Mobilität

Radverkehr

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Ein wichtiges Instrument ist der Einsatz von Radkoordinatorinnen und Radkoordinatoren. Das Gesetz stellt eine Finanzierung dieser Stelle in jedem Stadt- und Landkreis sicher. Radwege werden dadurch in Baden-Württemberg systematisch weiter ausgebaut. Ziel ist, mit dem RadNETZ ein sicheres und lückenloses Wegenetz für den Radverkehr zu erhalten. Die Radkoordinatorinnen und Radkoordinatoren stellen das RadNETZ fertig.

Teil 2, Abschnitt 1: Radverkehr

Sie konnten den Abschnitt „Radverkehr“ des Landesmobilitätsgesetzes (PDF) bis zum 1. Oktober 2024, 17 Uhr, kommentieren.

Kommentare : zu „Radverkehr“

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1. Kommentar von :ohne Name 4613

Radverkehr

Ich fahre seit 2019 mit dem Fahrrad im Raum Karlsruhe zur Arbeit, Kombiniert mit dem ÖPNV sind es 22 KM; fahre ich nicht mit dem OPNV sind es 46 km. Einen Großteil des Weges kann ich auf dem Radweg zurück legen. Der ist zwar geteert, in Teilbereichen aber holprig, eng und in sehr schlechtem Zustand, gerade zwischen den Ortschaften. Für einen

Ich fahre seit 2019 mit dem Fahrrad im Raum Karlsruhe zur Arbeit, Kombiniert mit dem ÖPNV sind es 22 KM; fahre ich nicht mit dem OPNV sind es 46 km.
Einen Großteil des Weges kann ich auf dem Radweg zurück legen. Der ist zwar geteert, in Teilbereichen aber holprig, eng und in sehr schlechtem Zustand, gerade zwischen den Ortschaften. Für einen massenhaften Radverkehr mit verschieden schnell fahrenden Teilnehmern, Fußgängern und landwirtschaftlichen Fahrzeugen ist der Weg teilweise unsicher, gerade in der Dunkelheit.
Nutze ich den ÖPNV, kann ich das nur machen, wenn ich eine Verbindung ab 5.15 Uhr nehme: Ansonsten wird es eng; ab 6.00 Uhr müsste ich für mein Rad eine extra Karte bezahlen.
Am Nachmittag nach Hause kommen oft verkürzte Bahnen, d.h. es fehlen im Vergleich zum Normalbetrieb Wagons. Ich habe mehrfach erlebt, dass ich dann mit dem Rad keinen Platz habe und der Zug fuhr ohne mich. Ein großes Problem ist auch eine große Unpünktlichkeit oder unerwartete Zugausfälle..
In meinem Betrieb gibt es 2 Duschen für 600 Beschäftigte. Würden mehr Kollegen/innen mit dem Rad kommen, reichen diese wohl nicht aus. Fazit: Aktuell fehlt die Infrastruktur für großangelegtes Fahren mit dem Rad zur Arbeit. Ich würde mir wünschen, dass die Kommunen mal ihre Wege abfahren, bewerten und übergreifend koordiniert verbesseren. Über die Stadtradel-Aktion sollte es genügend Daten geben. Der OPNV muss auch von den Kapazitäten her dringenst verbessert werden. Wenn die Einnahmen aus dem Mobilitätspass dazu beitragen, bin ich dafür.

2. Kommentar von :Claudia aus Enzklösterle, dem Heidelbeerdorf

Kennzeichnung der Radwege / Verpflichtung der Radfahrer, diese zu nutzen

Im Oberen Enztal gibt es gut ausgebaute, asphaltierte Radwege (z.B. Enztalradweg) - die allerdings bei weitem nicht von allen Radfahrenden genutzt werden. Meines Erachtens fehlen nicht nur dort eindeutige, gut sichtbare Hinweise auf die Radweg. Auf den oft engen kurvenreichen Landstraßen sind Radfahrer a) ein Hindernis für den PKW-, Bus- und

Im Oberen Enztal gibt es gut ausgebaute, asphaltierte Radwege (z.B. Enztalradweg) - die allerdings bei weitem nicht von allen Radfahrenden genutzt werden. Meines Erachtens fehlen nicht nur dort eindeutige, gut sichtbare Hinweise auf die Radweg. Auf den oft engen kurvenreichen Landstraßen sind Radfahrer a) ein Hindernis für den PKW-, Bus- und LKW-Verkehr und b) selbst gefährdet, weil sie zu Überholmanövern verleiten.
Ein einheitlicher Hinweis "Radfahrer hier entlang" / "für Radfahrer nicht geeignet/erlaubt" könnte helfen.

3. Kommentar von :HoschIchenheim@t-online.de

Radinfrastruktur

Die Attraktivität der Radinfrastruktur leidet meines Erachtens auch daran, dass Radwege grundsätzlich entlang von klassifizierten Straßen angelegt werden - dabei noch erhebliche zusätzliche Flächen verbrauchen - anstatt vorhandene andere Infrastrukturen (Gemeindeverbindungswege, Wirtschaftswege, Waldwege) durch Lückenschlüsse zu einem EIGENEN Netz

Die Attraktivität der Radinfrastruktur leidet meines Erachtens auch daran, dass Radwege grundsätzlich entlang von klassifizierten Straßen angelegt werden - dabei noch erhebliche zusätzliche Flächen verbrauchen - anstatt vorhandene andere Infrastrukturen (Gemeindeverbindungswege, Wirtschaftswege, Waldwege) durch Lückenschlüsse zu einem EIGENEN Netz zu entwickeln.

Oft werden solche Möglichkeiten deshalb nicht genutzt, weil entlang der klassifizierten Straßen reflexhaft von einer höheren Sicherheit ausgegangen wird. Das stimmt schon hinsichtlich der immer wieder totschlagargumentmäßig vorgebrachten Sexualstraftaten nicht, sondern die Sicherheit leidet in anderen Bereichen, Blendwirkungen nachts, von der Fahrbahn abkommende Fahrzeuge, Glasscherben von weggeworfenen Flaschen etc.

Die Niederländer bringen das doch auch fertig, das RAD müßte also nicht neu erfunden werden.

Planungszeiten für Radschnellwege von 8-9 Jahren sind einfach zu lang. Das müßte schneller gehen können. Es werden scheinbar Kriterien wie bei Autobahnneubauten abgearbeitet.

4. Kommentar von :Gerhart Ryffel

Fahrradstraßen außerorts

Laut StVO sind seit einigen Jahren Fahrradstraßen möglich und können auch außerorts bewilligt werden. Fahrradstraßen können nur vom Radverkehr genutzt werden, es sei denn, Zusatzzeichen erlauben eine Nutzung auch von anderen Verkehrsarten. Für den Fahrverkehr gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und Radfahrende dürfen nebeneinander fahren.

Laut StVO sind seit einigen Jahren Fahrradstraßen möglich und können auch außerorts bewilligt werden. Fahrradstraßen können nur vom Radverkehr genutzt werden, es sei denn, Zusatzzeichen erlauben eine Nutzung auch von anderen Verkehrsarten. Für den Fahrverkehr gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und Radfahrende dürfen nebeneinander fahren. In der Praxis zeigt es sich, dass eine Fahrradstraße in mehr als 95% auch für andere Verkehrsteilnehmer freigegeben wird. Gerade in den ländlichen Räumen bieten „Schleichwege“ ein Potential für den kostengünstigen strukturierten Radverkehrs Ausbau, sowohl für den Alltagsradverkehr, als auch dem Radtourismus abseits von verkehrsreichen Straßen. Leider sind einige Verkehrsbehörden sehr zurückhaltend in der Bewilligung von Fahrradstraßen, indem sie Bedingungen aufstellen, wie zum Beispiel eine Straßenbreite von mindestens 5 Metern verlangen, die vom Gesetz her gar nicht vorgeschrieben werden. Der Landkreis Tübingen ist hierzu ein Beispiel: https://klimaschutz-haerten.de/2024/fahrradstrassen-ausserorts-fakten-und-mythen/

5. Kommentar von :MAP

Radwege innerorts/Seitenabstand

Überall dort wo eine Trennung Sonderweg Radfahrer zum motorisierten Verkehr nicht vorgesehen bzw. nicht möglich ist sollte es klare Anweisungen zum Überholvorgang geben. Innerorts idealerweise eine (zusätzliche) Hilfslinie für die rechte Fahrzeugseite um die 1,50m Seitenabstand besser abschätzen zu können. Außerorts sollte es Standard werden beim

Überall dort wo eine Trennung Sonderweg Radfahrer zum motorisierten Verkehr nicht vorgesehen bzw. nicht möglich ist sollte es klare Anweisungen zum Überholvorgang geben. Innerorts idealerweise eine (zusätzliche) Hilfslinie für die rechte Fahrzeugseite um die 1,50m Seitenabstand besser abschätzen zu können. Außerorts sollte es Standard werden beim Überholen so viel Platz zu machen, daß der entgegengesetzte Fahrstreifen genutzt wird. Alternativ könnte man auch die Kraftfahrzeughersteller verpflichten eine Meßeinrichtung zu verbauen die anzeigt ob ein regelkonformes Überholen mit dem korrekten Seitenabstand überhaupt möglich ist.

6. Kommentar von :103737

Konkrete Aufgaben

Der Abschnitt zum Radverkehr ist logisch und nachvollziehbar. Jedoch stellen sich einige Fragen, welche (weiteren) konkreten Aufgaben die KreiskoordinatorInnen haben. Die Radverkehrsnetze und daraus resultierenden Radwege/Radrouten sind in allererster Linie die wichtigste Infrastruktur für den Radverkehr. Allerdings ist die Frage, ob die

Der Abschnitt zum Radverkehr ist logisch und nachvollziehbar. Jedoch stellen sich einige Fragen, welche (weiteren) konkreten Aufgaben die KreiskoordinatorInnen haben.

Die Radverkehrsnetze und daraus resultierenden Radwege/Radrouten sind in allererster Linie die wichtigste Infrastruktur für den Radverkehr. Allerdings ist die Frage, ob die Landkreise nicht auch auf weitere Infrastruktur, wie insbesondere das Fahrradparken hinwirken sollten. So fördert das Land bspw. durch die Beratungsstelle RadPARKEN das Ausbauen. Dies muss auf kommunaler Seite aber auch gewollt und gezielt angestrebt werden. Daher sollte dies ebenfalls Teil der Aufgaben sein.

In der Radverkehrsplanung ist bei Radverkehrsnetzen werden in der Regel fünf Kriterien angewendet, nicht nur zwei: „Sie wirken auf durchgängige und sichere Radverkehrsnetze [...] hin.“ Es fehlen hier die Kriterien Direktheit, Komfortabel und Attraktivität.

Zu Satz 4 stellt sich die Frage, wieso die Daten, welche erfasst wurden, nicht auch Dritten, vornehmlich BürgerInnen zur Verfügung gestellt werden. Speziell in Zusammenhang mit Paragraf 11.

7. Kommentar von :besorgter_bürger

Offene Daten

Der Betrieb und die Pflege einer Radinfrastrukturdatenbank ist lobenswert, jedoch sollten diese Daten im Sinne von Open Government Data auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Bürger:innen sollten jegliche Daten, die aus Steuergeldern finanziert wurden, frei und offen nutzen dürfen. Als Lizenz ist die Open Database License oder

Der Betrieb und die Pflege einer Radinfrastrukturdatenbank ist lobenswert, jedoch sollten diese Daten im Sinne von Open Government Data auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Bürger:innen sollten jegliche Daten, die aus Steuergeldern finanziert wurden, frei und offen nutzen dürfen. Als Lizenz ist die Open Database License oder Creative Commons 0 zu bevorzugen. Mit offenen und freien Daten können Analysen, Statistiken und Navigationsdaten erstellt werden, die die Mobilitätswende vorantreiben können.

8. Kommentar von :Michael Schimpf

Müsst ihr noch irgendwelche Parteifreunde mit leistungslosen Jobs versorgen?

Der ideale Lebenslauf eines Grünen ist es, nach einem 22-Semester-Soziologiestudium Radfahrbeautragter in Kiel zu werden (Guido Westerwelle).

Kommentar vom Moderator

Anmerkung der Redaktion

Sehr geehrter Herr Schimpf,

bitte achten Sie beim Verfassen Ihrer Kommentare auf unsere Netiquette.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Online-Redaktion

9. Kommentar von :Ghostbike

"niedrige Geschwindigkeit"

Der Radverkehr muss schon bei niedriger Geschwindigkeit möglichst vom Autoverkehr getrennt werden, sonst liegt die Hauptlast der Gefahr für Gesundheit und Leben umso mehr bei Radfahrern. Leere Gehwege müssen befahrbar bleiben. Fußgänger auf Radwegen sind entsprechend nicht tolerierbar (Rollstuhlfahrer u.ä. ausgenommen). Warum muss es Unfälle mit

Der Radverkehr muss schon bei niedriger Geschwindigkeit möglichst vom Autoverkehr getrennt werden, sonst liegt die Hauptlast der Gefahr für Gesundheit und Leben umso mehr bei Radfahrern. Leere Gehwege müssen befahrbar bleiben. Fußgänger auf Radwegen sind entsprechend nicht tolerierbar (Rollstuhlfahrer u.ä. ausgenommen).

Warum muss es Unfälle mit Toten geben, damit etwas näher betrachtet wird? Lebensgefahr sollte genügen.

Zu guter Letzt: Es ist nahezu unmöglich, Delikte von Autofahrern gegen Radfahrer anzuzeigen, da keine Aufnahmen angefertigt werden dürfen. Das betrifft Rücksichtslosigkeit ebenso wie aktives Abdrängen und Ausbremsen. Sollte dies juristisch auf Bundesebene verankert sein, ist das kein Grund, sich nicht auf Landesebene damit zu befassen und den Status quo durch Untätigkeit zu untermauern.

Ich bin froh, dass endlich etwas geschieht, glaube es aber erst mit den Ergebnissen.

10. Kommentar von :Grauhaar

Bürgerbeteiligung bei Planung von Radschnellwegen

Konkret kann ich nur das Verfahren beim Radschnellweg Stuttgart - Göppingen beurteilen. Fazit: Das Beteiligungsverfahren war so komplex und wenig nutzerfreundlich, dass es allenfalls zu Frustration derjenigen geführt hat, die tatsächlich einen besseren regionalen Radverkehr wollen. Oder zu allgemeinen Aussagen von Leuten, die noch nie einen echten

Konkret kann ich nur das Verfahren beim Radschnellweg Stuttgart - Göppingen beurteilen.
Fazit: Das Beteiligungsverfahren war so komplex und wenig nutzerfreundlich, dass es allenfalls zu Frustration derjenigen geführt hat, die tatsächlich einen besseren regionalen Radverkehr wollen. Oder zu allgemeinen Aussagen von Leuten, die noch nie einen echten Radschnellweg - wie z.B. in Kopenhagen - gesehen geschweigedenn benutzt haben.
Bürgerbeiligung: erfüllt, abgehakt. Ergebnis: keine sinnvollen Vorschläge.
Fazit: Die zuständigen Behörden streiten nur untereinander um die beste Lösung und die Betroffenen bleiben schön außen vor.