Die Unternehmen sehen die Bereitstellung spezifischer, regional aufgegliederter Daten zu den Klimawandelfolgen als wichtige Aufgabe des Landes. Um weitere Entwicklungen besser abschätzen zu können, sind zudem Daten zur demographischen Entwicklung wichtig. Land und Kommunen erarbeiten derzeit Hochwassergefahrenkarten für 12.500 km Gewässer nach den Vorgaben der EU-Richtlinie zum Hochwasserrisikomanagement, die im Internet auf der Seite des UMs veröffentlicht sind. Auf Basis der Gefahrenkarten können Unternehmen und Kommunen bewertete Risikokarten für die Schutzgüter Umwelt, Gesundheit, Wirtschaftliche Tätigkeit und Kulturgüter ableiten. Zu weiteren Folgen des Klimawandels wie beispielsweise Zunahme von Temperatur, Veränderung der Niederschläge oder Kühlgradtagen werden Karten auf der Internetseite der LUBW veröffentlicht. Die Projektionsschärfe (derzeit Daten aus einem 25x25km Raster) soll bei weiteren Berechnungen verschärft werden.
Zuständigkeit: Land
Betroffene Akteure: Unternehmen
Zeithorizont/Dringlichkeit: kurzfristig / hoch
Bewusstseinsbildende Maßnahmen und Sensibilisierungskampagnen sind nach Ansicht der Wirtschaft wichtig, um die Unternehmen an die Risiken und Chancen der Klimawandelfolgen heranzuführen. Vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen müssten angesprochen werden. Mehrere Sektoren (Automotive, Chemie) wünschen sich ein Analysetool in Form einer Checkliste für Betriebe, mit dessen Hilfe sie die Analyse von Risiken und Chancen der Klimafolgen auf Unternehmensebene umsetzen und entsprechende Anpassungsmaßnahmen beschließen können. Bei der Kommunikation und Umsetzung der Anpassungsstrategie solle der Fokus auf konkrete Einzelthemen wie wachsende Hochwasserrisiken oder die Zunahme von Hitzetagen gelegt werden, statt die weniger greifbare Herausforderung „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ in den Mittelpunkt zu stellen. Die Automobilbranche empfiehlt, dass die Landesregierung bei der Kommunikation des Themas gegenüber der Wirtschaft die Klimawandelfolgen gleichzeitig kommunizieren und als Moderator die Anpassungsbemühungen der Wirtschaft unterstützen soll. Bereits vorhandene Informationen sollen besser kommuniziert werden: So unterstützt beispielsweise das Umweltbundesamt mit der Plattform „Klimalotse“ Entscheidungsträger bei der Entwicklung einer eigenen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Im Rahmen eines KLIMZUG-Projekts entstand ADAPTUS, ein Klima-Check für Unternehmen. Die „Tatenbank“ stellt auf der Homepage des Umweltbundesamtes beispielhafte Anpassungsmaßnahmen unterschiedlicher Akteure vor.
Zuständigkeit: Land, Kommunen, Wirtschaftsverbände
Betroffene Akteure: Unternehmen
Zeithorizont/Dringlichkeit: kurzfristig /hoch
Um die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen voranzutreiben, könnten Umsetzungskampagnen sowie die Finanzierung von Modell- oder Pilotprojekten, die die Entwicklung innovativer zukunftsfähiger Lösungen und Produkte unterstützen, im Rahmen von KLIMOPASS erfolgen. Nach der Auswertung der Stakeholder-Konsultation scheinen die folgenden Handlungsbereiche für die Wirtschaft des Landes besonders relevant zu sein:
- Nachhaltige Lösungen für den Hochwasserschutz
- Lösungen für eine klimaangepasste Verkehrsinfrastruktur (berücksichtigt auch Maßnahmen zur Weiterentwicklung klima- und ressourcenschonender Mobilitätskonzepte)
- Lösungen für eine resiliente Energieversorgung (berücksichtigt auch Maßnahmen zur Verringerung
- der Energieintensität und der Erhöhung der Energieeffizienz)
- Lösungen für eine resiliente Wasserversorgung (berücksichtigt auch Maßnahmen zur Verringerung der Wasserintensität und der Erhöhung der Wassereffizienz)
- Nachhaltige Lösungen zur Kühlung und Klimatisierung (eingebettet in ein breites Konzept von klimaangepasstem Bauen).
Zuständigkeit: Land, Kommunen
Betroffene Akteure: Unternehmen
Zeithorizont/Dringlichkeit: kurzfristig / hoch
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