlich gelingt. Nicht in die Vergangenheit aber in die

Die Gemeinschaftsschule bietet Möglichkeiten und alle Abschlüsse an, deshalb sollen diese vielen Schulsystem auf 1 kommen und kein Scheren System mehr bilden!! Gerechtigkeit für die Zukunft aller Kinder und mehr Lehrer und Zeit damit die Qualität der Bildung auch super ist und Inklusion endlich gelingt. Nicht in die Vergangenheit aber in die Zukunft schauen d.h Gemeinschaftsschule wie es andere Länder vormachen und es ihnen seit über 50 Jahre schon gelingt!! Aufwachen, Kinder sind keine Maschinen sie haben Herz und Seele bitte dies endlich Wahrnehmen und nicht ignorieren!! GMS ist TOP!

8. Kommentar von :Ohne Name

Neue Gesamtschule in Baden Württemberg

Mit der Idee, die Schüler*innen in der Realschule in leistungsdifferenzierten Gruppen zu unterrichten, schwächt man die Realschule statt sie zu stärken. Dies ähnelt doch sehr stark dem Gesamtschulmodell in NRW. Bis jetzt wurde dies vom Land Baden-Württemberg nicht als erfolgreich angesehen. Was ist also der wahre Grund für die sogenannte Stärkung?

Mit der Idee, die Schüler*innen in der Realschule in leistungsdifferenzierten Gruppen zu unterrichten, schwächt man die Realschule statt sie zu stärken. Dies ähnelt doch sehr stark dem Gesamtschulmodell in NRW. Bis jetzt wurde dies vom Land Baden-Württemberg nicht als erfolgreich angesehen. Was ist also der wahre Grund für die sogenannte Stärkung? Zum einen kann hiermit das dreigliedrige Schulsystem quasi durch die Hintertür doch erhalten werden, zukünftig mit Vorlage der Grundschulempfehlung wird das noch einfacher gehen. Die Selektion kann dann gleich wieder beginnen. Zum anderen zielt das doch auch darauf ab, die von der CDU ungeliebte GMS zu schwächen. Ohnehin knappe Haushaltsmittel werden hiermit völlig unsinnig verbraucht, anstatt sie für den Ausbau des Ganztages, digitale Bildung, etc zu verwenden. Das geht zu Lasten unserer aller Kinder!

9. Kommentar von :Ohne Name

Gemeinschaftsschulen weiterhin stärken

Ich bin sehr gespannt, wie die Realschulen den Spagat schaffen wollen, schwächere Schüler/-innen so zu fördern, dass sie mit dem Stoff der Hauptschule den Realschulabschluss schaffen können. Bei einem getrennten Unterricht im Hauptschul- und Realschulzug ist dies nur schwer vorstellbar. Die schwachen Schüler/-innen bleiben dort eben Hauptschüler.

Ich bin sehr gespannt, wie die Realschulen den Spagat schaffen wollen, schwächere Schüler/-innen so zu fördern, dass sie mit dem Stoff der Hauptschule den Realschulabschluss schaffen können. Bei einem getrennten Unterricht im Hauptschul- und Realschulzug ist dies nur schwer vorstellbar. Die schwachen Schüler/-innen bleiben dort eben Hauptschüler. Schade! Eine wirkliche Alternative ist die Gemeinschaftsschule. Dort werden durch das gemeinsame Lernen und die individuelle Förderung alle Kinder optimal unterrichtet. Warum tun sich die Realschulen nur so schwer, ihre Schule zur Gemeinschaftsschule auszubauen? Würde diese Hürde endlich fallen, gäbe es neben dem Gymnasium EINE vernünftige und bewährte zweite Säule.

21. Kommentar von :Ohne Name

Chaos statt Klarheit

Angetreten sind die Grünen und die SPD seinerzeit mit einer echten Verbesserung des Bildungssystems weg vom Nürnberger Trichter und hin zu mehr Eigenverantwortung, selbständigem Arbeiten, Individualität und Vereinfachung. Liegt es nur an der neuen Koalition mit der CDU, dass wir uns bereits wieder auf dem Weg zurück befinden zu einer erneuten

Angetreten sind die Grünen und die SPD seinerzeit mit einer echten Verbesserung des Bildungssystems weg vom Nürnberger Trichter und hin zu mehr Eigenverantwortung, selbständigem Arbeiten, Individualität und Vereinfachung. Liegt es nur an der neuen Koalition mit der CDU, dass wir uns bereits wieder auf dem Weg zurück befinden zu einer erneuten Vielgliedrigkeit, die nicht nur kontraproduktiv ist, sondern den Bedürfnissen unserer Kinder und der gesamten Gesellschaft schadet? Wann endlich traut sich die Politik (welche Partei auch immer, ich würde jede wählen, die hier endlich wirklich innovativ und bildungsfördernd tätig wird!), Bildung à la Kanada zu betreiben, ALLE Kinder mitzunehmen und nach dem Montessori-Prinzip zu handeln?! In Wirtschaft und Gesellschaft wird eigenständiges Denken und Handeln sowie Kreativität gefordert, um innovativ und erfolgreich tätig zu werden, aber unser Schulsystem agiert noch immer wie vor 100 Jahren: möglichst große Gleichmacherei (alle Kinder müssen zum gleichen Zeitpunkt und in der gleichen Zeitspanne genau das Gleiche lernen) in verschiedenen Schubladen (Drei- oder Mehrgliedrigkeit) und mit wenig Spielraum für individuelles, selbständiges Lernen. Könnte das daran liegen, dass unsere Politiker überhaupt nicht wollen, dass unsere Kinder bestmöglich (aus)gebildet werden, da sie dann leichter als Stimmvieh zu nutzen sind, die nicht nachfragen und diskutieren wollen, sondern nach dem Motto "keep smiling and shopping" ihren Sinn nur nach immer neuen Produkten ausrichten? Unsere Schulen brauchen Einheitlichkeit und beste Vermittlung der Techniken, wie man sich selbst informieren kann, wie man nachdenkt und diskutiert und innovativ tätig wird. Hier war die Gemeinschaftsschule ein guter Beginn, jedoch leider noch unvollständig ausgeprägt, da die Oberstufe bis zum Abitur fehlt. Aber was wir bekommen (jetzt wieder erneut mit diesem neuen Gesetz), ist immer nur das Gleiche: Aussortieren und Schubladendenken, das Ganze noch in geringstmöglicher Zeit (G8) - daraus kann nie und nimmer etwas Gutes, Kreatives und Zukunftsweisendes entstehen!!!

24. Kommentar von :Ohne Name

Schule in der Schule

Das neue Realschulgesetz verschlimmbessert das bisherige Realschule + -Konzept. Beiden gemein ist, dass die Realschule ihren "guten, alten, bewährten" Namen behalten darf, faktisch aber in Zukunft zwei Schule in einer ist. Dabei stellt sich die Frage, wie Eltern reagieren, wenn ihr Realschulkind in Klasse 7 plötzlich in die Hauptschulklasse gehen

Das neue Realschulgesetz verschlimmbessert das bisherige Realschule + -Konzept. Beiden gemein ist, dass die Realschule ihren "guten, alten, bewährten" Namen behalten darf, faktisch aber in Zukunft zwei Schule in einer ist.
Dabei stellt sich die Frage, wie Eltern reagieren, wenn ihr Realschulkind in Klasse 7 plötzlich in die Hauptschulklasse gehen soll. Und wie wird das Kind selbst diesen Abstieg empfinden? Wo ist die soziale Stigmatisierung größer: Wenn Kinder verschiedene Schulen besuchen oder wenn sie innerhalb einer Schule die "Dummenklasse" besuchen? Und wer braucht überhaupt dieses Labeling, die korrekte Zuordnung eines Kindes mit sehr individuellen Begabungen in eine von drei Schubladen? Erzeugen nicht auch diese drei Schubladen schon sozialen Sprengstoff?
Wieso wird nicht der eingeschlagene Weg der GMS weiterverfolgt, bei dem die Kinder u.a. soziale Akzeptanz und Teamfähigkeit lernen und sehen, dass jedes Kind Begabungen hat, die für die Klassengemeinschaft wertvoll sind unabhängig davon , auf welchem Niveau in welchem Fach es lernt?
Um zukunftsfähig zu sein, braucht unser Land nicht eine weitere Schulart, sondern längeres, gemeinsames Lernen, mind. 10 Jahre lang.
Nötig ist ein radikaler Schnitt, keine Viergliedrigkeit, keine Dreigliedrigkeit, kein Zwei-Säulensystem, sondern eine Schule für alle, mit kleinen Klassen bzw. Teamteaching, denn wir haben auch nur eine Gesellschaft.

11. Kommentar von :Ohne Name

Politische Instrumentalisierung der Realschule

Jahrzehntelang haben die Realschulen in Baden-Württemberg die eigene Weiterentwicklung buchstäblich verschlafen. Jetzt läßt sich diese Schulart mit zahlreichen Poolstunden dafür belohnen, dass sie als Konkurrenzmodell zur Gemeinschaftsschule politisch instrumentalisiert werden soll. Ein eigenständiges, zeitgemäßes, integratives, inklusives,

Jahrzehntelang haben die Realschulen in Baden-Württemberg die eigene Weiterentwicklung buchstäblich verschlafen. Jetzt läßt sich diese Schulart mit zahlreichen Poolstunden dafür belohnen, dass sie als Konkurrenzmodell zur Gemeinschaftsschule politisch instrumentalisiert werden soll. Ein eigenständiges, zeitgemäßes, integratives, inklusives, pädagogisches Konzept, das die zusätzliche Personalzuweisung rechtfertigen könnte, ist bislang nicht hinreichend erkennbar. Insbesondere in der Orientierungsstufe (Klassen 5 und 6) werden viele Schüler künftig ohne ein tragfähiges individuelles Förderkonzept möglicherweise frühzeitig zu Schulversagern gestempelt.