Schüler der Oberstufe (Quelle: dpa)

Bürgerforum G8/G9

Bedürfnisse von Lehrkräften

Berechne Lesezeit
  • Teilen
  • Veränderungsbereitschaft
  • Fortbildung / Qualifizierung
  • Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler
  • Attraktivität des Lehrkräfteberufs
  • Besoldung
  • Überstunden / Krankheit
  • Personalplanung
  • Lehrkräfte-/ Fachkräftemangel

Sie konnten den Themenbereich bis zum 22. September 2023, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu Bedürfnisse von Lehrkräften

Die Kommentierungsphase ist beendet. Vielen Dank für Ihre Kommentare!

8. Kommentar von :Interessierter und informierter Bürger

Hut ab vor allen Lehrern und Schulleitern, die sich öffentlich zum Thema äußern

Als Beamter unterliegt man der Treue- und Loyalitätspflicht gegenüber seinem Dienstherrn. Zudem besteht nach §33 BeamtStG eine sogenannte Neutralitätspflicht. Umgangssprachlich würde man das beim Thema G8 / G9 als "Maulkorb" bezeichnen - könnte das ein Grund sein, weshalb sich nur die Verbände zum Thema äußern? Es wäre begrüßenswert, wenn die

Als Beamter unterliegt man der Treue- und Loyalitätspflicht gegenüber seinem Dienstherrn. Zudem besteht nach §33 BeamtStG eine sogenannte Neutralitätspflicht.

Umgangssprachlich würde man das beim Thema G8 / G9 als "Maulkorb" bezeichnen - könnte das ein Grund sein, weshalb sich nur die Verbände zum Thema äußern?

Es wäre begrüßenswert, wenn die Teilnehmer des Bürgerforums auch mit Praktikern in Austausch treten könnten, um sich ein Bild von der Praxis machen zu können - aber ohne Befreiung von o.g. Pflichten, wird sich kaum ein Schulleiter oder Lehrer "trauen" aus der Praxis zu berichten.

7. Kommentar von :ohne Name 56158

Mehr Zeit zum Üben

Mir fehlt als Mathe-Lehrer oft die von Schülern eingeforderte Zeit zum Üben der erlernten Inhalte, weil weitere verpflichtende Inhalte drängen. Ich fühle mich gehetzt! Eine differenziertes Erarbeiten neuer Inhalte durch wahres BeGREIFEN dauert in Mathe einfach länge als ein kurzer Lehrervortrag. Es lohnt sich aber in meinen Augen auch für

Mir fehlt als Mathe-Lehrer oft die von Schülern eingeforderte Zeit zum Üben der erlernten Inhalte, weil weitere verpflichtende Inhalte drängen.
Ich fühle mich gehetzt!
Eine differenziertes Erarbeiten neuer Inhalte durch wahres BeGREIFEN dauert in Mathe einfach länge als ein kurzer Lehrervortrag. Es lohnt sich aber in meinen Augen auch für Bildungsgerechtigkeit, weil auch schwächere Kinder ohne private Nachhilfemöglichkeit besser mitgenommen werden. Es hält allerdings nur dann länger an, wenn es durch abwechslungsreiches Üben ausreichend verankert ist.
Und wenn wir selbständig denkende und zur Problemlösung fähige Kinder bzw. Menschen heranbilden wollen und gleichzeitig einen riesigen Berg an geeigneten Lerntechniken, Arbeitsmethoden, Präsentationsformen, digitalen Kompetenzen (z. B. Tabellenkalkulation) etc. vermitteln bzw. anbieten wollen, brauchen Lehrer und Kinder einfach mehr Zeit.

Ganz nebenbei würde ich mich in G9 weniger gestresst fühlen und könnte mir eher vorstellen, mein Teilzeit-Deputat zu erhöhen als aktuell.

6. Kommentar von :Ohne Name 3343

Fortbildungen sind Arbeitszeit!

Digitalität, zunehmende Heterogenität und vieles mehr erfordern in Teilen eine andere Art des Unterrichtens. Doch entsprechende Fortbildungen werden in die Freizeit der Lehrkräfte verlegt und damit ist die Motivation, an Fortbildungen teilzunehmen nachvollziehbar nicht übermäßig stark ausgeprägt. Warum ist es nicht möglich - wie in anderen

Digitalität, zunehmende Heterogenität und vieles mehr erfordern in Teilen eine andere Art des Unterrichtens. Doch entsprechende Fortbildungen werden in die Freizeit der Lehrkräfte verlegt und damit ist die Motivation, an Fortbildungen teilzunehmen nachvollziehbar nicht übermäßig stark ausgeprägt. Warum ist es nicht möglich - wie in anderen Bundesländern bereits praktiziert -, Fortbildungen als Arbeitszeit zu erfassen, mit angemessener Auswirkung auf das Deputat? In Zeiten des Lehrkräftemangels scheint dies zunächst kontraproduktiv, könnte aber durchaus zur weiteren Professionalisierung des Bestandspersonals beitragen. Und wenn die Lehrkräfte besser für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet sind, dann ist die Berufszufriedenheit höher und der Ausfall evtl geringer.

5. Kommentar von :ohne Name 54142

Unattraktivität des Berufes liegt an der fehlgeleiteten Politik!

(Zu) viel Ferien, wenig zu tun, (zu) hoher Lohn. So die gängigen Vorurteile innerhalb eines Großteils der Bevölkerung. Wenn dem so wäre, warum möchten dann immer weniger diesen Beruf ergreifen? Da es sich herumgesprochen hat, dass dem wohl nicht so ist! Die Arbeitsbelastung ist extrem hoch. Überstunden werden so gut wie nie ausbezahlt,

(Zu) viel Ferien, wenig zu tun, (zu) hoher Lohn. So die gängigen Vorurteile innerhalb eines Großteils der Bevölkerung.

Wenn dem so wäre, warum möchten dann immer weniger diesen Beruf ergreifen?

Da es sich herumgesprochen hat, dass dem wohl nicht so ist!

Die Arbeitsbelastung ist extrem hoch. Überstunden werden so gut wie nie ausbezahlt, da eine Vielzahl derer zu leisten ist ohne entsprechende Entlohnung. Das Verfahren diese ausbezahlt zu bekommen ist kafkaesk!

Kaum eine Lehrkraft wird das offiziell angestrebte Pensionsalter erreichen bei den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen.

Berufliche Aufstiegsmöglichkeiten sind so gut wie nicht (mehr) vorhanden.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist meistens schlecht (keine Gleitzeit, generell in der Regel keine flexiblen Arbeitszeiten, kein „Urlaub“ nach Wahl, etc.).

Eine Rückkehr zu G9 ist längst überfällig. Die Frage ist nur: mit welchem Personal soll das gestemmt werden?

Ergo: noch mehr Belastung, noch weniger Lehrkräfte, noch mehr Ausfälle.

Die Politik hat sich in diese Lage selbst manövriert. Ausbaden müssen es die Lehrkräfte an den Schulen und alle anderen in der Gesellschaft in der Folge ebenfalls.

4. Kommentar von :ohne Name 54123

G8 schafft freie Tage

Dank G8 können die Lehrer ihre Stundenzahl an weniger Tagen unterbringen, haben kompaktere Pläne und die Wahrscheinlichkeit auf freie Tage steigt.

3. Kommentar von :ohne Name 54010

Lehrer besser unterstützen

Warum werden Lehrer bei der Unterrichtsvor- und nachbereitung nicht besser professionell unterstützt? Wir sehen immer noch die gleichen beschiedenen Arbeitsblätter wie vor 30 Jahren. Warum werden nicht medial professionell aufbereitete Materialien zentral bereitgestellt? Dinge die ein Lehrer Nicht erstellen kann … multimediale Materialien, online

Warum werden Lehrer bei der Unterrichtsvor- und nachbereitung nicht besser professionell unterstützt? Wir sehen immer noch die gleichen beschiedenen Arbeitsblätter wie vor 30 Jahren. Warum werden nicht medial professionell aufbereitete Materialien zentral bereitgestellt? Dinge die ein Lehrer Nicht erstellen kann … multimediale Materialien, online Medien, gamification, Brettspiele, Experimente zum selber machen, … Warum wird Jahr für Jahr in D der gleiche Stoff an zig tausend Schulen parallel immer wieder aufwändig aufbereitet? Das ist Unfug bei Inhalten, die sich nicht oder kaum ändern.
Ich fände es gut, Lehrer da zu unterstützen und die gewonnene Zeit für besseren Unterricht, mehr Zeit mit der Klasse und hoffentlich kleinere Klassen zu nutzen. Und ich vermute, viele Lehrer wären da gerne dabei.

2. Kommentar von :ohne Name 54019

Überlastung Schutzbefohlener

Auch als Lehrer fällt auf, dass Schüler im Unterricht gestresster und überlasteter sind als noch vor Jahren. Wie soll man da überzeugt bleiben, das Richtige zu tun? Man ist angehalten, den Stoff durchzupauken, obwohl man merkt, dass das Tempo zu hoch ist und die Schüler nicht 8Stunden am Tag, 36Stunden die Woche lernen können. Diese

Auch als Lehrer fällt auf, dass Schüler im Unterricht gestresster und überlasteter sind als noch vor Jahren. Wie soll man da überzeugt bleiben, das Richtige zu tun? Man ist angehalten, den Stoff durchzupauken, obwohl man merkt, dass das Tempo zu hoch ist und die Schüler nicht 8Stunden am Tag, 36Stunden die Woche lernen können.
Diese Diskrepanz zwischen dem Kindeswohl und der Verpflichtung fertig zu werden, beschäftigt und demotiviert. Als guter Lehrer möchte man den Kindern helfen und sie nicht kaputt reiten wie einen Gaul, der nicht schneller und mehr kann.

1. Kommentar von :Interessierter und informierter Bürger

Vereinbarkeit Familie/Beruf

G8 verursacht nicht nur viel Unterricht am Nachmittag für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die Lehrerinnen und Lehrer. Das Chancengleichheitsgesetz gibt ihnen die Möglichkeit einen Antrag nach §29 Familien- und pflegegerechte Arbeitszeit zu stellen. Mit der Konsequenz, dass noch mehr (insbesondere) Lehrerinnen ihr Deputat

G8 verursacht nicht nur viel Unterricht am Nachmittag für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die Lehrerinnen und Lehrer.

Das Chancengleichheitsgesetz gibt ihnen die Möglichkeit einen Antrag nach §29 Familien- und pflegegerechte Arbeitszeit zu stellen. Mit der Konsequenz, dass noch mehr (insbesondere) Lehrerinnen ihr Deputat reduzieren werden, wenn sie nicht sogar ganz aus dem Berufsleben aussteigen, so lange sie selbst kleinere Kinder haben, da sich mit zwei bis drei Nachmittagen Unterricht Familie und Beruf einfach nicht mehr vereinbaren lässt.

G9 würde auch hier für Entspannung sorgen und vielleicht sogar die Bereitschaft das eigene Deputat zu erhöhen steigern - heute wird dies lieber nicht gemacht, da man sonst so oder so im Nachmittagsunterricht landet. Stichwort Lehrermangel