Als dreifache Mutter und Gymnasiallehrerin habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich das Lernen in G8 bei den meisten um ein "Bulimie-Lernen" handelt - von Nachhaltigkeit keine Spur!
Die Übungsphasen während des Unterrichts sind deutlich kürzer, gleichzeitig sind ab Klasse 7 drei bis vier mal Nachmittagsunterricht die Regel! Zeit für Sport,
Als dreifache Mutter und Gymnasiallehrerin habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich das Lernen in G8 bei den meisten um ein "Bulimie-Lernen" handelt - von Nachhaltigkeit keine Spur!
Die Übungsphasen während des Unterrichts sind deutlich kürzer, gleichzeitig sind ab Klasse 7 drei bis vier mal Nachmittagsunterricht die Regel! Zeit für Sport, Musik, Familie und Freunde bleibt auf der Strecke! Ein "Lernen fürs Leben" ist nicht möglich!
53.
Kommentar von :ohne Name 63670
G9 statt G8
G8 bedeutet für Schüler: 50-Stunden-Woche, prallvolle Nachmittage, keine Zeit für Musik, Theater, Kunst, Literatur mit Muße, demokratisches Engagement, stressiges Aneinandervorbeirennen
54.
Kommentar von :ohne Name 62590
Vergleich mit Schweden
Erfahrung aus dem Schüleraustausch mit einem schwedischen Gymnasium (Oberstufe): Die Schülerinnen und Schüler haben von 8.30-15 Uhr Unterricht und einmal im Monat einen "studiedag", einen Tag unterrichtsfrei zum Lernen. Sehr viel entspannter als bei uns in der Oberstufe! Die Wirtschaft funktioniert dort auch.
55.
Kommentar von :ohne Name 63661
Dem "Ländle" gehen mit der Zeit die Künstler*innen aus
Ich leite seit bald 25 Jahren eine private Musikschule in einer größeren Stadt in Ba-Wü.
Wir haben seit dem Umstieg von G9 auf G8 einen signifikanten Anstieg der Zahl von Abmeldungen vom Instrumentalunterrichts bei Kindern, die in die 5.Klasse, spätestens 6. Klasse des Gymnasiums kommen. Und das bei Kindern, die zum Teil schon seit der 1.Klasse
Ich leite seit bald 25 Jahren eine private Musikschule in einer größeren Stadt in Ba-Wü.
Wir haben seit dem Umstieg von G9 auf G8 einen signifikanten Anstieg der Zahl von Abmeldungen vom Instrumentalunterrichts bei Kindern, die in die 5.Klasse, spätestens 6. Klasse des Gymnasiums kommen. Und das bei Kindern, die zum Teil schon seit der 1.Klasse ein Instrument lernen und durchaus musikalisch talentiert und interessiert sind. Warum ? Weil sie schlich und ergreifend keine Zeit mehr für ihr Instrument haben, geschweige denn für zusätzliche Ensemble-Proben oder Bandprojekte.
Auch die Außerschulische Bildung ist Bildung und wird hier gekappt. So unzureichend investiert die Landesregierung in ihre Wirtschaft, aber nicht in ihren Nachwuchs, in ihre Kinder !
12.
Kommentar von :265 Stunden bis zum Abitur
Konsequenzen für die Oberstufe
1999 wurden von der Kultusministerkonferenz die Weichen für die Oberstufenreform 2001 in BW gestellt, die die hohen Stundenzahlen in der Oberstufe zur Folge hatten. Vorher um die 24 Stunden, jetzt um die 34 Stunden. Damit verliert unmittelbar die eigenständige Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit den Lerngegenständen an Gewicht.
1999 wurden von der Kultusministerkonferenz die Weichen für die Oberstufenreform 2001 in BW gestellt, die die hohen Stundenzahlen in der Oberstufe zur Folge hatten. Vorher um die 24 Stunden, jetzt um die 34 Stunden. Damit verliert unmittelbar die eigenständige Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit den Lerngegenständen an Gewicht. Sollte eine Reform der Reform kommen, sollten nicht noch mehr Unterrichtsinhalte vermittelt werden, sondern tatsächlich eine Entlastung bei den Schülerinnen und Schülern ankommen – auch in der Oberstufe.
31.
Kommentar von :Ohne Name
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34.
Kommentar von :Artin C
G8/G9 - Mehr sinnstiftendes Tun für alle
Egal ob G8 oder G9, inklusiv oder reine Mädchen-oder Jungenschulen:
Die SchülerInnen sind je nach Geschlecht, Alter, Entwicklung und Erfahrungen ohnehin ständig auf unterschiedlichen Niveaus und haben verschiedene Interessen und Bedürfnisse.
Deshalb wünsche ich mir aus Erfahrung nun für die zukünftigen Schulkinder:
- die SchülerInnen brauchen
Egal ob G8 oder G9, inklusiv oder reine Mädchen-oder Jungenschulen:
Die SchülerInnen sind je nach Geschlecht, Alter, Entwicklung und Erfahrungen ohnehin ständig auf unterschiedlichen Niveaus und haben verschiedene Interessen und Bedürfnisse.
Deshalb wünsche ich mir aus Erfahrung nun für die zukünftigen Schulkinder:
- die SchülerInnen brauchen sinnstiftende Aufgaben, die einen Kontext zu ihrem Lebensumfeld sowie zu den Lehr- und Lerninhalten haben!
- Die SchülerInnen brauchen individuell skalierbare und angemessene Herausforderungen, die eine Anstrengungsbereitschaft hervorrufen!
- die SchülerInnen brauchen mehr Kulturelle Bildung sowie interkulturelle Kompetenzen und Austausch in allen alltäglichen Handlungsfeldern!
- Die SchülerInnen brauchen das passendende Handwerkszeug, um sich mit allen Sinnen und körperlichen Möglichkeiten ausdrücken zu können!
- Die SchülerInnen brauchen Lehr-statt Leerkräfte! Dafür muss sich auch die Ausbildung der Lehrer anpassen, damit das Miteinander lange Freude macht und zu positiver Resonanz führt!
- Die SchülerInnen brauchen eine regelmäßige, persönliche Rückmeldung durch einen echten Ansprechpartner, nicht durch Noten oder Zeugnisse!
-SchülerInnen, Lehrkräfte und Eltern sollten vertraglich festlegen, wer welche Aufgaben während des Schuljahres hat, um unnötige Konflikte zu vermeiden und den Austausch zu verbessern.
- Die SchülerInnen brauchen eine Möglichkeit, emotionale und soziale Probleme offen aussprechen zu können.
- Die SchülerInnen sollten den Sinn der Lerninhalte erkennen können und den Unterricht hinterfragen dürfen. Dafür braucht es kritikfähige und kooperative Lehrer!
- Die SchülerInnen sollten auch am G8 nach der 10. Klasse frei entscheiden können, ob sie eine ungestrafte "Ehrenrunde" zur Festigung der Grundlagen für J1 und J2 einlegen wollen.
- Die Inhalte der Lehrerausbildung für Gymnasien scheinen noch immer zu theoretisch/wissenschaftlich und zu wenig pädagogisch oder Projektbezogen zu sein- die Lehrer sollten wissen, dass es ihnen zunächst um Menschen und dann um das Fach geht!
- Der Übergang zum Gymnasium könnte u.U. das 9. Jahr sein, in dem alle Schüler, die nötigen Mathe-, Schrift-, Schreib-,Lern - und Konfliktkompetenzen intensiv(!!!) üben dürfen.
- SchülerInnen mit AD(H)S brauchen eine besondere oder zusätzliche Begleitung
und zum Schluss: ich wünsche mir weniger Beamtenmentalität sowie weniger Verwaltungsaufwand und mehr Autonomie für die Lehrkräfte, damit es wieder mehr um den Austausch mit den SchülerInnen als um das Drumherum geht.
35.
Kommentar von :Ohne Name
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40.
Kommentar von :Informierte Bürgerin
Unterschiede Stadt und Land
Weiterführung und Ausweitung der G9 Modellschulen würde ich favorisieren.
Ich gebe zu bedenken, dass es in der Stadt mehr Möglichkeiten gibt, zwischen G8/G9 Gymnasien zu entscheiden. Auf dem Land ist das meist mit längeren Pendelzeiten verbunden.
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Kommentare : zu Rahmenbedingungen für die Schülerinnen und Schüler
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Schülerinnen und Schüler
Als dreifache Mutter und Gymnasiallehrerin habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich das Lernen in G8 bei den meisten um ein "Bulimie-Lernen" handelt - von Nachhaltigkeit keine Spur! Die Übungsphasen während des Unterrichts sind deutlich kürzer, gleichzeitig sind ab Klasse 7 drei bis vier mal Nachmittagsunterricht die Regel! Zeit für Sport,
Als dreifache Mutter und Gymnasiallehrerin habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich das Lernen in G8 bei den meisten um ein "Bulimie-Lernen" handelt - von Nachhaltigkeit keine Spur!
Die Übungsphasen während des Unterrichts sind deutlich kürzer, gleichzeitig sind ab Klasse 7 drei bis vier mal Nachmittagsunterricht die Regel! Zeit für Sport, Musik, Familie und Freunde bleibt auf der Strecke! Ein "Lernen fürs Leben" ist nicht möglich!
G9 statt G8
G8 bedeutet für Schüler: 50-Stunden-Woche, prallvolle Nachmittage, keine Zeit für Musik, Theater, Kunst, Literatur mit Muße, demokratisches Engagement, stressiges Aneinandervorbeirennen
Vergleich mit Schweden
Erfahrung aus dem Schüleraustausch mit einem schwedischen Gymnasium (Oberstufe): Die Schülerinnen und Schüler haben von 8.30-15 Uhr Unterricht und einmal im Monat einen "studiedag", einen Tag unterrichtsfrei zum Lernen. Sehr viel entspannter als bei uns in der Oberstufe! Die Wirtschaft funktioniert dort auch.
Dem "Ländle" gehen mit der Zeit die Künstler*innen aus
Ich leite seit bald 25 Jahren eine private Musikschule in einer größeren Stadt in Ba-Wü. Wir haben seit dem Umstieg von G9 auf G8 einen signifikanten Anstieg der Zahl von Abmeldungen vom Instrumentalunterrichts bei Kindern, die in die 5.Klasse, spätestens 6. Klasse des Gymnasiums kommen. Und das bei Kindern, die zum Teil schon seit der 1.Klasse
Ich leite seit bald 25 Jahren eine private Musikschule in einer größeren Stadt in Ba-Wü.
Wir haben seit dem Umstieg von G9 auf G8 einen signifikanten Anstieg der Zahl von Abmeldungen vom Instrumentalunterrichts bei Kindern, die in die 5.Klasse, spätestens 6. Klasse des Gymnasiums kommen. Und das bei Kindern, die zum Teil schon seit der 1.Klasse ein Instrument lernen und durchaus musikalisch talentiert und interessiert sind. Warum ? Weil sie schlich und ergreifend keine Zeit mehr für ihr Instrument haben, geschweige denn für zusätzliche Ensemble-Proben oder Bandprojekte.
Auch die Außerschulische Bildung ist Bildung und wird hier gekappt. So unzureichend investiert die Landesregierung in ihre Wirtschaft, aber nicht in ihren Nachwuchs, in ihre Kinder !
Konsequenzen für die Oberstufe
1999 wurden von der Kultusministerkonferenz die Weichen für die Oberstufenreform 2001 in BW gestellt, die die hohen Stundenzahlen in der Oberstufe zur Folge hatten. Vorher um die 24 Stunden, jetzt um die 34 Stunden. Damit verliert unmittelbar die eigenständige Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit den Lerngegenständen an Gewicht.
1999 wurden von der Kultusministerkonferenz die Weichen für die Oberstufenreform 2001 in BW gestellt, die die hohen Stundenzahlen in der Oberstufe zur Folge hatten. Vorher um die 24 Stunden, jetzt um die 34 Stunden. Damit verliert unmittelbar die eigenständige Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit den Lerngegenständen an Gewicht. Sollte eine Reform der Reform kommen, sollten nicht noch mehr Unterrichtsinhalte vermittelt werden, sondern tatsächlich eine Entlastung bei den Schülerinnen und Schülern ankommen – auch in der Oberstufe.
G8/G9 - Mehr sinnstiftendes Tun für alle
Egal ob G8 oder G9, inklusiv oder reine Mädchen-oder Jungenschulen: Die SchülerInnen sind je nach Geschlecht, Alter, Entwicklung und Erfahrungen ohnehin ständig auf unterschiedlichen Niveaus und haben verschiedene Interessen und Bedürfnisse. Deshalb wünsche ich mir aus Erfahrung nun für die zukünftigen Schulkinder: - die SchülerInnen brauchen
Egal ob G8 oder G9, inklusiv oder reine Mädchen-oder Jungenschulen:
Die SchülerInnen sind je nach Geschlecht, Alter, Entwicklung und Erfahrungen ohnehin ständig auf unterschiedlichen Niveaus und haben verschiedene Interessen und Bedürfnisse.
Deshalb wünsche ich mir aus Erfahrung nun für die zukünftigen Schulkinder:
- die SchülerInnen brauchen sinnstiftende Aufgaben, die einen Kontext zu ihrem Lebensumfeld sowie zu den Lehr- und Lerninhalten haben!
- Die SchülerInnen brauchen individuell skalierbare und angemessene Herausforderungen, die eine Anstrengungsbereitschaft hervorrufen!
- die SchülerInnen brauchen mehr Kulturelle Bildung sowie interkulturelle Kompetenzen und Austausch in allen alltäglichen Handlungsfeldern!
- Die SchülerInnen brauchen das passendende Handwerkszeug, um sich mit allen Sinnen und körperlichen Möglichkeiten ausdrücken zu können!
- Die SchülerInnen brauchen Lehr-statt Leerkräfte! Dafür muss sich auch die Ausbildung der Lehrer anpassen, damit das Miteinander lange Freude macht und zu positiver Resonanz führt!
- Die SchülerInnen brauchen eine regelmäßige, persönliche Rückmeldung durch einen echten Ansprechpartner, nicht durch Noten oder Zeugnisse!
-SchülerInnen, Lehrkräfte und Eltern sollten vertraglich festlegen, wer welche Aufgaben während des Schuljahres hat, um unnötige Konflikte zu vermeiden und den Austausch zu verbessern.
- Die SchülerInnen brauchen eine Möglichkeit, emotionale und soziale Probleme offen aussprechen zu können.
- Die SchülerInnen sollten den Sinn der Lerninhalte erkennen können und den Unterricht hinterfragen dürfen. Dafür braucht es kritikfähige und kooperative Lehrer!
- Die SchülerInnen sollten auch am G8 nach der 10. Klasse frei entscheiden können, ob sie eine ungestrafte "Ehrenrunde" zur Festigung der Grundlagen für J1 und J2 einlegen wollen.
- Die Inhalte der Lehrerausbildung für Gymnasien scheinen noch immer zu theoretisch/wissenschaftlich und zu wenig pädagogisch oder Projektbezogen zu sein- die Lehrer sollten wissen, dass es ihnen zunächst um Menschen und dann um das Fach geht!
- Der Übergang zum Gymnasium könnte u.U. das 9. Jahr sein, in dem alle Schüler, die nötigen Mathe-, Schrift-, Schreib-,Lern - und Konfliktkompetenzen intensiv(!!!) üben dürfen.
- SchülerInnen mit AD(H)S brauchen eine besondere oder zusätzliche Begleitung
und zum Schluss: ich wünsche mir weniger Beamtenmentalität sowie weniger Verwaltungsaufwand und mehr Autonomie für die Lehrkräfte, damit es wieder mehr um den Austausch mit den SchülerInnen als um das Drumherum geht.
Unterschiede Stadt und Land
Weiterführung und Ausweitung der G9 Modellschulen würde ich favorisieren.
Ich gebe zu bedenken, dass es in der Stadt mehr Möglichkeiten gibt, zwischen G8/G9 Gymnasien zu entscheiden. Auf dem Land ist das meist mit längeren Pendelzeiten verbunden.