Digitalisierung Wissenschaft und Kultur

Teaching4Future – Lehre digital

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Im Rahmen der Digitalisierung müssen sich die Studierenden auf neue digitale Arbeitsumgebungen vorbereiten. Weiterhin können die Hochschulen mit der digitalen Lehre die Qualität des Studiums verbessern.

Im Zeichen von „Digitalisierung“ und „Industrie 4.0“ müssen sich die Studierenden auf neue digitale Arbeitsumgebungen vorbereiten. Dazu müssen die Hochschulen Lehrinhalte und -methoden sowie die Organisation der Lehre und die Hochschuldidaktik weiterentwickeln. Um diese Aufgabe zu meistern, haben die Rektorenkonferenzen der baden-württembergischen Hochschulen und Universitäten auf der Basis des gemeinsam entwickelten Fachkonzepts E-Learning einen hochschulartenübergreifenden Verbund „Hochschulnetzwerk Digitalisierung der Lehre Baden-Württemberg“ (HND BW) zur Weiterentwicklung der digitalen Hochschullehre gegründet.

Das Netzwerk wird Leuchtturmprojekte konzipieren, die bundesweit ausstrahlen sollen. Mit Hilfe eines Innovationsfonds für digitale Lehre können vielversprechende neue Ansätze zur Verbesserung der Qualität von Studium und Lehre auch in experimentellen Settings erprobt werden.

Zusätzlich soll flächendeckend eine neue Qualität in der digitalen Hochschullehre erreicht werden:

  • Gemeinsame, hochschulübergreifende Erstellung und Nutzung von digitalen Lehrmaterialien und gemeinsame Entwicklung von Kriterien und Standards zur gegenseitigen Anerkennung der Kurse,
  • Entwicklung von wiederverwendbaren und in der Breite einsetzbaren Qualifizierungsmodulen (Upscaling von Qualifizierungsmodulen) zur Stärkung der Medienkompetenz der Dozierenden,
  • Kooperativ entwickelte neue Lernarrangements zur Bereitstellung als OER (Open Educational Resources) in einem landesweiten OER-Repositorium.

Digitalisierung in der Lehre ist nicht nur an Hochschulen sondern auch an Schulen eine große aktuelle Herausforderung. Eine angemessene Vorbereitung auf das Leben in der digitalen Welt macht es erforderlich, dass Kinder und Jugendliche im Rahmen des Schulunterrichts Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien erwerben. Um Lehrerinnen und Lehrer fit für den digitalen Unterricht zu machen, prüfen wir, digitale Medien stärker bereits in der hochschulischen Lehrerbildung zu verankern.

Was würden Sie als Lehrende oder Studierende für Meilensteine in der digitalen Lehre erwarten?

Was würden Sie von Lehrerinnen und Lehrern im digitalen Schulunterricht erwarten?

Von welchen Neuerungen im Bereich digitale Lehre haben Sie bereits profitiert?

Sie konnten bis zum 24. April 2017 Ihre Ideen und Meinung einbringen und mitdiskutieren.

Kommentare : zu „Teaching4Future – Lehre digital“

Die Kommentierungsphase ist beendet. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

6. Kommentar von :Ohne Name

Meilensteine in der digitalen Lehre

Die meisten Prüfungen werden noch wie im letzten Jahrhundert durchgeführt. Wir teilen Arbeitsblätter aus, die Studenten bearbeiten sie, sie werden wieder eingesammelt, korrigiert, eine Einsicht findet statt etc etc. Dabei gibt es eine Reihe von Fehlerquellen: Blätter gehen verloren, werden übersehen, sind unleserlich, Koordination von Korrekturen,

Die meisten Prüfungen werden noch wie im letzten Jahrhundert durchgeführt. Wir teilen Arbeitsblätter aus, die Studenten bearbeiten sie, sie werden wieder eingesammelt, korrigiert, eine Einsicht findet statt etc etc. Dabei gibt es eine Reihe von Fehlerquellen: Blätter gehen verloren, werden übersehen, sind unleserlich, Koordination von Korrekturen, Korrekturen sind ggf schwer nachvollziehbar, Koordinierung eines Einsichtstermins, Archivierung.Dieser Ablauf sollte so weit wie möglich digitalisiert werden, sodass diese Fehlerquellen ausgeschlossen werden.

1. Kommentar von :HD1982

Digitale Quellen

Für mich als Studierenden der Informatik ist es ein Segen, dass die meisten akutellen Quellen online verfügbar sind. Klassische Bibliotheken sind für mich heute vielmehr Arbeits- als Recherchebereich - und daher weiterhin wichtig ("Lernzentrum"), auch um mich mit anderen auszutauschen. Digitale Quellen nicht nur zu finden, sondern auch gemeinsam

Für mich als Studierenden der Informatik ist es ein Segen, dass die meisten akutellen Quellen online verfügbar sind. Klassische Bibliotheken sind für mich heute vielmehr Arbeits- als Recherchebereich - und daher weiterhin wichtig ("Lernzentrum"), auch um mich mit anderen auszutauschen.

Digitale Quellen nicht nur zu finden, sondern auch gemeinsam zu erstellen (z.B. Präsentationsfolien, Reports, Abschlussarbeiten), bearbeiten, kommentieren (z.B. Review durch Professor), transformieren (z.B. Word -> PDF), archivieren .... das alles wird für mich im Alltag heute immer wichtiger.

Dabei verlassen wir uns aber praktisch immer auf externe kommerzielle Lösungen (z.B. Trello zur Organisation, Dropbox zum Datenaustausch, Google zur Dokumentenbearbeitung), die nicht durch die Hochschule zur Verfügung gestellt werden.
Vergleichbare Dienste die die Hochschule zur Verfügung stellt sind oftmals veraltet, weniger leistungsfähig, weniger benutzerfreundlich oder nicht vorhanden.

In einigen Fällen erhalten wir kostenlos über die Hochschule Lizenzen für relevante kommerzielle Software. Dieses Modell würde in meinen Augen auch für die erwähnten Online-Dienste Sinn machen. Da solche Dienste einem Auswahlverfahren unterworfen wären, liessen sich einerseits solche Dienste auswählen die angemessene Qualitäts- und Datenschutzstandarts einhalten, andererseits auch Dienst wechseln wenn das Nutzungsverhalten sich ändert. Dies macht in der augenblicklich sehr dynamischen Entwicklung solcher Dienst mehr Sinn als schnell veraltende Eigenentwicklungen (wie z.B. F*EX von http://belwue.de/ das in meinem Hochschulumfeld leider wirklich niemand verwendet).

9. Kommentar von :Ohne Name

Peinliche Digitalisierung

Als Dozent an vier Hochschulen in BW ärgere ich mich ständig über die erbärmliche analoge UND digitale Aussstattung in den Hörsäalen. Es fehlt nicht nur an Kreide, Schwamm, Gummiwischer, Flipchartpapier, Flipchartstifen, mehr als einer Steckdose und vielem vielem mehr. Es fehlt meist auch an der Möglichkeit zur gleichzeitigen Darstellung von mehr

Als Dozent an vier Hochschulen in BW ärgere ich mich ständig über die erbärmliche analoge UND digitale Aussstattung in den Hörsäalen. Es fehlt nicht nur an Kreide, Schwamm, Gummiwischer, Flipchartpapier, Flipchartstifen, mehr als einer Steckdose und vielem vielem mehr. Es fehlt meist auch an der Möglichkeit zur gleichzeitigen Darstellung von mehr als einer Tafelseite oder einer Projektion für die Studenten. Aus Kostengründen sind zu den Projektoren oft nur analoge VGA-Kabel statt zusätzlichem digitalen HDMI-Kabel verlegt. Ganz schlimm finde ich die neuen, überteuerten Smartboards, welche entsetzlich viele Bugs (Bananensoftware) und grausame Einschränkungen haben.

Die Heterogenität dieser analogen und digitalen Ausstattung ist aus meiner Sicht eine Katastrophe. Als Dozent mit Bedarf an interaktiven Simulations- und Software-Demos muss ich z.B. mit zwei Monitoren im Erweiterten-Desktop-Mode arbeiten. Mit solch einfacher Standard-Anforderung rennt ein Dozent an Hochschulen gegen Mauern, Ignoranz und vermeidbare Infrastruktur-Hindernisse. Als Profi für Medien- und Präsentionstechnik empfinde ich die Hochschulausstattung für die Lehre als steinzeitlich. Innovative und digitalisierte Lehre ist ohne Investitionen, Planungskompetenz UND ständige Wartung und Verbesserung nicht möglich!

Dieses Webformular war in meinem Firefox Browser v52.0.2 nicht absendbar (keine Reaktion). Da ist diese Webseite wohl auch imkompatibel digital programmiert! :-( Da hat nur GoogleChrome geholfen.

2. Kommentar von :Ohne Name

Online Kurse

Gerade für fundamentale Fähigkeiten im digitalen zeitalter (z.B. Nutzung von Excel) gibt es hervorragende Online-Kurse. Allerdings gibt es keinen Anreiz, diese zu nutzen, da Online Kurse nicht für das Lehrdeputat angerechnet werden und keine Gelder zur Verfügung stehen - die Zeit des Professors aber schon - also wird wieder das Rad neu erfunden.

Gerade für fundamentale Fähigkeiten im digitalen zeitalter (z.B. Nutzung von Excel) gibt es hervorragende Online-Kurse. Allerdings gibt es keinen Anreiz, diese zu nutzen, da Online Kurse nicht für das Lehrdeputat angerechnet werden und keine Gelder zur Verfügung stehen - die Zeit des Professors aber schon - also wird wieder das Rad neu erfunden. Das muss sich ändern.

3. Kommentar von :Ohne Name

Sicht einer externen Dozentin

Im ersten Moment klingt das alles toll. ES sind gute Ideen und wichtige Ansätze für die Zukunft. An sich ist es auch unumgänglich und vermutlich längst überfällig, dass sich auch die Lehre mehr digitalisiert. Ich stimme zu, dass als Basis es dafür dringend erforderlich ist, dass zum einen die Medienkompetenz der Dozenten gestärkt wird und jeder

Im ersten Moment klingt das alles toll. ES sind gute Ideen und wichtige Ansätze für die Zukunft. An sich ist es auch unumgänglich und vermutlich längst überfällig, dass sich auch die Lehre mehr digitalisiert.

Ich stimme zu, dass als Basis es dafür dringend erforderlich ist, dass zum einen die Medienkompetenz der Dozenten gestärkt wird und jeder einzelne dann zum anderen seine Vorlesungen mehr auf die und mit den digitalen Medien ausrichtet.

Ich selbst würde für meine sehr praxisorientierten Vorlesungen durchaus gern individuelle digitale Lehrmaterialien entwickeln und einsetzen, Blended Learning nutzen oder auch digitale Zwischentests entwickeln und einsetzen, um das Erreichen von Wissens- und Kompetenz-Meilensteinen abzutesten.

Allein: Ich werde es definitiv nicht tun! Zumindest nicht unter den Rahmenbedingungen, die man als externer Dozent vorfindet. Ich kann zwar nur für mich sprechen, bin mir aber ziemlich sicher, dass viele externe Dozenten aus der Praxis demnächst irgendwann sagen (wenn sie es nicht schon längst getan haben): "Danke, aber macht das dann bitte selber. Mit Euren Leuten, Euren Angestellten und Euren Beamten."

Warum? Weil ich selbstständig bin und am Ende soviel Geld verdienen muss, dass ich davon leben kann. Lehraufträge klingen für den einen oder anderen vielleicht zunächst gar nicht schlecht: Das Land Baden-Württemberg zahlt pro Unterrichtseinheit (45 Min.) 35,50 EUR. Allerdings hat man Klausuren zu schreiben und zu korrigieren (wird mit 4,10 EUR pro korrigierter Klausur "vergütet"), man hat Reisezeiten und das Vorlesungsmaterial muss aktualisiert werden - ein bei schnelldrehenden Themen durchaus nicht unerheblicher Aufwand!

Wenn ich eine Kalkulation meiner Lehraufträge mache, kommt dabei ein Stundensatz zwischen 17 Euro und 25 Euro raus - bei Lehraufträgen mit 20 UE ist der tatsächliche Stundensatz natürlich niedriger als bei Lehraufträgen mit 40 UE, daher die Schwankung. Und auch die Entfernungen zu den Studienorten und die damit verbundenen Reisezeiten spielen hier natürlich mit rein.

Von diesem Stundensatz musste ich früher noch Kinderbetreuungskosten i.H.v. 10 EUR pro Stunde abziehen, das gehört zwischenzeitlich Gott sei Dank der Vergangenheit an, da die Kinder größer sind. Das lassen wir also mal außer Acht.

Aber von diesem Stundensatz muss ich die Einkommensteuer zahlen, es gehen ggf. Rentenversicherungsbeiträge ab (Lehrtätigkeit unterliegt nämlich der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht!) und auch als Selbstständige bin ich gerne krankenversichert (auch wenn ich es mir nicht leisten kann, krank zu sein, denn wenn ich z. B. krankheitsbedingt keine Vorlesung halten kann, verdiene ich an dem Tag keinen Cent - daher kam es auch noch nie vor, dass ich krank war, wenn ich unterrichten sollte). Also muss ich aus dem Stundensatz meine Krankenversicherungsbeiträge bestreiten - und zwar doppelt so viele wie ein Angestellter, denn ich muss ja den AG-Anteil selbst mittragen. Alle weiteren Kosten, die ebenfalls jeden Monat zu decken sind, will ich hier gar nicht weiter aufführen.

Es sollte so schon klar sein, dass man von einer Lehrtätigkeit nicht leben kann - es gehört eine große Portion missionarischen Eifers dazu, quasi der unbedingte Wille, sein Wissen und seine Erfahrung an die nächste Generation weiterzugeben. Das Geld muss in anderen Projekten verdient werden.

Schon immer lehne ich Dozenten-Netzwerktreffen, Didaktikschulungen, Schulungen in neuen Tools u.ä. ab - denn all das bekomme ich nicht bezahlt. Ich muss es in meiner Freizeit machen bzw. kann in dieser Zeit nicht an Kundenprojekten arbeiten.

Fazit für mich: "Lehre digital" bedeutet vermutlich - zumindest wenn man es richtig und rund machen möchte - einen riesigen Zusatzaufwand. Ich persönlich werde den nicht auf meine Kappe nehmen und daher mittelfristig die Dozententätigkeit aufgeben.

Fazit für das Hochschulprojekt: Ein kritischer Meilenstein von "Lehre digital" ist sicher das Finanzierungskonzept und damit direkt korrespondierend die Definition, ob und inwieweit künftig externe Dozenten aus der Praxis in die Lehre eingebunden werden sollen und können.

4. Kommentar von :Ohne Name

Digitalisierung im Lehramtsstudium

Hier nochmal der Link zu meinem Workshop-Impulsreferat zu teaching4future:

https://cspannagel.wordpress.com/2017/04/03/digitalisierung-im-lehramtsstudium/

14. Kommentar von :Ohne Name

Drittmittel für Teacing4Future - Lehre digital

Seit einem Semester führen meine wissenschaftliche Arbeiterin und ich eine vergleichende Studie, um die Lernerfolge der Studierenden unter Anwendung verschiedener Methoden zu messen. Es handelt sich konkret um die Anwendung von E-learning Tools versus Anwendung von traditionelleren Methoden im Fremdsprachenunterricht (Spanisch).Da wir das Projekt

Seit einem Semester führen meine wissenschaftliche Arbeiterin und ich eine vergleichende Studie, um die Lernerfolge der Studierenden unter Anwendung verschiedener Methoden zu messen. Es handelt sich konkret um die Anwendung von E-learning Tools versus Anwendung von traditionelleren Methoden im Fremdsprachenunterricht (Spanisch).Da wir das Projekt ausweiten wollen, möchten wir Drittmittel beantragen. Wir haben jedoch leider festgestellt, dass die Frist für viele Programme schon abgelaufen ist. Zum Beispiel das Programm vom Land BW \"Digital Innovations for Smart Teaching - Better Learning\" oder vom Bund \"Forschung für digitale Hochschulbildung\". Auf der Seite des Hochschulnetzwerks für Digitalisierung der Lehre des Landes Baden-Württemberg (hnd-bw) haben wie jedoch gesehen, dass gerade noch Projekte laufen. Besonders interessant finden wir das Projekt Distell der Hochschule Esslingen.Unsere Fragen lauten:- Gibt es andere Förderprogramme, die für uns interessant wären?- Könnten wir im Rahmen des hnd-bw selber ein solches Projekt starten?- Unser Projekt soll \"Digital Innovations in Second Language Adquisition\" (DISLA) heißen (es handelt sich um E-Learning, aber mit dem Schwerpunkt \"Fremdsprachendidaktik\")Andererseits wäre ich auch dafür, Mittel für die Qualifizierung der Lehrenden einzuwerben, zum Beispiel im Form eines Seminars über \"Blended Learning\".Prof. Dr. Guadalupe Ruiz YepesHochschule Heilbronn

Kommentar vom Moderator

Anmerkung der Redaktion

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Ruiz Yepes,

vielen Dank für Ihren Kommentar.

Auf dem Beteiligungsportal können Sie Ihre Meinung zum Thema „Teaching4Future – Lehre digital“ mitteilen.

Für Ihre konkreten Fragen zu Förderprogrammen bitten wir Sie jedoch, in direkten Kontakt mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst zu treten. Bitte wenden Sie

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Ruiz Yepes,

vielen Dank für Ihren Kommentar.

Auf dem Beteiligungsportal können Sie Ihre Meinung zum Thema „Teaching4Future – Lehre digital“ mitteilen.

Für Ihre konkreten Fragen zu Förderprogrammen bitten wir Sie jedoch, in direkten Kontakt mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst zu treten. Bitte wenden Sie sich hierfür an die zuständige Bürgerreferentin.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redaktionsteam

5. Kommentar von :Ohne Name

Digitaltechnik erst ab Jugendalter

Wenn sogar CEOs von Silicon Valley ihre Kinder erst ab einem gewissen Alter an digitale Technik heran geführt haben möchten (siehe z.B. https://www.youtube.com/watch?v=B-ZSeepDmPE), sollte uns das schon zu denken geben. Dass bereits kleine Kinder Computerfähigkeiten lernen müssten, ist ein Irrglaube. Heutige IT-Experten demonstrieren ja wohl,

Wenn sogar CEOs von Silicon Valley ihre Kinder erst ab einem gewissen Alter an digitale Technik heran geführt haben möchten (siehe z.B. https://www.youtube.com/watch?v=B-ZSeepDmPE), sollte uns das schon zu denken geben.

Dass bereits kleine Kinder Computerfähigkeiten lernen müssten, ist ein Irrglaube. Heutige IT-Experten demonstrieren ja wohl, dass sie ohne Probleme zu Experten werden konnten, auch ohne bereits als Kleinkinder auf Knöpfen herum gedrückt zu haben. Wichtig im späteren Berufsleben (insbes. in der IT-Entwicklung) sind Kreativität und soziale Kompetenzen. Diese lernen wir bereits als Kleinkinder; jedoch in einem Umgang mit der Natur und anderen Menschen, der uns als ganzen Menschen und nicht nur unseren Kopf beansprucht. Das Arbeiten am Computer ist das Gegenteil davon und somit eher schädlich für die kindliche Enwicklung (siehe z.B. Gerald Hüter oder Manfred Spitzer).

Daher sparen wir uns lieber teure Ausgaben, um Grundschulen mit immer wieder zu erneuernder Computer-Hardware auszurüsten, und investieren lieber in Lehrerausbildung und zusätzliche Stellen. Damit ist der Entwicklung der Kinder und deren Bereitsein für die digitale Zukunft wirklich geholfen. Wenn man Kindern die Entwicklung von Kräften ermöglichen will, mit denen sie den Herausforderungen des Erwachsenenlebens gewachsen sein sollen, erreicht man das selten dadurch, dass man sie schon frühstmöglich damit in Kontakt bringt (Autofahren, Alkohol, Sexualität, etc.).

Im Jugendalter und an den Hochschulen hingegen sollte natürlich ein Technikunterricht stattfinden, der sich am neusten Stand der Technik orientiert. In diesem Alter haben die Jugendlichen auch erst die intellektuellen Fähigkeiten, die für die Aufnahme solch abstrakter Inhalte bereit sind.

7. Kommentar von :ohne Name 4186

Dringende Massnahmen - Teachin4Future

Die folgenden Massnahmen sind aus meiner Sicht für das Thema "Teaching4Future" sofort anzugehen 1) MINTS-Ausbildung von Erzieher(Innen): In die Berufsausbildung des Erzieherberufs für den Kindergarten wird für alle ein verpflichtendes Fach "MINT (Mathematik Informatik Naturwissenschaft technik)" aufgenommen. Dies schafft erste Berührpunkte mit

Die folgenden Massnahmen sind aus meiner Sicht für das Thema "Teaching4Future" sofort anzugehen

1) MINTS-Ausbildung von Erzieher(Innen):
In die Berufsausbildung des Erzieherberufs für den Kindergarten wird für alle ein verpflichtendes Fach "MINT (Mathematik Informatik Naturwissenschaft technik)" aufgenommen. Dies schafft erste Berührpunkte mit Alltagsfragen zur Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik" auf einem niederschwelligen Niveau ("was ist ein Kilowatt", "was ist ein bar" , "Was ist das Internet" ....). Dazu gibt es ein Angebot von zertifizierten Bildungspartnern, die dazu Labor, Exkursionen oder weiteren Lehreinheiten anbieten

2) MINTS-Ausbildung von Lehrer(Innen):
In die Ausbildung a l l e r Lehrer für alle Schularten und Fächer wird für alle ein verpflichtendes Fach "MINT" aufgenommen. Dies schafft Basiswissen mit Alltagsfragen der Schulanfänger zur Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik" auf einem alltagserlebaren Niveau ("was ist ein Kilowatt", "was ist ein bar" , "Wie können Medien und Geräte im Internet gefahrlos genutzt werden", "Wie kann ich Geräte mit dem Netzwerk und dem Energienetz verbinden", .... , ). Dazu gibt es ein Angebot von zertifizierten Bildungspartnern, die dazu für Schulen und die Lehrerschaft Labore, Exkursionen oder weiteren Lehreinheiten anbieten

3) Niederschwelliges Marketing für Berufe im Umfeld MINT und Digitalisierung:
Ausgehend von einer Grundfinanzierung durch das Land/die Bundesrepublik und einem Crowd Funding werden Fernseh- und Internetserien geschaffen, die die Berufe im Umfeld MINT und Digitalisierung in einem Unterhaltungskontext darstellen. Beispiele zum Vergleich: "In aller Freundschaft - die jungen Ärzte", "Ally Mc Beal, Better Call Saul, Der Staatsanwalt, ...". Ein vergleichbares Format wie CSI: Miami könnte also "RTI:Informatics" sein (Research and Technology: Informatik oder auch RTI:Automotive usw)

8. Kommentar von :Ohne Name

Mehr Grundlagen

Ohne sichere Grundlagen(Bildung) ist jede Kommunikation darüber, sei sie analog oder digital, wenig wirkungsvoll. Das gilt auch für MINT: Die Hoffnung, man müsse nur genügend "Hochglanzprospekte" drucken, um fähige MINT-Absolventen zu erzeugen, scheint mir verkehrt.