Mit dem Förderprogramm „Nachbarschaftsgespräche“ soll die nachhaltige Entwicklung von Stadtteilen, Quartieren und Ortschaften im Sinne eines kulturellen, sozialen, inklusiven und generationenübergreifenden Miteinanders unterstützt werden. Für die Gespräche werden die Menschen im Rahmen aufsuchender Bürgerbeteiligung an Orte geladen, zu denen sie einen Bezug haben.
Digitalisierung, bezahlbarer Wohnraum, Klimaschutz, Mobilität oder das Leben in und mit einer Pandemie: Viele Themen stellen Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger vor große Herausforderungen. All diese Themen betreffen die Menschen in ihrem Alltag, in ihren Stadtteilen, Ortschaften, Quartieren und Nachbarschaften. Um die Suche nach gemeinsamen Antworten und Lösungen zu unterstützen, hat das Land Baden-Württemberg das Förderprogramm „Nachbarschaftsgespräche“ entwickelt.
Das Programm bietet zivilgesellschaftlichen Initiativen mit und ohne eingetragener Rechtsform in Baden-Württemberg die Möglichkeit, zu verschiedenen Themen des täglichen Miteinanders Nachbarschaftsgespräche durchzuführen. Die Themen dieser Gespräche sind frei wählbar und ergeben sich aus den Bedarfen der Nachbarschaft. Durch die Zusammenarbeit zwischen den Menschen vor Ort soll im Rahmen der Gespräche ein Austausch darüber stattfinden, wie gesellschaftliche Herausforderungen und das Miteinander nachhaltig gestaltet werden können. Gleichzeitig sollen auch Konzepte mit Maßnahmen zur Umsetzung erarbeitet werden.
Nachbarschaftsgespräche unterstützen Gruppen auch bei kontroversen Themen vor Ort
Auch kontroverse Themen können im Programm aufgegriffen werden: Debatten um eine neue Unterkunft für Geflüchtete oder den Rückbau von Parkplätzen in der Innenstadt verlaufen häufig nicht geräuschlos.
Dafür enthalten die Nachbarschaftsgespräche den „DialogPlus“-Bereich. Dieses Angebot unterstützt Gruppen, die sich lokalen Konflikten annehmen möchten. Menschen vor Ort spüren am schnellsten, wenn brisante Themen aufkommen und sich Fronten in der Debatte auftun. Diese Herausforderung kann mit einer Förderung durch die Nachbarschaftsgespräche bearbeitet werden.
Zusammenarbeit von zivilgesellschaftlichen Initiativen und Kommunen
Ein wichtiger Bestandteil des Förderprogramms ist weiterhin, dass die Nachbarschaftsgespräche an Orten stattfinden, zu denen die betroffenen Menschen einen Bezug haben und die sich gut für einen solchen Dialog eignen. Ebenso wichtig ist es, dass der zivilgesellschaftliche Antragsteller seine Kommune in das Nachbarschaftsgespräch mit einbezieht. So können durch die Zusammenarbeit zwischen den Menschen vor Ort und der Kommune bestmögliche Lösungen entstehen.