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Schüler der Oberstufe (Quelle: dpa)

Bürgerforum G8/G9

Bedürfnisse von Lehrkräften

  • Veränderungsbereitschaft
  • Fortbildung / Qualifizierung
  • Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler
  • Attraktivität des Lehrkräfteberufs
  • Besoldung
  • Überstunden / Krankheit
  • Personalplanung
  • Lehrkräfte-/ Fachkräftemangel

Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Bedürfnisse von Lehrkräften

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18. Kommentar von :ohne Name 62038

G9 bietet mehr Luft zum atmen

Ich als Mathelehrerin im G8 weiß, dass es SchülerInnen gibt, die mit G8 gut zurecht kommen. Ich würde sagen ca. 20-30%. Für die anderen ist mein Unterricht oft zu schnell. Ich habe einen straffen Lehrplan zu erfüllen, oft entfällt etwas wegen außerunterrichtlicher Aktivitäten, die auch untergebracht werden müssen. Die anderen 70-80% meiner

Ich als Mathelehrerin im G8 weiß, dass es SchülerInnen gibt, die mit G8 gut zurecht kommen. Ich würde sagen ca. 20-30%.
Für die anderen ist mein Unterricht oft zu schnell. Ich habe einen straffen Lehrplan zu erfüllen, oft entfällt etwas wegen außerunterrichtlicher Aktivitäten, die auch untergebracht werden müssen.
Die anderen 70-80% meiner SchülerInnen wäre im G9 wahrscheinlich besser aufgehoben, aber es gibt keines in einer realistischen Fahrweite.
Ich hetze oft durch den Stoff und kann nur wenig schülerzentriert unterrichten, weil das oft länger dauert. Das ist nicht zufriedenstellend und stressig für mich.

17. Kommentar von :ohne Name 62029

Zunahme von Wochenstunden u. Nachmittagsunterricht durch G8

Die Zunahme der Wochenstundenzahl durch G8 bedeutet nicht nur für die SuS viel mehr Nachmittagsunterricht mit den entsprechenden Folgen für Hobbies, Hausaufgaben und Freizeit. Die Lehrkräfte sind davon offensichtlich genauso betroffen. Das hat zur Folge, dass Lehrkräfte generell, aber vor allem auch diejenigen, die aus familiären Gründen ihr

Die Zunahme der Wochenstundenzahl durch G8 bedeutet nicht nur für die SuS viel mehr Nachmittagsunterricht mit den entsprechenden Folgen für Hobbies, Hausaufgaben und Freizeit. Die Lehrkräfte sind davon offensichtlich genauso betroffen. Das hat zur Folge, dass Lehrkräfte generell, aber vor allem auch diejenigen, die aus familiären Gründen ihr Deputat reduzieren, durch G8 mehr Probleme haben, Familie und Beruf zu vereinbaren. Man muss jedes Schuljahr aufs neue bangen, ob der Stundenplan es einem ermöglicht seine Kinder rechtzeitig aus der Kinderbetreuung abzuholen. Viele reduzieren deshalb mehr als nötig ihr Deputat um zusätzliche Stunden am Nachmittag zu vermeiden. Das ist in Zeiten des Lehrkräftemangels ganz klar kontraproduktiv. Mit G9 und weniger Unterricht am Nachmittag könnten die Betroffenen ihr Deputat erhöhen und auch wieder mehr Kurse in der Jahrgangsstufe übernehmen ohne Gefahr zu laufen, ständig am Nachmittag unterrichten zu müssen.
Die Stundenplaner*innen haben bei der riesigen Wochenstundenzahl der SuS in G8 wirklich keinen leichten Job und leider kommt es trotz ihrer Bemühungen immer wieder zu unzumutbaren Stundenplänen - für die SuS und die Lehrkräfte. Diese Problematik ließe sich durch G9 sicher entschärfen!

16. Kommentar von :ohne Name 62011

Stress für Schüler und Lehrer

Der Stress für Schüler und Lehrer stieg extrem. Zum einen, weil es viel früher und viel mehr Nachmittagsunterricht gibt. Schüler haben weniger Zeit zu lernen, Lehrer Stress, in weniger Zeit zu Korrigieren oder den Unterricht vorzubereiten.

15. Kommentar von :ClaraR4

Zeit zum Fördern und Fordern gymnasial geeigneter Schüler

Die schwachen Schüler bestimmen das Klassengeschehen, in Leistung und Sozialverhalten. Die begabten Schüler halten sich zurück und werden ungerecht behandelt, da vernachlässigt.

14. Kommentar von :ohne Name 61993

Aufgaben Outsourcen

- externe Netzwerkbetreuer
- Schulpsychologen
- Erzieher als Unterstützung
- mehr Verwaltungsangestellte

Man könnte dem Lehrermangel auch entgegen treten, indem man die mit diesen Aufgaben gebundenen bzw. verbundenen Stunden wieder für Unterricht nutzt.

13. Kommentar von :ohne Name 61978

Rahmenbedingen

Ich bin Lehrer an einem Ulmer Gymnasium. Ich zähle einfach mal Dinge auf, die häufig bzw immer wieder nerven. Somit gehöhren diese Dinge wohl zu meinen Bedürfnissen. Ich bin Lern-Profi, werde aber von meinem Arbeitgeber behandelt wie ein kleines Kind (überspitzt gesagt). 1. funktionierendes WLAN (99% Verfügbarkeit übers Jahr) 2. externer Service

Ich bin Lehrer an einem Ulmer Gymnasium. Ich zähle einfach mal Dinge auf, die häufig bzw immer wieder nerven. Somit gehöhren diese Dinge wohl zu meinen Bedürfnissen.
Ich bin Lern-Profi, werde aber von meinem Arbeitgeber behandelt wie ein kleines Kind (überspitzt gesagt).
1. funktionierendes WLAN (99% Verfügbarkeit übers Jahr)
2. externer Service für WLAN, IT, usw. (als Lehrer repariere ich das Klo auch nicht selbst)
3. eine faire Überstundenregelung, z.B. angemessen bezahlt oder jede Stunde die für fehlende Kollegen gehalten wird sollte bezahlt sein
4. Versorgung der Schulen mit genügend Personal (100% reichen halt nicht aus, da ausfallende Kollegen vertreten werden sollen)
5. überbordende Bürokratie kann auch bei uns abgebaut werden! Wozu ein Institut mit vielen qualifizierten Beschäftigten, wenn unterrichtende Lehrer fehlen.
usw.

12. Kommentar von :ohne Name 61966

Klassenteiler runter

Für ein gesundes Lernklima müssen die Klassenteiler gesenkt werden. 30 Kids oder noch mehr sind einfach zu viel in einer Klasse, da wird Sprachunterricht ineffektiv und Sportunterricht eine Qual für die Ohren. Ich wünsche mir eine Senkung des Klassenteilers auf max. 24 Kinder. Das sind 6 Reihen à 4 Kinder - damit ist jedes Klassenzimmer voll

Für ein gesundes Lernklima müssen die Klassenteiler gesenkt werden. 30 Kids oder noch mehr sind einfach zu viel in einer Klasse, da wird Sprachunterricht ineffektiv und Sportunterricht eine Qual für die Ohren.

Ich wünsche mir eine Senkung des Klassenteilers auf max. 24 Kinder. Das sind 6 Reihen à 4 Kinder - damit ist jedes Klassenzimmer voll genug.

11. Kommentar von :Käptn Blaubär

Schüler als Menschen sehen

Viele Lehrkräfte haben ihren Beruf gewählt, weil Sie gerne Menschen begeistern und mit ihnen arbeiten wollen. Die am Gymnasium zentrale Fachlichkeit steht außer Frage, der Mangel an Zeit für persönliche Gespräche, formatives Assessment und konstruktives Feedback leider auch. Lehrkräfte sparen so notgedrungen an dem, was nach der Hattie-Studie sich

Viele Lehrkräfte haben ihren Beruf gewählt, weil Sie gerne Menschen begeistern und mit ihnen arbeiten wollen. Die am Gymnasium zentrale Fachlichkeit steht außer Frage, der Mangel an Zeit für persönliche Gespräche, formatives Assessment und konstruktives Feedback leider auch. Lehrkräfte sparen so notgedrungen an dem, was nach der Hattie-Studie sich als besonders wirksam erwiesen hat; am Aufbau persönlicher Beziehungen zu den Lernenden. Bildungsinhalte müssen nicht weiter reduziert werden, die Kompetenzorientierung war und ist richtig. Einen deutlich positiven Effekt hätte man, wenn die Inhalte mit mehr Zeit und Tiefgang in der Breite der Klasse unterrichtet werden könnten. So blieben dann auch mehr SuS dem Gymnasium auch nach Klasse 10 erhalten, statt auf ein Berufliches Gymnasium zu wechseln, um so G9 durch die „Hintertür“ zu bekommen.

10. Kommentar von :LehrerinUndMutter

G8 ist KEIN Ganztag - Stress für Lehrer und Schüler

Immer wieder heißt es, dass die Kinder in anderen Ländern auch den ganzen Tag in der Schule sind und deshalb der hohe Anteil an Nachmittagsunterricht am G8 (schon bei den Jüngeren: mein Sohn, Klasse 7, hat 3x Nachmittagsunterricht) nicht schlimm sei, wir hier nur jammern würden. Man vergisst dabei, dass dies teilweise ganz andere Systeme sind, die

Immer wieder heißt es, dass die Kinder in anderen Ländern auch den ganzen Tag in der Schule sind und deshalb der hohe Anteil an Nachmittagsunterricht am G8 (schon bei den Jüngeren: mein Sohn, Klasse 7, hat 3x Nachmittagsunterricht) nicht schlimm sei, wir hier nur jammern würden.
Man vergisst dabei, dass dies teilweise ganz andere Systeme sind, die gewisse Pausen in Form anderer Beschäftigung bzw Lernbetreuung einbauen.
Für unsere Kinder, die "hineingepresst" wurden in einen Schultag, bei dem die Stunden on top kommen, die durch den Wegfall eines ganzen Schuljahres entstanden, heißt das ein Unterrichtsfach nach dem anderen, gerne bis ca. 15.30 Uhr, bei den älteren SuS auch bis 17.10 Uhr und DANN NOCH: Lernen, Hausaufgaben machen, GFS vorbereiten, Nachhilfe wahrnehmen, Konfi Unterricht, Musikinstrument spielen, Sport treiben etc.
Der Stress ist vorprogrammiert!
Das Lernen wird zum zügigen Abhaken von dem was am Wichtigsten erscheint!
So erscheinen die Kinder dann auch im Unterricht. Der Tiefgang fehlt. Die Motivation lässt (verständlicherweise) nach - alle sind gestresst und müde. Auch wir Lehrer.
Denn: Auch unsere Stundenpläne sehen entsprechend aus. Wer Kunst, Sport oder auch die Kursstufe unterrichtet, weiß schon im Voraus, dass er viel Nachmittagsunterricht hat. Dies lässt sich insbesondere für Mütter teilweise nur sehr schlecht mit der eigenen Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Einklang bringen!
Hinzu kommen (heutzutage) noch soooo viele extra Termine (pädagogische Klassenkonferenzen, Elternabende am späten Abend, Elternsprechtage, Fortbildungen in der eigentlichen "Freizeit", Betreuung von Praktikanten und Referendaren, Konferenzen, Ausflüge, Ausfahrten, Tage der offenen Tür an einem Samstag, Notenkonvente bis in den frühen Abend....) - wann soll der Unterricht ordentlich vorbereitet und Klassenarbeiten zeitnah korrigiert werden????

Ich habe 3 Kinder im Schulalter und merke, dass ich das alles nicht mehr schaffe. Der viele Nachmittagsunterricht raubt mir alle Kräfte und lässt mir nur noch den Schritt zu weiterer Reduzierung meines Deputats. Wie schade in Zeiten des Lehrermangels...

Frage: Wem tut es weh, wenn der Großteil der Kinder und Jugendlichen dieses Schuljahr wieder dazu bekommt und die, die es wünschen an ca. 42 "Modellschulen" G8 machen???
Antwort: Niemandem! Man muss nur etwas Geld in die Hand nehmen - aber wie sich DAS lohnt!!!

9. Kommentar von :M. Schnaus

G8 schrumpft das Schulleben

Ich hätte gerne Zeit für Bildung. Die vollen Bildungspläne verhindern sehr effektiv eine ganzheitliche Bildung, bei der es um mehr als die fachlichen Inhalte geht. Ich würde es sehr begrüßen, wenn sowohl die Schüler:innen als auch wir Kolleg:innen Zeit für AGs, Projekte, Schulfeste etc. hätten. Ich weiß von Schüler:innen, die sich gerne

Ich hätte gerne Zeit für Bildung.
Die vollen Bildungspläne verhindern sehr effektiv eine ganzheitliche Bildung, bei der es um mehr als die fachlichen Inhalte geht.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn sowohl die Schüler:innen als auch wir Kolleg:innen Zeit für AGs, Projekte, Schulfeste etc. hätten.
Ich weiß von Schüler:innen, die sich gerne engagieren würden aber keine Zeit haben. Und dann schläft die Schulzeitung ein, oder die Garten AG, der Chor, oder, oder...
Ich sehe es aber so, dass eigentlich erst hier Bildung passieren kann. Wenn das "echte Leben" kommt und die Schüler:innen ein inneres Interesse an einem Projekt oä haben. Dann können die Inhalte aus dem Unterricht plötzlich vernetzt werden und es geht nicht um Mathe, sondern die Finanzkalkulation für das Projekt... Aber dafür braucht es Zeit...