Online-Kommentierung
Mit der Änderung des Schulgesetzes sollen die Sprachfördergruppen ebenso wie die Juniorklassen als Kernelemente des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ etabliert werden.
Weitere Informationen aus dem Vorblatt des Gesetzentwurfs
Sprachfördergruppen sowie Juniorklassen werden als wesentliche Bausteine des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ gesetzlich verankert und die Bedingungen für ihre Einrichtung ebenso wie die entsprechenden Besuchspflichten und ihre Voraussetzungen geregelt. Die Grundschulförderklassen werden aufgehoben, die Möglichkeit der Zurückstellung vom Schulbesuch entfällt für Kinder mit der Verpflichtung, die Juniorklasse zu besuchen.
Der Bildungsgang des allgemein bildenden Gymnasiums der Normalform wird auf neun Jahre verlängert und damit die Möglichkeit für eine Anreicherung mit neuen Innovationselementen geschaffen.
Der Auftrag der auf der Grundschule aufbauenden Schulen wird angepasst, um ihre Attraktivität für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler zu erhalten.
Das Übergangsverfahren von der Grundschule auf die weiterführende Schule wird durch die Einbeziehung der Kompetenzmessung valider und damit passgenauer ausgestaltet. Voraussetzung für die Aufnahme in das allgemein bildende Gymnasium wird künftig eine pädagogische Gesamtwürdigung durch die Klassenkonferenz oder die erfolgreiche Teilnahme an einer zentral bereit gestellten Kompetenzmessung sein. Zusammen mit dem Elternwunsch basiert die Schulartwahl damit auf drei Elementen, von denen zwei erfüllt sein müssen.
Für den Fall, dass keine der genannten Voraussetzungen dem Elternwunsch entspricht, wird die Möglichkeit geschaffen, durch einen Potentialtest zusätzliche Orientierung zu erhalten und zugleich die Aufnahmevoraussetzung für das Gymnasium zu erfüllen.
Pädagogische Fachverfahren sollen über die vorhandene Nutzer- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW erreichbar sein.
Die Auskunftspflichtigen, die zu erhebenden Daten und Hilfsmerkmale und der Erhebungsstichtag für die Ganztagsausbaustatistik werden bestimmt und die Ermächtigungsgrundlage für die erforderliche Rechtsverordnung geschaffen.
Keine.
Durch die Implementierung des Sprachförderkonzepts „SprachFit“ mit den Sprachfördergruppen sowie den Juniorklassen, den neunjährigen Bildungsgang am Gymnasium mit seinen nicht im Schulgesetz verankerten fünf Innovationselementen, den Innovationselementen an Hauptschulen/Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen, die Ausweitung des Ganztags nach Paragraf 4a SchG im Primarbereich der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), die Nutzer- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW sowie die Ganztagsausbaustatistik entstehen Kosten für öffentliche Haushalte, die in der Begründung des Änderungsgesetzes unter Punkt 5 der Begründung (Finanzielle Auswirkungen) aufgeschlüsselt sind. Über die Bereitstellung von Haushaltsmitteln und Stellen für die oben genannten Maßnahmen ist im Rahmen der künftigen Haushaltsplanaufstellungen unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen und deren zielgerichteter Steuerung zu entscheiden.
Für Bürgerinnen und Bürger entstehen keine zusätzlichen Bürokratielasten. Der Schulaufsichtsbehörde werden neue schulaufsichtsrechtliche Aufgaben zugewiesen. Vollzugstauglichkeit wird gewährleistet.
Die Änderungen des Schulgesetzes fördern die nachhaltige Entwicklung in mehreren Zielbereichen, insbesondere in den Bereichen der sozialen und der ökonomischen Nachhaltigkeit.
Der Digitaltauglichkeits-Check nach Nummer 5.4.2 der Verwaltungsvorschrift (VwV) der Landesregierung und der Ministerien zur Erarbeitung von Regelungen (VwV Regelungen) wurde durchgeführt.
Mit den Regelungen wird eine grundsätzliche Möglichkeit der digitalen Umsetzbarkeit der Übermittlung der Daten zur Einschätzung über den Entwicklungsstand beziehungsweise des Sprachförderbedarfes geschaffen.
Die Nutzung der bereits vorhandenen Nutzenden- und Zugangsverwaltung der Digitalen Bildungsplattform Schule@BW dient der Umsetzung des langfristigen strategischen Leitbilds des Landes zur Digitalisierung von Prozessen.
Die Einführung der Ganztagsausbaustatistik enthält digitalrelevante Vorgaben, die einer zügigen, digitalen und medienbruchfreien Abwicklung des Verfahrens nicht entgegenstehen.
Die Maßnahmen der Schulgesetzänderung, insbesondere die Sprachfördermaß-nahmen und die Verlängerung des gymnasialen Bildungsgangs auf neun Jahre erhöhen die vergleichsrelevanten Kosten im Sinne von Paragraf 18 a Privatschulgesetz (PSchG) und wirken sich entsprechend finanziell auf die Kopfsatzzuschüsse an Ersatzschulen gemäß Paragraf 18 Absatz 2a PSchG aus.
Die Ausweitung des Ganztags im Bereich der SBBZ kann zu höheren Ausgaben bei den SBBZ in freier Trägerschaft führen, da sich die Bezuschussung der Lehrkräfte und Schulleitungen nach den sich für die öffentlichen SBBZ geltenden Bestimmungen richtet.
Die für die Ganztagsausbaustatistik zu erhebenden Daten liegen den freien Trägern regelmäßig vor. Es entsteht allenfalls unerheblicher Aufwand für die Aufbereitung der Daten.


Kommentare : zum Schulgesetz
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Schwächung der weiteren Fremdsprachen nach der 1. Fremdsprache durch geplante Dreistündigkeit
Wir verdanken u. a. die deutsch-französische Freundschaft mitunter auch einem intensiven Französischunterricht, der neben sprachlichen Kompetenzen auch Kulturelles über das Land unserer Nachbarn vermittelt, zu Begegnungen mit Französinnen und Franzosen einlädt, ... Auch in den dritten Fremdsprachen wie Italienisch und Spanisch wird neben
Wir verdanken u. a. die deutsch-französische Freundschaft mitunter auch einem intensiven Französischunterricht, der neben sprachlichen Kompetenzen auch Kulturelles über das Land unserer Nachbarn vermittelt, zu Begegnungen mit Französinnen und Franzosen einlädt, ... Auch in den dritten Fremdsprachen wie Italienisch und Spanisch wird neben Sprachlichem auch intensiv an Kulturellem gearbeitet - auch ganz im Gedanken, die Schülerinnen und Schüler darin zu bestärken, überzeugte Europäerinnen und Europäer zu sein, die Anteil an der sprachlichen und kulturellen Vielfalt unseres Kontinents haben. Der große Reichtum des modernen Fremdsprachenunterrichts wird so nicht mehr möglich sein, wenn man den zweiten/dritten Fremdsprachen nur noch drei Wochenstunden Unterricht zugesteht. Die dritten Fremdsprachen sollten ihre vier Wochenstunden Unterricht pro Lernjahr (in den ersten drei Lernjahren) behalten dürfen und den zweiten Fremdsprachen sollten keine Stunden gekürzt werden.
G9
Ich begrüße es sehr, dass sich die Landesregierung für ein G9 entschieden hat! Als Mutter zweier Kinder im G8 kann ich es allerdings nicht verstehen, warum die jetztigen Gymnasiasten ab Klasse 6 aufwärts vollkommen vergessen werden. Die jetzigen Klassen 6-9 waren zu den Corona-Schulschließungen in den Klassen 1-4. Das ist die Zeit, in der die
Ich begrüße es sehr, dass sich die Landesregierung für ein G9 entschieden hat!
Als Mutter zweier Kinder im G8 kann ich es allerdings nicht verstehen, warum die jetztigen Gymnasiasten ab Klasse 6 aufwärts vollkommen vergessen werden.
Die jetzigen Klassen 6-9 waren zu den Corona-Schulschließungen in den Klassen 1-4. Das ist die Zeit, in der die Kinder das Lesen, Schreiben, Rechnen und Lernen lernen sollen - unbedingte Grundlagen für den weiteren Schul- und Lebensweg. Durch die Schulschließungen und Homeschooling haben diese Kinder aber nicht die nötige Förderung erhalten.
Inzwischen gibt es genügend Fachmeinungen von Psychologen wie Julian Schmitz aus Leipzig, die deutlich die Folgen von Corona auf die Psyche der Kinder benennen.
Mir ist bewußt, dass die Kinder in allen Schularten davon betroffen sind. Aber nur die Kinder im G8 werden mit einem übervollen Stundenplan mit 36 Stunden in der Woche durch den Bildungsplan gehetzt. Da ist keine Zeit Inhalte zu vertiefen oder Lücken aufzuarbeiten.
Frau Schopper, Sie sagten im Landtag, dass Ihnen bewußt ist, was diese Kinder durchmachen mussten. Warum wollen Sie jetzt nicht den Kinder der aktuellen Klassen 6-9 eine schnellstmögliche zeitliche Streckung ermöglichen?
Geben Sie diesen Kindern die Möglichkeit ihren "alten" Bildungsplan mit einem zusätzlichen Jahr entzerren zu können. Anderenfalls frage ich mich wie das NERD LÄND in den kommenden Jahren Tüfftler und Entdecker aus diesen Jahrgängen gewinnen will.
Zur Inhaltliche Ausgestaltung des neunjährigen Bildungsgangs am allgemein bilden- den Gymnasium („G9 neu“)
Seit vielen Jahren unterrichte ich die Fächer Physik, Mathematik, NwT und Astronomie (sofern ein Kurs zustande kommt…) an einem allg. bild. Gymnasium in BW und kann die Anzahl der Änderungen in den Bildungsplänen seitdem kaum noch zählen. Über die Sinnhaftigkeit vieler Änderungen kann ich nur spekulieren. Ich habe deshalb den vom Haus der
Seit vielen Jahren unterrichte ich die Fächer Physik, Mathematik, NwT und Astronomie (sofern ein Kurs zustande kommt…) an einem allg. bild. Gymnasium in BW und kann die Anzahl der Änderungen in den Bildungsplänen seitdem kaum noch zählen. Über die Sinnhaftigkeit vieler Änderungen kann ich nur spekulieren. Ich habe deshalb den vom Haus der Astronomie in HD initiierten, offenen Brief an das Kultusministerium unterzeichnet, der den Entfall der zuvor im IMP-Profil unterrichteten, astronomischen Themen bemängelt. Grundsätzlich kann ich nur sagen, dass n.m.E. vor allem die Frequenz der Änderungen und Anpassungen, ganz abgesehen von den Inhalten, das System Schule überfordert. Ich kann nicht mehr zählen, wie viele Stunden und Tage meine Kolleginnen, Kollegen und ich schon für das Schreiben von Curricula aufgewendet haben, um sie bald wieder zu verwerfen, da sich Inhalte der Bildungspläne aus politischen Gründen geändert hatten. Auf Dauer sorgt dies für Verunsicherung und Frustration bei den Lehrkräften, ohne den Bildungserfolg der SuS messbar zu verbessern. Ich bin überzeugt, dass sich wirklich nachhaltige Änderungen im System Schule nicht in Jahren sondern nur innerhalb von Dekaden umsetzen lassen und schon gar nicht innerhalb von Legislaturperioden. Abgesehen von allen inhaltlichen Änderungen muss man sich auch immer im Klaren darüber sein, dass dies landesweit immer mit immens finanziellen Folgen für die Kommunen und das Land verbunden ist (ggf. Neuanschaffung von Schulbüchern und Unterrichtsmaterial, Fortbildung der Lehrenden etc.). Nicht zuletzt deshalb empfinde ich die Abkündigung des IMP-Profils für die betroffenen Schulen einen Skandal, der durch die von der Politik genannten Argumente nicht zu rechtfertigen ist.
Wenn nun allerdings der Vorschlag kommt, z.B. Inhalte aus dem früheren IMP-Profil im Fach NwT zu verorten, muss natürlich im selben Augenblick die Frage kommen, welche bisherigen Inhalte des Fachs NwT stattdessen dafür geopfert werden, wenn im selben Fach nun mehr Informatikanteile vertieft werden sollen. Das Gleiche gilt ebenso für gesellschaftliche Forderungen an die Schulen, die immer wieder den Ruf nach neuen Schulfächern aufkommen lassen.
Mit der Abkündigung des IMP-Profils verschwindet auch künftig die Vermittlung astronomischer Grundkenntnisse aus den Bildungsplänen. Ob im G9 ein Gk Astronomie eine Rolle spielen wird, ist momentan Spekulation. Salopp gesagt erhalten deshalb künftig ALLE Abiturientinnen und Abiturienten die Hochschulreife, die nur in Klasse 5 im Fach Geografie etwas über das Sonnensystem erfahren hatten und sich hoffentlich dann neun Jahre später bei der Aushändigung des Abiturzeugnisses noch daran erinnern, dass sich die Erde um die Sonne bewegt und nicht etwa umgekehrt: Zuvor wussten wenigstens die IMPler etwas darüber Bescheid.
Da künftig auch wieder nur eine Teilmenge der Schülerinnen und Schüler das NwT-Profil belegt, erhalten auch nur diese vertiefte Kenntnisse in Informatik. Das passt nicht zum Anspruch der Kompetenzvermittlung in der Medienbildung und Informatik, den sich das Land als auf die Fahnen geschrieben hat: So weit mir bislang bekannt ist, wird für alle Schüler der Klassen 7 bis 11 nur eine Wochenstunde zur Medienbildung und Informatik bereit stehen. Zehn Minuten gehen erfahrungsgemäß davon schon für das Hochfahren der Computer ab und weitere fünf Minuten am Ende für das Verräumen der Geräte...
Das Fach Physik soll mit 2 Wochenstunden gestärkt werden. Allerdings ist mir auch hier bislang keine Stundentafel bekannt. Man könnte deshalb vielleicht hoffen, dass dadurch ein Bildungskonzept des Landes von vor etwa 40 Jahren, Physik in Klasse 10 als Kernfach 3h mit verbindlichen, astronomischen Grundkenntnissen für ALLE SuS anzubieten, wieder umsetzbar wird. Eine andere Alternative wäre möglicherweise auch die Verortung astronomischer Grundkenntnisse in der Mittelstufenphysik.
Im offenen Brief des Hauses der Astronomie an das Kultusministerium wird geschildert, dass die Astronomie die grundsätzliche Begeisterung für Naturwissenschaften wecken könne: Also eine wichtige Säule für die künftige Wirtschaftskraft in BW! Das sehe ich auch so. Dieser Wunsch scheint allerdings ebenfalls in weiter Ferne zu sein, wenn ich folgende Passagen im Schreiben der Ministerin vom 23.07.24 lese. Dort steht:
„ Die Naturwissenschaften erfahren eine Stärkung des Fachs Chemie und des Fachs Physik. Die beiden Physikstunden in Klasse 7 sollen überwiegend projekt- und praxisorientiert im Rahmen eines naturwissenschaftlichen Projektunterrichts eingesetzt werden. Bei angespannter Unterrichtsversorgung im Fach Physik vor Ort können dort auch Fachlehrkräfte anderer Naturwissenschaften zum Einsatz kommen.“
Die Stärkung des Fachs Physik wird also sofort wieder relativiert: Nach meiner Wahrnehmung ist es deshalb ein Euphemismus, hier von einer Stärkung der Fächer Physik und Chemie zu sprechen, wenn zugleich die personelle Unterversorgung in Physik durch Abzug fachfremder Kolleginnen und Kollegen kompensiert werden soll. Als Pädagoge bin ich auch überzeugt, dass die Grundsätze eines Fachs niemals gesichert in Projekten vermittelt werden können. Projektartiger Unterricht kann später erfolgen, wenn die Grundlagen gefestigt sind. Als Schlussfolgerung bleiben für die Stärkung der beiden Fächer eigentlich nur noch Biologie-Lehrkräfte übrig, die es hoffentlich noch in genügender Anzahl gibt, da kaum NwT-Lehrkräfte am Markt und Physiker wie Chemiker noch weniger in Sicht sind. Wie gut Biologen z.B. für Astronomie begeistern können, mag ich nicht beurteilen. Grundsätzlich würde ich aber den Einsatz fachfremder aber ausgebildeter Pädagogen für das Fach Physik noch bei weitem bevorzugen, bevor das Quereinsteiger ohne pädagogische Ausbildung übernehmen.
Bei der ganzen Diskussion um den Stellenwert naturwissenschaftlicher Themen muss n.m.E. auch die Frage legitim sein, in welchem Rahmen sie an manchen Stellen vielleicht doch reduziert werden dürfen (oder vielleicht sogar müssen), um stattdessen die teilweise katastrophalen Basiskompetenzen im Lesen, Schreiben, und lebenspraktischer Mathematik bis in höhere Klassen zu stärken, auch im allg. bild. Gymnasium, um grundsätzlich einen besseren Bildungserfolg aller SuS zu erreichen. Ohne Lesekompetenz und Mathe gibt's auch keinen Erfolg in den Naturwissenschaften! Das muss man bei der Planung der Stundentafeln gerade für die Schüler der Klassen 5 - 9 berücksichtigen.
Ich bin gespannt, wie durch die genannten Maßnahmen die anstehende Transformation zur grundsätzlichen Verbesserung des Bildungserfolgs der SuS gelingen kann: Die Politik ist davon überzeugt, dass das gelingt, ich als Lehrkraft noch nicht. Eins ist wohl allerdings sicher: Die nächste Änderung der Bildungspläne wird bald folgen!
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Arnold aus Heilbronn
Vergessene Jahrgänge – Die leisen Opfer
Mit dem neuen Schulgesetz in Baden-Württemberg wird einmal mehr deutlich, wie wenig Gehör denjenigen geschenkt wird, die bereits mitten in ihrem Bildungsweg stehen. Während die Reform ambitioniert und zukunftsorientiert wirkt, werden die aktuellen Gymnasiasten schlicht vergessen. Diese Schülerinnen und Schüler, die bereits seit Jahren unter den
Mit dem neuen Schulgesetz in Baden-Württemberg wird einmal mehr deutlich, wie wenig Gehör denjenigen geschenkt wird, die bereits mitten in ihrem Bildungsweg stehen. Während die Reform ambitioniert und zukunftsorientiert wirkt, werden die aktuellen Gymnasiasten schlicht vergessen. Diese Schülerinnen und Schüler, die bereits seit Jahren unter den bestehenden Bedingungen lernen, fühlen sich nun allein gelassen – ohne Unterstützung, ohne Anpassung an ihre spezifischen Bedürfnisse. Wie sollen sie plötzlich mithalten, wenn die Regeln von einem Tag auf den anderen geändert werden?
Und als ob das nicht schon genug wäre: Es handelt sich um die Corona-Jahrgänge! Diese Kinder haben ohnehin eine massive Last getragen – Schulschließungen, Distanzunterricht, soziale Isolation. Jetzt, wo sie ohnehin schon um ihre Zukunft kämpfen, wird ihnen durch die Reform erneut ein schwerer Stein in den Weg gelegt. Wie will man da noch wegschauen? Wie kann man sie weiterhin übersehen?
Was wird aus diesen Jahrgängen, die sich schon so lange bemühen, in einem System erfolgreich zu sein, das sie jetzt im Stich lässt? Die Bildungslandschaft ist ohnehin von enormem Leistungsdruck geprägt – und anstatt Entlastung zu bieten, setzt das neue Schulgesetz viele dieser jungen Menschen zusätzlich unter Druck.
Wir dürfen nicht vergessen, dass hinter den Zahlen und Statistiken Kinder und Jugendliche stehen, die jeden Tag ihr Bestes geben, um den Anforderungen gerecht zu werden. Doch mit den neuen Regelungen wird ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen. Wo bleibt die Gerechtigkeit für diese Schülergeneration? Wo bleibt die Fürsorge für jene, die sich bereits in einem so sensiblen Lebensabschnitt befinden?
Diese Reform mag für kommende Jahrgänge Verbesserungen bringen, doch für die jetzigen Schülerinnen und Schüler auf dem Gymnasium – die Corona-Jahrgänge – bedeutet sie Unsicherheit, Frust und das Gefühl, übersehen zu werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie die unsichtbaren Verlierer werden.
Abschaffung astronomischer Inhalte bei Wegfall von IMP
Mit der Streichung des Fachs IMP besteht die Gefahr, dass wichtige astronomische Inhalte ersatzlos wegfallen, die zuvor vom Fach NwT ins Fach IMP verschoben wurden. Dies ist nicht nur bedenklich, sondern Anlass zu großer Sorge, denn es würde die MINT-Bildung allgemein stark schwächen und damit die Zukunft unseres Wissenschafts- und
Mit der Streichung des Fachs IMP besteht die Gefahr, dass wichtige astronomische Inhalte ersatzlos wegfallen, die zuvor vom Fach NwT ins Fach IMP verschoben wurden. Dies ist nicht nur bedenklich, sondern Anlass zu großer Sorge, denn es würde die MINT-Bildung allgemein stark schwächen und damit die Zukunft unseres Wissenschafts- und Industriestandorts.
Astronomie weckt wie kaum ein anderes Fach das Feuer der Neugier in jungen Menschen und ist der ideale Einstieg in die Naturwissenschaften.
Astronomische Fragen begeistern und motivieren Kinder und Jugendliche in besonderem Maße – hier spricht die eigene Erfahrung. Die Faszination des Universums öffnet Türen, die Schülern sonst oft verschlossen bleiben, und liefert den perfekten Anstoß, um tiefer in die MINT-Fächer einzutauchen. Ich selbst habe über die Faszination für Astronomie zur Physik und Mathematik gefunden (und dies studiert), obwohl ich in der Schule nie das Gefühl hatte, in diesen Fächern herausragend zu sein. Nun bin ich Wissenschaftler und habe vermutlich im Physikstudium und in meiner Bachelorarbeit viel mehr über Informatik gelernt als im schulischen Informatikkurs...
Bereits aktuell sind jedoch astronomische Inhalte an den Schulen unterrepräsentiert. Insofern wäre eine weitere Verknappung katastrophal.
Daher appelliere ich sehr deutlich: bitte schaffen Sie gute Voraussetzungen für die Astronomie in der Schule. Es wäre das allermindeste, die jetzt mit IMP gestrichenen Inhalte im Unterricht wieder aufzunehmen.
Kürzung zweite Fremdsprache völlig richtig
Völlig richtig so – jede Programmiersprache ist heutzutage wichtiger als Französisch. Die vierstündige zweite Fremdsprache ist aus der Zeit gefallen. Mir persönlich hat die zweite Fremdsprache nie etwas gebracht. Diese Meinung teilt die überwiegende (sprachlich genauso unbegabte) Mehrheit meines Bekanntenkreises. Die Stärkung anderer, zeitgemäßer
Völlig richtig so – jede Programmiersprache ist heutzutage wichtiger als Französisch. Die vierstündige zweite Fremdsprache ist aus der Zeit gefallen. Mir persönlich hat die zweite Fremdsprache nie etwas gebracht. Diese Meinung teilt die überwiegende (sprachlich genauso unbegabte) Mehrheit meines Bekanntenkreises. Die Stärkung anderer, zeitgemäßer Inhalte wie Medienkompetenz oder KI besitzen doch eine weitaus höhere Relevanz und wer sich einmal ehrlich macht, der erkannt das auch selbst.
Dem hier vielmals ohne Belege vorgebrachte Argument, die reduzierte Stundenzahl reiche nicht aus, entgegne ich: prima, warum dann nicht ganz weg mit der zweiten Fremdsprache? In der heutigen Zeit und in naher Zukunft werden Kenntnisse in genau drei Sprachen in Deutschland wichtig sein: Deutsch, Englisch und eine Programmiersprache euerer Wahl...
Keine Abschaffung des WRS Abschlusses und des 10. Schuljahres!
Als Lehrerin einer dreizügigen Werkrealschule darf ich Kinder und Jugendliche in allen Klassenstufen begleiten bis hin zu ihrem mittleren Schulabschluss und ich kann nur sagen: Der zeitliche Rahmen von sechs Schuljahren bietet unseren Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit, sich zu starken Persönlichkeiten zu entwickeln und sich mit einem
Als Lehrerin einer dreizügigen Werkrealschule darf ich Kinder und Jugendliche in allen Klassenstufen begleiten bis hin zu ihrem mittleren Schulabschluss und ich kann nur sagen: Der zeitliche Rahmen von sechs Schuljahren bietet unseren Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit, sich zu starken Persönlichkeiten zu entwickeln und sich mit einem Schulabschluss mehr berufliche Aussichten zu eröffnen. Das ist sowohl gesamtgesellschaftlich als auch volkswirtschaftlich eine Win-win-Situation. Die Reduzierung auf 5 Jahre wäre in vielerlei Hinsicht ein fataler Rückschritt!
Zweite und dritte Fremdsprache - Bitte Einstieg in 7 bzw. 9 und entsprechend angepasste Stundentafel
Fremdsprachen öffnen Welten... man lernt nicht nur eine Sprache, sondern auch eine Kultur. Die geplante Stundenverteilung für die zweite Fremdsprache sehe ich sehr kritisch, ebenso den Einstieg in Klasse 6. Ich unterrichte Englisch, Französisch und Deutsch an einem Gymnasium. Mit G9 besteht die Möglichkeit, die zweite Fremdsprache in Klasse 7
Fremdsprachen öffnen Welten... man lernt nicht nur eine Sprache, sondern auch eine Kultur.
Die geplante Stundenverteilung für die zweite Fremdsprache sehe ich sehr kritisch, ebenso den Einstieg in Klasse 6.
Ich unterrichte Englisch, Französisch und Deutsch an einem Gymnasium.
Mit G9 besteht die Möglichkeit, die zweite Fremdsprache in Klasse 7 beginnen zu lassen. Dies halte ich für sehr sinnvoll, da die Schüler dann erst einmal zwei Jahre lang intensiv in Englisch eintauchen können und sich die englischen Strukturen festigen können... übrigens ist ab Klasse 7 dann auch die deutsche Rechtschreibung besser gefestigt.
Mit einem Einstieg in Klasse 7 ist es möglich, in Klasse 7 und 8 (Anfangsunterricht) mehr Stunden für die zweite Fremdsprache zu haben (z.B. Klasse 7: 5 Stunden, Klasse 8: 4 Stunden). Das ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung in den ersten beiden Lernjahren, in denen die wichtigsten Grundlagen gelegt werden. Ich halte dies für absolut wichtig. In unserem Nachbarland Frankreich liegt für die Fremdsprache Deutsch über die Jahre eine ähnliche Stundenverteilung vor, wie die aktuell von oben angedachte (3 Wochenstunden ab Klasse 6). Die "Degradierung" zu einem gefühlten Nebenfach, so wie in Frankreich, ist schlecht. Das fällt uns zumindest bei jedem Austausch auf, wo wir von dem schwachen Sprachniveau der Franzosen immer ein bisschen schockiert sind.
Ähnlich verhält es sich mit den 3. Fremdsprache. Hier würde ich den Beginn auch in Klasse 9 statt 8 legen, dafür aber 4 Wochenstunden einplanen. Die intensive Auseinandersetzung mit der Sprache ist wichtig. Bei 3 Stunden kann man das Pech haben, dass in eine Doppelstunde und eine Einzelstunde aufgeteilt wird. Wenn die Doppelstunde dann noch ungünstig liegt (Feiertage, etc.), dann sieht es ganz schnell ganz mau aus. Außerdem haben die SchülerInnen dann wieder die Möglichkeit, dass sich die zweite Fremdsprache mit ihren Strukturen erst einmal festigt.
Deshalb mein dringender Aufruf: Beginn der 2. Fremdsprache in Klasse 7, der 3. Fremdsprache in Klasse 9.
Einige Beiträge sprechen von der "Nutzlosigkeit" der zweiten / dritten Fremdsprache. Wozu Französisch / Spanisch / Italienisch lernen?
Die zweiten / dritten Fremdsprachen sind im Regelfall andere europäische Sprachen. Europa ist wichtig in der globalisierten Welt und auch ein Zugang zu diesen europäischen Ländern. Einen echten Zugang zu einem Land, dessen Kultur und den Menschen, die dort leben, erhält man nur durch die Kenntnis der Sprache. DeGaulle und Adenauer wussten das. Schade, dass einige das schon wieder vergessen... Und wir lernen im Fremdsprachenunterricht auch nicht nur Sprache, sondern auch viel über die Gesellschaft, Kultur, Geschichte, Politik des jeweiligen Landes. Durch das Erlernen der Fremdsprache werden Brücken geschlagen, in Austauschen lebendig gemacht, Freundschaften entstehen. Das Erlernen einer weiteren Fremdsprache als "nutzlos" zu bezeichnen, halte ich deshalb für sehr fahrlässig.
Für ein klares 2-Säulenmodell und die Rettung der Werkrealschulen als Gemeinschaftsschulen
Für ein zukunftsfähiges Zweisäulen – Schulmodell in Ba-Wü Dass Baden-Württemberg sich schulisch und pädagogisch für die Zukunft rüsten will, ist gut und unterstützenswert. Der Weg dorthin darf aber bestehende positive und zukunftsfähige Entwicklungen der Schulen, besonders der Werkrealschulen, nicht gefährden oder gar beenden! 1) Ziel sollte eine
Für ein zukunftsfähiges Zweisäulen – Schulmodell in Ba-Wü
Dass Baden-Württemberg sich schulisch und pädagogisch für die Zukunft rüsten will, ist gut und unterstützenswert. Der Weg dorthin darf aber bestehende positive und zukunftsfähige Entwicklungen der Schulen, besonders der Werkrealschulen, nicht gefährden oder gar beenden!
1) Ziel sollte eine Zweisäulen-Modell sein:
a. Säule 1: Gemeinschaftsschule bis Klasse 10 (ohne explizites Gymnasialniveau) mit Anschluss an die verschiedenen beruflichen Schulen, die dadurch auch wieder gestärkt würden
b. Säule 2: G9 + G8 Gymnasium
2) Auf dem Weg dahin dürfen insbesondere die Werkrealschulen nicht abgeschafft oder abgewickelt werden. Sie sind mit den Gemeinschaftsschulen die Schulen, mit der größten Erfahrung bei Differenzierung, bei der Förderung der schwachen, wie der starken Schüler. Hier werden Kinder unterrichtet, gefördert, gestärkt und auf das Leben und die Berufswelt vorbereitet vom Inklusionskind, über schwache und starke Hauptschüler, bis zu Werkrealschülern, die später auf einem beruflichen Gymnasium ihr Abitur machen. Und das gemeinsam und individuell gefördert in einer Klasse!
3) Hierbei ist zu betonen, dass es für alle Schüler wichtig ist, bis Klasse 10 unterrichtet zu werden. Das 10. Schuljahr für alle, bei dem auch die Hauptschüler ihren Abschluss erst am Ende der Klasse 10 machen, war eine der wichtigen und richtigen Entscheidungen der rotgrünen Regierung, die nun nicht revidiert werden dürfen. Gerade die Schwächsten in einem System, Inklusionskinder und schwache Hauptschüler brauchen mehr Zeit für Ihre Entwicklung. Auf diesem bewährten Weg der Werkrealschulen, schaffen es jedes Jahr viele Hauptschüler zum Hauptschulabschluss, die sonst ohne einen Abschluss die Schule verlassen müssten. Im Hinblick auf unseren Fachkräftemangel und die verzweifelte Suche nach Auszubildenden ist dieses 10. Schuljahr für alle ein Muss!
4) Dieser pädagogischen Erfahrung der Werkrealschulen, diesen Kompetenzen und diesem Engagement muss eine Zukunft ermöglicht werden, indem allen Schulen, die Möglichkeit eröffnet wird, sich zu einer Gemeinschaftsschule weiterzuentwickeln.
Da solche Pädagogik unabhängig der Größe der Schule leistbar ist und umgesetzt wird (ob ein-, zwei- oder mehrzügig), darf die Größe der Schule kein Argument für Schließungen sein.
5) Dieser Umwandlungsprozess muss auch für die Realschulen gelten, die bisher am wenigsten Veränderungsbereitschaft gezeigt haben, Kinder gemeinsam differenziert zu unterrichten, die früh die Hauptschüler in ihren Schulen zuerst nicht zieldifferent unterrichtet und dann ab Klasse 7 ausgesondert haben.
6) Wichtig in diesem Umwandlungsprozess ist auch, dass den Umwandlungsschulen, nach dem Umwandlungsgesetz, ebenfalls die Entwicklung zu Gemeinschaftsschulen ermöglicht wird.
Um dies alles zu erreichen, muss der bisherige Gesetzentwurf in wichtigen Punkten überarbeitet werden, für die Zukunft aller Kinder und für die Zukunft unseres Landes!
Keine Reduzierung der Astronomie-Inhalte!
Ich finde es sehr bedauerlich, dass die Vermittlung astronomischer Inhalte weiter eingeschränkt werden soll! Wir leben im Raumfahrt-Zeitalter, demnächst werden wieder Menschen den Mond betreten und auch der Mars ist in greifbare Nähe gerückt. Viele heute alltägliche Dinge wie z.B. die GPS-Navigation oder genaue Wettervorhersagen sind erst durch
Ich finde es sehr bedauerlich, dass die Vermittlung astronomischer Inhalte weiter eingeschränkt werden soll!
Wir leben im Raumfahrt-Zeitalter, demnächst werden wieder Menschen den Mond betreten und auch der Mars ist in greifbare Nähe gerückt. Viele heute alltägliche Dinge wie z.B. die GPS-Navigation oder genaue Wettervorhersagen sind erst durch die Raumfahrt möglich geworden. Die astronomische Forschung erlebt gerade ein goldenes Zeitalter, das uns viele faszinierende Erkenntnisse über den Weltraum liefert. Deshalb sollten weiterhin wenigstens die Grundlagen der Astronomie und Raumfahrt an den Schulen in Baden-Württemberg unterrichtet werden.
Außerdem wird die Pseudowissenschaft Astrologie bei Heranwachsenden immer populärer. Sie glauben also, dass der Lauf der Planeten ihr Leben beeinflusst. Diesem bedenklichen Trend sollte durch eine fundierte astronomische Bildung and den Schulen entgegengewirkt werden!
https://www.welt.de/kmpkt/article246359854/Gen-Z-Wieso-die-Generation-Z-beim-Dating-auf-die-Sterne-schwoert.html
https://www.deutschlandfunkkultur.de/astrologie-begeisterung-opium-fuer-die-millennials-100.html
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.astrologie-trend-was-verraten-die-sterne-wirklich.cc8fef91-fe94-4ef1-bf72-389f648af863.html